Hawkesworth (1774), 3 Bde.

Exemplar: <4> VIc B 147 Rara

Datierung:
Bd. 1, S. 41: Londen, den 8ten Februar 1774
Bd. 1, S. 43: Berlin, den 3ten April 1774

• WN 12. Juli 1773, S. 223f. / 19. Juli 1773, S. 225-230 /
  4. April 1774, S. 109f. / 11. April 1774, S. 113-116 / 18. April 1774, S. 126f. / 22. August, S. 270-272: [alle 3 Bde. der dt. Übersetzung fertig]
• GGA 16. Febr. 1775, 20. St. S. 162-166.
• TeuMer, Bd. 6 (1774), S. 359-361.

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Adickes 1911, S.: 121, 189.

• Bd. 1, S. 1-134: Byron (Dolphin 1764, 1765, 1766)
  / S. 135-300: Wallis (Dolphin 1766, 1767, 1768)
  / S. 301-459: Carteret (Swallow 1766, 1767, 1768, 1769) // + Karten
• Bd. 2: Cook I (Endeavour 1768-1771), nach Banks etc. / 1. Buch, S. 1-275 / 2. Buch, S. 277-408
• Bd. 3: Fortsetzung: 2. Buch => S. 1-70 / 3. Buch S. 71-413.

Kant-Bezüge

• 431,20: Zum wenigsten sind in der neu entdeckten Insel Otaheite die adlichen Frauen insgesammt größern Wuchses als die gemeinen.
• 433,24: [...], und die Art von Lehnsregierung, welche man auf der Insel Otaheite antraf, [...]

• 230,17: wie die Neuseeländer mit ihrem Tettowiren thun,

• S. 538: Crokodilbruder
• S. 893: Hippah in Neuseeland

• Men-Nr. (1781/82): 055, 063a, 104, 130
• Mro-Nr. (1784/85): 236, 292, 309, 310

• Kaehler 1774?, p. 129: fraglich /
• Messina (1776 ?), p.: 030 / 068-069 / 137 / 155 / 177 / 178 / 184.
• Doenhoff (1782 ?), p.: 010' / 015' / 056 / 093 / 099' / 115' / 152 / 196.
• Barth (1782 ?), p.: 123f. / 128.
• Pillau (1784 ?), p.: 036, 038, 423.

• S. 23-32: Drittes Hauptstück. Fahrt von Port Desire, um Pepys Insel aufzusuchen, und nachmals nach der Küste von Patagonien, nebst einer Beschreibung ihrer Bewohner.
  S. 27f.: [Erste Begnung an Land] Zufälliger Weise verstanden sie die Bedeutung dieses Zeichens, und ein Mann, den ich nachmals / für einen ihrer Anführer erkannte, kam zu mir. Er war von riesenmäßiger Statur, und schien die Erzählungen von menschlichen Ungeheuern zu bestätigen: er trug die Haut von einem wilden Thiere über seine Schultern geworfen, ohngefähr in der Art, wie ein Bergschotte seinen gestreiften Mantel zu tragen pflegt, und war mit verschiedenen Farben so bemahlt, daß er die abscheulichste Figur vorstellte, die ich jemals gesehen habe.

• S. 32-40: Viertes Hauptstück. Einfahrt in die Magellanische Straße, weiter nach Port Famine, nebst einer Beschreibung dieses Hafens und der benachbarten Küste.
  S. 37: Es kam eine solche Menge von Treibholz allhier angeschwommen, daß wohl tausend Schiffe daran genug gehabt hätten, und wir waren auf solche Weise der Mühe überhoben, frisches Stammholz zu fällen.

• S. 41-57: Fünftes Hauptstück. Rückreise von Port Famine nach den Falklands-Inseln, nebst einer kleinen Nachricht von denselben.
  S. 48: [...] den ich zu Ehren des Grafen Egmont, damaligen ersten Lord von der Admiralität Port Egmont, nannte: [...].
  S. 49:
  /£{Doe-123,17: Das Gegenteil!}
  Indessen mangelt es hier an Holz, ausgenommen etwas weniges Treibholz, das längst der Küste hinschwimmt, und wie ich vermuthe, aus der Magellanischen Straße kommt. [...] Die Küste heget auch viele See-Löwen, deren einige von ungeheurer Größe sind. Wir fanden dieses Thier sehr furchtbar. Ich wurde einstmals von einem derselben ganz unvermuthet angefallen, und hatte die äußerste Mühe ihm zu entgehen; wir hielten mehrmalen ordentliche Gefechte mit diesen Thieren, und bisweilen mußten wohl an zwölf Mann von unseren Leuten sich eine ganze Stunde lang mit einem solchen See-Löwen herumschlagen; ehe sie ihn erlegen konnten.
  S. 51:
  /£{Mes-184,24}
  Unsere Leute hatten alle Morgen ein vortrefliches Frühstück von sogenannter Fleischbrühe in Tafeln,*) die mit wilden Sellery und mit Habermehl verdickt eine gute Suppe gab. [...] Von diesem Hafen und von allen den benachbarten Inseln nahm ich unter dem Namen der FalklandsInseln, für seine Majestät Georg den Dritten, König von Großbritannien, Besitz.
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  *) Das bekannte Bouillon de poche der Franzosen. Es bestehet aus vielerley Arten von Fleisch, welche in einem wohlverwahrten Gefäß bis zu einer Art von Gallert eingekocht und sodann durchgeseiget werden; wenn dieser Gallert kalt und hart geworden ist, behält er die Gestalt, die man ihm vor dem Erkalten gegeben hat und bleibt ganz fest und trocken, in kochendem Wasser aber löset er sich bald wieder auf und ist dann gleich einer frischen Fleischbrühe zu gebrauchen.
  
  S. 55:
  [...] wurden diese Inseln von einigen französischen Schiffen gesehen, die von Saint Malo kamen und Frezier gab ihnen vermuthlich dieser Ursache wegen den Namen der Malouinischen Inseln, welchen die Spanier seitdem ebenfalls angenommen haben.
  S. 56: [...] schien dasselbe [Land] größtentheils der Ostseite von der Küste von Patagonien zu gleichen, indem nicht ein einziger Baum, oder auch nur ein Busch darauf zu sehen war, [...].

• S. 57-74: Sechstes Hauptstück. Fahrt durch die Magellanische Straße bis nach dem Cap Monday, nebst einer Beschreibung verschiedener Meerbusen und Haven, die auf beyden Seiten der Küste befindlich sind.
  
  S. 60f.: Indessen fuhr das fremde Schiff noch immer / fort gegen uns hinzusteuern und wir geriethen seinetwegen auf vielerley Muthmaßungen; denn es zeigte seine Flaggen eben so wenig als wir.
  S. 62f.:
  /£{Kae-129: fraglich} /
  [...] und um 3 Uhr des Nachmittags segelten wir bey dem französischen Schiffe vorbey, es lag in einer kleinen Bucht, ohngefähr 2 Meilen weit Südwärts von der Spitze Shutup vor Anker und hatte sein Hintertheil hart an die Waldung hingelegt. Wir sahen auf beyden Seiten desselben große Haufen von Holz liegen, welches die Mannschaft desselben gefällt hatte. Ich zweifelte nicht mehr daran, daß es / ausgeschickt worden sey, um einen Vorrath von dieser so nothwendigen Waare für die französische Colonie zu holen; nur konnte ich nicht begreifen, warum sie dieserwegen so tief in die Straße hineingegangen waren. Bey meiner Zurückkunft nach England erfuhr ich, daß dieses Schiff der Adler (l'Aigle) gewesen sey, daß Herr Bougainville solches commandirt habe und daß sein Auftrag, wirklich so wie ich vermuthet, darinn bestanden hatte, in der Straße einen Vorrath von Holz für die französische Colonie auf den FalklandsInseln zu holen.

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  Bd. 1, S. 135-300: Wallis (Dolphin)

• S. 137-152: Erstes Hauptstück. Reise nach der Küste von Patagonien, nebst einer Nachricht von den Eingebohrnen derselben.
  S. 147: [Begegnung mit Einwohnern]
  S. 148: Das Guanicoe ist ein Thier, welches an Größe, Gestalt und Farbe einem Rehe ähnlich siehet; es hat aber einen Höcker auf dem Rücken, und keine Hörner oder Geweihe.
  S. 150:
  /£{Mes-069,14} /
  Während daß die Boote fortruderten, sungen sie verschiedene von ihren Liedern, bis sie an Bord des Schiffs kamen; hier äußerten sie aber weder die Neubegierde noch die Verwunderung, welche die Mannichfaltigkeit von Gegenständen, die für sie eben so neu als bewunderungswürdig seyn mußten, wahrscheinlicherweise in ihnen hätte erwecken sollen. Ich nahm sie in die Kajütte hinab, aber auch da sahen sie sich mit einer unbegreiflichen Gleichgütigkeit um, bis endlich einer von ihnen von ohngefähr seien Augen auf einen Spiegel warf.

