Quittainen, 5. Februar 1784
Liebster Herr Vetter
Er bedankt sich für einen Brief vom 18. Januar, aus dem er
ersehen habe, dass sein Brief Lehndorff und dessen Gemahlin - „seinen
besten Freunden“
Lehndorffs Schwiegermutter
war verstorben, vgl. das Beileidsschreiben Pisanskis, Angerburg, 7.
Februar 1784, ebd., Bl. 38-39v
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habe.
Vgl. GStA PK, XX. HA,
Rep. 54 Gutsarchiv Lehndorff-Steinort, Nr. 232 (Reise nach Berlin 1784).
[Schließen]Das der Herr Vetter auf das Frühjahr nach Berlin
reisen werden, habe mir der Umstände wegen gleich
vorgestellt. Es wird mir besonders angenehm, dieselben Ende April nebst der
würdigen Gemahlin und Kinder bei mir zu sehen. Das Schreiben unseres Schätzbaren
Prinz
Friedrich Wilhelm
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Thronfolgers
ist so gnädig wie möglich, Gott erhalte
Ihn bei dergleichen Ansinnungen, damit Er bei künftiger Regierung (wer es
erleben wird) durch Liebe und Wohltun dessen Länder sich verpflichte. Editorische Auslassung [...]
Auf mein Veranlassen hat der junge Carl Ludwig
Alexander Burggraf zu Dohna-Schlodien (1758-1838), seine Schwester
Amelie war eng mit
Lehndorffs Frau Amelie
befreundet.
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Schlodien
den Johann Friedrich
Alexander zu Wied-Neuwied (1706-1791). Seine Eltern waren Friedrich
Wilhelm zu Wied-Neuwied (1684–1737) und Luise Charlotte von
Dohna-Schlobitten (1688–1736), die Tochter von Alexander zu Dohna-Schlobitten
(1661–1728) und dessen erster Frau Emilie Luise Gräfin zu
Dohna-Carwinden (1661–1724).
[Schließen]Fürsten v.
Neuwied bei dessen erstem
Sohn zu Gevatter gebeten. Die Antwort des
würdigen Fürsten ist beachtenswert.
Bei dieser Gelegenheit hat er Liegt dem Brief nicht bei.
[Schließen]Einlage nach Schlodien geschickt. Vgl. Schmidt-Lötzen,
Nachträge, Bd. 2, S. 348 ff. Da Lehndorffs Schwiegermutter verstorben
war, wollte er im Frühjahr 1784 in Begleitung der Familie nach
Berlin gehen. Der älteste
Sohn sei in einem Alter, „wo er das Haus verlassen muss“,
der jüngere sollte in einer Anstalt das vernachlässigte Französisch
verbessern, die Tochter „tanzen lernen“, ebd. S. 349 und
353.
[Schließen]Da Sie nun Dero Herrn Sohn in das Berlinsche Gymnasium geben wollen, so
bitte zu bedenken(?), ob
es in Neuwied vielleicht
nicht besser wäre, dafern nicht andere mir unbekannte Umstände
obstieren. Des H. Professor Simon Plan bitte mir baldigst wieder zurück, weil selbigen
Schlodien wieder schicken muss.
Je crains fort que la paix entre la Russie et les Turc, de même l'affaire de Danzig auront des
suite et n'acomode guère notre Roy. L'on Vgl. das Tagebuchblatt vom 29. Februar 1784, in:
LASA, StA L, Bestand 21950 FA Lehndorff, Nr. 486, Bl. 28. - 1784
annektierte Katharina II. die
Krim, Ursache des Zweiten Russisch-österreichischen Türkenkrieges von
1787–1792. Zur Konvention zwischen Preußen und der Stadt Danzig:
Günther, Karl Gottlob, Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten ...,
T. 2, Altenburg 1782, S. 333.
[Schließen] assure quelle
le Prince Henri ira de recheff(?) a Petersburg. Bei den gleichen evenements
tröste ich mich immer mit dem, was unser Heiland denen Gläubigen sagt: Ihr
werdet hören von Krieg und Kriegsgeschrei, ein Königreich wird sich wider das
andere empören. Editorische Auslassung [...]
Zitierhinweis