|B_Messina_(1776)_ Grünliche Schrift: Sondergut /p. 138, p. 191, p. 251, p. 295
|
![]() |
/|P_a
/≥ Geschenk an die Bibliothek
zu Messina
/ --------------
/Dr Felix Bamberg
Consul des deutschen Reiches
in Messina
/Messina den 10ten April 1876.
/δStempel: R. Biblioteca Universitaria Messina ≤
/|P_b
/δleer
/|P_c
/ ≥ Kants
/physische Geographie.
/
/δSchnörkel
/1782. δSchnörkel ≤
/|P_d
/δleer
/ ≥ Prolegomena ≤
/Die physische Geographie gehört zu einer Idee, wel- /Derjenige, der viel gereiset ist, von dem sagt
che man die Vorübung in die Kentnieß der Welt
nennen kann. Der Unterricht in derselben scheint noch
sehr zu fehlen. Sie ist diejenige, von der man bey
allen Verhältnießen in die man in der Welt
kommen kann, nüzlichen Gebrauch zu machen im
Stande ist: Es ist also nöthig hier anzumerken, daß
sie diejenige Erkentnieß sey, die wir durch
Erfahrung verbessern können. Wir anticipiren
hier unsere künftige Erfahrung die wir her-
nach in der Welt haben werden durch diesen
Unterricht und diesen allgemeinen Abriß,
der uns einen Vorbegrif von allem giebt.
man, er hat die Welt gesehen, aber zur Kent-
nieß der Welt gehöret mehr als zu reisen. Wer
von seinen Reisen einen Nutzen haben will der
muß schon zum Voraus einen Plan «f»zu seiner
Reise machen, denn derjenige, der ohne alle Be-
griffe reiset, der siehet die Welt nur als einen
Gegenstand des äußern Sinnes an, und hat
nicht den geringsten Nutzen davon.
/Wenn wir von der Welt reden, so betrift
solches entweder den Gegenstand des äußern Sinnes,
und das ist die Natur, oder den Gegenstand
des innern Sinnes und das ist die Seele oder
der Mensch. Die Kentnieß des Menschen enthält
/ den
/|P_2
/den Inbegrif aller denkenden Wesen. Der Umgang
mit dem Menschen erweitert also unsere Kent-
nieße. Zur Kentniß der Welt gehöret also die
Kentnieß des Menschen, und dieses zeigt die An-
trophologie. Hier wird nicht gesehen, was in
den Menschen speculativ, sondern was in ihm
pragmatisch ist.
/Es fehlt noch immer an Unterweisungen, alle /Die Welt ist der Schauplatz, wo das Spiel unserer /Ferner müßen wir im gantzen die Gegenstän- / Ganze /|P_3 /ze Ehe als <die> Theile, im Aggregat aber die Theile ehe /Eine Idee, die Wißenschaften hervorbringet, ist arki- /Diese Vorbereitung ist also auch eine Idee von der Kent-
Erkentnieße die man sich erworben hat in
Ausübung zu bringen, und einem seinem
Verstande und Verhältnießen, worin man in
der Welt stehet, gemäßen Gebrauch zu ma-
chen i.e. das pragmatische allen unsern
Erkentnießen zu geben, und dieses ist die
Kentnieß der Welt.
Geschicklichkeit vorgehet, es ist der Boden, wo
unsere Erkentnieße erworben %und angewandt wer-
den; damit aber dasjenige könne in Ausü-
bung gebracht werden, was der Verstand
sagt, daß es geschehen soll, so muß man erst-
lich die Beschaffenheit des Subjects kennen
weil dieses nicht eher angehet, als bis man den Men-
schen kennen lernt, in welchem solches hervorgebracht
werden soll.
de unserer Erfahrung kennen lernen, so daß
unsere Kentnieße kein Aggregat, sondern ein
System ausmachen, denn im System ist das
als das Gantze. Im System muß also das Gantze
vorhergehen, und so ist es mit allen Wißenschaften beschaf-
fen, die in uns eine Verknüpfung hervorbringen.
zE. die Enzyclopedien, wo das Gantze erst im Zusam-
menhang erscheinet.
tectonisch; die abstrahirte aber setzt schon Kentnieße
zum voraus. Wer zE. ein Haus bauen will, der
macht sich erst vom Ganzen eine Idee, aus die-
ser Idee werden nachhero alle Theile abgeleitet.
nieß der Welt ich mache mir einen architectonischen
Begrif, welches ein Begrif ist, worin das Mannig-
faltige aus dem Ganzen hergezogen wird. Das
Ganze ist hier die Welt, der Schauplatz wo ich
alle Erfahrungen anstellen werde. Umgang
und Reysen sind diejenigen Hülfsmittel, wo-
durch ich meine Erkentnieße und den Umfang der-
selben erweitere. Umgang lehrt mir den
Menschen kennen, wozu aber viele Zeit gehört.
