Der Auftakt der Veranstaltungsreihe Zukunftsorte Europas war am 24. September 2013 dem Mittelmeerraum gewidmet. Der Kulturphilosoph Rémi Brague lieferte mit seiner Entmystifizierung des mittlealterlichen Mittelmeerraums das historische Fundament der Veranstaltung. Auf diesem Grundgerüst aufbauend skizzierte der Politikwissenschafter Claus Leggewie seine konkreten Visionen für eine zukunftsfähige und innovative Mittelmeerregion.
Rückblick | 24. September 2013 | Öffentliche Abendveranstaltung
Zukunftsorte Europas: Der Mittelmeerraum
Rémi Brague: "Mittelmeer als Mythos"
Der französische Philosoph Rémi Brague („Europa: Eine exzentrische Identität“) zeigt mit seiner ideengeschichtlichen Perspektive auf, wie das Mittelmeer seit Jahrzehnten Träumen verschiedenster Färbung Vorschub leistet, wobei die Mythisierung der Vergangenheit eine rosafarbige Zukunft des Dialogs der Kulturen plausibel machen soll. Ein Blick auf die wirkliche Geschichte dieses Raumes zwingt einen zu einer nüchterneren Sicht unserer vergangenen, heutigen und möglichen Lage.
Claus Leggewie: "Zukunft im Süden? Für einen neuen Regionalismus in Europa"
Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, Autor des Buches „Zukunft im Süden“, analysiert die aktuelle Problematik des Südens, lange Zeit die bevorzugte Himmelsrichtung der Deutschen. Mittlerweile gilt die mediterrane Peripherie als Problem- und Gefahrenzone. In seinem Vortrag beleuchtet er Themen, Institutionen und Instrumente einer neuen "Süd-Politik" und skizziert ein neues Europa der Regionen als Alternative zu Zentralismus und Postdemokratie.