Kolloquiumsreihe: Alexander von Humboldts Netzwerke

Alexander von Humboldts Netzwerke


Kolloquiumsreihe der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Netzwerke können neuronale, kristalline und elektronische Netzwerke sein, sie können aber auch Beziehungen zwischen Wissenschaftlern, Sammlern, Künstlern und Politikern darstellen - es kann sich um schulen- oder parteigebundene, fachübergreifende und geschlechtsspezifische Netzwerke handeln. Ein Beispiel für die Multifunktion eines Netzwerkes, die vom wissenschaftliche Austausch bis zu wissenschaftspolitischen Aktionen reicht, ist das Netzwerk um Alexander von Humboldt im 19. Jahrhundert.

Bisher fanden in dieser Reihe folgende Veranstaltungen statt:
 

Mittwoch, 15. Januar 2014, 18:00 Uhr

Von Minas Gerais zum Ural – Humboldts Diamanten
Carsten Eckert, Museum für Naturkunde, Berlin


„Mannigfache von Alexander von Humboldt angestellte Beobachtungen hatten ihm die Ideen, welche er sich schon seit Jahren über die grosse Aehnlichkeit dieses Gebirges mit dem von Brasilien gemacht, bestätigt. Er war seit der Zeit überzeugt, dass der Diamant, ebenso wie in Brasilien, auch in Sibirien entdeckt werden würde.“
Mit diesen Worten machte der russische Finanzbeamte Adolphe de Polier 1829 die Öffentlichkeit auf den Fund eines Diamanten während der russischen Reise Humboldts aufmerksam.
Der Vortrag behandelt die Umstände der Entdeckung von Diamanten im Ural, wobei die geognostischen Theorien Humboldtzeit den heute bekannten geologischen Fakten gegenübergestellt werden.

 

Mittwoch, 13. November 2013, 18 Uhr
Dorothea Minkels:

Das Treppenhaus des Neuen Museums - Ein Konzept von Universalgelehrten?

 

Am 13. November wird ein Künstler im Mittelpunkt stehen, der auch in Berlin
tätig war, Wilhelm von Kaulbach. Der Maler, der mit Alexander von Humboldt
nicht nur korrespondiert hat, sondern auch mit ihm gut bekannt war, ist nicht
nur durch einige Humboldt-Porträts bekannt geworden sondern auch durch
seine Monumentalgemälde, die als Fresken das Treppenhaus des Neuen
Museums in Berlin schmückten. Leider sind diese bei der Zerstörung des
Gebäudes verloren gegangen und konnten nicht rekonstruiert werden. Der
Platz bleibt für immer leer…
Dorothea Minkels (Berlin) hat auch zur Geschichte des Neuen Museums in Berlin
geforscht. Sie wird einen Auszug aus ihren Arbeiten vorstellen und sich auf die
Gestaltung des Treppenhauses konzentrieren, dabei Vorstellungen zur
Architektur des Raumes sowie Darstellungen auf den Pilastern erläutern.
Einbezogen werden auch die erwähnten Monumentalbilder Kaulbachs, der mit
Alexander von Humboldt korrespondierte, sowie dessen Kinderfries. Aber
stammen die Entwürfe des Kinderfrieses und der Pilaster wirklich von Kaulbach,
wie die Inventarisierung suggeriert? Dorothea Minkels wird provozieren,
anregen.

 

23.02.2000
Hartmut Böhme (Humboldt-Universität zu Berlin)
Der Blick von oben und der Empiriedruck von unten: Totalität und Wissensdynamik
in Alexander von Humboldts 'Kosmos'

18.05.2000
Robert J. Richards (University of Chicago):
Scientific Transcendence and Historical Reality: The Case of Darwin's Romantic Biology

7.06.2000
H. Walter Lack (Direktor des Botanischen Gartens Berlin-Dahlem):
Flora Graeca, Flora Brasiliensis, Flora Iranica - Netzwerke botanischen Wissens im
18., 19. und 20. Jahrhundert

23.11.2000
 Stephen Bell (University of California, Los Angeles)
Bonpland and Humboldt after 1816: Reflections on a Shared Enterprise

18.01.2001
Anke te Heesen (MPI für Wissenschaftsgeschichte, Berlin)
"Jeder ziehe Vortheile vom Kapital seines Freundes" - Naturgelehrte und Sammlungen in der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin

