Aufzeichnung meines Lebenslaufes
Durch dessen Sohn, Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff, später
zugesetzt: „von Ahasverus Grafen von Lehndorff, geboren Anno 1688,
gestorben den 9. Mai 1727, als Oberst-Leutnant im damaligen
Finckensteinschen Regiment. Er war mein Vater und ich 2 Tage alt,
als er starb.“
[Schließen]welches den 26. Oktober Anno 1706 angefangen in
Steinort
Ich bin geboren in Königsberg auf dem
Schlosse Anno 1688. Nach meines nunmehro in Gott ruhenden Herrn Vaters Tode (so geschehen Anno 1688 den 14.
Februar, hat gelebt 51 Jahr 6 Tage), bin ich von meiner würdigen Gräfin
Maman in Steinort auferzogen worden, sub Informatione
der Mademoiselle Verniere, einer
Französin, und meinem Hofmeister Conrady, so auf der Maman Recommendation Pfarrei in Momehnen im Amte Gerdauen gegeben worden, dann dem Unleserliche Stelle [...]
mmichshausen(?), Ob man hieraus eine
Verbindung nach Westfalen konstruieren kann, bleibt zu prüfen. Hierfür
spräche, dass noch 1715 und bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts Marie-Anna von Lehndorff aus der
Linie Lehndorff zu Statzen eine Präbende beim Stift Schildesche inne hatte, vgl.
GStA PK, I. HA GR, Rep. 34, Nr. 5739, 5741 und 5747. Siehe auch: LA NRW,
Abt. Westfalen, Minden-Ravensberg, Regierung, Nr. 1423: Beschwerde
einiger Stiftsdamen zu Schildesche über den Ausschluss vom Besitz der
Kurien und der sogenannten Haushaltungspräbenden, Inanspruchnahme durch
die Familien; Kanonisse von Lehndorff ./. von Ledebur bzw. von Schele;
Auseinandersetzungen zwischen den katholischen und evangelischen
Stiftsdamen, 1723- 735.
[Schließen]einem Westfälinger, und
Unleserliche Stelle [...]
, einem Holsteiner, und zuletzt von
Hermanno Meyero aus der Stadt
Osnabrück, in Westfalen
gelegen, gebürtig. In meinem Glauben bin ich vom Herrn
Cochius, reformiertem Prediger in
Königsberg, unterwiesen
worden.
1705, den 16. Juni habe ich die erste Stufe zu meinem Glück angetreten, da mir der Oberst Graf Dönhoff als mein Schwager zu wissen getan, dass Ihro Königliche Majestät mir die Gnade getan, ein Fanal bei dem Gräflich Jung-Dohnaschen Regiment zu geben, darauf bin mit dem Herrn Grafen
den 23. dito von hier nach Preußisch Holland
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Preuschholland
abgereiset und habe
mich in Schlodien bedanket, von da
ward Herr Graf von General-Leutnant Graf von Schlippenbach beordert, um einige Uneinigkeiten zwischen den
Elbing war während des Großen Nordischen Krieges von 1703 bis 1710 durch schwedische
Truppen besetzt.
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Elbingern wegen das damals uns übergebenen Territoriums
mit dem Schwedischen Kommandanten Unleserliche Stelle [...]
zu
debattieren.
Editorische Auslassung [...]
Lehndorff beschreibt im Folgenden die weiteren Stationen seines Lebens, seinen militärischen Werdegang und seine Reisen in die Schweiz und nach Italien. Die Aufzeichnungen brechen am 18. März unvermittelt ab.
Zitierhinweis