10. Januar. Editorische Auslassung [...]
Vgl. den Tagebucheintrag vom 1. August 1758.
[Schließen]Mein hübsches Haus, dass ich in der Absicht gemietet
hatte, für immer darin zu wohnen, ist an die Generalin Forcade verkauft worden, und
diese gute Frau, die in ihren Unternehmungen etwas rasch vorgeht, zieht darin ein,
bevor ich recht Zeit gefunden habe, darin heimisch zu werden. Das ist mir recht
unangenehm, aber mit Dingen, die nicht zu ändern sind, muss man sich abfinden. Editorische Auslassung [...]
Vgl. Schmidt-Lötzen, Nachträge, Bd. 2, S. 172, 345 und
Ziebura, Tagebuch, S. 282 (Solms). - Friedrich Graf zu Solms-Sonnenwalde
hatte 1754 Wilhelmine Gräfin von Dönhoff geheiratet. Deren Mutter war
Charlotte Gräfin von Dönhoff, geb. von Blumenthal.
[Schließen]Den Abend verbringe ich beim Grafen Solms, der den Geburtstag seiner
Schwiegermutter, der Gräfin Dönhoff, feiert, die durch die große Zahl derer, die sie in
ihrem Leben glücklich gemacht hat, so berühmt geworden ist.
Editorische Auslassung [...]
Ich verdanke ihr meine Einführung in die Gesellschaft
und den Sinn für die Lektüre; ich werde ihr ewig zu Dank verpflichtet sein.
11. Januar. Ende Juli war Dohna
wieder bei der Armee in Polen, machte aber, „seitdem er das dortige
Kommando hat, lauter Dummheiten“, weshalb ihm die Leute
davonliefen. General Wedell an den
er das Kommando abgeben musste, wollte nach seiner Ankunft „die Russen
angreifen“ - auch das ging schief und man hatte große Verluste.
Dohna traute sich danach nicht mehr nach Berlin. „Das gemeine Volk ist gegen ihn aufgebracht
und hat gedroht, ihn in Stücke zu reißen, wenn er käme. Man sieht, wie
der Krieg die Gemüter erbittert.“ Vgl. ebd., S. 216 f. und S. 344
(nach Dohnas Tod).
[Schließen]Ich besuche den
General Dohna, der die Armee, die
er in Schwedisch-Pommern befehligte, verlassen hat, um sich hier von der
Wassersucht zu heilen.
Editorische Auslassung [...]
Ich erhalte betrübende Neuigkeiten aus Preußen. Brand und Jammer auf den Besitzungen
meiner Mutter. Editorische Auslassung [...]
In Königsberg stirbt auch eine alte
Jungfer, Gräfin Schlieben. Das Ereignis interessiert mich recht wenig, ich erwähne
es aber wegen meiner Schwester Schlieben,
die sich sechs Jahre lang alle Mühe gegeben hat, dieser alte Hexe um den Bart zu
gehen, in der Hoffnung sie zu beerben. Da sie kein Testament
aufgesetzt hatte, fällt die Erbschaft an eine alte Tante.
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