Regest: Marianna von Lehndorff, von den Tataren nach Konstantinopel verschleppt, bittet den Kurfürsten um ihre Befreiung.
Zitierhinweis
Ausfertigung: GStA PK, I. HA GR, Rep. 7 Nr. 13 L 46 a fasz. 4, Bl. 3-6v
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01.03.1659-05.04.1659
Anlage eines Schreibens vom 5. April 1659. Die Tataren fielen während des schwedisch-polnischen Krieges am 9. Oktober 1656 in das südliche Ostpreußen ein. In dem Bericht des des Hauptmanns von Johannisburg, Dietrich von Lesgewang, vom 15. Oktober 1656 heißt es: „.. die Tataren ... auß dem Lyckschen eingefallen, und alsobald mit Morden und Brennen fohrtgegangen, danebenst auch sehr viel armer Leuthe Weiber und Kinder gefangen genommen. ... Daß Brennen der Dörffer und entführung der Leuthe, ist noch nicht alles .... Aber 'all das Ihrige ist nummehro in der Asche und hinfort .... zu deme hat man sich großen Hunger und Kummer zu verhoffen, weilen die Leuthe nichts an die Seite gebracht ...‟ Die Einfälle hatten für die Bevölkerung verheerende Folgen, allein aus dem bevölkerungsarmen Amt Johannisburg wurden 2.177 Personen verschleppt, ganze Dörfer wurden entvölkert. Im Jahre 1657 fielen die Tartaren abermals ein, vgl. http://www.schuka.net/Ostpreussen/Geschichte/OWP-in-Zahlen.htm#1656-1657 und die Kirchenchronik von Rosinsko. Das von dem Pfarrer Molitor gedichtete „Tatarenlied‟ wurde in das masurische Gesangbuch aufgenommen.
Regest: Marianna von Lehndorff, von den Tataren nach Konstantinopel verschleppt, bittet den Kurfürsten um ihre Befreiung.