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Pauw (1769) | ![]() |
Exemplar: <1a> Ut 990
Adickes 1911, S. 120, 206, 332.
2. Theil.
103-: 1. Abschnitt: Von der Verschiedenheit des menschlichen Geschlechts in Amerika
138-: 2. Abschnitt: Von der Farbe der Amerikaner
163-: 3. Abschnitt: Von den Menschenfressern
3. Theil.
191-: 1. Abschnitt: Von den Eskimaux
222-258: 2. Abschnitt: Von den Patagonen /£{Hes-090} /
Register
5. Theil
121-: Erster Abschnitt: Von der Dummheit der Amerikaner
165-: Zweyter Abschnitt: Von einigen närrischen Gebräuchen, die alle Welttheile mit einander gemein haben
187-: Dritter Abschnitt: Von dem Gebrauche der vergifteten Pfeile bey den Völkern beyder Welten
6. Theil
217-: Nachricht des Verfassers
219-: Erster Brief. Ueber die Religion der Amerikaner
235-: Zweyter Brief. Ueber den großen Lama
262-: Dritter Brief. Ueber die Veränderungen unserer Erdkugel
288-294: Vierter Brief. Ueber Paraguay
Register
S. 141
/ £{Kae-360,17}
Sie [sc. die Neger] haben eine markige Substanz in dem schwärzlichen Gehirne, und
eine fast ganz schwarze Zirbeldrüse, ein paar bräunliche Gesichtsnerven und ein
viel dunkelrotheres Blut, als das unsrige ist. Endlich ist ihr Saamenfluß eben so
gezeichnet, als ihre schleimige Haut.
S. 144
/ £{Hol-117}
Die Negerkinder sind weiß wenn sie auf die Welt kommen; weil ihr
Oberhäutchen und seine innere Gallert von der Feuchtigkeit, worinn der Fötus
geschwommen, gebadet und gewässert worden, nicht so dichte werden können,
daß sie die schwarze Substanz, welche die ausdünstenden Gefäße
hinein bringen, unter der Haut zurück halten könne: auch sieht man, daß
die ertrunknen Körper, wenn sie einige Tage im Wasser gelegen, weiß werden. Eine
zweyte Ursache von der Weiße des Embryo ist, [...].
Die Negerkinder haben auch, wenn sie aus dem Leibe der Mutter kommen, an den
Zeugungsgliedern einen schwarzen Fleck, weil sich diese Theile zuerst ausbilden, der
Entwicklung der andern Gliedmaßen zuvorkommen, viel schneller wachsen; und die
Hüllen, die sie wieder bedecken, werden viel eher geschloßen, und können
schon einige schwärzliche Theilchen enthalten. Doch dieser Fleck ist nicht an allen
Kindern: er fehlt gar ofte: aber ein Merkmal, welches niemals fehlt, ist ein schwarzes
Netz, welches die Negermädchen und Negerknaben, von dem Augenblicke ihrer Geburt an,
an der Wurzel ihrer Nägel haben.
S. 184:
/ £{Hes-063,12}
/ £{Kae-273,05}
Da die meisten Aerzte des 16ten Jahrhunderts gar wenig, oder fast gar nicht,
die ursprünglichen Quellen der venerischen Krankheit kannten, so überließen sie
sich unbedächtiglich einer Menge Muthmaßungen über die Ursachen, welche die
französische Armee, die im Königreich Neapel 1494 gelagert war, mit einer
solchen tödtlichen Pest angesteckt hatten, daß sie den Untergang des
menschlichen Geschlechts in Europa drohte: [...] Nach der Erzählung des
Cesalpin, überließen die Spanier, welche in dem Flecken Somma, nahe am Vesuv,
eingeschlossen waren, nachdem sie den griechischen Wein mit aussätzigem Eyter
vermischt hatten, diesen Posten mit Vorsatz den Truppen Karls des Achten, welche
diesen tödlichen Wein, wovon alle Hütten voll waren, begierig tranken. Die
Stärke des Gifts gebahr in ihren Eingeweiden diese Pest, die man in der Folge
die Neapolitanische Krankheit nennte.
S. 192f: Nordlichter nach Mairan
S. 203:
Der Herr Bischoff Egede, der 15 Jahr mit großer Sorgfalt an einer
Sammlung der alten nationalen Ueberlieferungen gearbeitet hat, versichert ganz
zuverläßiglich, daß die Grönländischen Völkerschaftenn,
keine ausgenommen, ursprünglich von Amerika sind.
