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Steller 1753 | ![]() |
Etwa zeitgleich ist der deutschsprachige Text zu Manati, Seebär und Seelöwe
mit geringen Abweichungen auch in drei separaten Artikel des HMag 1753 veröffentlicht
worden. Ob Kant nur eine oder beide Fassungen benutzt hat, ist nicht geklärt. Die
einmalige Benutzung der französischen Bezeichnung »Lamentin« für die
Seekuh und der Hinweis auf spielende Kinder bei Hesse
deuten auf die Buchfassung.
Holstein, p. 126, 166, 170 / Hesse,
p. 128 / Dönhoff, f. 126'.
Exemplar: <7> digital
208-218: Anhang. Erfahrungen vom Meereinhorn. Narbual.
Vorbericht, nicht paginiert [S. 10f.]:
/ £{Hes-128,08}
Annoch wird bey der sehr mittägigen Insul
Hispaniola oder S. Domingo von dem Lamentin gesprochen, daß die Spanier ihn Manati
nenneten, weil er zwey Floßfedern unter den Schultern habe, die mit einer Hand etwas
ähnlich wären, mit welchen er schwimme und seine Junge halte. Die Frantzosen gäben ihn[!]
deswegen den Nahmen Lamentin, weil er, wenn er gefangen sey, Thränen vergiesse, und sich
gleichsam beklage. Sein Fleisch komme dem Kuhfleische gleich, das Fett aber sey sehr gut,
und werde nicht leicht stinckend. [...] Man mache diese Thiere zahm, daß sie Lasten über
Wasser / trügen, mit den Kindern spieleten, und sie liebten die Music sehr.
S. 98f.:
/ £{Doe-126',12}
Ihr Fang geschicht mit einem grossen eisernen Hacken, dessen Spitze wie ein
Schiffancker aussiehet (Widerhacken hat); am andern Ende ist ein eiserner Ring, und darin
ein sehr langer und sehr starcker Strick gebunden. Diesen Hacken nahm ein starcker / Mann,
und stieg sodann mit vier oder fünf andern Leuten in einen Kahn. [...] Der Fänger stund im
Fordertheile, hatte den Hacken in der Hand, so bald er aber so nahe war, daß er aus dem
Kahne treffen konte, so that ers. Hierauf hielten dreyßig Männer, die am Ufer stunden, und
den Strick am Ende gefasset hatten, das Thier damit, und zogen es mit vieler Mühe an das
Land; da es sich indessen ängstlich wehrete.
S. 166:
/ £{Doe-121,17f.}
Nachdem ich hierdurch hoffentlich gnugsam erwiesen habe, daß die Kamschatjische
Meerotter eben die Brasilianische Meerotter des Marggrafs sey, [...].
S. 189:
/ £{Doe-121,20ff.}
Die allerwenigsten [Felle] werden nach Rußland überführet, die meisten kommen nur zu
den Sinesern, und diese bezahlen die besten mit siebenzig und achzig Rubeln. Im Jahr 1735
und 1736 gaben sie sehr gerne für eine einzige Haut zwanzig Kitaische Bund oder Ballen;
die Russen aber, da sie nach Ircutien zurück kamen, kriegten hinwiederum vor ihre Waare
hundert Rubeln
Datum: Juli 2016