Veranstaltungsreihe für Schüler:innen | 02.06.2022 - 04.07.2022 | Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
Haben Gedichte des 18. Jahrhunderts die gleiche „Natur“ zum Gegenstand wie solche des 21. oder ist dieses Konzept inzwischen obsolet geworden? Ist es sinnvoll, Gattungsgrenzen nach thematischen Gesichtspunkten festzulegen? Nach welchen Kategorien setzen wir poetische Texte zueinander in Bezug und wie kommen diese Klassifikationsraster zustande? Wie reflektieren literarische Texte selbst Ordnungsmuster des Verzeichnens, Vermessens und Vergleichens?
Für das 2. Kurshalbjahr im Leistungskurs Deutsch sieht die Abiturprüfungsordnung der Länder Berlin und Brandenburg ab 2023 die „Gattung: Lyrik“ und als Schwerpunkt „Naturlyrik von der Aufklärung bis zum Sturm und Drang“ und zudem einen „Vergleich mit Naturlyrik des 21. Jahrhunderts“ vor. Dieser Maßgabe liegt eine Reihe von Vorannahmen zugrunde: dass Literatur in drei Gattungen zu untergliedern sei, darunter die der Lyrik. Dass letztere sich themenbezogen weiter aufteilen lasse in Subkategorien, darunter eine, die sich der „Natur“ widme. Dass die Gesamtheit deutscher Literatur chronologisch nach Epochen zu unterscheiden sei, und schließlich: dass der „Vergleich“ von Texten verschiedener Epochen eine angemessene und erkenntnisstiftende Praxis der Auseinandersetzung mit diesen Texten sei. Ziel unserer aktuellen Staffel soll es sein, einige dieser Annahmen ihrer Selbstverständlichkeit zu entkleiden und zu problematisieren.
Die Reihe wird konzipiert von Yvonne Pauly und Daniela Doutch.
Alle Informationen zum Schülerlabor finden Sie hier.