Dresden, 20. August 1757

  Editorische Auslassung [...]   Lehndorff hatte dem Prinzen am 9. August geschrieben (ebd., S. 145 f.): „Sie sagen mir so viele schöne Dinge; ich schäme mich darüber, denn seit langem bin ich nicht mehr gewöhnt, liebenswürdige Schreiben zu erhalten! Ihre Briefe bereiten mir das höchste Vergnügen, zumal, wenn sie von Neuigkeiten strotzen. Sie haben mir nur tragische Nachrichten gegeben. Der Tod von Pesne und der Astrua rühren mich   Editorische Auslassung [...] , kurz, alles geht zum Teufel. Wenn ich nicht bald anfange mich zu erholen, so glaube ich, werde ich gleichfalls dahin gehen; mit der Zeit werden Sie mir folgen. So sei es! Amen.“
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Aus Ihrem Brief
ersehe ich, dass man mir nicht Gerechtigkeit widerfahren lässt; ich bin überzeugt, dass man die Wahrheit mich betreffend nicht richtig kennt!  Brand war der Stallmeister des Prinzen.
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Wenn Sie denken, dass Brand Sie unterrichten soll, so befinden Sie sich im größten Irrtum.
Er hat den Feldzug wie ein Einsiedler mitgemacht, speiste allein in seinem Zelt, ritt nur aus, um sich Bewegung zu machen, und las ein englisches Buch, das er nur halb verstand, oder einen deutschen Dichter, der in der  Vgl. Pierer, H. A., Universallexikon der Gegenwart und Vergangenheit ..., 2. Aufl., Altenburg 1841, Bd. 8, S. 232 ff.
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Leipziger Schule
sehr angesehen ist, dessen Namen aber die gebildete Welt nicht kennt. Brandt wird Ihnen erzählt haben, dass wir Märsche gemacht haben, über die er außer sich war; aber warum man sie machte, davon weiß er nichts. Er weiß, dass ich hier bin; er weiß, dass ich mit dem König Streit gehabt habe, aber er kennt die eigentlichen Gründe nicht. Kurz, seien Sie überzeugt, dass, wenn Brandt eine Schilderung des Feldzuges geben soll, dass es das sonderbarste Ding der Welt würde, und dass die, die dabei waren, sich nicht auskennen würden, da er alles mit anderen Augen ansieht.   Editorische Auslassung [...]

Zitierhinweis

Prinz August Wilhelm von Preußen an Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Dresden, 20. August 1757. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_pdv_cv2_2z