Angerburg, 3. Februar 1885

Hochgeehrte, gnädigste Frau Gräfin!

Ihrem Auftrage entsprechend, habe ich mit Priddat über die den Vaterländischen Frauen-Verein betreffenden Angelegenheiten Rücksprache genommen und alles ihrem Auftrage gemäß erledigt, nur kann ich leider nicht zu der Generalversammlung nach Königsberg, da ich hier amtliche Termine wahrzunehmen habe und nach Königsberg schon zur   Unleserliche Stelle [...] muss. Priddat sagt, dass aus den dem Provinzial-Verein bereits vorliegenden Jahresabschlüssen sich das Defizit der hiesigen Kreisvereinigung ergebe, und würde es wirklich gut sein, Frau des Oberpräsidenten, vgl. Roß, Erhard, Dr. Albrecht von Schlieckmann, Oberpräsident der Provinz Ostpreußen 1882 bis 1891, in: Preußenland, Jg. 19/1981, Nr. 1/2, S. 24-31.
 [Schließen]
wenn Sie, gnädigste Frau Gräfin, an Frau von Schlieckmann noch vor der Versammlung ein paare Worte in unserem Interesse schreiben.
Zu Ihrer Reise wünsche ich von Herzen alles Glück, bin aber gleichzeitig so egoistisch zu hoffen, dass Sie nicht zu lange von Steinort wegbleiben mögen.

In unveränderlicher Hochachtung bleibe ich, sehr geehrte gnädigste Frau Gräfin, Ihr treu ergebener Kannewurff

Zitierhinweis

Ernst von Kannewurff an Anna Gräfin von Lehndorff. Angerburg, 3. Februar 1885. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_s1r_hnn_my