(27.2.1799)
Bei ihrer Eheschließung mit August Graf
von Dönhoff 1796 war sie mit einer Mitgift ausgestattet
worden, die neben einem Barvermögen von 500 Rtlr. und 1.500 Rtlr. für
Graf Dönhoff zur Beschaffung der standesgemäßen Mobilien wertvolle
Kleidung, Juwelen und Pretiosen (für 2.050 Rtlr.) enthielt. Das ihr
zugedachte „Silber für tausend Reichstaler“ hatte sie
„in natura“ bei der Eheschließung noch nicht erhalten,
Lehndorff verzinste es in Courant zu fünf Prozent. GStA PK, XX. HA, Rep.
54 Gutsarchiv Lehndorff-Steinort, Nr. 94, n. f.
[Schließen]Ich schicke Geschenke an meine liebe Pauline, meine einzige Tochter, die
ich und meine achtenswerte Frau
mit unendlicher Sorgfalt erzogen haben und die so vollkommen unsere
Wünsche und Erwartungen erfüllt hat. Sie war ein
liebenswürdiges, naives und lebhaftes junges Mädchen und ist jetzt, mit 20
Jahren,
August
und Louis von Dönhoff, geboren
1797 und 1799.
[Schließen]Mutter von zwei schönen Jungen, die sie selbst gestillt hat und noch
stillt. Sie ist in jedem Sinne eine vorbildliche und zugleich sehr liebenswerte
Frau.
(21.9.1799) Meine Post aus Berlin bringt mir interessante Briefe von
meinem Heinrich und aus Wust von meiner
Tochter Dönhoff. Ihr und ihren beiden
Söhnen geht es gut. Graf Dönhoff, ihr
Gatte, nimmt in Potsdam an den großen
Diese fanden ab dem 20. September statt, vgl. das Itinerar Friedrich Wilhelms III.
[Schließen]Herbstmanövern teil. Zu denen sind viele Generale der Armee und viele junge
Offiziere gekommen, weil sie etwas dazulernen und mit dem Ruhm zurückkehren
wollen, dabei gewesen zu sein und den König gesehen zu haben.
(8.10.1799) Ich habe Nachricht erhalten, dass meine Tochter glücklich in Potsdam angekommen und so die Ausgaben vermeiden konnte, die sie während der großen Revuen hätte machen müsse. Nun sind alle abgereist. Einige Damen und Offiziere waren aus Ostpreußen gekommen, die alle vom Graf Dönhoff gefeiert werden wollten, so die Generalin Klinckowström, geborene Hausen, die Obristin Rouquette, geborene Unruh und noch mehrere andere. Man ist der Ansicht, dass diese Damen sich lächerlich gemacht haben.
(16.10.1799) Gestern kam ein Brief von meinem Sohn Carl aus Potsdam. Obgleich er der Einzige meiner Kinder ist, der nicht gern schreibt, ist er doch derjenige, der den besten Stil hat. Für mich ist das ein Phänomen! Die Revuen haben ihn stark beschäftigt. Auch er berichtete von dem Besuch mehrere Generale mit ihren Frauen wie den Klinckowströms und den Rouqettes.
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