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PREUSSEN IN ÄGYPTEN – ÄGYPTEN IN PREUSSEN

Was Ausstellung
Wann 29.11.2007 00:00 bis
03.02.2008 00:00
Wo Museum fuer Islamische Kunst, Bodestrasse 1-3, 10178 Berlin
Name Prof. Dr. Stephan J. Seidlmayer
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Kontakttelefon 030-266 1930
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Ausstellung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Jahresthemas 2007/2008 „Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa" vom 30.11.07 bis 03.02.08 im Museum für Islamische Kunst

Pyramiden, Tempel und monumentale Grabanlagen sowie Tausende von Inschriften in der erst 1822 durch J. F. Champollion entzifferten Hieroglyphenschrift - das waren die Attraktionen, die im 19. Jahrhundert Wissenschaftler und Reisende nach Ägypten zogen.

Die aktuelle Ausstellung der Arbeitsgruppe Altägyptisches Wörterbuch der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften lässt ab dem 30. November für zwei Monate die Königlich-Preußische  Expedition lebendig werden, die unter der Leitung von Karl Richard Lepsius zwischen 1842 und 1845 nach Ägypten und Nubien unternommen wurde.

Präsentiert und kommentiert werden Inschriften, Grund -und Aufrisse von Tempeln wie z.B. dem berühmten Ramesseum in Theben. Exakte geographische Übersichtspläne mit archäologischen Stätten wie die von Gisa, Amarna und Abydos zeigen die Methoden der wissenschaftlichen Dokumentation ebenso wie feine Bleistiftkopien und Papierabdrücke. An einem originalen Kalksteinblock aus dem Grab des Metjen lässt sich die Genauigkeit der Zeichnungen überprüfen. Auch Denkmäler aus Nubien, wie das Grab des Pennut oder die Pyramiden von Meroe beeindrucken durch ihre präzise Dokumentation.

Der Aufbau eines neuen großen ägyptischen Museums, des sog. Neuen Museums in Berlin um 1850 gewann durch diese Expedition inhaltlich und architektonisch seine Gestalt. Mitgebrachte Monumente bildeten den Grundstock für die Ausstellung, so dass die Berliner Sammlung den großen Museen in London und Paris ebenbürtig wurde - ein Ziel des königlichen Auftrages der Expedition. Für die Innendekoration des Museums wurde teils exakte Kopien der dokumentierten Tempel und Grabdekorationen benutzt - Lepsius wollte in seinem neuen Museumskonzept die Stücke in ihrem natürlichen Kontext zeigen.

In hier erstmals gezeigten Tagebüchern und Skizzenbüchern der Expeditionsteilnehmer finden sich lebendige Schilderungen des ägyptischen Alltags. Auch Zeichnungen von Straßenansichten mit Ägyptern Nubiern in ihren Trachten sowie Details der islamischen Architektur belegen die Bewunderung der Preußen für den erlebten Orient. Der Zeitgeist der Europäer mit dessen romantischem Orientbild kommt in Skizzen und Landschaftsbildern der Maler zum Ausdruck. Andere Teilnehmer, wie Lepsius selbst oder Georg Erbkam näherten sich literarisch dem Orient, indem sie Sonnette und sogar im arabischen Versmaß dichtend ihre Freizeit während der Expedition verbrachten.

Die Ausstellung vermittelt Wissenschaftsgeschichte auf sehr konkrete Weise und illustriert gleichzeitig den geistes- und kulturgeschichtlichen Hintergrund dieser Begegnung von Preußen und Ägypten im 19. Jahrhundert.

Die Ausstellung wird bis zum 3. Februar 2008 im Museum für Islamische Kunst auf der Museumsinsel zu sehen sein.

Führungsblätter zur Sonderausstellung

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