Steinort, den 25. Januar 1850

Euer Exzellenz

Befehl gemäß zeige ich ehrfurchtsvoll an, dass nach dem gestern für den hiesigen Wahlbezirk im Dorf Rosengarten abgehaltenen Wahlgeschäfte das Resultat der Wahlen dahin ausgefallen ist:

1. für die 3. Abteilung, aus der zwei Wahlmänner zu wählen waren, erhielten die Stimmen mit großer Majorität
a. Herr Baron Schenck von Tautenburg
b. Herr von Knobloch auf Pilwe

2. für die 2. Abteilung, die einen Wahlmann zu wählen hatte, erhielt die Stimme der hiesige Tischlermeister Poltzien nachdem Herr Raabe, Pfarrer Bolle und mehrere andere die Wahl abgelehnt

und 3. für die 1. Abteilung, zu der Euer Exzellenz als Höchstbesteuerter nur allein gehörten, fielen natürlich bei der Nichtteilnahme an den Wahlen von Euer Exzellenz die beiden wählenden Wahlmänner aus.

Bezüglich des Getreidetransports nach Königsberg zeige ich an, dass ich bei der gegenwärtigen Witterung denselben noch aufgeschoben, jedoch mit allem bereit bin und sobald irgend der Weg etwas mehr angefahren, sogleich  Ein Wort unleserlich [...] und die Schlitten abgehen lassen werde.

Mit dem tiefsten Respekt Euer Exzellenz untertänigster Diener Messerschmidt

Zitierhinweis

Heinrich Leopold Messerschmidt an Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorff. Steinort, 25. Januar 1850. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_bkf_vhf_p3b