Salon Sophie Charlotte

Raum 2

Sterne, Steinzeit, Zukunftswelten

Gastgeberin: Melanie Trede
Universität Heidelberg, Akademiemitglied

1. OG

Eine Reise zu Nebelsternen und extraterrestrischen Welten, ein Blick auf die Zukunftsmahlzeiten der 1920er Jahre und ein Besuch in einer Steinzeit, die viel über unsere Gegenwart verrät. Begeben Sie sich in Raum 2 auf eine Achterbahnfahrt durch Raum und Zeit. Fasten your seatbelts!

19:00–23:00

Ausstellung „nightwatch“: Ein visuelles Zusammenspiel von Kunst und Astronomie

Die Ausstellung zeigt Arbeiten der KünstlerInnen Angela Schwank, Akelei Sell und Ulrich Werner im Zusammenspiel mit astronomischem Bildmaterial. Dabei geht es um Aspekte der Struktur und der Strukturähnlichkeit, um das „Sehen-als“, um Fragen der Wahrnehmung, die auch in der Astronomie immer wieder Gegenstand der Auseinandersetzung sind. Im Zentrum stehen Darstellungen von Deep-Sky-Objekten aus der Zeit vor der Eroberung des Himmels durch die Fotografie.

19:00

„nightwatch“ oder „Das Senkblei in den Tiefen des Himmels“

Die Wiener Künstlerin Angela Schwank führt in die Ausstellung ein und der Regensburger Philosoph und Wissenschaftshistoriker Omar Nasim spricht über die Beziehung von Kunst und Astronomie in der Erforschung von Deep-Sky-Objekten.

Partly in English

20:00

Extraterrestrische Welten: Gibt es Leben außerhalb der Erde?

Was heißt eigentlich Leben? Wie wahrscheinlich ist es, dass wir auf anderes Leben im All treffen werden? Welche Antworten finden ein Astrophysiker und eine Religionswissenschaftlerin auf diese Fragen? Es diskutieren Matthias Steinmetz (Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, Akademiemitglied) und Daria Pezzoli-Olgiati (LMU München), moderiert von Günther Hasinger (ESA-Direktor für Wissenschaft, Akademiemitglied).

21:00

Zukunfts-Mahlzeiten: Nahrung, Essen, Einverleibung im Zukunftsroman

Zukunftsromane beschreiben nicht nur ambitionierte technische Erfindungen, Raumeroberungen, Machtkämpfe und Kriege; sie porträtieren auch imaginierte Zukunftsgesellschaften, deren Strukturen, Lebensformen und Ethiken. Nur auf den ersten Blick weniger spektakulär als technische Innovationen und Großereignisse, verraten gerade Episoden aus dem Alltags der Zukunftsbürger vieles über deren Kultur und ihre sozialen Verhältnisse; dies gilt auch und besonders für den Motivkomplex um Nahrungsmittel sowie um Szenarien der Nahrungsaufnahme. Vergleichend rücken Zukunftsromane daher unter einem ungewöhnlichen Aspekt in den Blick:
Wovon ernähren sich fiktionale Zukunftsgesellschaften; was wird in Zukunftsromanen konkret von wem gegessen (oder gefressen), wie spielt sich das ab, unter welchen Rahmenbedingungen und in welcher Gesellschaft?

Antworten liefern Monika Schmitz-Emans und Kristin Platt, die gemeinsam an der Ruhr-Universität Bochum zu Zukunftsromanen der 1920er Jahre forschen.

22:00

Heile Welt in der Steinzeit? Zur Projektion moderner Konzepte rund um Geschlecht und Familie auf die Urgeschichte

In der Steinzeit soll die (Geschlechter-)Welt noch in Ordnung gewesen sein: Er versorgte als Jäger seine Familie, sie sammelte Beeren und kümmerte sich um die heimische Höhle und die Kinder. Aber war es tatsächlich so?, fragt die Basler Prähistorikerin Brigitte Röder in ihrem Vortrag und zeigt:
Im Licht der archäologischen Quellen sind die Verhältnisse längst nicht so klar, und die angeblich «natürlichen» und «ursprünglichen» Rollen der Geschlechter erweisen sich als moderne Projektionen. Sie machen die Steinzeit zu einem Sehnsuchtsort, an dem alles so ist, wie es vermutlich nie war.