Mein Gemüt ist immer in Unruhe, mehrere Dinge beschäftigen mich unausgesetzt. Eine unglückliche Leidenschaft im Herzen und zweitens ein böser Prozess, den ein Baron  Tiesenhausen
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Tiefenhausen
in Polen gegen mich anstrengen will, beschäftigen mich unausgesetzt. Dieser Mensch zeigt ein Testament vor, das, wie er sagt, ein alter Lehndorff im Jahre 1658 abgefasst hat, und verlangt jetzt dessen Vollziehung. Da es Lehnsgüter sind und das Testament verfallen ist, so möchte ich wetten, dass er kein Glück haben wird, aber es beunruhigt mich doch außerordentlich, da ich weiß, wie unangenehm meine arme Mutter von diesem Streit berührt werden wird.

Zitierhinweis

Tagebucheintrag von Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Berlin, 30. März 1754. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_hzc_nq1_mdb