  S. 166: Gleich wie dieses hier das fürchterlichste und ödeste Land in der Welt zu seyn scheinet, die rauhesten Gegenden von Schweden und Norwegen selbst nicht ausgenommen, so scheinen auch die Einwohner desselben die niedrigsten und bedauernswürdigsten unter allen menschlichen Wesen zu seyn. Ihre vollkommene Gleichgütigkeit gegen alles, was sie nur sahen, bezeichnet den unendlichen Unterschied zwischen unsern und ihrem Zustande.

• S. 229-247: Sechstes Hauptstück. Die Kranken werden ans Land geschickt und mit den Eingebohrnen wird eine ordentlicher Tauschhandel eingerichtet. Beschreibung von dem Charakter und den Sitten dieser Leute, von ihren Besuchen an Bord des Schiffs und von vielerley Vorfällen, welche sich die Zeit über, daß wir mit diesem Volke umgiengen, daselbst zugetragen haben.
  S. 241: £{an-men#104}
  Weil sie auf solche Weise keine Art von Geschirr hatten, in welchem man Wasser hätte siedend machen können, so hielten sie ohne Zweifel dafür, es sey unmöglich das Wasser heiß zu machen, als demselben die Flüßigkeit zu benehmen. Als die Königin eines Morgens mit uns an Bord des Schiffes frühstückte, sahe einer von ihren Begleitern, der ein angesehener Mann und einer von denen war, die wir für Priester hielten, daß der Schiffsarzt den Hahn an einer Teemaschine umdrehete, und auf diese Weise eine Theekanne, die auf der Tafel stand, mit Wasser anfüllte. Nachdem er dieses mit Neugierde und Aufmerksamkeit mit angesehen hatte, gieng er, um die Sache näher zu untersuchen, selbst hin, drehete den Hahn um, und fieng das Wasser mit der Hand auf. Man kann sich vorstellen, daß er sich tüchtig verbrannte.

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• S. 255-266: Achtes Hauptstück. Umständliche Nachricht von denen Einwohnern von Otaheite, von ihrem häuslichen Leben, ihren Sitten und Künsten.

  S. 256: Die Weiber sind insgesamt hübsch, ja einige derselben ungemein schön. Die Keuschheit scheinen sie eben für keine Tugend zu halten, denn sie ließen sich gewisser persönlicher Gunstbezeugungen wegen nicht nur ganz bereitwillig und öffentlich mit unsern Leuten in einen Handel ein, sondern der Vater selbst brachte seine Tochter und der Bruder seine Schwester zu diesem Ende an den Strand herab.
  
  S. 257:
  / £{Doe-099',06}
  Ich beobachtete, daß es allhier sowohl unter Männern als Weibern eine allgemeine Mode ist, sich den hintern Theil des Beines und die Lenden sehr dick, mit schwarzen Streifen, welche allerhand Gestalten vorstellen, bezeichnen zu lassen. Um diese Zeichen zu machen, drücken sie ein mit Zähnen versehenes Werkzeug, das einem Kamme einigermaßen ähnlich sieht, ein wenig in die Haut ein und reiben alsdenn in die Stiche eine Art von Salbe ein, die aus Ruß und Oehl zusammen gerühret ist, und unauslöschliche Flecke zurück läßt. Vor dem zwölften Jahre werden weder die Knaben, noch die Mädchen gezeichnet; [...].
  
  S. 259:
  /£{Mes-030,10}
  Außer den Früchten haben sie nichts als Salzwasser, um ihre Speisen zu würzen, statt der Messer bedienen sie sich scharfer Muschelschaalen, mit diesen wissen sie ihre Speisen sehr geschickt zu zerlegen und schneiden solche nicht wie wir thun, gegen sich, sondern von sich weg. Ich kann das Erstaunen schlechterdings nicht beschreiben, welches diese Leute blicken ließen, als sie sahen, wie der Constabel, der, [...], das Schweinfleisch und das Federvieh in einem Topfe kochen ließ; denn da sie, wie ich bereits angemerkt habe, kein Geschirr haben, welches das Feuer aushalten kann, so hatten sie auch nicht den mindesten Begriff von heißen Wasser oder dessen Wirkungen.
  
  S. 261 [Dom 473]:
  /£{Mes-177,24}
  Die Boote oder Kähne dieser Leute sind von drey verschiedenen Gattungen. Einige werden aus einem einzigen Baume gemacht, und in diesen können zween bis sechs Mann sitzen; diese Art wurde vornehmlich zum Fischen gebraucht, wir sahen auch beständig viele derselben auf der Reihe von Klippen beschäftigt. Andere von diesen Kähnen waren aus Brettern gebauet, welche sie überaus geschickt zusammen zu nähen wissen. [...] Mit diesen Fahrzeugen gehen sie so weit in die See, daß sie das Land völlig aus dem Gesichte verlieren, vermuthlich segeln sie auch in denselben nach andern Inseln hin, um Plantanen, Bananas, und Yamwurzeln von dorten her zu holen; als welche nicht überall auf dieser Insel in Menge wachsen, es gab deren zum Beyspiel nicht viel auf der Stelle, wo unser Schiff vor Anker lag. Eine dritte Gattung ihrer Fahrzeuge scheinet vorzüglich zum Staat und zum Vergnügen bestimmt zu seyn; diese sind sehr groß, aber ohne Segel, [...].
  
  S. 264:
  /£{Mes-137,14}
  Der hiesige Himmelsstrich scheinet sehr gut, und die Insel an sich ist meiner Meynung nach eines der gesundesten und anmuthigsten Länder in der Welt.

  S. 273: [Hinweis, Beschreibung der Proa bei Anson]

• S. 335-347: Drittes Hauptstück. Die Fahrt von Masafuero nach der Königinn Charlotte Inseln; Verbesserung verschiedener Irrthümer, in Ansehung des sogenannten DavisLandes, und Nachricht von einigen kleinen Inseln, welche man für eben dieselben hält, die Quiros ehemals sahe.

  S. 346: »Schiffsrechnungs-Schnur«
  [dazu eine Anmerkung:] Dieses ist ein langer und dünner Strick, an dessen Ende ein Stück Bley befestiget ist. In der französischen Schiffahrtssprache heißt solches le loch. Dieser Strick wird sehr öfters vom Schiffe in die See ausgeworfen, und er ist zu diesem Ende auf eine Rolle gewickelt. Neben demjenigen, der diesen Strick auswirft, steht ein andrer Mann mit einer kleinen Sanduhr, die nur eine Minute lang läuft. Wenn die Minute abgelaufen ist, ruft er dem, der das loch auswirft, zu, dieser hält sodann den Strick an, und wenn solcher wieder aufgewickelt wird, siehet man vermittelst derer in gleicher Entfernung darinn geschürzten Knoten wie weit das Schiff in einer Stunde segele; [...].

• S. 347- 363 Viertes Hauptstück. Nachricht von Entdeckung der Königinn Charlotte Inseln, nebst einer Beschreibung derselben und ihrer Einwohner, und was auf der Egmonts Insel vorfiel.
  S. 348: Bald nachher ließen sich zween von den Eingebohrnen sehen; es waren Schwarze, die gänzlich nackt giengen und wolligte Haare hatten. [Königin Charlotte Inseln / Salomonen!]

  S. 362: Ich durfte also keine Zeit mehr hier verlieren und ließ von hier aus nach Norden hin steuern, in Hoffnung, daß wir uns an dem Lande, welches Dampier, Nova Britannia genannt hat, würden erfrischen können.

• S. 364-375: Fünftes Hauptstück. Abreise von Egmonts Insel und die Fahrt von dorten nach Nova Brittannia, nebst einer Beschreibung verschiedener anderer Inseln und ihrer Einwohner.

  S. 367: Bald nachher erblickten wir hohes Land gegen Westen hin; und dieses war Nova Brittania.

• S. 375-382: Sechstes Hauptstück. Entdeckung einer Straße, welche das sogenannte Nova Brittannia in zwey Inseln theilet; nebst einer Beschreibung verschiedener darinn gelegenen kleinen Eylande; und einer Nachricht von der Küste auf beyden Seiten, und von ihren Einwohnern.

