Meisenheim, 4.9.

Gnädigste Frau Gräfin

Er beginnt mit Ausführungen zu seinem Gesundheitszustand und bittet um Annas Rat, da er bereits einmal Gelegenheit hatte, deren „hippokratische Weisheit und Erfahrung“ an sich selbst zu erproben. Auch möchte sie ihm die  Warscheinlich Dr. von Grauvogl, der im Sommer noch Gastein besucht hatte und im Herbst 1877 verstarb, vgl. APO, Bestand 382, Nr. 496, Bl. 1-4v (Mathilde von Grauvogl an Anna von Lehndorff, München, 8. Oktober 1877). Die „Allgemeine homöopathische Zeitung‟ druckte einen Nachruf, ebd., Bl. 5.
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Adresse ihres Arztes in München mitteilen.

Von Ihrem allseitigen Wohlbefinden und besonders der schönen Zeit, die Sie in der Nähe und so engen Beziehungen zu dem  Gemeint ist Wilhelm I. und dessen Aufenthalt in Bad Gastein, vgl. das Dokument vom 2. September 1875.
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liebenswürdigsten aller Herrscher
verlebten, war ich zu meiner Freude schon durch Ihren Herrn Gemahl unterrichtet. - Dass der Sohn des berühmten Herrn von Puttkamer, d  Er war 1871 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Gumbinnen und wurde 1874 Bezirkspräsident im Bezirk Lothringen des Reichslandes Elsaß-Lothringen.
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er erst uns in Ostpreußen das   Unleserliche Stelle [...] einer liberalen Regierung vorführte und jetzt à messieurs les messins(?) das gleiche Glück bereitet
, nach, wie es scheint, sehr verfehlten Universitätsstudien auf das Land gegeben, oder, um mich eines militärischen Ausdrucks zu bedienen, zur Reserve entlassen ist, wissen Sie bereits von früher her. Neuerdings teilte mir mein Freund Kügelgen, der denselben Lorbeer für die Erziehung des p.  Jesko von Puttkamer. Vgl. Geschichte des Geschlechts des Herren, Freiherren und Grafen von Puttkamer, hrsg. von der Familien Genossenschaft, Berlin 1878–1880. Archivalien des Familienarchivs sind heute im Staatsarchiv Stettin, siehe den Archivführer des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa.
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Jesko
in Anspruch zu nehmen berechtigt ist, mit, dass derselbe nunmehr in den Listen als verschollen zu führen ist. In gewissem Sinne ist das sein Papa auch, verschollen!

Finden Sie es nicht recht taktlos, dass unser Kronprinz jetzt in Rheinischen Festen die Nachlese von der Falkschen Bildungsreise aufhebt? Das hätte

  Textverlust [...]

hat, möchte ich fast bezweifeln.

Ich habe die Ehre zu sein, Frau Gräfin Ihr gehorsamster Diener Lallemand

Zitierhinweis

Lallemand an Anna Gräfin von Lehndorff. Meisenheim, 4. September 1875?. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_ljy_d5p_hdb