Königsberg, den 2. März 1825
Ma! Gott sei Lob und Dank für das Kind und Dir für das Ma. Kein passenderes ästhetischeres
Wort hättest Du wählen können, als das alte, etwas frivole Ma. - Ich sah, ich
hörte Dich es aussprechen in dem glücklichen Augenblick. - Ein Am 27.
Februar 1825 war Pauline in
Danzig geboren
worden.
[Schließen]Mädchen also! aber sie sei willkommen, sie hat die Bahn
gebrochen, Brüder werden nachkommen und gewiss schneller und leichter. Ach wie
wohl tut mir das Mitgefühl der Wonne der lieben Pauline nach all der überstandenen Marter.
Wolle doch Gott meinen innigen Wunsch und meine sehnlichste Hoffnung erfüllen, Zur deren
Erkrankung siehe die Briefe Lehndorffs an Cecilie von
Below in: GStA PK, VIII. HA C Nr. 31, Bd. 4, Bl. 1
ff.
[Schließen]dass von keinen Krämpfen, Ohnmachten und dergleichen
nie mehr die Rede sei. Gestern morgen, als ich Deinen Brief erhielt, liefen
die Kinder gleich zu Schliebens, wo
sie mit Jauchzen empfangen wurden und die auch sogleich zu mir kamen und die
innigste Teilnahme bezeugten. Aurora
kam auch mehr fröhlich als herzlich. Ein hier nicht edierter privater Brief an
Lehndorff vom 4. Oktober
1823 in: APO, Bestand 382 FA Lehndorff, Nr. 332, Bl.
23-24.
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Borstells
, Amalie von Schön, geb. von Langenau
[Schließen]Frau von Schön
,
Hansens und mehrere ließen
gratulieren, aber keiner kam. Von allen, zu denen ich geschickt habe, hat mir
die Antwort des Professors Henne am
besten gefallen. Ich war im Zweifel, ob er die Meldung würde Hoch oder Übel
deuten, Tochtermann aber sagte mir, er
hätte ihn selbst gesprochen, sehr vergnügt ausgesehen und gesagt, er freue sich
noch mehr, als wenn seine eigene Frau entbunden wäre, und heute morgen ist er
schon hier gewesen, Glück wünschen. Vgl. Manz, F., Manz, I., Lennert,
T., Zur Geschichte der ärztlichen Stillempfehlungen in Deutschland, in:
Monatsschrift Kinderheilkd 145 (1997), S. 572-587.
[Schließen]Er fragte, ob
schon für eine gute Amme gesorgt wäre, und als ich ihm sagte, dass die
Mutter selbst Amme sein wolle, sah er ein wenig bedenklich dazu
aus. Doch
sagte er, sie könne es versuchen, es würde sich bald zeigen, ob sie es leisten
könne oder nicht, auch sagte er, er habe Dir heute schon geschrieben. - Auch zu
Graf Lottum habe ich geschickt,
sagend, dass ich ihm als Deinem Freund und Gönner dies für Dich so frohe Ereignis melde.
Ich glaube gewiss, er wird mich kommen gratulieren, denn das ist ein Mann, der da weiß, was sich schickt. Die anderen, die nicht kommen und nichts schicken, sind mir nur - Pomade. Die gute Hallmann hat nun alle Hände voll zu tun. Gottlob, dass sie jetzt gesünder und stärker ist wie gewöhnlich. Was die Pflege betrifft, hast Du ja eine recht erfahrene in Frau von Almandi, die ich von vielen habe sehr rühmen hören.
Dönhoff soll heute hereinkommen und an Heinrich habe ich heute geschrieben. Liebe Kinder, ich bitte Euch alle beide und besonders Dich, lieber Carl, spielt nicht zu viel mit dem Kinde. Haltet es warm, dass es in derselben Temperatur bleibe wie im Mutterleibe, weckt es nie aus dem Schlaf, denn Schlaf ist das erste Bedürfnis der kleinen Kinder, dann gedeihen sie, werden eher weiß und bleiben nicht solange Krebs. Tochtermann hat beliebt, meinen letzten Brief nebst Päckchen einige Stunden später zur Post zu bringen, als ich ihn abgefertigt hatte, daher wirst Du ihn wohl erst mit diesem zugleich erhalten. - Sonnabend hoffe ich von Dir oder von der Hallmann wieder von dem Fortgang der Gesundheit Nachricht zu erhalten, lasst mir es nur nicht daran fehlen, wenigstens in der ersten Zeit.
Nun Gottes Segen über Euch! nach dem innigsten Wunsch Eurer treuen Mutter LehndorffDass das Kindlein Dir gleicht, ist eben kein Fehler für mich, doch weil es ein
Mägdelein ist, hätte es freilich besser getan, dem Mütterlein zu gleichen. Graf von
Dönhoff.
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Emil
wäre schon bei Dir, aber Geschäfte beim
Stadtgericht halten ihn zurück. Sage uns doch etwas vom kleinen Unleserliche Stelle [...]
, er muss ja jetzt wieder in Danzig sein.
Zitierhinweis