Berlin, 23. Mai 1815
Euer Exzellenz erlaube ich mir vertrauensvoll eine Bitte vorzutragen, deren Gewährung mir in dem Augenblicke, wo ich mein Vaterland verlasse, um in einem neu beginnenden entfernten Kriege demselben meine Pflichten zu zollen, wichtig und sehr erfreulich sein würde; es ist die Auszahlung einer alten Forderung für ein im Jahr 1812 durch die Staatsbehörde zu Königsberg in Beschlag genommenes Quantum Weizen, worüber ich zur näheren Erläuterung das Attestat, so wie es allen denen, welche in dieser Hinsicht noch Forderungen haben, ausgefertigt worden ist, hier gehorsamst beifüge, und ferner die Auszahlung eines Staatsschuldscheins von 1.000 Rtlr., den ich in Händen habe.
Ich würde Euer Exzellenz mit diesem Anliegen nicht behelligen, wenn nicht die Verpflichtung, vor einer so unbestimmten und ungewissen Entsendung meine Angelegenheiten zu regulieren und viele Zahlungen zu leisten, welche mein Standpunkt als Gutsbesitzer nach so vielen unglücksreichen Jahren, welche auch diese Klasse der Staatsbürger vorzüglich in Preußen am nachteiligsten influiert haben, herbeiführt, es mir notwendig machte, mir jede Hilfe zu benutzen. Editorische Auslassung [...]
Er hoffe, dass Exzellenz die Auszahlung seiner Forderungen veranlassen werden, welches für die Staatskasse doch nur ein sehr geringer, für meine Verhältnisse aber und unter den obwaltenden Umständen ein sehr bedeutender Gegenstand ist. Sollte jedoch die gänzliche Auszahlung völlig unstatthaft sein, so erwarte ich mit Zuversicht Editorische Auslassung [...] die größtmöglichste Zahlung auf Abschlag dieses Staatspapiers.
Genehmigen Exzellenz den Ausdruck der vollkommensten HochachtungExzellenz ganz gehorsamster treuer Diener Graf Lehndorff
Oberst der Kavallerie
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