Stawisken, den 16. Juli 1846

Hochgeborener Herr,
Insbesonders Hochverehrter Herr Graf!

Ew. Exzellenz hatten die Gnade, vor einigen Tagen sich nach der Grenze meiner mir anvertrauten Schullande gnädigst zu erkundigen. Bei dieser Gelegenheit haben Ew. Hochdieselben mir beauftragt, dass ich die Wirtschaft und die Einrichtung des Schullandes schriftlich Ew. Gnaden einreichen soll.

Das Schulland ist in fünf Teile geteilt.

I. Ein Wintermorgen, der aus dem alten Kleemorgen besteht und durchgedüngt wird.

II. Das folgende Jahr folgt auf den Wintermorgen Sommersaat, bestehend in Erbsen, Leinsaat und Kartoffeln. Der Teil für Kartoffeln wird bei mir mit Gerste besät.

III. Das 3. Jahr folgt auf den vorbenannten Wintermorgen Hafer und Gerste mit Klee unterbesät.

IV. Das 4. Jahr ist der Klee.

V. Das 5. Jahr folgt dann der alte Kleemorgen, von dem auch zuweilen ein Schnitt Klee geerntet und die Wintersaat gefahren wird.

Mit tiefster Hochachtung unterzeichnet sich Ew. Exzellenz untertänigster Grutzek

Zitierhinweis

Johann Grutzek an Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorff. Stawisken, 16. Juli 1846. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_b2n_npz_yhb