  S. 377:
  / £{Mes-068,19}
  Nachdem ich die ganze Nacht über Nord-West gen Westwärts gesteuret hatte, fanden wir endlich bey Anbruch des Tages, daß wir die südlichste Insel oder Neu-Brittannien aus dem Gesichte verloren hatten. Da ich nunmehro entdeckt hatte, und zuverlässig gewiß war, daß die vermeynte Bay eine würkliche Straße sey, so nannte ich dieselbe S. Georgens-Canal, und gab der nördlichen Insel den Namen Nova Hibernia (oder Neu-Irrland).
  
  S. 379: Diese Leute sind, gleich den Negern, schwarz, ihr Haar ist auch eben so wolligt; aber die flache Nasen und die dicken Lippen derselben haben sie nicht.

• S. 382-392: Siebentes Hauptstück. Die Fahrt von St. Georgens Kanal nach der Insel Mindanao, nebst einer Nachricht von vielen Inseln, die uns auf dem Wege dahin zu Gesichte kamen, und was unterdessen mehr vorfiel.
  
  S. 389:
  [Ein Eingeborener bleibt aus freien Stücken bei den Europäern.] Nun hielt ich es eben nicht für unmöglich, daß wir mit Beyhülfe dieses Mannes einige nützliche Entdeckungen machen könnten; [...]. Wir erfuhren nach und nach von ihm, daß es noch andere Inseln nach Norden hin gebe, deren Einwohner, seiner Aussage nach, Eisen hatten, und seine Landsleute, so oft sie dieseelben auf der See anträfen, allezeit ermordeten. Weil dieser Mann so viel Bereitwilligkeit bezeugt hatte, mit uns zu gehen, so nannte ich ihn Joseph Freewill (Joseph Freywillig).

[Beigebunden u. a.:] Charte von einem Theile des Süd-Meeres, darinnen die verschiedenen Farthen und Entdeckungen angezeiget sind, welche von [...] gemacht worden sind.
Der Dolphin vom Commodore Byron und die Tamar vom Capn. Movat, 1765.
Der Dolphin vom Capn. Wallis und die Swallow vom Capn. Carteret, 1767
und die Endeavour vom Lieutenant Cook, 1769
commandirt.
[Glassbach sc. Berol. 1]
/£{Mes-068,18} /

• S. 1-3: [Einleitung enthält biographische Hinweise zu Banks und Solander (Schüler von Linné)]
• Drittes Hauptstück

  S. 39: Am 9ten des Decembers beobachteten wir, daß die See mit breiten, gelbfarbigen Streifen bedeckt war, [...]. Wir fiengen ein wenig von dem also gefärbten Wasser auf, und fanden es mit unzähligen Atomen angefüllt, die am Ende spitzig, gelb von Farbe und keines über eine Vierthel Linie oder den vierzigsten Theil eines Zolles lang waren. Im Vergrößerungs-Glase erschienen sie als Fasciculi oder Bündelgen, kleiner in einander verwebten Fibern, die dem Neste einer Art von Phryganea, welche man Caddices nennt, nicht unähnlich waren. Ob es aber Thiergen oder Pflänzgen waren?

  S. 45:
  /£{Mes-069,14} /
  Wir setzten ihnen [den Einwohnern von Terra del Fuego] etwas Brod und ein wenig Rindfleisch vor, sie aßen auch davon, doch schienen sie keinen sonderlichen Geschmack daran zu finden. Ob sie indessen gleich nicht alles verzehrten so ließen sie doch nichts zurück, sondern nahmen dasjenige so sie nicht aufgegessen, mit sich fort. Von Wein und andern starken Getränken hingegen wollten sie nicht einen Tropfen hinunter schlucken. Sie setzten das Glas an den Mund, sobald sie aber das Getränke gekostet hatten, gaben sie es mit den deutlichsten Merkmahlen eines Eckels wieder von sich. Die Neubegierde scheinet eine von den wenigen Leidenschaften zu seyn, wodurch die Menschen sich von den Thieren unterscheiden, von dieser aber, mußte die Natur unseren Gästen nur äußerst wenig mitgetheilt haben, denn ohngeachtet man sie aus einen Winkel des Schiffs in den andern führte, und sie eine solche Menge von neuen Gegenständen, jeden Augenblick gleichsam etwas anderes sahen; so bezeugten sie doch im mindesten keine Verwunderung oder Vergnügen darüber, denn das Geschrey unsers Teufelsbeschwörers, schien weder das eine noch das andere anzudeuten.

• S. 46-53, Viertes Hauptstück. Bericht von einer hier angestellten botanischen Bergreise, und was dabey vorfiel. [16.-17. Jan. 1769]
  /£{Mes-155,07} / £{Doe-056}
  S. 47: Die Kälte war indessen heftiger geworden, das Schneegestöber fiel dicker aus der Luft herab, und der Tag war schon so weit verstrichen, daß sie es unmöglich fanden, vor dem nächsten Morgen nach dem Schiffe zurück zu kehren. [Zwey Teilnehmer werden krank; müssen außerhalb eines später im Wald errichteten Lagers übernachten.]
  /£{Doe-056',01}
  S. 48: Dr. Solander, der mehr als einmal über die Gebirge gereiset war, welche Schweden von Norwegen trennen, wußte sehr wohl, daß eine außerordentliche Kälte, insonderheit wenn man dabey sehr abgemattet ist, eine Betäubung und Schläfrigkeit hervor bringt, denen man fast nicht widerstehen kann. Er beschwur daher die Gesellschaft sich in beständiger Bewegung zu erhalten, so mühsam sie ihnen auch fallen möchte, und sich des Schlafes zu erwehren, so sehr sie auch vermeynen sollten sich durch ein wenig Ruhe erquicken zu können. 'Wer sich niedersetzt, sagte er, der wird einschlafen, und wer einschläft, wird nicht mehr aufwachen.'
  S. 52f.: [Am nächsten Tag] Ihre erste Sorge war, daß sie nachsehen ließen, ob die armen / Unglücklichen, die sie mit Gesträuch bedeckt, hatten zurücklassen müssen, noch am Leben wären? Zu diesem Ende wurden drey von der Gesellschaft abgefertigt, und kehrten sehr bald nachher mit der traurigen Nachricht zurück, daß sie todt seyen.

• S. 54-61: Fünftes Hauptstück. Die Fahrt durch die Straße le Maire, und fernere Beschreibung der Einwohner und Naturgüter von Terra del Fuego.
  / £{Doe-056',13 / Doe-196}
  S. 54f.: [...], und der Flecken bestand aus ohngefähr zwölf bis funfzehen Hütten von der rohesten und einfachesten Bauart, die man nur ersinnen kann. Es waren nehmlich bloß etliche wenige Stangen, welche sie dergestalt in die Erde gesteckt hatten, daß sie sich gegen einander neigten, oben zusammen liefen, und eine kegelförmige Gestalt ausmachten, dadurch die Hütte fast wie eine gewisse Art von / Bienenkörben aussahe. Auf der Seite, welche gegen den Wind hin lag, waren sie mit einigen wenigen Zweigen und mit etwas Gras gedeckt und auf der andern Seite war ohngefähr ein Achttheil von dem Kraise, den die ganze Hütte ausmachte, offen gelassen, und diente so wohl statt der Thüre als auch statt eines Feuerheerdes: [...] Die Einwohner dieses Fleckens machten einen kleinen Stamm aus, der, alles zusammen gerechnet, Männer und Weiber, jung und alt, nicht über funfzig Personen stark war. Der Farbe nach, sahen sie aus wie Eisenrost mit Oehl vermischt und haben dabey lange, schwarze Haare. Die Männer sind groß aber vierschrötig und 5 Fuß 8, bis 5 Fuß, 10 Zoll lang. Die Weiber sind viel kleiner und wenige derselben über 5 Fuß hoch. Ihre ganze Kleidung bestehet aus dem Felle eines Guanicoes oder auch der Haut eines Seekalbes, welche sie ohne Zubereitung, so wie es von des Thieres Rücken kommt, über ihre Schultern werfen, ein Stücke von eben dergleichen Haut ziehen sie über ihre Füße und schnüren es alsdenn gleich einem Beutel um die Knöchel herum fest zusammen, die Weiber tragen auch einen kleinen Lappen - statt eines Feigenblatts. Die Männer lassen ihren Rock offen, die Weiber aber binden solchen mit einen Riemen um den Leib.
  
  // [Tafel 23 zeigt eine derartige Hütte und ihre Bewohner.]
  
