Bereits Leibniz hat sie umgetrieben, die Faszination für Methoden der Codierung und deren Entzifferung. Im Zeitalter der globalen Vernetzung sind wir in neuem Maße täglich mit der Spannung zwischen den neuen technologischen Möglichkeiten von Information und Kommunikation und deren potentiellen Gefahren konfrontiert. Die Bandbreite der Risiken reicht vom ordinären Spam, über Shitstorms bis hin zu Kreditkartenbetrug oder gar Angriffen auf die nationale Sicherheit. Auf der anderen Seite weisen Internetaktivisten immer wieder vehement darauf hin, dass die Geheimhaltung von Mega-Daten oft nicht in erster Linie dem Allgemeinwohl dient.
Diesem Fragenhorizont stellte sich der Informatiker und Sicherheitsexperte Johannes Buchmann, der zu Verfahren der Langzeitsicherung in der Informationstechnologie forscht: Wie sicher sind die Daten auf unseren Computern? Was bedeutet Privatsphäre im Internet überhaupt und wie lässt sie sich schützen? Sind technologische Entwicklungen denkbar, durch die Vertraulichkeit und Integrität angesichts eines ununterbrochenen Datenverkehrs zukünftig gewährt werden könnten?
Im Anschluss folgte ein Gespräch mit dem Netzaktivisten und Wikileaks Mitbegründer Daniel Domscheit-Berg, der dem Anspruch auf absolute Datensicherung durch Codierung und Geheimhaltung skeptisch gegenüber stand und dagegen „alternativlos“ Transparenz und Informationsfreiheit forderte.