Königsberg, den 10. März 1741
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König!Allergnädigster Herr!
Ew. Königl. Majestät muss ich alleruntertänigst vorstellen, wie der Generalmajor und Amtshauptmann zu Lötzen Graf von Lehndorff diesen letzten Sonntag d. 5. huius mit Tode abgegangen.
Wenn nun meine gesamte Kinder bei dessen Nachlass höchst interessiert, und zwar,
weil sie 1) mit diesem ihrem sel. Vetter in einem sehr importanten und gar viele
Tausende importierenden Prozess wegen des großen Vgl. APO, Archiwum
rodziny Dönhoff z Drogoszy pow. Kętrzyński, Nr. 4-16.
[Schließen]Nachlass des sel. General-Lieutenant Boguslaw Ernst Grafen von Dönhoff
annoch stehen, also ein sehr wachsames Auge auf dessen nunmehrige
Verlassenschaft haben müssen, so mehr, als selbige lediglich in
Mobilibus und Papieren besteht, die zu leicht unvermerkt vermindert
werden können, zudem
2) meine Kinder des gedachten seligen Generalmajor nächste Freunde zunebst dem
Gräflich Dönhoffstädtschen Hause sein, so ab intestato sich des Nachlasses wegen
wohl bekümmern mögen, als bitte Ew. Königl. Majestät mich als die natürliche
Justiziarin(?) meiner Kinder
alleruntertänigst zur nötigen Präparation auf alle Fälle vor der Hand nur die
Obsignation und sichere Verwahrsache des ganzen Nachlasses, worin selbiger nur
immer mehr besteht, nachzugeben, und diese Obsignierung und Verwahrsache vor der
Hand dem zur Stelle im Amt sich befindenden adlichen Gerichtsschreiber Salomon per Reskriptum zu befehlen.
Ew. Königliche Majestät ersehen aus dem mit Wenigem angeführten das genügsame
Interesse meiner Kinder und zugleich Gefahr im Verzug
[Schließen]periculum in
mora, so
getröste mich allergnädigster und baldiger Erhörung, mit aller Treue beharrend
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