Am 18. Dezember 1813 verfasste er in Wiesbaden sein Testament über seinen Feldnachlass, vgl. Schultze, Lebensbild, S. 547 f.
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Lehndorff ist ernsthaft erkrankt
und fürchtet eine „Gurgelschwindsucht“.

  Editorische Auslassung [...]  Vgl. Straubel Rolf, Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740-1806/15, T. 1, München 2009, S. 445 f.
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Der Präsident Hoyoll aus Insterburg, mit dem ich in Korrespondenz stehe, der ein braver Mann ist und der als Regierungspräsident des Departement, unter dem Steinort steht, mir und uns allen nützlich sein kann,
schreibt mir, er wünsche zur Erholung seiner vielen und drückenden Geschäfte einige Tage auf dem Lande in rechter Zurückgezogenheit zuzubringen. Er legte mir dazu Steinort so nahe, dass ich ihn förmlich dazu aufgefordert habe, auf einige Tage dorthin zu gehen. Wenn er ankommt, liebe Mutter, nebst Frau, so bitte ich Sie sehr, Ihn recht gütig aufzunehmen und Berenten Ihre Befehle zu geben, dass für ihn mit Kind und Kegel nach Möglichkeit gesorgt werde, auch für seine Pferde und Leute, wenn er welche mitbringt, nach Möglichkeit gesorgt werde. Vergessen Sie doch ja nicht, es schon vorläufig an Berent zu bestellen.

Ich habe einen Plan und Hoffnung, liebe Mutter, die - bald in ein anderes militärisches Verhältnis zu treten. Das Regiment zu führen, ist ein gar zu mühsames Stück Arbeit. Sie wissen, welche Höllenarbeit ich schon in Königsberg damit gehabt habe, und es geht mir wie einem Koch, welcher ein sehr kompliziertes Gericht fabriziert hat, er kann es nicht essen, und es wird ihm eklig. So auch mir mit diesem Regiment. Zudem werde ich so von vieltausend Prätensionen meiner Landsleute für ihre Söhne buxiert, dass ich es nicht aushalten kann.

Als Beilage fügt er einen an Dönhoff gerichtetes Schreiben (Mosbach vor Mainz, 28. November 1813) bei, in dem er darauf ebenfalls eingeht:   Editorische Auslassung [...] auch bin ich des Geschäftes herzlich müde und hoffe und wünsche sehnlichst, es bald los zu sein - so poetisch dieser Krieg in den Beschreibungen klingen mag, so prosaisch ist er - ich versichere es Dir - in seiner Wirklichkeit; und nur der mächtige Gedanke erfüllter Pflicht kann einige Schadloshaltung, einige Belohnung für die mancherlei Mühe und Not gewähren, die er mit sich führt; ich werde ohne Reue sein Ende, was freilich noch gar nicht abzusehen ist, herankommen sehen und froh es benutzen - wenn ich es erlebe - um das nur aus dem strengsten Pflichtgefühl gezogene Schwert auf immer wieder in seine Scheide zu stecken.

Zitierhinweis

Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorff an seine Mutter Amalie. Wiesbaden, 2. Dezember 1813. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_gyy_fk3_ycb