(14./15.5.1799) Ich Editorische Auslassung [...]
esse bei Johann
Wilhelm Lombard (1767-1812), Sohn
des französisch-reformierten Refugis und Berliner Perückenmachers Jean
Lombard, war 1786 durch Protektion des Oberkonsistorialrats der
französisch-reformierten Gemeinde, Jean Pierre Erman, Kabinettskanzlist geworden und
noch im selben Jahr Kabinettsrat. Lehndorff war er bekannt durch Begegnungen
in der Berliner Gesellschaft und am Hof. Am 20. Mai 1783 hatte sich die
Witwe Lombard an Lehndorff wegen ihres Sohnes gewandt, vgl. LASA, StA L,
Bestand 21950 FA Lehndorff, Nr. 375, n. f.
[Schließen]Herrn Lombard, dem Ersten
Kabinettsekretär des Königs. Editorische Auslassung [...]
Ich treffe dort sehr
interessante Persönlichkeiten, unter anderem Editorische Auslassung [...]
Paul
Hesse, dessen Frau früher die Geliebte
meines Sohnes war. Editorische Auslassung [...]
Am folgenden Tag beehrt Hesse
ihn mit seiner Aufmerksamkeit während eines
Abendessens bei General Rüchel
.
Die Hesses und die Beymes, zu denen diese gut gebildeten Frauen gehören, sind durch
den Handel sehr reich geworden. Ihr Stand ist heute am wohlhabendsten, während der
Adel seine Rechte und sein Ansehen verliert. Wenn ich die heutige Situation mit der
Zeit meiner Jugend vergleiche, in der wir, die man zum Hochadel rechnet, niemals
einem Bürgerlichen Zutritt in unsere Gesellschaft gewährt hätten, während man nun
dem Reichtum und besonders der guten Küche seine Achtung erweist, so sehe ich ein,
dass man vom hohen Ross heruntersteigen muss und es nicht mehr möglich ist, den
dritten Stand als 'gnädig' von oben herab zu behandeln Man kann im Gegenteil froh
sein, wenn man von ihnen als gleichgestellt betrachtet wird. Da sieht man wie sich
alles ändert! Am meisten aber betrübt mich, dass die Tugenden, die früher den
Hochadel auszeichneten, mit seinem Ansehen verschwinden. Wenn man zu Tisch geht,
überlasse ich die Ehrenplätze den anderen und setze mich zwischen die Bezieht sich auf den Anfang 1798 als Kabinettsrat für das Justizwesen in
die Regierung berufenen Karl Friedrich (von) Beyme und den bisherigen Leiter des Kabinetts, Anastasius
Mencken. Die zunehmende
Bedeutung des Kabinetts beobachtete der Adel mit Argwohn. Da es mit seinen
in der Regel bürgerlichen Mitgliedern und als Organ zwischen König und
Staatsministern stehend, ohnehin eher Staats- als adeligen Standesinteressen
verpflichtet war, wurde diese Entwicklung verstärkt.
[Schließen]Beymes und Menckens, um mich
dem herrschenden Ton anzupassen und mich an die 'Egalité' zu gewöhnen. Von
philosophischer Warte aus betrachtet man das alles und lacht. Alles ist eitel!
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