  S. 58f.:
  / £{Mes-155,07} / £{Doe-056,25}
  Im Ganzen / betrachtet, schienen diese Leute nicht nur die armseligsten und hülflosesten, sondern auch die dümmsten von allen menschlichen Wesen und der Auskehrig der Natur zu seyn. Ihr Leben ist ein stetes Herumwandern in öden Wüsten, wo zween von unsern Leuten mitten im Sommer zu Tode froren; ihre Wohnungen nichts als eine elende, aus Stangen und Gras gebauete Hütte, in welcher sie nicht nur dem Winde, sondern auch dem Regen und dem Schnee ausgesetzt waren; ihr Aufzug elend; fast giengen sie nackt, mit keiner Art von Bequemlichkeit, selbst mit denen nicht versehen, welche doch der niedrigste Grad von Kunst hervorzubringen vermag, waren sie nicht einmahl mit einem Mittel bekannt, ihre Speise zuzurichten, und dennoch waren sie vergnügt.

• S. 79-88: Achtes Hauptstück. Ankunft des Endeavours zu Otaheite, vom Capitain Wallis, Königs George des Dritten Insel genannt. Verordnungen wegen der Handlung mit den Eingebohrnen, und Nachricht von verschiedenen Vorfällen, die sich bey einem Besuche ereigneten, den wir dem Tootahah und dem Toubourai Tamaide, zweyen Oberhäuptern dieser Nation abstatteten.

  S. 80f. [Dom 473]:
  /£{Mes-178,11} /£{Doe-152,12}
  Die Brodfrucht wächset auf einem Baume, der ohngefähr so groß als eine mittelmäßige Eiche. Die Blätter desselben sind oft anderthalb Fuß lang, von länglichter Gestalt mit tiefen Krümmungen wie die Feigenblätter, versehen, denen / sie an Wesen und Farbe ähnlich sind, und wenn sie gebrochen werden, gleich jenen einen milchartigen Saft enthalten. Die Frucht ist so groß als eines Kindes Kopf, und beynahe ebenso gestaltet; ihre Aussenseite ist meistens wie bey der Trüffel, netzförmig; [...]. Sie hat keinen rechten Geschmack, ausgenommen, daß sie etwas süßlich ist, und einigermaßen wie die Brosamen eines mit Jerusalemmischen Artischocken vermischten Waitzen-Brotes schmeckt.
  [Ballon: oo]

• S. 89-98: Neuntes Hauptstück. Wahl eines Platzes zu einer Sternwarte und zu einem Fort: ein Spatziergang in die Wälder, und dessen Folgen. [...]

• S. 98-109: Zehentes Hauptstück. Eine Lustreise nach Osten: Nachricht von verschiedenen am Bord und am Lande vorgefallenen Begebenheiten, und von der ersten Zusammenkunft mit Oberea, dem Frauenzimmer, das während dem Aufenthalt des Dolphins allhier, für die Königinn der Insel gehalten wurde. Beschreibung unseres Forts.

  S. 105:
  /£_(Ak, II: 433,20): größerer Wuchs adliger Frauen
  Wir erfuhren bald, daß sie [die Königin] mit Nahmen Oberea hieß; sie schien ohngefähr vierzig Jahre alt zu seyn, und war nicht nur lang, sondern überhaupt großer Statur; ihre Haut war weiß, und in ihrem Blicke war etwas ungemein geistreiches und empfindsames. Sie schien in ihrer Jugend schön gewesen zu seyn: jetzt aber waren nur noch einige Denkmale ihrer ehemaligen Reize übrig geblieben.

• S. 109: Eilftes Hauptstück. Anlegung der Sternwarte; der Quadrant wird gestohlen; Folgen dieses Diebstahls; [...]

  S. 122: An diesem Tage [10. Mai 1769] erfuhren wir den indianischen Namen der Insel, Otaheite; und unter dieser Benennung will ich sie hinfort anführen.

  S. 134: [Wellenreiten!]

  S. 138-140: Venusdurchgang

• S. 170-181: Sechszehentes Hauptstück. Herr Banks thuet eine Reise längst dem Flusse hinauf, und findet Anzeigen von unterirdischen Feuer. Zurüstungen zur Abreise von der Insel. Der Leser wird mit dem Tupia näher bekannt.

  S. 172: Auch fand man sogar im Leimen auf den Bergen, augenscheinliche Spuren von Feuer: man kann daher aus Gründen muthmaßen, daß diese und die benachbarten Inseln übrig gebliebene Trümmer eines festen Landes sind, dessen Daseyn einige Naturkündiger in dieser Gegend der Erdkugel für nöthig erachtet haben, um die Theile derselben im Gleichgewichte zu erhalten. Diese Trümmer mögen zurück geblieben seyn, als das übrige Land durch ein unterirdisches Feuer untergraben, endlich in die See hinabgesunken und von derselben bedeckt worden ist; oder, sie können von Felsen abgerissen worden seyn, die seit Erschaffung der Welt das Bette der See gewesen waren, durch den Ausbruch des Feuers aber, auf einander und zu einer Höhe empor geworfen worden sind, die das Wasser niemals erreichen kann. Eine oder die andere von diesen Muthmassungen wird dadurch noch wahrscheinlicher gemacht, daß das Wasser beym Annähern gegen die Küste nicht nach und nach seicht wird, und daß diese Inseln fast allenthalben mit Klippen umgeben sind, welche schrof und abgebrochen sind, ein Umstand den jede heftige Erschütterung in der dichten Substanz der Erde natürlicher Weise hervorbringen würde. Man kann bey dieser Gelegenheit noch ferner anmerken, daß die Erdbeben am wahrscheinlichsten dadurch verursacht werden mögen, wenn auf eine ungeheure Masse unterirdischen Feuers plötzlich Wasser hineinstürzt. Die glühende Hitze verdünnet hernach das Wasser augenblicklich bis zu einem Dunst, und dieser sprengt alsdenn die Mine; in solchem Fall schleudert die Gewalt des Feuers diejenigen Theile des Erdreichs, welches zunächst über dem Sitz desselben befindlich und von der Hitze gemeiniglich geborsten sind, in die Höhe empor, und wirft mit ihnen noch allerhand andere, mehr oder minder vitrificirte, das ist, vergläserte Substanzen, desgleichen auch Muscheln und andere Seegewächse aus, dergleichen man mehrmalen in der Erde findet: die Erdschichten aber, welche zunächst über den ausgeworfenen Theilen lagen, stürzen in den Abgrund hinab. Mit dieser Theorie scheinen alle, bey dem Erdbeben beobachtete Vorfälle und Erscheinungen genau überein zu stimmen.

  S. 178f.: Unter denen Eingebohrnen, welche beständig um uns waren, befand sich auch ein gewisser Tupia, von dem schon, wie wohl nur dem Namen nach, mehrmalen die Rede gewesen ist. Er war, wie ich bereits angemerkt habe, der Oberea vornehmster Minister gewesen, als ihre Gewalt am größten war: Er war zugleich der oberste Tahowa oder Priester der Insel, und kannte demnach die Religion des Landes, ihre Ceremonien und Grundsätze vollkommen; auch besaß er eine große Erfahrenheit und Einsicht in die Schiffarthskunde, und eine ungemeine Kenntniß von der Anzahl und Lage der benachbarten Inseln. Dieser Mann hatte oft ein Verlangen geäußert mit uns zu gehen; [...]. Einen solchen Mann am Borde zu haben, war gewißlich vieler Gründe wegen, eine wünschenswerthe Sache. Wenn wir seine Sprache lernten und ihn die unsrige lehreten, so konnten wir uns schmeicheln, / eine ungleich bessere Kenntniß von den Gebräuchen, der Staatsverfassung und Religion dieses Volks zu erlangen, als wir uns während unserm kurzen Aufenthalte unter demselben hatten erwerben können: ich willigte daher mit Freuden ein sie [sc. Tupia und seinen jugendlichen Begleiter] an Bord zu nehmen.

  S. 180: Solchergestalt nahmen wir Abschied von Otaheite und dessen Einwohnern, nachdem wir uns eben drey Monathe lang daselbst aufgehalten hatten. [13. Juli 1769]

• S. 181-207: Siebenzehntes Hauptstück. Umständliche Beschreibung der Insel nach ihren Natur-Gütern und Einwohnern, derselben Kleidung, Wohnungen, Nahrungsmittel, häuslichem Leben und Zeitvertreiben.
  
  Wir fanden die Länge von Port Royal-Bay in dieser Insel, so wie dieselbe vom Capitain Wallis, der sie am 9ten Junius 1767 entdeckte, angegeben wird, bis auf einen halben Grad richtig.