Wenn wir aber durch Unterweisungen schon vor-
bereitet sind, so haben wir schon ein Ganzes,
einen Innbegrif von Kentnießen die mich den
Menschen kennen lehren, und nun können wir jede
Erfahrung in ihre Claße setzen. Durch Reisen
erweitert man die Kentnieße der äußern
Welt, welches aber von wenigem Nutzen
ist. Wenn man also von jemanden sagt,
er kennt die Welt, so versteht man dadurch
daß er die Menschen kenne
/ Das
/|P_4
/Das 2te Stück der Weltkentnieß ist die Kentnieß der / Sa- /|P_5 /Sachen zu haben, und kein Mensch denckt daran an / Pferde /|P_6 /Pferde werden: man bemerckt, daß Esel und
Natur, und dieses lehrt mir die physische Geographie.
Von den Sinnen fangen sich die Kentnieße an, sie geben
uns die Materie @ier@zu, wozu die Vernunft nur eine
Formula giebt. Der Grund von allen Kentnießen
liegt also in denen Sinnen und in der Erfahrung.
und zwar entweder in der eigenen oder in der
fremden Erfahrung. Wir sollten uns wohl mit un-
serer eigenen Erfahrung beschäftigen, alsdenn aber
könnten wir unsere Kentnieße nicht so erweitern.
Unsere Kentnieße erweitern wir aber durch Nach-
richten aber so als wenn wir in der ganzen
vorigen Welt gelebet hätten. Wir erwei-
tern unsere Kentnieße der gegenwärtigen Zeit
durch Nachrichten aus fremden Ländern so als wenn wir
selbst da wären Es sind also 2 Stücke 1) Geschich-
te und 2) Geographie, welche unsere Kentnieße er-
weitern in Ansehung der Zeit %und des Raums. In
Ansehung beyder nimmt ein jeder einen kleinen
Theil ein, und der Umfang seiner Kentnieße durch
seine eigene Erfahrung würde sehr klein seyn,
er erweitert diese aber durch fremde Nachrich-
ten. Die Geschichte betrift die Begebenheiten, die
in Ansehung der Zeit sich nach ein ander zugetra-
gen haben. Geschichte ist eine Erzählung, Geogra-
phie aber <eine> Beschreibung deßen, was zu gleicher Zeit
und im Raum neben ein ander ist. Daher haben
wir eine Natur_Beschreibung aber nicht eine
Natur_Geschichte. Diese Benennung, die einige
brauchen ist sehr falsch und indem wir nur
den Nahmen haben, so glauben wir auch die
einer Natur_Geschichte zu arbeiten. Die Geschichte
der Natur enthält das Mannigfaltige der Geogra-
phie, so wie sie in verschiedenen Zeiten gewesen
ist, aber nicht wie sie jetzt zu gleicher Zeit geschieht, denn
dieses ist die Natur_Beschreibung, wenn ich aber
die Begebenheiten der gantzen Natur, wie sie
zu allen Zeiten beschaffen gewesen vortrage,
so liefre ich eine Natur_Geschichte zE. Wenn
ich betrachte: Wie die verschiedenen Racen der
Hunde aus verschiedenen Umständen der Luft,
der Erde u s. w. aus einem Stamm entspringen?
%und welche Veränderungen mit denen Hunden
zu allen Zeiten vorgegangen, so wäre das
eine NaturGeschichte, und dergleichen könnte
man von allen Stücken der Natur liefern,
zE. auch von denen Pflantzen, Allein sie hat
das beschwerliche an sich, daß man sie ehe durch
Experimente errathen müste, als daß man ei-
ne genaue Nachricht von allem geben könn-
te; denn die Natur_Geschichte ist so alt als die
Welt und wir haben kaum von derjenigen
Zeit Nachrichten, als man zu schreiben anfing.
