Regest: Er bedankt sich für die Lieferung von Fischen. Er ist seit 6 Wochen erkrankt, müsse nun aber wegen einer finanziellen Angelegenheit nach Königsberg. Nach seinen Nachrichten solle es dort recht manierlich zugehen. Man freit und lässt sich freien,  Seine Ehe mit Amalie Albertine Wilhelmine von Ingersleben, Tochter von Johann Ludwig von Ingersleben, war 1783 geschieden worden. Das Paar hatte drei Kinder. Am 30. März 1786 ging er mit der Gräfin von Kalnein, die nur fünf bzw. sechs Jahre älter als die Kinder aus der ersten Ehe war, die zweite Ehe ein. Beide hatten ebenfalls drei Kinder.
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Herr Graf Truchseß von Capustigall mit Fräulein von Kalnein
,  Er war 48, Landrat und Landesherr, sie 19 Jahre.
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Herr von Ostau von Quanditten mit Fräulein von Tiedemann
, welche beide Dames Stiefkinder überkommen, die teils älter wie sie selbsten sind, teils der Unterschied sehr gering. Wenn die avantageuse  Die erste Ehefrau, Charlotte Eleonore von Medem, war 1781 verstorben. Das Paar hatte drei Kinder. Mit seiner zweiten Ehefrau heiratete er in ein altes westfälisches Adelsgeschlecht ein. Die von bzw. zu Münster gehören zu den ältesten noch blühenden deutschen Adelsfamilien.
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Verlobung des Grafen von Keyserlingk
so ist, wie man sie angibt, so gratuliere ihm dazu von ganzem Herzen, denn die Braut sei „schön wie Venus, jung wie Hebe, tugendsam wie Minerva“ und besitze überdies ein Vermögen von 250.000 Rtlr. - Er bedauert die Baronin von Beynuhnen, deren Sohn „seine besten Lebensjahre in der Festung verschleudern muss“. Diese könne der „gute Quittainer nicht wieder redressieren, und schreibe er auch noch etliche Briefe“. Der aus Königsberg zurückgekehrte Lehnssekretarius berichte, dass man dort weder von einer „Landplage, noch von schlechten Zeiten“ etwas wisse, statt dessen gäbe es Soupers und Assembleen und die Ärzte seien mit „Magenkuren“ beschäftigt. Auch General von Anhalt habe am Krönungstag, dem 18. Januar, eine Feierlichkeit gegeben, „ein Zeichen, dass Exzellenz sich wieder kommunizieren“. In der Sache des Herrn Glave soll es schlecht stehen und man sehe seiner Verhaftung in Königsberg entgegen, doch könne man „nicht immer glauben, was die Leute lügen“.

Zitierhinweis

Karl Leopold Graf von Schlieben an Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Gerdauen, 20. Januar 1786. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_dz4_gdh_jbb