Rheinsberg, den 13. Juni 1792

Wohlgeborener Herr Lieutnant!

Ich habe den 9. Juli zur  Anfang der 1790er Jahre hatte der Prinz auf einem Hügel am Grienericksee gegenüber von Schloss Rheinsberg einen Obelisk zu Ehren seines Bruders Ferdinand errichten lassen. Die Vorderfront trägt ein Reliefporträt des Prinzen und die Inschrift: À L'ÉTERNELLE MÉMOIRE D'AUGUSTE WILHELM PRINCE DE PRUSSE, SECOND FILS DU ROI FRÉDÉRIC GUILLAUME. Das Monument ist allen Helden des Siebenjährigen Krieges gewidmet, die, wie eine zweite Inschrift ausspricht, „durch ihre Tapferkeit und Einsicht verdient haben, dass man sich ihrer auf immer erinnere‟. Jedem der Offiziere widmete Prinz Heinrich eine auf Französisch selbst verfasste Inschrift auf einer jeweils eigenen Gedenkplatte. In den Wanderungen durch die Mark Brandenburg hat Theodor Fontane das Denkmal in Erinnerung gebracht. Dass es nach Ansicht von Prinz Heinrich eben diejenigen ehrt, die von Friedrich II. nicht gebührend gewürdigt wurden, hat Fontane als einen Akt der Opposition gegen den König gedeutet. Vgl. Bülow, Adam Heinrich Dietrich von, Prinz Heinrich von Preußen: Kritische Geschichte seiner Feldzüge, Bd. 1, Berlin 1805, v. a. S. 383–395 (Übersetzung der Inschriften).
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Einweihung eines militärischen Monuments,
welches ich allhier habe errichten lassen, bestimmt, und ersuche Dieselben, diesem Feste, welches am benannten Tage zum Mittag seinen Anfang nehmen soll und 2 Tage dauern wird, beizuwohnen, der ich übrigens mit vieler Achtung bin

des Herrn Lieutenant wohlaffektionierter Freund Heinrich

Zitierhinweis

Prinz Heinrich von Preußen an Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorff. Rheinsberg, 13. Juni 1792. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_ek3_kwj_dbb