Salon Sophie Charlotte

Raum 327

Die Welt im Kopf

Gastgeberin: Jule Specht
HU Berlin

3. OG

Wie beeinflusst unser Gehirn die Welt, wie wir sie wahrnehmen? Lebt jeder Mensch zwangsläufig mit seinem eigenen subjektiven Weltbild? Ein Neurobiologe, zwei PhilosophInnen, eine Filmemacherin und ein Mathematiker setzen sich mit der Welt in unserem Kopf und der Frage, wie sie dort hineinkommt, auseinander.

19:00

Jung im Kopf: Neueste Einsichten der Gehirnforschung in das Älterwerden

Altern ist keineswegs gleichbedeutend mit geistigem Verfall. Das mittlere und höhere Alter sind vielmehr menschliche Entwicklungsphasen mit bestimmten Eigenheiten, Schwächen, aber auch besonderen Fähigkeiten und Stärken. Auf der Grundlage neuester Forschung stellt der Braunschweiger Neurobiologe Martin Korte (Akademiemiglied) die Alterungsprozesse des Gehirns dar, die sowohl individuell als auch im betrieblichen Kontext bedeutsam sind. Man muss allerdings lernen zu verstehen, was das alternde Gehirn braucht, um weiterhin gut zu funktionieren, und was man selbst dazu beitragen kann. Altern beginnt weder erst mit dem 60. Lebensjahr, noch verläuft es in starren, unveränderlichen Bahnen. So wirkt sich zum Beispiel auch die eigene Erwartungshaltung auf die geistige Leistungsfähigkeit im höheren Alter aus. Und das bedeutet: Wir können den Alterungsprozess unseres Gehirns beeinflussen. In diesem Sinne bestimmt unsere Einstellung, welche Welt wir im Kopf haben und wie wir uns dieser Welt sehen.

20:00

Wie kommt die Welt in meinen Kopf?

Mit Moderator Andreas Sentker (DIE ZEIT) diskutieren die PhilosophInnen Joerg Fingerhut (Einstein Group „Consciousness, Emotions, Values“) und Miriam Kyselo (TU Berlin) über die Rolle von Gehirn und Körper, aber auch von kulturellen Artefakten bei der Konstruktion der Welt.

21:00

Manic VR – Audience Talk

Canadian filmmaker Kalina Bertin talks to psychologist Laura Kaltwasser and the audience about her virtual reality project “Manic VR”, which gives viewers an insight into the world of manic-depressives. (VR erlebbar in Raum 335 & 336, 3. OG).

In English

22:00

„Wer die Welt vernünftig anschaut, den schaut auch sie vernünftig an.“

Der Vortragstitel stammt von Hegel, aus der Einleitung zu seiner häufig gehaltenen Vorlesung über Philosophische Geschichte. Der Satz wird nicht weiter kommentiert, man könnte aber annehmen, dass er die Entstehung eines individuellen Weltbildes beschreibt, das die „Welt vernünftig in den Kopf" bringt. Dem steht Alexander von Humboldt’s bekanntes Bonmot gegenüber: „Die gefährlichste aller Weltanschauung ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben“. Der Mathematiker Jochen Brüning (Akademiemitglied) interpretiert in seinem Vortrag die verwendeten Begrifflichkeiten und wendet sie auf heutige „Weltbilder“, insbesondere wissenschaftlicher Art, an.