Berlin, den 29. Dezember 1790
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König!Allergnädigster König und Herr!
Die Gnade, welche Eure Königliche Majestät mir so
vielfältig bezeiget, macht mich so dreist, Sie untertänigst zu bitten, dass
Höchstdieselben die Gräfliche Würde, welche mein Großvater, der
General-Lieutenant und Staatsminister von
Lehndorff, bereits unter dem großen Kurfürsten im Jahr 1679 von
Kaiser Leopold erhalten, auch auf
die zweite Linie meiner Vettern zu extendieren und ihnen ein Grafen-Diploma
ausfertigen zu lassen mit der untertänigsten Bitte, ihnen die Chargen und
Stempel-Jura zu entlassen. Ich bitte diese Standeserhöhung
1) für den
Leopold Melchior Gerhard von
Lehndorff auf Maxkeim
in Preußen, welcher den ganzen Siebenjährigen Krieg als Capitain mitgemachet,
2) für seinen Sohn August Adolph von
Lehndorff,
3) für seine Tochter Maria Juliana von Lehndorff.
Diese
meine Verwandten sind umso mehr zu einer solchen Standeserhöhung qualifiziert,
da sie sich in glücklichen Vermögens-Umständen befinden und ihre Voreltern die
ansehnlichsten Stellen in Preußen bekleidet und überhaupt unsere Familie, In dem in
französischer Sprache abgefassten Schreiben steht 1328, ebd., S.
3-3v.
[Schließen] welche mit dem teutschen Orden im 13. Jahrhundert nach
Preußen gekommen, dem durchlauchtigsten Hause Brandenburg jederzeit mit der größesten Treue
und Anhänglichkeit zugetan gewesen und viele von ihnen in derselben Dienst ihr
Leben in denen berühmtesten Feldschlachten von Hochstädt, Malplaquet und Hochkirch aufgeopfert haben. Ich hoffe
also, dass Euer Königliche Majestät obgedachter meiner Bitte gnädigst statt
geben werden, welches für mich und meine ganze Familie ein neuer Bewegungsgrund
sein wird, die untertänigste Treue und Ergebenheit zu verdoppeln, mit der ich
zeitlebens sein werde
Kammerherr
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