Die Verschiedenheit %und Mannigfaltigkeit der Sa-
chen seit allen Zeiten zu beobachten, das
ist eine wahre Philosophie. Wenn man
die Wilden Pferde in denen Steppen zahm ma-
chen wollte, so würden das sehr dauerhafte
Pferde aus einem Stamm herkommen, und das
dieses wilde Pferd in der Steppe das Stam-
Pferd ist, denn es hat lange Ohren so wie der
Esel. Ferner das Schaaf ist der Ziege ähnlich
und die cultur macht darinnen nur den
Unterscheid und die Verschiedenheit; den vo-
rigen Stam <der Natur> also durchzugehen, und zu bemer-
ken, was derselbe vor Veränderungen er-
litten, das wäre die Natur_Geschichte; wenn
man aber den Titul übel anbringt, so be-
müht sich keiner um die Sache, weil ein je-
der glaubt: man hat sie schon.
/Die allgemeine Natur_Geschichte ist zwiefach
/1) Ein Systema naturae oder logische Be-
schreibung und
/2) Eine geographische Erdbeschreibung.
/Die Stelle der Dinge unter denen Be- / entlegenen /|P_7 /entlegenen Plätzen anzutreffen sind. In der geo- /Das System weiset die Stelle in der Claßen¥
griffen ist ein systema naturae oder eine
logische Einkleidung. Die Stelle der Dinge
hingegen in der Natur in dem Umfange,
wo sie angetroffen werden ist die ge-
ographische Eintheilung. Das Systema
naturae ist gleichsam eine registratur des
Gantzen, hier stelle ich eine jedes Ding un-
ter seinen Tittel, wenn die Dinge in
der Welt gleich in verschiedenen %und weit
graphischen Eintheilung aber werden sie nach de-
nen Stellen, die sie auf der Erde einnehmen,
betrachtet.
Eintheilung an; die physische Geographie wei-
set die Stelle an, wo sie würcklich auf der
Erde zu finden sind. zE. die Eudexen %und Croco-
dillen sind einerley, denn die Crocodille ist
nur ein Ungeheuer von Eudexen, und man rech-
net sie unter eine Claße; sie sind aber an
verschiedenen Orten; in Summa man betrach-
tet hier nur den Schauplatz der Natur, die Erde
selbst, und die Dinge, auf welchen Stellen selbi-
ge anzutreffen sind. Im Systema naturae fragt
man aber nicht nach dem Geburts_Ort sondern
nur nach ähnlichen Gestalten.
/Es ist also die physische Geographie eine besondre
disciplin die auch demjenigen noch immer nöthig
ist, der ausgebreitete Kentnieße im Systema-
te naturae hat. Die Systemata die schon ge-
schrieben sind, möchte man lieber aggregat
als ein System nennen, denn ein System setzt
schon die Idee des gantzen voraus, aus der
die Mannigfaltigkeit der Dinge abgeleitet
wird. Eigentlich haben wir noch kein Systema
naturae denn in denen jezzigen Systemen sind
nur Dinge geordnet %und verglichen.
/ Die
/ ≥ Die mathematische Geographie. ≤
/Der Erdkörper ist eine Kugel, denn indem ich
von dem übrigen Theile der Erde abstrahire, so ist offen-
bahr, daß darauf wie auf einer Kugel kein Theil
von den übrigen unterschieden ist. Allein die Er-
de hat eine Bewegung von Abend gegen Mo-
gen, womit sie gewiße Theile bezeichnet. Es
sind darin 2. Punckte, durch welche die Axe durch-
gehet, und diese Umdrehung um ihre Axe ist zu-
gleich die Ursache, daß es scheint, als wenn
die Sonne Mond und Sterne sich gegen A-
bend bewegen. Dieses ist aber nur eine @¿he¿¿@-
bahre Theilung, welche man sich vorstellen
kann wenn man auf einem Schiffe fährt
da gleichfalls das Schiff still zu stehen, und
das Ufer sich zu bewegen scheint.
