Ein Wort unleserlich [...] , den 11. Dezember 1857

Verehrter Herr Graf.

Wahrscheinlich habe er die Sachlage wegen der Landschafts-Agentur schon auf anderem Wege in Erfahrung gebracht.

Herr   Bankhaus Meyer Cohn
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Meyer Cohn
war nicht nur von Ihnen, sondern auch von drei Grafen Dönhoff empfohlen, war also so schön akkomodiert, als man es irgend wünschen kann, doch hat die General-Direktion gleichwohl die Bewerbung des Kornmagazin-Rats Warschauer in Berlin nicht ablehnen zu dürfen geglaubt, weil dieser als Asocin des Königsberger Hauses Oppenheim et Warschauer eine sehr bedeutende Börsen-Autorität ist und die Landschaft in jetzigen schlechten Zeiten kein Hilfsmittel unbenutzt lassen kann, um ihren Kredit zu steigern.

Die Propositionen für einen noch in diesem Winter zu berufenden landschaftlichen General-Landtag werden Ihnen schon zugegangen sein, und wünsche ich, dass sie Ihren Beifall haben mögen. Ich diesem Falle bitte ich aber auch ergebenst, sich selbiger auf dem bevorstehenden Kreistage annehmen zu wollen und dorthin zu wirken, dass namentlich die Proposition No. V. wegen Beschleunigung des Geschäftsganges akzeptiert wird. Die Herren in Berlin haben sich auch von der Richtigkeit derselben überzeugt, nachdem ich ihnen die nötigen Aufklärungen gegeben habe, wiewohl man sie vorher von mancher Seite sehr dagegen einzunehmen gewusst hatte. Herr v. Queis wird wahrscheinlich auch diesmal wieder nicht damit einverstanden sein.   Editorische Auslassung [...]

Endlich ersuche ich Sie noch ergebenst, sich für eine  Kronprinz Friedrich Wilhelm hatte nach der Verlobung, die am 17. Mai 1856 bekanntgegeben worden war, am 25. Januar 1858 Prinzessin Victoria von Großbritannien und Irland geheiratet.
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Stiftung interessieren zu wollen, die zum Andenken an die Vermählung des Prinzen Friedrich Wilhelm
ins Leben gerufen werden soll. Wahrscheinlich wird Ihnen der Plan schon bekannt sein, der darin besteht, dass aus freiwilligen Beiträgen ein Kapital gesammelt werden soll, aus dessen Zinsen Stipendien für junge befähigte Landwirte ausgesetzt werden, um Reisen ins Ausland machen und dort das Erlernte der heimatlichen Landwirtschaftskultur nutzbar machen zu können.   Editorische Auslassung [...]

Zitierhinweis

Carf Friedrich Burggraf und Graf zu Dohna an Carl Meinhard Graf von Lehndorff. 11. Dezember 1857. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_z5w_rkg_hdb