Ausfertigung: APO, Bestand 382 FA Lehndorff, Nr. 543, Bl. 34-34v Link zum Digitalisat
16.04.1885
Durch einen Nachtrag zum Schulregulierungs-Rezess vom 9. September 1867 waren Zulagen zur Verbesserung der Gehälter der Elementarschullehrer bewilligt worden. Zur Aufbringung dieser Zulagen waren die Gemeinden verpflichtet. Demnach hatte ab 1. Oktober 1868 die Schulgemeinde Groß Steinort einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 24 Rtlr. zum Gehalt des Lehrers aufzubringen (Bl. 19-20). Das Patronat Steinort erklärte sich damit nicht einverstanden und bestritt das Recht der Regierung, „das Einkommen der Lehrer auf adligen Patronatsstellen einseitig und ohne Zuziehung des Patrons festzusetzen resp. zu erhöhen”, insbesondere, da das Gehalt des Lehrers „schon viel mehr beträgt als die Schulordnung das Minimum des Gehalts bestimmt.” Beantragt wurde eine Zulage aus der königlichen Kasse, hilfsweise „diese Schulstelle neu zu regulieren, damit das Land und die Naturalien des Lehrers nach den jetzigen Zeitverhältnissen und Preisen zur Berechnung gezogen werden” (Bl. 20v-21). Am 15. Februar 1868 wurden die Einwände zurückgewiesen mit der Begründung, dass „auf gutsherrlichem Land der Grundherr die erforderlichen Kosten subsidiär aufzubringen hat”.
Regest: Betreffend der Schulverbände Pristanien, Stawisken, Steinort und Stobben teilt der Landrat des Kreises Angerburg dem Schulinspektor Pfarrer Ziegler in Rosengarten mit, dass die staatlichen Fonds nicht ausreichen. Die gewährte Staatsbeihilfe werde somit zurückgezogen, „weil zu diesen Schulverbänden wohlhabende Gutsbezirke gehören.“