Gastein, 17. Mai 1883
Hochgeborene Frau Gräfin!Ganz untertänigst erlaube ich mir, Euer Hochgeborenen Frau Gräfin zu melden, dass das Häuschen jetzt ganz fertig eingerichtet und alles in bester Ordnung bereit steht. Ich habe jetzt selbst eine großer Freude daran, die Zimmer nehmen sich sehr nett und hübsch aus, es ist ganz eine liebe Wohnung.
Die Carnis = Fleisch. Eine
Lieferung aus Steinort?
[Schließen]Carnissen haben sich vorgefunden und wurden
gleich zurechtgemacht. Vgl. die wöchentlichen
Mietpreise in der Akte, Bl. 56. Schon 1881 hatten die Mieteinnahmen
abzüglich der Bauausgaben in Höhe von 2.142 Fl. nur 1.529,10 Fl.
betragen, ebd., Bl. 57-58.
[Schließen]Was die Preise anbelangt,
erlaube ich mir gnädigste Frau Gräfin ganz untertänigst zu bitten,
dieselben nicht mehr zu erhöhen, sonst bekommen wir keine Gäste. Es ist
jetzt überhaupt merkwürdig, dass im Mai die Herrschaften nicht mehr nach
Gastein kommen wollen, es
wäre das Wetter auch nicht so schlecht, und doch stehen die größten
Häuser bisher noch leer. So schaut es noch bei uns aus, wir haben für
den ganzen Monat keine einzige Bestellung, es müsste nur durch Zufall
jemand kommen. Hochgeborene Frau Gräfin! Für
den Monat Juni haben wir in der 1. Etage aufgenommen einen Herrn Schmidt samt Frau, dann ein Stiftsfräulein
von Bielke aus Dresden. Herr Graf einer der Brüder der
Gräfin.
[Schließen]Hahn haben sich vom 1. Juli an das Zimmer Nr. 20
vorbehalten. Fürst Rohan und Schwarzenberg sind vom 1. August ab
angesagt.
Hochgeborene gnädigste Frau Gräfin! Schreibzeuge habe ich schon angeschafft, daher es nicht mehr nötig ist, solche mitzubringen.
Mit der ganz untertänigsten Bitte, an die Hohe Gräfliche Familie einen schönen Handkuss samt herzlichem Gruß entrichten zu wollen, unterzeichnet sich Euer Hochgeboren gnädigster Frau Gräfin stets viel Dank schuldige Dienerin Maria SteinlechnerKastellanin
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