25.04.2001
Ina Lelke (FU Berlin)
Wissenschaft als gemeinschaftliches Werk? Ehefrauen berühmter Gelehrter im Korrespondenznetz Alexander von Humboldts

23.05.2001
Friedrich Steinle (MPI für Wissenschaftsgeschichte),
Elektromagnetismus in Europa, 1820-21. Über den Umgang mit Sensationen

13.9.2001
Martin Wald (Humboldt-Universität Berlin)
Gibt es ein nationalsozialistisches Alexander-von-Humboldt-Bild?
Sinnstrukturen zwischen Tradition und Manipulation

25.10.2001
Bettina Heyl (Universität Stuttgart, Institut für Literaturwissenschaft)
Die Jugendbriefe Alexander von Humboldts aus literaturgeschichtlicher Sicht

06.12.2001
Herbert Pieper (Berlin, BBAW)
"Netzwerk des Wissens und Diplomatie des Wohltuns - Alexander von Humboldt und die Mathematiker Gauß, Dirichlet, Jacobi, Kummer, Eisenstein"

19.02.2002
Ulrike Leitner (Berlin,BBAW, Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle)
"Anciennes folies neptuniennes! - Über das wiedergefundene "Journal du Mexique à Veracruz" aus den mexikanischen Reisetagebüchern A. v. Humboldts"

07.03.2002
Friedrich-Wilhelm Kielhorn (Berlin)
Dr. Heim und der Kurfürst von Hessen sowie einige Bemerkungen über Heims Verhältnis zu Alexander von Humboldt

29.05.2002
Kristian Köchy (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
Das Ganze der Natur - Alexander von Humboldt und das romantische Forschungsprogramm

19.06.2002
Ottmar Ette (Institut für Romanistik der Universität Potsdam)
Weltbewußtsein. Alexander von Humboldt und das unvollendete Projekt einer anderen Moderne.

12.12.2002
Harald Siebert (Technische Universität Berlin)
Die geologischen Theorien des Anastasius Kircher (1602-1618)

09.07.2003
Teodoro Hampe-Martinez
Reiseimpressionen aus Peru (1802) – Zur Quellenproblematik des «zweiten Entdeckers Amerikas»

09.10.2003
Manfred Ringmacher (Berlin)
Eduard Buschmann, Franz Bopp und die Philologie als Hilfsdisziplin bei Alexander von Humboldt

29.10. 2003
Andreas Förster (DAMU, Berlin)
Auf den Spuren Alexander von Humboldts in Rußland: zum Humboldt-Berg und durch den Ural.

10. 12. 2003
Bernd Kölbel (Berlin)
Alexander von Humboldts und Steven Jan van Geuns Reise durch Hessen, die Pfalz, an den Rhein und durch Westfalen im Herbst des Jahres 1789

18. 03. 2004
Birgit Mori (Botanisches Museum, Berlin-Dahlem):
„Als Botanikerin auf Humboldts Spuren in Ekuador“

21. 04. 2004
Paul Hiepko (Berlin):
"Humboldt, Willdenow und das Schicksal der nach Berlin gelangten botanischen Sammlungen"

27. 05. 2004
Herbert Pieper
„Jacobis Berufung nach Wien und Alexander von Humboldts Bemühungen, Jacobi in Berlin zu halten. Zum 200. Geburtstag des Mathematikers Jacob Jacobi.“

17. 06. 2004
Oliver Lubrich
"Wer spricht hier worüber und zu wem? Alexander von Humboldt dekonstruiert den Reisebericht

11.11.2004
Bernd Kölbel (Berlin):
“Die frühe Geognosie Alexander von Humboldts – erste geognostische Ansätze“

16. 02. 2005
Mitchell Ash, Universität Wien
"Nach Humboldt. Gedanken über Wissenschaft und Öffentlichkeit als Ressourcen füreinander im 19. und 20. Jahrhundert“

31. 04. 2005
Erki Tammiksaar, Universität Tartu
“Karl Ernst von Baer, Alexander von Humboldt und die Bodenreform in Rußland.“
 