S. 207:
[Nördliches Treibholz aus Sibirien (Ob, Lena); auch aus Amerika]
S. 215:
/ £{Hes-093,32}
[...]: die Lappländer hütteten sich wohl, ihre Weiber den schwedischen
Werbern vorzustellen, die unter Gustav Adolph ein Lappländisches Regiment
errichten wollten, und List und Gewalt gebrauchten, um aus ihren Hütten die Wilden
zu reissen, die vor Schrecken starben, ehe sie die Uniform angezogen hatten, so daß
man auf immer den Entwurf aufgeben müssen, sie bey der Armee zu gebrauchen.
S. 4: Die bleichen Menschen in Darien haben so viel Aehnlichkeit, so viel Gleichheit mit den afrikanischen und asiatischen weißen Negern, daß man sie vereinigen, die Phänomen[!] der einen, mit den Erscheinungen der andern, erklären, und ihnen allen eine allgemeine und beständige Hauptursache anweisen muß. Die Neger sind gewissen Krankheiten unterworfen, [...].
S. 5:
/ £{Hes-086,13}
/ £{Kae-361,05}
/ £{Doe-086',11 / 087,06}
/ £{Doh-109,13}
/ £{Ber-278}
Diese entfärbten und siechen Afrikaner unterscheiden sich von den wahren
Bleichen sehr, welche niemals schwarz gewesen, ob sie gleich von braunen oder schwarzen
Aeltern gebohren sind; man trifft sie vornehmlich mitten in Afrika und an den
südlichen Grenzen von Asien an. Die an den Ufern des Zaire niedergelassene
Portugiesen haben ihnen den Nahmen Albinos gegeben, ob es gleich besser gewesen wäre,
daß sie das afrikanische Wort Dondos beybehalten hätten: in Ostindien nennt man
sie Kackerlackes; diese aus der Malayischen Mundart genommene Benennung hat den
holländischen Reisenden so ausdrückend und kräftig geschienen, daß
sie sie in ihren Memoiren und Nachrichten angenommen haben: vielleicht hat ihnen unsre
Benennung, weiße Neger, widersprechend geschienen, da ihre Gesichtsfarbe weder mit
unsrer Weiße, noch mit der Farbe der Schwarzen, etwas gemeinschaftliches hat. Die
amerikanischen Dondos und die asiatischen Kackerlacken sind erstlich, wegen ihrer Statur,
sehr merkwürdig, welche selten über vier Fuß und fünf Zoll
beträgt: ihr Gesicht ist so eckelhaft weiß, als das Papier und Nesseltuch, und
man sieht daran nicht das Geringste einer rothen oder Leibfarbe; aber manchmal bemerkt man
kleine linsenförmige grauer Flecken.
S. 18f.: / £{Hes-090,11} /
/ £{Kae-378,22}
Man sieht in Siberien, sagt Strahlenberg, und vornehmlich bey Krasnoyar, am
Flusse Jenesei, einige übrig gebliebne Menschen von einer alten tartarischen, und
vor Zeiten sehr zahlreichen Horde; man nennt sie Piegaga oder Piestra Horda, welches die
buntscheckige oder tigerfarbne Horde bedeutet: heut zu Tage ist sie verloschen, und man
sieht davon nur einige Menschen, die da und dorthin zerstreut sind, und keine stäte
Wohnung haben. Ich habe, fährt er fort, einen buntsckeckigen Tartarn zu Tobolsk
gesehn, welcher sein Glück würde gemacht haben, wenn er sich in den
Europäischen großen Städten gezeigt hätte: sein Haar war einen Finger
lang am Kopfe beschnitten, der mit vollkommen weißen / und wie ein klein
Geldstück großen Flecken gezeichnet war: so war auch der Körper gesprengt,
alein die Flecken waren darauf von einer schwärzlich braunen Farbe, und weniger
regelmäßig, als auf dem Kopfe. [nicht gefunden: 'Menschenaffen']
S. 37-65: Von dem Orang Utang. [Daraus geht hervor, daß Pauw alle heutigen Menschenaffen als O. U. bezeichnet.]
S. 83:
/ £{Mes-067,28}
[...], wollen wir einen Blick auf die vermeynte Geschichte der Amazonen der
neuen Welt werfen, die an den Ufern des Maragnon, im mittäglichen Amerika, einen
mächtigen Staat errichtet haben sollen, wo nur einmal des Jahrs Männer, oder
vielmehr Menschenvermehrer (proletarii) kommen durften. Herr de la Kondamine hat Beweise
gesammlet, womit die Schriftsteller und die noch fortdauernde Tradition bestätigen,
daß diese Weiberrepublick keine von der romanenhaften Einbildung der ersten
spanischen Eroberer ausgebrütete Schimäre sey.
