Vgl. GStA PK, XX. HA, Rep. 54 Gutsarchiv Lehndorff-Steinort, Nr. 140.
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Ich verbringe den Morgen damit, sehr komplizierte Geschäfte zu erledigen und die Rechnungen meines Sohnes Karl zu sortieren, die dringendsten Schulden von denen zu trennen, die weniger wichtig sind, und vor allem die zu bezahlen, die keinen Aufschub dulden.
Gott gebe, dass dieser furchtbare Aderlass für meine Börse dazu beiträgt, die Klugheit meines Sohnes zu fördern, und ihn in Zukunft davor zu bewahrt, erneut in solchen Abgrund der Unordnung zu fallen, aus dem ich ihn im Moment herauszuziehen versuche. Da er ein guter Junge ist, und meinen Kummer spürt, hoffe ich, dass er ernsthaft nachdenkt und vorsichtiger wird. Ich schicke meinen alten Schröder mit 800 Talern in bar nach Potsdam, um die kleinen Rechnungen zu bezahlen. Danach muss ich noch 2.000 Taler herausrücken, außer den 4.000, die ich bereits gezahlt habe.

Zitierhinweis

Tagebucheintrag von Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Berlin, 28. März 1799. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_q5l_scf_zdb