Was ist neu und was heißt es überhaupt, von „neu“ zu sprechen? Ist absolut Neues als „Erschaffung aus dem Nichts“ denkbar und ist diese Idee kompatibel mit der Erfindung „möglicher Welten“ durch (Neu-)Kombination bestehender Elemente wie in Leibniz’ Universum? Das Rätsel des Neuen und seiner Entstehung betrifft gleichermaßen wissenschaftliches Auffinden wie technisches (Er-)Finden und künstlerisches Hervorbringen. Analogiebildungen spielen bei der Entwicklung von Neuem in verschiedenen Ausprägungen eine zentrale Rolle. Douglas Hofstadter und Emmanuel Sander vertreten in „Surfaces and Essences. Analogy as the Fuel and Fire of Thinking“ (2013) sogar die These, dass die „Analogie“ das „Herz des Denkens“ ist. Sie durchzieht die gesamte Bandbreite der Erkenntnis in der Alltagserfahrung, in Denkoperationen der Logik und Wissenschaft wie auch in komplexen ästhetischen Prozessen und der Kunst.
Im Sinne von Leibniz’ Multiperspektivität wurde auf der Konferenz die Erfindungskraft analogischen Denkens interdisziplinär beleuchtet. Von verschiedenen Gesichtspunkten aus wurden Differenzen und Schnittstellen des Neuen in Wissenschaft und Kunst in den Blick genommen und analysiert.
In Kooperation mit dem STATE Festival 2016 „The State of Emotions. The Sentimental Machine“ (3. – 5. November) boten Installationen und Performances dem Publikum zum Abschluss der Konferenz die Gelegenheit, die Entstehung und das Ereignis des Neuen anschaulich zu erfahren. Das STATE Festival ist ein internationales Festival der Wissenschaft und Kreativität, bei dem sich herausragende Köpfe aus Kunst und Wissenschaft gemeinsam mit der Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen in Technik und Wissenschaft und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft austauschen.