  S. 185: {an-mro#236}
  /£_(Ak, II: 433,20)
  Das Volk selbst ist von der größten Statur der Europäer. Die Männer sind groß, stark, von schönen Gliedmaßen, überhaupt ansehnliche Leute. Der größte, den wir sahen, war ein Mann auf einer benachbarten Insel, Huaheina genannt; er maß 6 Fuß, viertehalb Zoll. Die Frauenspersonen von einem gewissen Stande sind gemeiniglich ebenfalls von mehr als unserer mittleren Statur; unter dem gemeinen Volke hingegen sind sie eher kleiner, ja einige derselben sehr klein. [...]
  Ihre natürliche Farbe ist jene Art von heller Oliven oder Brunetten-Farbe, die viele Europäer der schönsten, weiß- und rothen Farbe vorziehen. [...] Sie haben dabey auch eine ungemein glatte und sanfte Haut, aber nichts von der höhern Farbe des Angesichts, die wir rothe Backen zu nennen pflegen. Ihre Gesichter sind wohl gebildet; die Kinnbacken sind nicht hoch, die Augen nicht hohl, noch die Stirne hervorragend; das einzige an ihrer Gesichtsbildung, das mit unsern Begriffen von der Schönheit nicht übereinstimmt, ist die Nase, welche gemeiniglich etwas flach ist. Hingegen sind ihre Augen, insonderheit bey dem Frauenzimmer, voller Ausdruck; bald glühen sie wie Feuer, dann sind sie wieder zärtlich schmachtend; ihre Zähne sind fast ohne Ausnahme ungemein schön, eben und weiß und ihr Athem ganz rein, von allem unangenehmen Geruch frey. Ihre Haare sind fast durchgehends schwarz und etwas grob. Die Männer haben Bärte, die sie nach mancherley Moden tragen, aber allezeit einen großen Theil derselben ausrupfen, und das übrige vollkommen nett und reinlich halten. Beyde Geschlechter ziehen auch alle Haare, die unter den Armen wachsen, mit den Wurzeln aus, und hielten es für eine Unreinlichkeit, daß wir es nicht eben so machten. [...].

  S. 187:
  /£{Doe-099}
  Sie pflegen sich den Leib auf eben dieselbe Art zu färben, wie in vielen andern Gegenden der Welt geschiehet,und dieses Färben heißen sie tättowiren. Mit einem kleinen Instrumente, das einer Hacke einigermaaßen ähnlich siehet, ritzen sie zu diesem Ende die Haut doch nicht ganz bis aufs Blut auf. [...] Wenn sie es gebrauchen wollen, tunken sie die Zähne in eine schwarze Farbe, die sie von einer Art Lampen-Ruß zubereiten; [...].
  
  S. 188: Am meisten aber sind dergleichen Zierrathen auf den Hintern verschwendet; dieser ist bey beyden Geschlechtern mit einer dunkelschwarzen Farbe überzogen, und oberhalb dieser ist, bis an die kurzen Ribben hinauf, ein Bogen über den andern gezeichnet.

  S. 194-195: {an-mro#310}
  /£{Doe-152,12}
  Die See versorgt diese Insulaner mit einer großen Mannigfaltigkeit von Fischen. [./..] Unter der Menge von Pflanzen, welche ihnen, wie wir bereits gemeldet haben, zur Speise dienen, ist die Brodfrucht das Vornehmste. Um diese zu bekommen, braucht es keiner andern Arbeit oder Mühe, als daß sie den Baum hinauf klettern und sie abbrechen. Dieser Baum, wächst zwar nicht wild und von selbst auf: aber wenn ein Mann in seinem ganzen Leben nur zehen solche Bäume allhier pflanzt, (welches er in Zeit von ohngefähr einer Stunde thun kann) so erfüllt er seine Pflicht gegen sein eigenes und sein nachfolgendes Geschlecht eben so vollständig und reichlich, als ein Eingebohrner unseres rauhen Himmelsstrichs, der sein Leben hindurch während der Kälte des Winter gepflügt, in der Sommerhitze geerndtet, und nicht nur seine jetzige Haushaltung mit Brod versorgt, sondern auch seinen Kindern noch etwas an baaren Gelde kümmerlich erspart hat. Zwar währet die Brodfrucht nicht das ganze Jahr über; allein in dieser Zwischenzeit wird der Mangel an derselben durch Cocos-Nüsse, Bananas, Plantanen und vielerley andere Früchte ersetzt.
  
  Man kann sich wohl vorstellen, daß dieses Volk sehr wenig von der Kochkunst wisse, und in der That wenden sie zur Zubereitung ihrer Speisen, das Feuer nur auf zweyerley Arten an, nehmlich zum Braten und zum Backen.

  S. 197-198: {an-men#063a}
  /£{Mes-030} /
  So ist ihre Kost beschaffen, zu welcher sie Salzwasser statt aller Tunken und Brühen gebrauchen, und ohne dergleichen keine Mahlzeit thun. [...] Doch außer dem Salzwasser haben sie noch eine andere Tunke, die aus den Kernen der Cocos-Nuß gemacht wird; diese Kerne lassen sie solange bis sie sich in einen Teig auflösen, der der Butter etwas ähnlich ist, zergehen, und durchkneten solchen alsdann mit Salzwasser. [...] Einige von ihnen tranken unsere starken Getränke anfangs gerne, und wurden einigemal sehr betrunken, allein die Personen denen dieses begegnete, waren soweit davon entfernt, dergleichen Ausschweifung wiederholen zu wollen, daß sie im Gegenteil gar keines von unsern / starken Getränken mehr kosten wollten; [...].

  S. 200-207:
  [Männer und Frauen essen strikt getrennt.]

  S. 207: {an-men#055}
  Die Eingebohrnen von Otaheite beyderley Geschlechts baden sich am ganzen Körper einen Tag wie den anderen, ohne Ausnahme, dreymal in fließenden Wasser: [...].

• S. 207-224: Achtzehntes Hauptstück. Manufacturen, Boote, und Schiffarth von Otaheite.
  /£{Mes-177,06}
  S. 215: Auch wissen sie allerley Körbe und Geflechte sehr geschickt zu verfertigen. Ihre Körbe sind nach tausenderley Mustern gemacht, und viele derselben ungemein zierlich; Männer und Frauenspersonen wissen mit dieser Arbeit umzugehen, [...].
  
  S. 218: Der Stein, welcher die Klinge ihrer Beile abgiebt, ist eine Art von Basaltes, von einer schwärzlichen oder grauen Farbe, nicht sehr hart, aber ziemlich zähe. Man macht diese Beile von verschiedenen Größen.
  [...]
  Die Kähne oder Boote, welche bey den Indianern dieser und der benachbarten Inseln im Gebrauch sind, lassen sich in zwo allgemeine Gattungen eintheilen, deren eine Ivahahs, die andern aber Pahies von ihnen genannt wird.
  Der Ivahah wird zu kurzen Streifereyen in die See hinaus gebraucht; seine Seiten oder Wände sind geradestehend und sein Boden flach. Des Pahie hingegen bedienen sie sich zu längern See-Reisen; seine Seiten sind gebogen und sein Boden spitzig. Die Ivahahs sind alle nach einerley Gestalt gebauet, aber von verschiedenen Größen, und werden zu verschiedenen Absichten gebraucht.
  
  S. 220: Der Ivahah, der zur Reise gebraucht wird, ist allezeit gedoppelt und mit einem kleinen artigen Häusgen versehen, das 5 bis 6 Fuß breit, 6 bis 7 lang, und zur Bequemlichkeit der Vornehmsten, die des Tages darinnen sitzen und des Nachts darinn schlafen, auf dem Vordertheile aufgerichtet ist. [...] Die andere Art von Fahrzeugen Pahie genannt, ist ebenfalls von verschiedener Größe und von 30 bis 60 Fuß lang, aber dieser Länge ungeachtet, gleich dem Ivahah nur sehr schmal. [...] Diejenigen, welche zum Seegeln gebraucht werden, sind gemeiniglich gedoppelt, und die von der mittlern Größe werden für die besten Seeboote ausgegeben. Bisweilen bleiben sie einen ganzen Monath über aus und seegeln von einer Insel zur andern, und man versicherte uns glaubwürdig, daß sie öfters wohl vierzehen bis zwanzig Tage in See aushielten und noch länger aushalten können, wenn sie mehrere Lebensmittel und mehr frisches Wasser an Bord nehmen könnten.
  
