Salon Sophie Charlotte

Einstein-Saal

Leben und Kunst

5. OG

Die Corona-Pandemie hat mit ihren teils bedrohenden Auswirkungen auf die Existenz von Künstler:innen und Kultur­institutionen eines deutlich gemacht: Kunst und Kultur haben einen außergewöhnlichen Stellenwert in der Gesellschaft. Sie vermessen das (Zusammen-)Leben auf eigene Weise. So formulieren künstlerische Praktiken immer auch eine Kritik an bestehenden Wahrnehmungs- und Erkenntnisweisen und bringen ihre jeweils eigenen Verfahren als eine alternative Quelle ästhetischer Erfahrung ins Spiel.

Gastgeber: Andreas Beyer (Kunsthistoriker, Universität Basel, stv. Kuratoriumsvorsitzender der Gerda Henkel Stiftung)

19:00

Schaffen, verlieren, erhalten - vom Kulturverlust zum Kulturerhalt

Es klingt vielleicht paradox, aber der Mensch ist die Ursache für Kulturverlust und Kulturerhalt gleichermaßen. Erst erschafft er sie, dann zerstört und verliert er sie, schließlich erhält er sie. Aber wer ist hier „der Mensch”? Wer ist in welchem Stadium der antreibende Akteur? Welche Motive liegen jeweils zugrunde? Und was hat das eigentlich alles mit unserem Leben zu tun? Es diskutieren: Larissa Förster (Ethnologin, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste), Dieter Vieweger (Archäologe, Wuppertal/Witten-Herdecke/Jerusalem/Amman), Rebekka Habermas (Historikerin, Universität Göttingen). Moderation: Georgios Chatzoudis (Gerda Henkel Stiftung).

20:00

Tanz und Körper

Möchte man das Lebendige vermessen, dann stellt der Tanz ein spannendes Messinstrumentarium bereit. Der Tanz löst den Körper aus seinen alltäglichen, automatisierten Bewegungsabläufen heraus, stellt diese damit zugleich in Frage und versucht sich an neuen Bewegungsformen, die eine ganz eigene ästhetische Lebenserfahrung ermöglichen – in der Gruppe, aber auch alleine. Dabei kann dem Tanzen eine gesellschaftliche, religiöse, künstlerische oder auch therapeutische Funktion zukommen. Im Gespräch mit Anna Sophie Luhn (FU Berlin) fragen Wiebke Hüster (Tanzjournalistin FAZ), Ruben Reniers (Choreograph rubarb dance & art) und Gabriele Brandstetter (FU Berlin) nach dem Verhältnis von Tanz und Leben und welche Rolle Berührung und Körperlichkeit dabei spielen.

21:00

Digitaler Einstein

Vor hundert Jahren wurde Albert Einstein der Nobelpreis für Physik verliehen. Aus diesem Anlass hat die ETH Zürich ihren berühmtesten Alumnus digital zum Leben erweckt. Forschende um Informatikprofessor und Akademiemitglied Markus Gross (ETH Zürich) entwickelten zusammen mit dem ETH-Spin-off Animatico eine interaktive Plattform, in der Einstein als digitaler Zwilling über seine Jahre in Zürich erzählt. Der digitale Zwilling ist so kommunikativ wie sein Original es war. Die 3D-animierte Kunstfigur antwortet auf verschiedenste Fragen und fordert sein Gegenüber auch einmal mit einer Gegenfrage oder einer humorvollen Bemerkung heraus. Markus Gross stellt den „Digitalen Einstein“ vor.

22:00

Der Leib des Künstlers

Andreas Beyer (Kunsthistoriker, Universität Basel, stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Gerda Henkel Stiftung) und Fabian Goppelsröder (Philosoph, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig) diskutieren über die Frage, wie bildende Künstler:innen ihren Körper mit ihrem Werk verbinden – ein Phänomen, das in der zeitgenössischen Kunst gleichsam zu deren eigentlichem Gegenstand geworden ist, das aber tatsächlich weit zurück reicht in die Geschichte der Kunst. Im Gespräch soll aus kunsthistorischer und philosophischer Perspektive das Kunstwerk als „Ausdehnung“ des physischen und psychischen Ichs des Künstlers befragt werden, in Theorie und Praxis.

23:00

Voices of Global Berlin: Big City Life

Panel Discussion & Sound Art Performance

in English

Host: Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)

AGYA Principal Investigator Verena Lepper, Egyptology, Berlin, introduces the AGYA projects called “Global Berlin in the 21st Century” tackling Arab-German perspectives on transformations in Berlin, urban mobility, concepts of health and happiness, and innovative exhibition formats. She discusses life in international megacities with AGYA Co-President Mahmoud Abdel-Hafiez, Physics, Frankfurt a. M., AGYA alumna Hanan Badr, Communication Studies, Salzburg/Cairo, and AGYA member Philipp Blechinger, Energy Engineering, Berlin.

After the panel discussion, sound artist Amin Fallaha, Berlin, imagines urban soundscapes in a DJ set and presents acoustic visions of future city life. Join us and listen to the beats!