Tagung und Abendvorträge | Performances | 27.10.2016 – 28.10.2016
Wie entsteht Neues? Analogisch denken in Wissenschaft und Kunst - Leibniz' Idee der Erfindung
Was ist neu und was heißt es überhaupt, von „neu“ zu sprechen? Ist absolut Neues als „Erschaffung aus dem Nichts“ denkbar und ist diese Idee kompatibel mit der Erfindung „möglicher Welten“ durch (Neu-)Kombination bestehender Elemente wie in Leibniz’ Universum? Das Rätsel des Neuen und seiner Entstehung betrifft gleichermaßen wissenschaftliches Auffinden wie technisches (Er-)Finden und künstlerisches Hervorbringen. Analogiebildungen spielen bei der Entwicklung von Neuem in verschiedenen Ausprägungen eine zentrale Rolle. Douglas Hofstadter und Emmanuel Sander vertreten in „Surfaces and Essences. Analogy as the Fuel and Fire of Thinking“ (2013) sogar die These, dass die „Analogie“ das „Herz des Denkens“ ist. Sie durchzieht die gesamte Bandbreite der Erkenntnis in der Alltagserfahrung, in Denkoperationen der Logik und Wissenschaft wie auch in komplexen ästhetischen Prozessen und der Kunst.
Im Sinne von Leibniz’ Multiperspektivität wird auf der Konferenz die Erfindungskraft analogischen Denkens interdisziplinär beleuchtet. Von verschiedenen Gesichtspunkten aus werden Differenzen und Schnittstellen des Neuen in Wissenschaft und Kunst in den Blick genommen und analysiert.
In Kooperation mit dem STATE Festival 2016 „The State of Emotions. The Sentimental Machine“ (3. – 5. November) bieten Installationen und Performances dem Publikum zum Abschluss der Konferenz die Gelegenheit, die Entstehung und das Ereignis des Neuen anschaulich zu erfahren. Das STATE Festival ist ein internationales Festival der Wissenschaft und Kreativität, bei dem sich herausragende Köpfe aus Kunst und Wissenschaft gemeinsam mit der Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen in Technik und Wissenschaft und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft austauschen.
Die Veranstaltung wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung.
Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
10 Uhr | Begrüßung
Martin Grötschel
Akademiepräsident
Thomas de Maizière
Bundesminister des Innern
10.30 Uhr | Einführung
Constanze Peres
Hochschule für Bildende Künste Dresden
10.50 Uhr | Leibniz‘ Jahrhunderterfindung: Die Rechenmaschine
Eberhard Knobloch
Technische Universität Berlin, Akademiemitglied
11 Uhr | Eröffnungsvortrag
Leibniz‘ petites perceptions und der innovative Coup des Bildakts
Horst Bredekamp
Humboldt-Universität zu Berlin, Humboldt-Forum, Akademiemitglied
12 Uhr | Pause
14 Uhr | Neues Wissen in der Literatur? Analogisches Denken als sinnliche Reflexion von Begriffen
Catrin Misselhorn
Universität Stuttgart
15 Uhr | „Mögliche Welt“ und „Fictio Analogica“. Gottsched, Baumgarten und der Sinn der modernen Fiktionstheorie
Rüdiger Campe
Yale University
z.Zt. Fellow des IFK, Wien
16 Uhr | Pause
17 Uhr | Abendvortrag
Scientia perennis: Wie in der Wissenschaft das Alte zum Neuen und das Neue zum Alten wird
Jürgen Mittelstraß
Universität Konstanz, Akademiemitglied
10 Uhr | Physikalische Begriffe, mathematische Form und der kreative Gebrauch von Analogien
Friedrich Steinle
Technische Universität Berlin
11 Uhr | Eine Welt aus sich erschaffen – Ingenium, Erfindung und analogisches Denken bei Leibniz und Baumgarten
Constanze Peres
Hochschule für Bildende Künste Dresden
12 Uhr | Pause
14 Uhr | Wissenschaftliche und künstlerische Kreativität im Wechselspiel der Perspektiven
Martina Plümacher
Technische Unversität Berlin
15 Uhr | Kreativität im Spannungsfeld von Determination und Kombinatorik in Leibniz‘ Metaphysik
Christina Schneider
Ludwig-Maximilians-Universität München
16 Uhr | Pause
16.30 Uhr | Abschlussvortrag
The Inescapable Truth of Analogy
Emmanuel Sander
Université Paris 8
ab 18 Uhr | Einlass und Beginn des Rahmenprogramms
19 Uhr | Keynote Address mit anschließender Diskussion
Artificial Creativity
Margaret A. Boden
University of Sussex
20.30 Uhr | Künstlerisches Programm
Creative Technology
Audio-Visual Artistic Performance
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Veranstaltungszeitraum:
27.10.2016
bis
28.10.2016
Veranstaltungsort:
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Kontakt
Mimmi Woisnitza
woisnitza@bbaw.de