  S. 223f.: Weil ich eben vom Schiff-Bau und der Schiffart dieses Volks rede; will ich der Verwandtschaft der Materien wegen, eines besondern Umstandes erwähnen, nehmlich daß sie einen bewundernswürdigen Scharfsinn besitzen, die Veränderungen des Wetters oder wenigstens die bevorstehende Aenderung des Windes vorher zu / sagen. Sie haben zweyerley Anzeigen, nach welchen sie dieses beurtheilen, mir ist aber nur eine derselben bekannt. Sie sagen nemlich, die Milchsträße seye allezeit nach einer Seite hin gebogen, bald auf der einen, bald auf der andern: diese Beugung entstehe daher, daß der Wind bereits auf dieselbe würke und deswegen sey ihr hohler Theil allezeit gegen den Wind hin gerichtet; so daß wenn ein und dieselbe Beugung eine Nacht hindurch unveränderlich bleibe, am nächsten Tage gewißlich der Wind nach der angezeigten Richtung hinwehen werde. Ich will über den Werth oder den Unwerth dieser Wetter-Regeln nicht entscheiden, aber so viel kann ich wohl sagen, daß dieses Volk ohne Widerrede das Wetter, wenigstens den Wind, weit zuverläßiger als wir, voraus zu sagen weiß.
  Auf ihren längern Seereisen richten sie sich des Steuerns wegen, bey Tage nach der Sonne und des Nachts nach den Sternen, diese unterscheiden sie alle durch besondere Namen, und sie wissen genau, in welcher Gegend des Himmels solche in einem jeden Monathe, während denen sie am dortigen Horizonte sichtbar sind, erscheinen werden. Neben der Richtigkeit wissen sie auch die Zeit ihres jährlichen Sichtbarwerdens und Verschwindens viel genauer zu bestimmen, als ein europäischer Sternseher vielleicht glauben dürfte.

• S. 224-245: Neunzehntes Hauptstück. Einteilung der Zeit in Otaheite. Wie die Eingebohrnen zählen, und wie sie Entfernungen zu berechnen pflegen; ihre Sprache, Krankheiten, Beysetzung der Todten, Religion, Krieg, Gewehre, Regierung; nebst einigen allgemeinen Anmerkungen zum Gebrauch der Seefahrenden, welche in Zukunft diese Gegenden besuchen wollen.
  
  S. 238: Ein wesentlicher Vorzug von Einsicht, den die Priester über das gemeine Volk behaupten, ist dieser, daß sie mehr von der Schiffarth und Sternkunde als der gemeine Mann verstehen, und in der That bedeutet auch der Name Tahowa eigentlich weiter nichts, als einen Mann von Einsicht.
  
  S. 239f.:
  £_(Ak, II: 433,22) Art von Lehnsregierung
  Ich komme jetzt noch mit wenigem auf ihre Regierungsform zu sprechen: Da diesen Leuten die Kunst zu schreiben ganz unbekannt ist, und sie folglich auch nichts von aufgezeichneten Gesetzen wissen; so getraue ich mir freylich nicht zu behaupten, / daß sie unter einer ordentlichen Regierungsform leben. Doch ist eine Unterwürfigkeit unter ihnen eingeführt, die dem ehemaligen Zustande der europäischen Nationen unter der Feudal-Regierungs sehr ähnlich ist; da einige wenige zu der ausgelassensten Freyheit berechtigt, und die andern in der niedrigsten Sklaverey gehalten wurden.
  Die Verschiedenheit der Stände unter ihnen drücken sie also aus: ein Earihrähie ist so viel als ein König; Earih, so viel als ein Freyherr; Mänähouni, ein Lehnträger, oder Vasall; und Toutou, ein Leibeigener.

• S. 245-275: Zwanzigstes Hauptstück.
  /£{Mes-177,06}
  S. 249: [...] Herr Banks ließ sich von dem selben [Tayeto] an einen Ort hin begleiten, allwo er einen besondern Gegenstand in genauen Augenschein nehmen wollte, der schon den Tag zuvor seine Aufmerksamkeit an sich gezogen hatte. Dieses war eine Art von Kiste oder Lade, deren Deckel sehr genau angeheftet und sehr artig mit Palmnuß-Blättern bekleidet war. Die Lade ruhete auf einem kleinen hölzernen Gestell, welches in Form eines gewölbten Bogens sauber ausgeschnitten und unterhalb auf zwo Stangen befestiget war, die um deswillen da zu seyn schienen, daß die Lade, wie unsere Sänften, von einem Orte nach dem andern konnte hin gebracht werden. Am einen Ende dieser Lade war eine viereckige Oeffnung, und in den Mitte derselben ein Ring, der an die Seiten des Vierecks stieß, so, daß die vier Winkel offen blieben, mithin ein rundes Loch innerhalb eines viereckigen zu sehen war. [Ähnlichkeit mit der Bundeslade der Israeliten]
  
  S. 251 [Auf Huaheine] Die Weiber sind sehr weiß, und weißer als die in Otaheite sind, wir hielten sie überhaupt für hübscher, wenn es gleich gewisse einzelne Frauenzimmer in Otaheite gab, denen kein hiesiges an Schönheit glich.
  
  S. 267: Diesen sechs Inseln: Ulietea, Otaha, BolaBola, Huaheine, Tubai und Maurua gab ich, weil sie nahe beysammen liegen, den Namen Society Islands (Gesellschafts-Inseln), hielte es aber nicht für dienlich, eine jede derselben insbesondere durch einen neuen Namen zu unterscheiden; weil mir diejenigen, welche ihnen die Eingebohrnen gegeben haben, zu diesem Zwecke hinreichend zu seyn schienen.

• S. 277-408: Zweytes Buch. Erstes Hauptstück. Fahrt von Oheteroah, nach Neu-Seeland und was sich bey unserer Landung daselbst, und während der Zeit, daß das Schiff in Poverty-Bay (Armuths-Bay) lag, zutrug.

  S. 295: Menschenfresserei
  S. 305: edle Gesichtsbildung
  S. 309f. vertrauliche Weiber

  S. 310: keine Abtritte in Madrid im Jahr 1760
  S. 315: sie äßen nur ihre Feinde, die auf dem Schlachtfelde geblieben wären

• S. 319: 3tes Hauptstück Beschreibung ... der Hippah's oder befestigten Dörfer der Einwohner

  S. 331: Dies war ein fernerer Beweis, daß die Einwohner dieses Landes beständig Feindseligkeiten gegen einander ausüben.
  S. 333: [Merkur-Durchgang, 9. Nov. 1769]

  S. 337 / 339:
  {an-mro#309}
  Nicht weit von diesem Dorfe giebt es eine hohe Landspitze oder Halb-Insel die in den Strom hinein ragt, und auf welcher die Ueberbleibsel einer Festung, die sie Ippäh oder Hippäh nennen, zu sehen waren. [./..] ein weit beträchlicheres Fort von der nehmlichen Gattung in Augenschein zu nehmen, welches [...]. [...] Das ganze Hippäh ist mit einer ohngefähr 10 Fuß hohen Pallisade umgeben, die aus starken mit Weiden zusammen verbundenen Pfosten bestehet. [Vgl. ebenda S. 324.]

• S. 367-381: Fünftes Hauptstück. Lauf von der Bay der Eylande an, rings um das Nord-Cap, nach Königinn Charlottens Sund: und Beschreibung dieses Theils der Küste.

• S. 382-408: Sechstes Hauptstück. Verrichtungen in Königinn-Charlottens-Sunde. Lauf durch die Straße welche Neu-Seeland in zwo Inseln unterscheidet, und zurück nach Cap Turnagain. Abscheulicher Gebrauch der Einwohner. Merkwürdige Melodie der Vögel: Besichtigung eines Hippäh, und viele andere Vorfälle.

• S. 1-25: Siebentes Hauptstück: Lauf von Turnagain Südwärts [...] Abreise von Neu-Seeland und Mancherley Vorfälle.

• S. 26-35: Achtes Hauptstück: Allgemeine Nachricht von Neu-Seeland, von der ersten Entdeckung dieses Landes, von seiner Lage und Größe, seinem Himmelsstriche, und seinen Naturgütern.
  S. 29: Es giebt hier keine andere vierfüßige Thiere, als Hunde und Ratten; wenigstens bekamen wir keine andere zu sehen, und auch die Ratten sind in so geringer Anzahl, daß viele unter uns niemals eine gesehen haben. Die Hunde halten sich bey den Menschen auf, und diese ziehen solche bloß, um sich davon zu nähren.

