Regest: Er bedankt sich für dessen Brief, den er in Königsberg bekommen habe. Vor allem habe ihm die „Mitteilung der dortigen Lustbarkeiten bei der Anwesenheit der Fürstin Czartoryska gewiss recht viel Vergnügen gemacht.“ Es seien die ersten und besten Nachrichten über die Festlichkeiten gewesen. „Den kleinen Gott der Liebe stelle mir ganz natürlich vor, die Geistes-Gabe oder Geistes-Kräfte   Unleserliche Stelle [...] habe ihm ein  Hofmeister Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorffs 1778 bis 1784. Er ließ sich später in Königsberg nieder und gründete dort ein Pensionat, dass auch Graf Heinrich, der jüngere Bruder, besuchte. Vgl. Schultze, Lebensbild, S. 5.
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Gottlieb Bötticher
rege gemacht.“
Er erkundigt sich, was die „charmante Komtess Pauline mache. Man freue sich, dass er Ende Mai in Preußen sein werde, doch zweifle er noch daran, „da Berlin ein Ort ist, der viele Vorzüge vor Preußen hat, und besonders für Ihnen, da Sie dorten mit so viel agrement leben, teils auch, weil die jetzige elende Witterung wohl nicht hoffen lässt, dass die Wege dann schon practicable sein werden.“ General von Anhalt in Königsberg sei mit dem Wetter besonders unzufrieden, da er im Felde nicht exerzieren könne. „Ich bin noch immer der Meinung, es muss unsere Erde einen Ruck oder Stoß von einem zu starken Erdbeben erlitten haben, drum es hat sich alles merklich verändert. Wir haben einen neuen Planeten schon mehr bekommen, und wer weiß, was wir noch mehr bekommen werden.“ Die Cousine Schlieben sei nach ihrem Besuch am Gründonnerstag zur Schwiegermutter nach Steinort gefahren. In der Finckensteinschen Familie gab es Todesfälle. Über die  Siehe hierzu das Dokument vom 25. Februar 1785.
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Wallenrodtsche Erbschaft
könne er ihm nichts sagen, da es verschiedene Testamente gäbe. Die Baronin von Beynuhnen würde sich auch stark engagieren und „Herrn Kirschkopff gewiss noch mache Feder darüber gebricht, bis er damit reüssiert“.  Hans Otto von Podewils (1759-1840) heiratete Helene Luise von der Goltz (1765-1845).
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Leutnant von Podewils vom Posadowskischen Regiment habe sich mit der Baronesse von der Goltz in Leißienen verlobt.

Zitierhinweis

Karl Leopold Graf von Schlieben an Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Gerdauen, 28. März 1785. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_rdv_qnf_jbb