Steinort, 23. April 1794
Hochgeborener Herr.Hochzuehrender Herr Regierungs-Rat!
Nun ist die Sache wegen Statzen ganz
ernst geworden. Liegt wie auch die im Folgenden erwähnten Anlagen
dem Brief nicht bei.
[Schließen]Ich lege die Liste hierbei von denen
Schriften, so ich Ihnen, bester Freund, überschicke.
Er bitte um Bestätigung des Empfangs und um Übersendung
der notwendigen Vollmachten, die er sogleich unterschrieben und
untersiegelt zurückschicken werde. Und bitte vorzüglich dafür zu sorgen, dass
der Termin den 21. Mai, wie Nr. 1 sagt, gewiss in Insterburg gehalten werde. Hierbei erfolgt auch ein Schreiben
an Herrn Justiz-Kommissarius Friccius,
dem ich mein ganzes Vertrauen gebe. Sie, würdigster Freund, werden mich raten.
Ich bin nicht oppiniater. Finden Sie beide, dass ich keine Rechte habe, so werde
ich es mir begeben. Allein es wird nur hier zu verstehen sein, bester Freund,
wenn Sie mich doch fleißig über diese Sache in Nachricht erhalten. Ich schicke
Ihnen meinen Brief von dem Graf Lehndorff auf
Maxkeim, welchen mir Kriminalrat Flottwell kommuniziert, ich bitte mir auch hierüber Ihre Meinung
zu sagen. Halten Sie es für gut, so komme ich zu Ende Mai nach Königsberg.
Darin ging es um 3.000 Rtlr. eines privaten
Darlehens, die ihm aufgekündigt worden
waren.
[Schließen]Beikommenden Brief bitte an Herrn J. Stegemann sogleich abgehen zu lassen.
Ich bin seit einiger Zeit von so vielem Besuch beschäftigt gewesen, dass ich nicht habe zu mir
selbst kommen können. Gestern reiste die Gräfin Charlotte Dönhoff und die Frau von Schmeling von hier. Dieses hat mich
verhindert, Ihnen eher zu schreiben, obschon mein Plan(?) immer dazu fertig war! Meine Frau und Tochter versichern Ihre ganze Verehrung an ihnen und nebst mir
an Ihre liebe Gemahlin; wir werden uns jederzeit unseres lieben Verniedlichungsform für Patin
[Schließen]Patchens mit Zärtlichkeit erinnern.
Zitierhinweis