• S. 36-51: Neuntes Hauptstück: Beschreibung der Einwohner, ihrer Wohnung, Putz, Kost und Lebensart.
  S. 36: Die Männer überhaupt sind von der größten Statur der Europäer; sie sind untersetzt, von starken Gliedmaaßen und fleischigt, aber nicht fett, wie die trägen und üppigen Einwohner der Südsee-Inseln: auch sind sie ungemein-thätig und stark, so besitzen sie auch in ihren Handarbeiten eine außerordentliche Geschicklichkeit, und diese zeigt sich in allem was sie vornehmen.
  S. 37: Sie haben weder Schafe, noch Ziegen, noch Schweine, noch Rindvieh in ihrem Lande; es giebt in demselben kein zahmes Federvieh, und sie wissen auch von keinem Mittel, das wilde in so hinreichender Menge zu fangen, daß es ihnen zur Nahrung dienen könnte. [...]; so haben sie zu Ersetzung dieses Mangels [Fischfang] an Fleischspeisen, nichts als Hunde, und außer diesen bleibt ihnen statt alles Lebensunterhalts nichts, als die schon erwähnten Pflanzen, übrig, [...].
  [Verzehr von Menschen-Fleisch in und nach einem Krieg]
  S. 47: Beyde Geschlechter stechen sich Löcher in die Ohren, und durch beständige Ausdehnung werden diese Löcher so groß, daß man wenigstens einen Finger hindurch stecken kann. [...] Wir sahen auch ein Beyspiel, daß sie den Knropel zwischen beyden Nasenlöchern, welchen die Anatomiker das Septum Nasi heissen durchbohren; [...].

• S. 52-70: Zehentes Hauptstück: Von den Kähnen und der Schiffahrt der Einwohner von Neu-Seeland, ihrem Feldbau, ihren Waffen,ihrer Musik, Regierung, Religion und Sprache. Gründe gegen das Daseyn eines südlichen festen Landes.

  S. 63 [Dom 472f.]:
  £{Mes-177,16}
  [...]; ich will nur noch anmerken, daß die Aehnlichkeit, welche man in den verschiedenen Umständen zwischen den hiesigen Eingebohrnen [sc. den Neuseeländern] und in der Südsee-Inseln [sc. Tahiti] antrifft, ein sehr starker Beweis ist, daß sie einerley Ursprung haben, und daß die gemeinschaftliche Voreltern beyder Völker Eingebohrne eines und desselben Landes gewesen sind. [...]

  S. 65: Diese Probe beweist deutlich, daß die Neu-Seeländische und Otaheitische Sprache im Grunde einerley sind. Die Verschiedenheit der Sprache in dem südlichen und dem nördlichen Theile von Neu-Seeland liegt mehrentheils nur in der Aussprache, so wie ein und eben dieselbe Wort in Middlesex Gäst' und in Yorkshire Dschjät ausgesprochen wird.

  S. 67: Bis hieher ist unsere Schiffahrt der Muthmaßung, daß es in Süden festes Land gebe, wahrlich sehr nachtheilig gewesen; denn vermittelst des Weges, den wir durchlaufen haben, sind wenigstens drey Viertheile von den verschiedenen Lagen, die man ehedem einem solchen Lande angewiesen hatte, gänzlich von der Liste ausgestrichen worden. [...]; allein durch den Lauf, den der Endeavour genommen hat, ist es erwiesen, daß das Land, welches obgedachte Personen gesehen haben, und welches man für einen Theil des festen Landes angesehen hat, kein festes Land ist; eben also sind auch vermittelst dieser Reise, die theoretischen Gründe umgestürzt, auf welche man ehedem das Daseyn eines festen Landes zu bauen pflegte, insofern man es zu Erhaltung des Gleichgewichts in der südlichen Hemisphäre für nothwendig erklärte; allein diesen Gründen nach würde dasjenige, wovon wir bereits bewiesen haben, daß es nur Wasser ist, die südliche Hemisphäre schon zu leicht machen.

  S. 70
  £{Bergk, S. 266f.}
  Man hat mich nämlich glaubwürdig versichert, daß die See jährlich eine große Menge von gewissen Bohnen die man Ox eyes (oder Ochsenaugen) nennt, an die Küste von Irrland bringt und daselbst auf den Strand spühlet, ohngeachtet dergleichen Bohnen bekanntermaßen nur in Westindien allein wachsen, und dieses von Irrland nicht weniger als 1.200 See-Meilen weit entfernt ist.

• S. 71-96: Erstes Hauptstück. Lauf von Neu-Seeland nach der Botanis-Bay auf der östlichen Küste von Neu-Holland, nunmehr Neu-Südwales genannt; mancherley Vorfälle die sich daselbst ereigneten, nebst einiger Nachricht von diesem Lande und seinen Einwohnern.

• S. 152-185: Viertes Hauptstück. Was die Zeit über vorfiel, daß das Schiff im Endeavour-Revier wiederum ausgerüstet wurde. Beschreibung des Landes in dortiger Gegend, nebst Nachricht von den Einwohnern und Naturgütern desselben.
  S. 174:
  £{Doe-115',23}
  Herr Gore, der an diesem Tage mit seiner Kugelbüchse ausgieng, war so glücklich eines von Thieren zu schießen, die wir so lange schon, näher zu betrachten gewünscht hatten. Man kann sich dasselbe am besten nach der Abbildung vorstellen, die auf dem hier beygefügten Kupfer davon zu sehen ist, und ohne welche die umständlichste Wortbeschreibung sehr wenig nützen würde, weil es keinem bereits bekannten Thiere ähnlich genug ist, um dem Leser vergleichungsweise einen deutlichen Begriff davon beybringen zu können. An Gestalt kömmt es der Gerbua am nächsten, welcher es auch, wie bereits erwähnt worden, in der Art sich von einem Orte nach dem andern zu bewegen am ähnlichsten ist: an Größe ist es hingegen von derselben sehr verschieden: die Gerbua ist nicht größer als eine gemeine Ratte, dieses Thier hingegen, wenn es ausgewachsen ist, so groß als ein Schaaf. [...]. Bey den Eingebohrnen heißt dieses Thier Känguruh.
  [gegenüber S. 174, Abbildung, Nr. 51]: Das Kanguru, ein vierfüssiges Thier welches man an vorgedachtem Ort, in der Gegend des Endeavour-Reviers gefunden hat.

• S. 186-222: Fünftes Hauptstück. Abreise aus dem Endeavour-Reviere; Umständliche Beschreibung dieses Hafens, [...]; Fortsetzung unserer Reise vom Endeavour-Reviere nach dem nördlichen Ende dieses Landes: Gefahr dieser Schiffahrt.

• S. 221:[...]: selten vergieng ein Tag, daß wir nicht eine astronomische Beobachtung angestellt hätten, um die angebliche Breite der Schiffsrechnung zu berichtigen; und mit Beobachtungen, die zu Bestimmung der Meeres-Länge angestellt werden mußten, waren wir eben so wenig sparsam: keine Gelegenheit, die uns Sonne und Mond dazu anboten, wurde versäumt. Ich würde mich einer Ungerechtigkeit gegen das Andenken des Herrn Green schuldig machen, wenn ich bey dieser Gelegenheit nicht bezeugte, daß er sowohl in Anstellung der Beobachtungen als in Berechnung derselben ganz unermüdet war, und daß überdem durch seinen Unterricht und Beystande viele von den Unterofficieren so weit gebracht worden sind, daß sie für sich allein astronomische Beobachtungen mit großer Genauigkeit anstellen und berechnen konnten.

• S. 222-252: Sechstes Hauptstück. Abreise von Neu-Süd-Wallis: umständliche Beschreibung des Landes, seiner Naturgüter und Einwohner: eine Probe von ihrer Sprache; und einige Anmerkungen über die See-Ströme, Ebbe und Fluth.
  
  S. 222f.:
  /£{Mes-068,27}
  Neu-Holland, oder wie ich nunmehro die östliche Küste genannt habe, New South Wales (Neu Süd-Wallis) ist größer, als irgend ein anderes Land / der bekannten Welt, das nicht den Namen eines festen Landes oder Welttheils führet. [...]: daß demnach die Quadrat-Oberfläche derselben, weit größer seyn muß als ganz Europa.
  
  S. 233f.: Beyde Geschlechter gehen, [...], ganz nackend und es kommt ihnen eben so wenig unanständig vor, am ganzen Leibe bloß zu gehen, als es uns vorkommt, daß wird die Hände und das Gesicht unbedeckt tragen. Ihr vornehmster Putz bestehet in einem Knochen, den sie in den Knorpel stecken, / welcher beyde Nasenlöcher von einander scheidet und den sie zu dem Ende durchbohren.
  
