Forschung
Geisteswissenschaftliche Forschung, die interdisziplinäre Bearbeitung wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Zukunftsfragen sowie der Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit bilden die Kernbereiche der Arbeit der Akademie.
23 Akademienvorhaben, die im Rahmen des Akademienprogramms gefördert werden und eine Vielzahl von Drittmittelprojekten machen die Akademie zur größten außeruniversitären Forschungseinrichtung mit geisteswissenschaftlichem Profil in der Region. Zu ihren Projekten gehören große deutsche und fremdsprachige Wörterbücher, die Edition von Texten und Quellen aus Antike, Mittelalter und Neuzeit, der Werke von „Klassikern“ unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche sowie Dokumentationen.
In interdisziplinären Arbeitsgruppen und Initiativen – einer in der deutschen Akademienlandschaft innovativen Arbeitsform – befassen sich Akademiemitglieder gemeinsam mit externen Fachkollegen und Nachwuchswissenschaftlern mit Zukunftsfragen unserer Gesellschaft. Mit den als Forschungsberichte, Memoranden und Empfehlungen vorgelegten Ergebnissen und deren öffentlicher Diskussion leistet die Akademie einen aktiven Beitrag zur Politik- und Gesellschaftsberatung.
Zeitraum | Akademienvorhaben | Universität | Fach | |
Eberhard H. Knobloch | 2002 - 2009 | Alexander-von-Humboldt-Forschung (beendet) | Technische Universität Berlin | Geschichte der exakten Wissenschaft und Technik |
Stefan Seidlmayer | 2003 - 2008 | Altägyptisches Wörterbuch (beendet) | Freie Universität Berlin | Ägyptologie |
Michael Menzel | Seit 2002 | Monumenta Germaniae Historica | Humboldt-Universität zu Berlin | Mittelalterliche Geschichte |
Wolfgang Neugebauer | Seit 2009 | Preußen als Kulturstaat (beendet) / Anpassungsstrategien der späten mitteleuropäischen Monarchie am preußischen Beispiel 1786 bis 1918 | Humboldt-Universität zu Berlin | Preußische Geschichte |
Andreas Arndt | Seit 2010 | Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe (beendet) / Schleiermacher in Berlin 1808 -1834, Briefwechsel, Tageskalender, Vorlesungen | Humboldt-Universität zu Berlin | Philosophie |
Tonio S. Richter | Seit 2014 | Strukturen und Transformationen des Wortschatzes der ägyptischen Sprache. Text- und Wissenskultur im alten Ägypten | Freie Universität Berlin | Ägyptologie Schwerpunkt Koptologie |
Die gemeinsam mit einer Universität eingerichteten Akademieprofessuren verbindet die von der BBAW betriebene geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung im Akademienprogramm, das vom Bund und den Ländern gefördert und von der Union der Akademien betreut wird, mit Forschung und Lehre an der Universität. Nach einem gemeinsamen Auswahlverfahren, werden die Akademieprofessorinnen und –professoren von der Universität berufen. Zu Ihren Dienstaufgaben gehören die Leitungstätigkeit und Mitarbeit in einem Akademienvorhaben der BBAW. Durch diese Verbindung eröffnet sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs an den Universitäten die Möglichkeit, auf allen Qualifizierungsebenen an den Forschungsvorhaben des Akademienprogramms mitzuwirken, während die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie ihre Kompetenzen in die universitäre Lehre zumeist der ‚kleinen Fächer’ und der Vermittlung historischer Grundwissenschaften einbringen.
Die Akademie vereint ihre inhaltlich verwandten kurz- und langfristigen Forschungsvorhaben in Zentren. Die Zentren der Akademie haben die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Vorhaben zu intensivieren und die verschiedenartigen Kompetenzen breit nutzbar zu machen. Sie sollen darüber hinaus die Kooperationsfähigkeit mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen stärken und einrichtungsübergreifende Exzellenzcluster in Berlin und Brandenburg katalysieren helfen und die Sichtbarkeit der Akademieforschung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft ebenso wie in der Öffentlichkeit erhöhen. Schließlich spielen die Zentren eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Forschungsportfolios der Akademie und der wissenschaftlichen Betreuung der Projekte.
Die derzeit 23 Akademienvorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sind Teil des vom Bund und Ländern gemeinsam getragenen Akademienprogramms. Es wird durch die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert Die Vorhaben stehen in einem weltweit einzigartigen Forschungskontext, dessen vornehmstes Ziel es ist, durch geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung das kulturelle Erbe der Menschheit u. a. in Dokumentationen, Editionen und Wörterbüchern zu sichern, zu erschließen und für die folgenden Generationen zu bewahren. Als Beispiele für diese international hoch angesehenen Forschungen seien die großen Inschriftencorpora des Griechischen und Lateinischen, die Edition von Klassikern wie Leibniz, Kant und Marx oder große Wörterbuchprojekte wie das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache genannt.
Die seit 1994 von der Akademie eingerichteten über 80 interdisziplinären Arbeitsgruppen sowie Studien- und Initiativgruppen sind einzigartige Arbeitsformen in der deutschen Akademienlandschaft. Ihre Aufgabe ist es, in zeitlich befristeten Projekten Themen von hoher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung aufzugreifen, Forschungen zu Zukunftsfragen durchzuführen und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft mitzugestalten. In allen Vorhaben hat sich eine enge Zusammenarbeit von Akademiemitgliedern, Forscherinnen und Forschern aus unterschiedlichen nationalen und europäischen Einrichtungen sowie dem wissenschaftlichen Nachwuchs aller Ausbildungsstufen entwickelt. Die Arbeitsergebnisse wurden der Öffentlichkeit sowohl im Rahmen von Workshops, fachübergreifenden internationalen Tagungen und Vortragsveranstaltungen vorgestellt und in einer Vielzahl von Monographien und Zeitschriftenpublikationen veröffentlicht.
Die Gesellschafts- und Politikberatung ist eine zentrale Aufgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Hierzu arbeitet sie mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, mit acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zusammen. Im Ständigen Ausschuss der Nationalen Akademie der Wissenschaften beraten und entscheiden die Vertreter der Partnerakademien über gemeinsame Projekte. Der Ausschuss setzt Arbeitsgruppen zum Verfassen von Stellungnahmen oder Empfehlungen ein und verabschiedet diese nach externer Evaluierung.
Die BBAW hat die Federführung in folgenden Arbeitsgruppen:
Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien (Phase 2): Bedeutung,
Chancen und Risiken der sozialen Medien
Staatsschulden in der Demokratie: Ursachen, Wirkungen und Grenzen (abgeschlossen)
Zum Verhältnis zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien (abgeschlossen)
Weitere Informationen zum Ständigen Ausschuss auf der Website der Leopoldina
SUCHMÖGLICHKEITEN
Hier können Sie die einzelnen Forschungsprojekte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften nach unterschiedlichen Kriterien durchsuchen: