Knopf:UB Esper 1774 Knopf

Johann Friederich Esper:
Ausführliche Nachricht von neu entdeckten Zoolithen unbekannter vierfüsiger Tiere, und denen sie enthaltenden, sowie verschiedenen andern denkwürdigen Grüften der Obergebürgischen Lande des Markgrafthums Bayreuth [2°, 148 S., 14 Tafeln]
(Nürnberg: Knorr 1774)

Exemplar: <17> 34 A 180
Besprechung: BerlSam, Bd. 7 (1775), S. 437-441 / TeuMer, Bd. 5 (1774), S. 355-356.
Auszug in: PhysBib, Bd. 2 (1775), S. 454-459.
Adickes 1911, S. 204.


/£{Mes-159,14} / £{Doe-073',20} / £{Doh-085}
Gliederbau:

S. 5: Man hat also Grund, sie [sc. die Knochen] für Ueberbleibsel von einerley Thieren zu halten, und vielleicht von solchen, welche vor dem allgemeinen Umsturz unserer Erde diese Gegend bewohnt. Wenigstens ist es denkwürdig genug, daß diese Ueberbleibsel in Grüften, welche zu Meilen von einander gelegen, beständig einerley sind, und einerley Thiere verrathen, zu denen sich die Originalen derer jetzt diese Fluhren bewohnenden Geschöpfe nicht im allermindsten schicken.


S. 13: Hier sieht das Auge ein schröcklich Gewölbe, das bis an die 15 Schuh im Durchschnitt weit, auf dem Boden in die Rundung angelegt, und gegen 30 Schuh hoch ist. [...] Uebrigens ist man nun wirklich da, wo die Verwesung sich satt an lebendigen Geschöpfen genagt, und der siegende Tod tausend beseelte Creaturen zur Erde gestreckt hat. Aufgewühlte Kirchhöfe, liegen von Gebeinen, diesen traurigen Ueberbleibseln der Vergänglichkeit, niemahlen so voll. Der Boden selbst ist unläugbar eine Erde von gemoderten Thieren, wie die unten anzubringenden Untersuchungen zeigen. Ein Theil der Gebeine, liegt gleich im Gesicht, einen andern wühlt man ohne Mühe her vor. Der Felß selbsten ist mit Zähnen und Ueberbleibseln von Gerippen durchknetet. Es sind die Tropfsteine nicht völlig, bis auf die lockere Stauberde, an denen Wänden herab geflossen. Sie muß vor nicht allzulangen Zeiten, noch um anderthalb Schuhe höher gelegen seyn, da sie jetzt mehr zusammen gefault ist. Man sieht dahero den freyliegenden, Kalchsteinartigen Felß, und da derselbe Marmor hart ist, so wird jeder die eingewachsenen Knochen und Zähne, für eine Denkwürdigkeit halten.

S. 17: In keiner der vorigen Grüfte liegen so viele Zoolithen, als hier. Der ganze Boden ist damit überstreut. [...] Wir haben 5 bis 6 Schuh in die Tiefe graben lassen, und nie etwas anderes gefunden, als Knochen und den aus selbigen verwitterten Staub, welcher sich durch die unten beyzubringende Versuche, als eine wirkliche Thiererde, gewiesen hat.


S. 104f.: [Hypothese: allgemeine Wasserfluth, bringt alle fliehenden Tiere auf Anhöhen zusammen; es entstehen in der Flut auch Katarakte; in einem solchen Strudel werden alle Tiere zusammen herabgezogen, Verwesung an derselben Stelle.]


Datum: 07.12.2012 / 14.03.2016 / 16.11.2017 / 02.08.2019