Steinort, den 19. April 1774

Hochgeborener und Hochwürdigster Herr,
Höchstgebietender Herr Reichsgraf und wirklicher Königlicher Kammerherr,
Gnädigster Graf und Herr.

Mit eben der Rührung und Empfindung der Seele, mit der mir die Ehre gegeben, Euer Hochgeboren zu der Geburt des  Wilhelm, er verstarb kurz nach der Geburt im März 1774.
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neugeborenen Herrn Grafen
im wahren Vergnügen Glück zu wünschen, vernehme ich jetzt die betrübte Nachricht von Hochdesselben frühen Übergangs aus der Zeit zu einer hohen Ewigkeit.

Ebenso habe er Nachrichten von der Erkrankung der Mutter des Grafen, die Höchstderselbe ohne allen Zweifel von Steinort werde erhalten haben, und bei denen ich selbst nicht ganz ruhig bin. Sie sei so schwach, dass sie der Physicus D. Zuske aus Angerburg keinen Augenblick verlassen kann und darf. Er habe dieselbe, wie ich höre, recht schon verschiedene Mal bedauert, dass sie Euer Hochgeboren abreisen lassen, und nicht den Vorschlag befördert, den ich Demselben so oft zu tun mir die Freiheit genommen. Er werde ihr einen Besuch abstatten, den er der verehrungswürdigen Dame schuldig sei, zumal es der letzte sein könnte.   Editorische Auslassung [...]

Euer Erlauchten und Hochwürdigsten Exzellenz untertänigster Knecht Pisanski

Zitierhinweis

Jacob Ludwig Pisanski an Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Steinort, 19. April 1774. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_thx_lpx_rz