Einsteintag 2019

Festsitzung | 29.11.2019 | 19 Uhr - 22 Uhr

FESTVORTRAG
Ein faszinierender geologischer Thermostat gewährleistet, dass unser blauer Planet über flüssiges Wasser verfügt, die Grundlage allen Lebens. Dass bei uns – im Gegensatz zur viel zu heißen Venus und zum viel zu kalten Mars – schon lange eine vergleichsweise angenehme Temperatur herrscht, verdanken wir geringen Mengen des Treibhausgases CO2, das bekanntlich die Erdatmosphäre erwärmt. CO2 gelangt in kleinen Mengen ständig aus vulkanischen Eruptionen in die Atmosphäre. Aber warum hat sich dieses CO2 in den 4,5 Milliarden Jahren Erdgeschichte nicht so stark in der Atmosphäre angesammelt, dass sich die Erde in eine „Wärmehölle“ verwandelte? Eine chemische Reaktion an der Erdoberfläche reguliert das Klima. Gibt es zu viel CO2, wird es zu heiß. Die Gesteine reagieren darauf durch „Verwitterung“ und konsumieren somit CO2, das dann in den Ozeanen als Kalkgestein abgelagert wird – es wird wieder kälter. Diese Regulierung erhält die Erde somit seit Milliarden Jahren in einem lebenswerten Temperaturbereich. Bei der gewaltigen menschengemachten CO2-Störung jedoch wird uns dieser Mechanismus nicht schnell genug helfen.
Professor Dr. Friedhelm von Blanckenburg ist seit 2008 als Geochemiker am GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) und an der FU Berlin tätig. Er promovierte an der ETH Zürich, verbrachte sieben Jahre an den Universitäten Cambridge und Oxford sowie vier Jahre an der Universität Bern. Acht Jahre war er Professor an der Leibniz Universität Hannover. Friedhelm von Blanckenburg betreibt am GFZ ein hochempfindliches geochemisches Laboratorium, in dem mit Messungen kleinster Mengen natürlicher stabiler, kosmogener und radioaktiver Isotope Alter, Mengen und Stoff-Flüsse der Kompartimente der Erdoberfläche heute und in der geologischen Vergangenheit ermittelt werden. Seit 2015 ist er Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

KÜNSTLER
Kerstin Straßburg studierte Klavier bei Konrad Meister (Hannover) und Hans Leygraf (Berlin). Seit vielen Jahren tritt sie als Solistin und gefragte Kammermusikerin mit verschiedensten Ensembles und Orchestern in Deutschland, Europa und den USA auf. 2005 gründete sie das Max Brod Trio, das bereits kurz darauf Einladungen ins europäische Ausland, nach China und in die USA erhielt. Auf große internationale Resonanz stießen auch die bisherigen CD-Aufnahmen des Klaviertrios, die u. a. bei MDG – Dabringhaus & Grimm (Schubert 2010, Dvorák 2011, Beethoven 2012) erschienen sind. 2016 wurde eine CD (MDG) mit Werken Robert Kahns für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Jürgen Appell studierte in Berlin Klavier bei Elisabeth Dounias-Sindermann und Ingeborg Peukert. Schon früh widmete er sich dem vierhändigen Klavierrepertoire. Gemeinsam mit der Pianistin Babette Hierholzer konzertierte er von 2004 bis 2019 als Duo Lontano mit einem umfangreichen Programm, das beide auf Tourneen durch Europa, Asien sowie Süd- und Nordamerika führte.

Anmeldung bis zum 25.11. unter: festsitzung(at)bbaw.de

Veranstaltungsort:
Nikolaisaal Potsdam
Wilhelm-Staab-Straße 10–11
14467 Potsdam

Kontakt:
Kathrin Künzel (festsitzung@bbaw.de)