Salon Sophie Charlotte

Leibniz-Saal

Fragiles Leben

1. OG

Klimakrise und Corona-Pandemie stellen uns vor große Herausforderungen, die nur gemeinsam und in globaler Perspektive bewältigt werden können. Um adäquate Formen des Zusammenlebens und Gestaltens für die Zukunft zu entwickeln, sind wissenschaftliche, politische oder wirtschaftliche Vermessungsversuche des Lebens genauso essentiell wie künstlerische und literarische.

Gastgeberin: Sabine Kunst (Ingenieurwissenschaftlerin, HU zu Berlin)

18:00

Eröffnung

Grußwort von Christoph Markschies, Akademiepräsident

18:15

Theater des Anthropozän: „Anthropos, Tyrann (Ödipus)“

Einführung: Sabine Kunst, Regie: Alexander Eisenach

In Thebens Umland herrscht Dürre, zugleich steigt der Meeresspiegel. Die Äcker erodieren, Hungersnöte kündigen sich an. Lange haben die Seher dem Volk Wohlstand durch Fortschritt versprochen – jetzt sollen sie gefälligst auch den Weg aus der Krise zeigen. Ein paar Opfer, ein wenig symbolischer Verzicht: Das sollte doch reichen, um weiterleben zu können wie bisher? Die Klimakatastrophe als lang vorhergesagter Untergang wird in „Anthropos, Tyrann (Ödipus)“ zu einer Tragödie antiken Ausmaßes. Eine Lecture-Performance mit Antje Boetius (Meeresbiologin, Akademiemitglied) und den Schauspielerinnen Sarah Franke, Emma Rönnebeck, Vanessa Loibl und Johanna Bantzer. Musik: Sven Michelson.

19:00

Klima, Krise, Kunst

Das Theater des Anthropozän hat es sich zur Aufgabe gemacht, den fundamentalen Konflikt von Mensch und Natur darzustellen, ihn als gesellschaftliche Herausforderung zur Diskussion zu stellen und im Spiel auszuhandeln. Funktion und Fragilität unserer Ökosphäre und die Konsequenzen menschlichen Handelns werden erleb- und fühlbar gemacht. Ein Ausweg aus der Klimakrise? Initiatorin Antje Boetius (Meeresforscherin, Akademiemitglied) und Regisseur Alexander Eisenach diskutieren über die Rolle von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft bei der Bewältigung dieser großen menschengemachten Tragödie. Moderation: Sabine Kunst

20:00

Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg – Visionen und Wirklichkeit

Berlin blickt auf eine lange Tradition der medizinischen Forschung zurück, beginnend mit der „Berliner Schule der Medizin“, die unter anderem von Hermann von Helmholtz und Rudolf Virchow mitbegründet wurde. Aus ihr wurde die Gesundheitsregion Berlin- Brandenburg mit einer vielfältigen Forschungslandschaft, den Universitäten, der Charité und einer modernen Gesundheitswirtschaft. Ursula Nonnemacher (Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg), Angelika Eggert (Charité – Universitätsmedizin Berlin, Akademiemitglied) und Daniel-Jan Girl (Präsident der Industrie- und Handelskammer Berlin) diskutieren über die Zukunft Berlins als einer Stadt, die auf eine humanitäre Wissenschaft und Gesundheit setzt. Moderiert von Britta Rutert (Wissenschaftliche Koordinatorin IAG „Zukunft der Medizin – Gesundheit für alle“).

21:00

Leben im Angesicht des Todes

Zuversicht, Lebensangst, Lebensfreude, Verzweiflung, Mut, Trauer, Leid, Apathie – die Emotionen angesichts schwerer Erkrankungen sind groß und oft ambivalent. Welche Bedeutung bekommt das Leben im Angesicht des Todes für die Betroffenen? Welche ethischen Fragen stellen sich im Umgang mit schweren Diagnosen – und damit einhergehenden Entscheidungen über das Lebensende? Über diese Fragen und über das Weiterleben mit dem „König der Krankheiten“, der Krebserkrankung, sprechen die Historikerin Bettina Hitzer (Hannah-Arendt-Institut, Dresden), die Medizinethikerin und Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Alena Buyx und der Mediziner Philipp von Trott, ärztlicher Geschäftsführer Palliativteam Hochtaunus, mit Moderatorin Anja Martini (Wissenschaftsredakteurin Tagesschau).

22:00

Planetar denken

Begrüßung: Marianne Heuwagen, stellv. Vorstandsvorsitzende Villa Aurora & Thomas Mann House e.V.

Planetar denken heißt, die Erde als Planeten ernst nehmen. Das Leben auf unserem Planeten ist in Gefahr. Um gesellschaftlich-politisches Handeln verändern und Nachhaltigkeit leben zu können, bedarf es neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Denkanstöße. Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie (Justus-Liebig-Universität Gießen), die Biologin Katrin Böhning-Gaese (Vizepräsidentin der Leibniz-Gemeinschaft) und der Theologe und Historiker Christoph Markschies (Akademiepräsident) rücken die Wechselwirkung zwischen dem Planeten und dem Menschen in den Mittelpunkt des Erkenntnis- und Handlungsinteresses. 

Eine Veranstaltung von Villa Aurora & Thomas Mann House e.V. und BBAW.

23:00

Die Literatur und das Leben

Bücher handeln vom Leben. Die Schauspielerinnen Corinna Kirchhoff und Alina Strähler entführen Sie gemeinsam mit Akademiemitglied Helmut Schwarz und Akademiepräsident Christoph Markschies in die Welt der Literatur, die voller Leben steckt, voller Lebenslust und Lebensleid.