Regest: Aus Steinort treffen Lehndorffs Gärtner und sein Kutscher mit 4 Pferden ein. Sie waren 14 Tage unterwegs und haben 84 Meilen (591 km) zurückgelegt. Lehndorff beginnt, seine Rückreise nach Preußen vorzubereiten. Am 11. August sind die Koffer gepackt und die Verabschiedung von allen Höfen erledigt, am 12. August beginnt die Rückreise, die ihn über bekannte Orte führt. Vielfach begegnet er Persönlichkeiten, die er aus seinem Leben am preußischen Hof kennt. Die Reise führt auch durch ehemals polnische Gebiete, die Lehndorff bereist hatte, als sie preußisch geworden waren. „Man spürt in diesem Land noch viel von der sarmatischen Schweinerei, obgleich es unter der preußischen Herrschaft schon besser geworden ist. Ich finde meine Voraussagen von damals, als dieser Teil Polens an Preußen fiel, genau bestätigt. Die Bevölkerung ist sehr zufrieden, nur die Großen trauern über den Verlust ihrer ehemaligen Macht. Das Land ist sehr entwicklungsfähig, überall sieht man frisch gerodete Gebiete und gemauerte Häuser mit Schornsteinen. Früher kam der Rauch dort heraus, wo er konnte, und die Leute hatten das geistige Niveau und das Aussehen von Räuchergänsen.“ - Am 27. August trifft er bei seiner Nichte Groeben, geb. Podewils ein. - Am 1. September reist er weiter nach Steinort, muss aber in Schloss Prassen bei den Dönhoffs Station machen, da er seine Pferde verpasst. - Am folgenden Tag wird er in Barten vom dortigen Pächter Henrici begrüßt, in Drengfurth kommen ihm die Verwalter Berent und Sperling entgegen. Am folgenden Samstag und Sonntag geht er mit seinen „Leuten und einigen Reformierten aus der Nachbarschaft zum Abendmahl“ und lädt alle für zwei Tage zum Essen ein. - Er empfindet die Veränderung der Lebensweise „sehr stark. Aus der großen Welt kommend, bin ich nun mit meiner Frau allein. Man muss sich daher viel beschäftigen, um seinen Tag auszufüllen und alles aufbieten, um sich über den Mangel an guter Gesellschaft hinweg zu trösten. Die Korrespondenz wird mir dabei helfen.“
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