Gastein, 9. August 1883
Hochgeborene Frau!Hochverehrte Frau Gräfin!
Zu unserem großen Bedauern bin ich heute mit meiner Frau vergebens in der
Solitude gewesen, um Ihrer
Hochgeboren und Ihrem Herrn Gemahl
unseren wärmsten Dank für die uns zuteil gewordene herzliche(?) Aufnahme in Ihrem gastlichen Hause zu sagen,
da Sie bereits des Morgens mit Ihrer hochverehrten Familie den hiesigen Ort
verlassen hatten. Hätten wir von dem Zeitpunkt Ihrer Abreise Kenntnis gehabt, so
hätten wir schon früher den Besuch wiederholt, den wir am letzten Sonnabend
abzuhalten uns erlaubten, bei welchem wir jedoch nur unsere Karte abgaben, um
bei der Anwesenheit anderer Gäste nicht zu stören. Bei Ihrer Hochgeboren
lebhaftem Interesse für die Geschichte der evangelischen Kirche beehre ich mich,
in Anknüpfung an meine früheren Mitteilungen hierüber, einen zum Besten des
Gustav-Adolf-Vereins von mir in
Magdeburg gehaltenen Dieser ist nicht überliefert.
[Schließen]Vortrag über die Salzburger in einem Druckexemplar
ehrerbietigst zu übersenden. Ich bedaure nur, dass ich das letztere nicht
in ansprechenderer Form geben kann.
Mit den lebhaftesten, auch von meiner Frau gesagten Wünschen für Ihro und Dero
verehrten Angehörigen Wohlergehen, insbesondere auch für eine baldige
Im Juni hatte sich bereits „Tante
Reichenbach‟ nach dessen Zustand erkundigt. Dieser muss sich
schnell verschlechtert haben, denn am 1. September 1883 erhielt
Lehndorff auf Veranlassung des Geheimen Sanitätsrats Dr. Zwingenberg in Berlin eine
Tracheotomie-Kanüle, in: LASA, StA L, Bestand 21950 FA Lehndorff, Nr.
261, Bl. 406. Er verstarb am 28. Oktober.
[Schließen]Genesung Ihres teuren
Herrn Gemahls von seinem Halsleiden zeichne ich mich unter dem Ausdruck der
vorzüglichsten Hochachtung der Verehrung
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