Gumbinnen, den 17. März 1892

Meine hochverehrte gnädigste Gräfin!

Ihr gütiges Schreiben vom 13. d. M. ging mir in Berlin am vorgestrigen Tage zu, als ich soeben im Begriff stand, nach der Heimat auf 8 Tage zurückzukehren. - Gestern hier angekommen, habe ich mich sofort bemüht, die Angelegenheit des Baumeisters Wirzien in Ordnung zu bringen. Er könne ihr mitteilen, dass dem Genannten soeben durch die hiesige Regierung für ausgeführte Pfarrbauten zu Engelstein der Betrag von 7.200 Mark angewiesen wurde, so dass derselbe das Geld in wenigen Tagen erhalten wird. Die noch offene Forderung von ca. 2.000 Mark werde sich aufgrund der Abrechnungsarbeiten noch ca. 14 Tage hinziehen.

Meine Frau empfiehlt sich Ihnen, meine hochverehrte gnädigste Gräfin, auf das Wärmste und ich verharre in ausgezeichnetester Verehrung als

Euer Hochgeboren ganz gehorsamster O. Steinmann
Regierungspräsident

Zitierhinweis

Otto Steinmann an Anna Gräfin von Lehndorff. Gumbinnen, 17. März 1892. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_hck_dkt_hdb