Paris, 23. November 1853
Durch ihr Schreiben vom 16. sei er ermutigt, einen
seit meinem hiesigen Aufenthalt mit dem Grafen Max
Der Wunsch bleibt
wegen der Beschädigung des Briefes unklar. Möglicherweise bat er die
Gräfin um Zugang zum Archiv in
Steinort um analog der Geschichte der Grafen von Hahn
ähnliches für die Grafen von Lehndorff zu verfassen?
[Schließen]
lang gehegten Wunsch zu
äußern.
Möchte der barmherzige Gott auch die Hoffnungen erfüllen, die Sie auf Maxens Umgang mit mir gründen Textverlust [...] . Fürchten Sie nicht, dass ich zu leicht die Hoffnung
wegwerfen und an allem Einfluss, den ich mir ja als Führer wünschen und erbitten
muss, verzweifeln werde. Habe ich da noch hoffen können, wo Max der
unliebenswürdigste und unleidlichste Knabe war, warum sollte ich es jetzt nicht,
da ich wirklich bisweilen Gründe habe, mich seiner zu erfreuen? Ich weiß es
freilich, was für Bemerkungen in der Familie über mein zeitweiliges
Schlaffwerden ausgesprochen werden. So hat man doch so oft eine Pflicht der
Liebe und Aufrichtigkeit darin erkannt, mich auf meine Schwächen aufmerksam zu
machen. Aber ich weiß auch, dass Sie, gnädigste Frau Gräfin, diese Anklagen auf
ihr gehöriges Maß reduzieren werden. Hat es in Steinort, wo mir durch Ihre und des Herrn Grafen Güte mein Beruf so erleichtert war,
nicht an Gelegenheiten gefehlt, mein leibliches Aussehen sehr angegriffen zu
finden, ja habe ich damals sogar bisweilen meine äußerste Kraft zusammennehmen
müssen, um mit Werner dies und jenes
vorzunehmen: wie meinen Sie wohl, habe ich dann und wann gelitten, als statt der
Ruhe von Steinort die Unruhe, Zu den Verhältnissen in Basedow siehe die Briefe des im
Dienst des Grafen Hahn stehenden Pfarrers August Werner aus den Jahren 1853 bis 1868
an Anna von Lehndorff, in: APO, Bestand 382 FA Lehndorff, Nr.
402.
[Schließen]die bisweilen so
aufreibende und verzehrende Unruhe des Basedowschen Hauswesens um mich herum war. Wenn man nun in solchen Zeiten stand Textverlust [...] , so begreifen Sie wohl, wenn ich dafür halte, dass in der
Angelegenheit anderen Gliedern Ihres Hauses gegenüber von mir schon längst das
letzte Wort gesprochen worden ist. Hat unter der Maxime, die Kräfte des Dieners
möglichst auszubeuten, ein Mensch wie Am 25. November 1861 schrieb Hosäus an Anna aus
Paris, Triat sei „alt geworden, dick und grau. Morgen werden wir
die Übungen (mit Graf Werner) bei ihm anfangen.“ -
[Schließen]
Triat
gelitten, trotzdem er doch nur kurze Zeit in Basedow gewesen,
warum nicht ich, der ich aus Gesundheitsrücksichten ein geistliches Amt habe
aufgeben müssen, der ich über 3 Jahre fast unausgesetzt und, soviel ich weiß
ohne Murren, unter dem Druck des Umgangs mit einem armen, geistig schwachen
Menschen gestanden und während dieser Zeit bei allen Berührungen mit dritten
Personen das Schwere meiner Stellung bis auf den Grund ausgekostet habe, Hosäus begleitete Max und dessen
Bruder Graf Werner auf ihrer
Kavalierstour durch Europa (Frankreich, Italien, Spanien,
England).
[Schließen]der ich, so lange ich im Dienste des Herrn Grafen
stehe, nie eine Zeit gefunden habe, durch Befriedigung
wissenschaftlicher Neigungen oder durch Pflege einer Freundschaft mein Herz zu
erquicken. Editorische Auslassung [...]
Zitierhinweis