[Folgt: Referat Condamine:
möglich ist's + Gegenzug von Pauw => p. 92]
S. 94:
/ £{Kae-377,14}
Mit dem Philo behaupten wollen, daß die Ablösung der Vorhaut die
Vermehrung des menschlichen Geschlechtes befördere, heißt einen Irrthum
behaupten, weil man einem Satze, der nur von ungefehr wahr seyn kann, einen
unbeschränkten Sinn giebt. In Arabien, in Oberegypten, im mittäglichen Persien,
und in Abyssinien haben die Mannspersonen eine sehr lange Vorhaut; und dieser
Auswuchß erstreckt sich so gar daselbst über die Weiber, deren Nymphen sich
nach Verhältniß weiter ausdehnen: [...]. Aber der gröste Bewegungsgrund,
und vielleicht der einzige, welche die ersten Einwohner dieser Gegend sich zu beschneiden
zwang, war dieser, sie wollten sich vor den Würmern bewahren, welche in den Falten
der Vorhaut und unter der Eichel entstehn; [...].
S. 110:
/ £{Kae-382,09}
Die lateinischen Aerzte nannten fibula einen Ring, oder Buckel, welcher an
die Zeugungsglieder des Mädchen und Jungen gelegt wurde; und daher das Wort
Infibulation entstanden, ein so alter Gebrauch, daß man weder den Anfang, noch die
Urheber desselben angeben kann: [...]. Die Infibulation der Weiber ist einzig und allein
der Eifersucht der Männer beyzumessen, [...].
/ £{Kae-018,13}
S. 122: Eine dumme Unempfindlichkeit ist der Grund von allem Charakter der Amerikaner: ihre Faulheit hindert sie, auf den Unterricht aufmerksam zu seyn: keine Leidenschaft hat genug Gewalt über sie, um ihre Seele zu erschüttern, und sie über sich selbst zu erheben. [...] Es sind fast drey hundert Jahr verflossen, daß Amerika entdeckt worden ist; man hat seit dieser Zeit nicht unterlassen, Amerikaner nach Europa zu bringen, man hat alle Arten von Unterricht mit ihnen versucht, und keiner hat sich in den Wissenschaften, in den Künsten, und in den Handwerken, einen Nahmen erworben.
S. 128f.: Die amerikanischen Sprachen sind so eingeschränckt, so sehr wortarm,
daß man unmöglich in denselben einen metaphysischen Gedancken ausdrücken kann:
in keiner dieser Sprachen kann man über drey zählen; und die Wilden, auf was
für Art man sie auch unterrichtet, lernen kaum mittelmäßig eine
europäische Mundart reden. [../.] Dieser Wortmangel zeigt den Gedankenmangel an, und
beweiset, daß die Amerikaner noch nicht aus der Kindheit sind: auch wollen sie gar
nichts vollkommen machen, sondern sie laufen unaufhörlich in den Wäldern herum,
anstatt sie auszurotten, und dafür lachende und fruchtbare Felder anzulegen: [...].
[Tenor: Es gab keine Hochkultur in Amerika vor Ankunft der Spanier; nicht gefunden
Kae-018,13 / Kae-371,03]
S. 130-133: Da wir hauptsächlich dem Klima der neuen Welt die Ursachen beymessen, die die wesentlichen Eigenschaften des Menschen daselbst angesteckt, und die menschliche Natur verschlimmert haben, so ist man ohne Zweifel berechtigt zu fragen, ob man an der Fähigkeit der Kreolen, das ist derjenigen Europäer, die in Amerika zwar gebohren sind, aber Eltern von unserer Welt gehabt haben, einige Veränderung bemerkt. [...] sie werden alsdenn nachläßig, stumpf, legen sich auf nichts und gelangen nicht zur Vollkommenheit einer Wissenschaft oder Kunst: [...].
S. 182:
/£{Bar-128} / £{Pil-229} /
In Amerika, sagt er [Boulanger, Antiquité devoilée par les
usages, B 2, Kap. 3], ist es Gebrauch, daß der Mann sich zu Bette begiebt, wenn
seine Frau Niederkommen. Eben dieses geschahe, nach dem Strabo, bey den Celtiberiern, und,
nach dem Diodor von Sicilien, auf der Insel Korsika.
Datum: 26.02.2011 / ... / 09.08.2015 / ... / 04.04.2018 / 26.10.2018 / 31.10.2018