08.09.2005
Ekkehart Keeding, Adenbach
"Die Begleiter Alexander von Humboldts in Quito Januar - Juni 1802"

14.09.2005
Engelhard Weigl, University of Adelaide, Australien
"Wald und Klima. Humboldts und Boussingaults Beitrag zur weltweiten Klimadiskussion im 19. Jahrhundert"

09. März 2006
Oliver Schwarz, Landau
"Johann Franz Encke und Alexander von Humboldt: zu Hauptthemen ihres wissenschaftlichen Briefwechsels"

16. März 2006
Georg von Humboldt, Brunnthal
"Auf den Spuren Alexander von Humboldts in Spanien"

18. Mai 2007
Erki Tammiksaar (Universität Tartu in Estland)
"Deutsch-baltische Wissenschaftler und ihr Beitrag zur Polarforschung im 19. Jahrhundert"

13. März 2008
Christian Helmreich, Paris
„Geschichte der Natur bei Alexander von Humboldt. Zur Beziehung zwischen Alexander von Humboldt und Charles Darwin.“

15. März 2008
Ulrich Päßler (Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle, Berlin)
"Alexander von Humboldt im Spiegel transnationaler Wissenschaftsbeziehungen im 19. Jahrhundert am Beispiel Preußens und Frankreichs"

30. Oktober 2008
Petra Werner (Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle)
"Was Darwin nicht bekam
Zum Verhältnis Charles Darwin zu Alexander von Humboldt und Christian Gottfried Ehrenberg"

27. November 2008
Anne Jobst (Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle)
Die großen Entdeckungen des 19. Jahrhunderts
im Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Christian Gottfried Ehrenberg
Online

Donnerstag, 5. Februar 2009
Elizabeth Millán-Zaibert (Chicago)
Alexander von Humboldt: Romantic Critic of Nature oder Alexander von Humboldt: Romantische Kritik der Natur

Mittwoch, 18. Februar 2009
Bernhard Fritscher (München)
Die Verräumlichung der Erdgeschichte: Zur Praxis der Geognosie bei Alexander von Humboldt und Leopold von Buch

Donnerstag, 24. Juni 2010
Karin Reich (Hamburg/Berlin) und Elena Roussanova (Hamburg)
"LA RUSSIE A´ÉTÉ POUR AINSI DIRE LA TERRE PROMISE DES MAGNÉTICIENS" Alexander von Humboldt, Carl Friedrich Gauß und andere

Donnerstag, 10.03.2011
Saskia Pütz:
Reproduktion und Autonomie - Humboldts Verleger Johann Friedrich Cotta

Johann Friedrich Cotta (1764 -1832), Verleger von Alexander von Humboldt und einer der bedeutendsten internationalen Verlagsunternehmer, war auch ein wichtiger Initiator und einflussreicher Vermittler für die bildende Kunst.
Saskia Pütz wird über die weitreichende und entscheidende Funktion Cottas für das Kunstsystem sprechen. Eine zentrale Bedeutung kommt der druckgraphischen Reproduktion zu, sowohl im medienwissenschaftlichen Hinblick auf die Entstehung illustrierter Massenmedien wie auch als sozialhistorische Bedingung künstlerischer Arbeitsformen. 

Donnerstag, 14.04.2011
Bernd Wiese:
Auf Humboldts Spuren in den Anden. Illustrationen von Forschungsreisen deutscher Geographen zwischen 1868 und 1903

Alexander von Humboldts Alexander von Humboldts Werk „Vues des Cordillères...”/ „Ansichten der Kordilleren...”  (1810-1813) war mit seinen Bildtafeln beispielgebend für Darstellungen von Vulkanlandschaften Südamerikas durch spätere Gelehrte. Sein Werk wird als Referenz für alle späteren Reisenden, die neue technische Möglichkeiten nutzen konnten, erwähnt, darunter Alfons Stübel, Hans Meyer und Rudolf Reschreiter.

Bernd Wiese widmet sich in seinem Vortrag u. a. folgenden Fragen: ermöglicht der Einsatz einer Kamera die wissenschaftlich-objektive Erfassung der Wirklichkeit? Muss die Wissenschaft auf Zeichnungen und Landschaftsmalerei des Künstlers zurückgreifen? Welche Funktion haben die Fotografien des Geographen bzw. die Buchillustrationen nach Zeichnungen und Gemälden des Künstlers für die Nutzerinnen und Nutzer?