Initiative

Jahresthema 2021|22 – „Die Vermessung des Lebendigen“

Anlass zu dieser Frage geben die 200sten Geburtstage des Physikers Hermann von Helmholtz und des Mediziners Rudolf Virchow. Ihre naturwissenschaftlichen Betrachtungsweisen und Vermessungstechniken verleihen im 19. Jahrhundert einer Lebenswissenschaft Kontur, die unsere Weltsicht bis heute entscheidend prägt. Ausgehend von Helmholtz' und Virchows Körper- und Stadtvermessungen stehen in den nächsten zwei Jahren wissenschaftliche, künstlerische und literarische Annäherungsversuche im Fokus, die den Wahrnehmungsweisen und Darstellungsformen des Lebendigen und seiner Messbarkeit von damals bis heute nachgehen. Wie wollen wir heute unter den Bedingungen zunehmend präziser Messbarkeit das Lebendige verstehen? Wie geht man mit millionenfach gespeicherten Daten über Leben um? Ist Künstliche Intelligenz nicht irgendwie auch lebendig? Wie lassen sich in einer immer stärker globalisierten Welt verschiedene Auffassungen des Lebens unterschiedlichster Kulturen bewahren? Welchen Beitrag leisten künstlerische Verfahrensweisen zu einer Vermessung des Lebendigen? Welche neuen literarischen Schreibweisen lassen sich im digitalen Zeitalter im Hinblick auf das Schreiben von Leben (Bio-Grafie) beobachten? 

Gemeinsam mit Ihnen möchten wir in den nächsten zwei Jahren mit Vorträgen, Workshops, Performances, Ausstellungen und Lesungen Antworten auf diese und andere Fragen suchen.


360°: Rudolf Virchow – Hermann von Helmholtz – und Du?

 

Eine Filmreihe der IAG „Zukunft der Medizin: ‚Gesundheit für alle‘“ und des Jahresthemas 2021|22 „Die Vermessung des Lebendigen“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gefördert von der Robert Bosch Stiftung

Wie lässt sich das Erbe von Rudolf Virchow und Hermann von Helmholtz für eine Gegenwart fruchtbar machen, in der Gesellschaften angesichts der Corona-Pandemie und der Klimakrise lernen müssen, Gesundheitsversorgung lokal wie global neu zu denken, um zukünftig ein gutes Leben für alle garantieren zu können?

In den ca. zehnminütigen Filmen, die mit einer 360°-Kamera aufgenommen werden, kommen Wissenschaftler:innen, Expert:innen, Bürger:innen und Schüler:innen zu Wort. Sie gehen gemeinsam dem Erbe dieser beiden Wissenschaftler nach, setzen es in Beziehung zur eigenen Lebenswirklichkeit sowie der aktuellen Vorstellung von ‚guter Gesundheit‘ und bieten Handlungsideen für kommende Generationen.

Konzept und Realisierung: Daniela Doutch und Britta Rutert
Postproduktion: Eugen Lebedew | MILLION MOTIONS

 

Die 360° Videos können Sie  hier abrufen.