  S. 235: [kein Tauschandel]. Dies war umso sonderbarer, da unsere Glas-Corallen und Bänder ein Putz von ähnlicher Art und noch dabey von regelmäßerer Gestalt und glänzenderm Ansehen waren; doch sie hatten würklich nicht den allergeringsten Begriff was Handel oder Tausch sey; auch konnten wir ihnen nichts dergleichen beybringen. [...] Außer diesem Artickel [sc. eine Schildkröte] hatten wir aber auch nichts, auf das sie den geringsten Werth gesetzt hätten; zum Beweise dessen brauche ich nur anzuführen, [...], daß man die Sachen, so wir ihnen geschenkt hatten, größtentheils in den Wäldern um her liegend fand, wo sie solche mit der Achtlosigkeit eines Kindes hingeworfen hatten, dem die Spielsachen nur so lange gefallen als sie ihm etwas neues sind. Wir sahen keine ässerlichen Merkmale, noch irgend einige andere Anzeigen von Krankheiten bey ihnen, [...].
  
  S. 236: Ihre [sc. der Einwohner] Häuser, wenn man sie anders also heißen kann, waren sowol nach ihrer Bauart als nach ihrer inneren Einrichtung kunstloser und nachläßiger als alles, was wir in der Art je gesehen hatten, die elenden Hütten in Terra del Fuego allein ausgenommen, und sogar in gewissen Absichten immer noch etwas besser als die hiesigen.

• S. 253-266: Siebentes Hauptstück. Die Fahrt von Neu Süd-Wallis nach Neu Guinea, nebst einem Berichte wie es mit der Landung ablief die wir daselbst wagten.

• S. 267-287: Achtes Hauptstück. Lauf von Neu Guinea nach der Insel Savu; Nachricht von unserem Aufenthalt daselbst.
  
  S. 278: Nach Verlauf von ohngefähr drey Stunden beantwortete der holländische Resident den an ihn abgelassenen Brief in Person, und wir erfuhren nunmehro daß er ein gebohrner Sachse war, und mit Namen Johann Christoph Lange hieß; es fand sich daß er eben die Person war, die wir bey unserer Ankunft, vom Schiffe aus, in europäischer Kleidung hatten reuten sehen.

• S. 288-311: Neuntes Hauptstück: Umständlichen Beschreibung der Insel Savu, ihrer Naturgüter und Einwohner, nebst einer Probe von der dortigen Sprache.
  
  S. 306-307: [...], schickte dann die holländische Compagnie drey in ihren Diensten stehende Personen anhero; nehmlich Herrn Langen, nebst einem Gehülfen [...] und der dritte hieß Friedrich Craig; [../.]. Er [Lange] sagte: er habe nun bereits zehen Jahre lang auf dieser Insel gewohnet, aber die ganze Zeit über noch keinen andern Europäer, als uns und jene gesehen, die ohngefähr zween Monathe vor unserer Mannschaft in dem holländischen Schiffe hier gewesen wären.

• S. 333-358: Eilftes Hauptstück: Kurze Beschreibung der Stadt Batavia und der umliegenden Gegend, sammt den Früchten, Blumen und andern Naturgütern dieses Landes.
  Batavia, die Hauptstadt der holländischen Besitzungen in Ostindien, und die, wie man durchgehends glaubt, unter allen Pflanzstädten der Europäer in Asien ihres gleichen nicht hat, liegt an der Nordseite der Insel Java in einer niedrigen, sumpfigten Ebene. [...] Die Holländer scheinen diesen Ort um deswillen zu ihrem vornehmsten Handlungssitze erwählt zu haben, weil man dort alles zu Wasser fortbringen kann: und in Absicht auf diese Bequemlichkeit ist es in der That ein zweytes Holland, und gleich demselben zur Handlung besser eingerichtet, denn alle andere Länder in der Welt. [...] Valentin, der um das Jahr 1726 eine Beschreibung davon gab, sagte, zu seiner Zeit habe es [...].
  
  /£{Mes-138,07} /
  S. 337: Wir waren kaum acht Tage lang allhier gewesen als wir bereits empfanden, wie ungesund dies Land sey; und in weniger denn einem Monath war die Hälfte des Schiffsvolks schon nicht mehr im Stande Dienste zu thun. Man sagte uns, daß unter hundert Soldaten, die aus Europa hier [sc. in Batavia] anlangten, sehr selten, funfzig das erste Jahr überlebten; von diesen funfzigen lägen beym Schluß des Jahres die Hälfte im Hospitale, und unter den übrigen wären nicht zehen, die sich ganz gesund befänden.

• S. 359-378: Zwölftes Hauptstück: Kurzgefaßte Nachricht von den Einwohnern der Stadt Batavia und des benachbarten Landes, von ihren Sitten, Gebräuchen und Lebensarten.
  
  £{An-Doh, p. 36}
  S. 364: Unter diesen Völkern herrscht seit undenklichen Zeiten jener wilde Gebrauch, den man ein Muck- oder ein Schweiß-Rennen heißt. Wenn man von jemand sagt, daß er einen 'Muck rennt,' so bedeutet dies so viel, daß er sich zu vorsetzlicher Begehung einer Mordthat durch Opium berauscht, alsdenn mit einem blossen Gewehr in der Hand, wie wüthend auf die Straße läuft, und jeden, der ihm in den Weg kömmt, niederstößt, bis er zuletzt selber getödtet oder gefangen genommen wird.
  
  [Ak, XV: 536 / R: 1224]
  S. 367: [...] abergläubischen Meynungen. Sie hegen unter andern auch den thörigten Wahn, daß wenn eine Frau von einem Kinde entbunden wird, sie manchmal zu gleicher Zeit mit einem jungen Crocodille als einem Zwillings-Kinde darnieder komme, die Wehemutter nimmt nach ihrer Aussage dieses Geschöpf bey der Entbindung mit aller Sorgfalt wahr, trägt es alsbald nach dem Flusse hin, und setzt es daselbst ins Wasser. Die Familie, worinn eine solche Geburt sich ereignet haben soll, bringt ihrem amphibischen Verwandten, in der Folge ohne Unterlaß, Lebensmittel zu; insbesondere muß der Zwilling, so lange er lebt, zu gesetzten Zeiten an den Fluß hinabgehen, diese brüderliche Pflicht zu erfüllen; und sollte er dieses versäumen, so würde er, wie sie durchgängig glauben, mit Krankheit oder gar mit Verlust des Lebens dafür bestraft werden.
  S. 368: Dergleichen Crocodill-Zwillinge heißt man Sudaras; [...].
  
  S. 376: Die erste und oberste Person in der hiesigen Regierung führt den Tittel eines General-Statthalters von Ostindien; diesem sind alle die übrigen Statthalter, welche in den andern holländischen Colonien residiren, untergeordnet, und müssen hieher nach Batavia kommen, um ihre Rechnung vor ihm abzulegen.
  [keine Spur fuer Kae-502]

• S. 394-413: Vierzehntes Hauptstück. Ankunft am Vorgebirge der guten Hoffnung. [...], nebst einer kurzen Nachricht von den Hottentotten. Rückkunft des Schiffs nach England.
  
  S. 405f.
  /£{Doe-093,09}
  Wir wünschten gar sehr bey unserm Hierseyn eine Frage zu erörtern, welche in die Naturgeschichte dieses Volks einschlägt, und für die Gelehrten in dieser Wissenschaft sehr erheblich ist, nehmlich: ob die hottentottischen Weiber wirklich jenen fleischigten Lappen oder die natürliche Schürze haben, welche der Sinus pudoris genannt worden ist? was wir über diesen Punct erfahren haben, / will ich hier mittheilen. Viele von den Holländern und Malayen, die sich rühmten von hottentottischen Frauenzimmern Gunstbezeugungen genossen zu haben, läugneten das Daseyns eines solchen Lappens schlechterdings. Allein ein Arzt in dieser Stadt [Capstadt] behauptete, daß er ihrer viele Hunderte an venerischen Krankheiten geheilet, und daß ihm nie eine vorgekommen sey, die nicht zwey fleischigte oder vielmehr zwey hautartige Gewächse gehabt habe, welche vom obern Theile der Labia hervor ragten, und den Zitzen einer Kuh ähnlich sähen, aber flach wären. Er sagte: sie hiengen vor dem Pudendum herab, wären nicht durchgängig von gleicher Länge; bey einigen Personen nicht über einen halben Zoll, hingegen bey andern wohl 3 bis 4 Zoll lang. Er glaube, daß diese Verlängerung der Haut dasjenige seyn möchte, was einige Schriftsteller bis zu einem Lappen oder Schürze vergrößert, wenn sie vorgegeben haben, daß solche vom Unterleibe herab hienge und groß genug wäre, um den Frauenspersonen der Hottentotten die Mühe zu ersparen, die Schaamtheile, noch außerdem, besonders zu bedecken.

Datum: 05.09.2008 / .../ 15.12.2009 // 09.02.2010 / .../ 30.09.2011 /
August 2016 / 19.01.2018 / ... / 05.11.2018 / 09.04.2019