Akademievorlesung | 28.10.2019 | 18 Uhr – 20 Uhr
Für das 18. Jahrhundert lässt sich eine schrittweise Verfeinerung des Sehens feststellen. Drei Dinge scheinen dafür verantwortlich zu sein: Erstens das Newton’sche Experimentum crucis, vor allem im Nachvollzug durch Farbtheoretiker im 18. Jahrhundert, zweitens die Herstellung und der Vertrieb von Farben in höchst differenzierten tonalen Abstufungen einzelner Grundtöne und drittens die Herstellung und der Vertrieb optischer Geräte, die zunehmend von Künstlern genutzt wurden. Für die Landschaftsmalerei ist das insofern von besonderer Bedeutung, als sie auf das Phänomen der Erscheinung der Dinge in der Natur gestoßen wird, idealistische Verpflichtungen und klassische Themenbindung zurückdrängt und beginnt, der farbigen Landschaftsskizze autonomen Wert zuzuschreiben.
Der Vortrag von Werner Busch eröffnet die dreiteilige Akademievorlesung des Jahresthemas 2019|20 „Naturgemälde“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, die einen weiten Bogen von der englischen Landschaftsmalerei um 1800 über koloniale Landschaftsmalerei um 1900 bis hin zur zeitgenössischen Fotografie spannt.
Die Anmeldung erfolgt unter diesem Link.
Veranstaltungsort:
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
Leibniz-Saal
Markgrafenstraße 38
10117 Berlin
Kontakt:
Dr. Friederike Krippner (krippner@bbaw.de)