/Diese beyde feste Punckte heißen die Pole, und die
Linie die durch diese beyden Punckte durchgehet,
wird die Axe genandt. Durch diese beyde Pole
kann man Circkel zeichnen, welche um die gantze
Erde herum gehen, und diese Cirkel heißen die Meri-
diani. Kein Meridianus ist bestimmt denn ich
kann deren unendlich viel ziehen. %.Quaestio Wie zieht
man den Meridianus? %.Responsio Wenn wir dieses
beantworten wollen, so kommen wir erstlich
auf einen andern Punckt. In der Mitte der Er-
de ist ein Centrum zwischen diesem Centro der Erde
%und «st» «@ein@»dem Punckt, wo der Zuschauer stehet kann ei-
ne Linie gezogen werden, wenn ich diese Linie
bis an den Himmel ziehe, so heißt dieser Punkt
/ der
/|P_9
/der ScheitelPunckt oder das Zeniht. Dieser Punckt steht
mit demjenigen, auf dem der Zuschauer hier auf der Erde
steht in Verbindung. Der Cirkel, der durch dieses Zenith
und die beyden Pole der Erde geht ist der Meridi-
anus dieses Orts. Jeder Ort hat seinen Meridianum
doch können auch viele Oerter einen haben. Ein
jeder Meridianus theilt die Erde in 2. Hälften,
davon die eine die östliche und die andere
die westliche Hälfte genandt wird. zE. Wenn
ich den Königsbergschen Meridian ziehe, so ist
auf der westlichen Seite Europa Africa %und ein
großes Theil von Asien auf der oestlichen a-
ber auch Africa %und gantz America. Die Oer-
ter, die alle unter einerley Meridiano lie-
gen sind nicht in Osten %und Westen, sondern in
Süden %und Norden unterschieden; denn wenn
ein Ort dem SüdPol näher liegt, so ist er
in Süden unterschieden wie Capo bonae Spei
von Königsberg, und wenn er dem Nord-
Pol näher liegt, denn ist er in Norden
unterschieden wie wiederum Stockholm
von Königsberg.
/In dem Meridiano sind 2. Theile
/1) der Meridianus des Orts selbst; %und
/2) der antipodische Meridianus, weil er
durch die Antipoden des Orts auf der andern
Seite geht. Wenn die Sonne am höchsten steht
i. e. wenn bey uns Mittag ist, dann ist die
/ Sonne
/|P_10
/Sonne in unserm Meridiano; wo alsdenn die Hälfte
nach Morgen zu, so groß ist, als die andere nach
Abend. Wenn bey uns Mitternacht ist, so steht @die@
Sonne in dem antipodischen Meridian, wo sie @den¿@
wieder die Hälfte nach morgen %und Abend gleich ist.
Alle Oerter, deren Länge in Osten %und Westen un-
terschieden ist, die haben verschiedene Meridiane
die Oerter dagegen, deren Lage in Norden
%und Süden unterschieden ist, haben einerley Meri-
diane. Der Meridianus ist durch nichts an-
ders bestimmt als durch die Umdrehung der
Erde um ihre Axe und durch die beyden
Pole, doch wird durch ihre Umdrehung auch
noch ein 3ter Punckt bestimmt, der von den
beyden Polen gleich weit entfernt ist.
Der Cirkel, der von den Pohlen gleich weit
abstehet theilt die Erde auch in 2. Theile
so wie der Cirkel der durch die beyden
Pole gezogen worden dieselbe in 2. Theile
theilet; nur mit dem Unterschiede, daß durch
die beyden Pole viele Meridiane, hier aber
nur ein einziger Cirkel gewidmet werden
kann; %und dieser Cirkel heißt der aequator
Der Aequator theilt die Erde in die südliche %und
in die nordliche Hälfte. Beyde Hälfte hei-
ßen Hemispheria. Man kann auch den Me-
ridianum ein Hemispherium nennen, er wird aber
/ alsdenn
/|P_11
/alsdenn nicht durch die Natur sondern wüllkührlich bestimmt.
Der aequator ist ein einziger Cirkel, dergleichen es meh-
rere nicht giebt. Die Oerter die unter dem Meri-
diano liegen sind in Nord und Süd gar nicht un-
terschieden, sondern nur in Osten %und Westen; da
nun dieses ist, so dient der Aequator dazu, die
Lage der Erde in Osten %und Westen zu bestim-
men %und zu unterscheiden.
/Einen jeden Cirkel kann man in 360 Theile thei-
len, welche Grade heißen. Der Aequator
in 360 Theile getheilt kann dazu dienen, um
den Unterscheid der Oerter anzuzeigen: wel-
ches man auf folgende Weise theilt:
/Man zieht durch 2. solche Oerter, deren Un-
terschied man bemerken will, die meridianus
%und sieht wo sie den Aequator durchschneiden, %und
die Anzahl der Grade auf dem Bogen, der
zwischen diesen beyden Graden liegt, ist der
Unterscheid wie viel ein Ort von dem andern
unterschieden ist.
/Die Pole sind die beyden Punckte, die der Natur
nach bestimmet sind. Der aequator hat aber
keinen bestimmten Ort, sondern man hat ei-
nen beliebigen Ort angenommen %und zwar
die Insel Ferro von der die Frantzosn an-
fingen, die Grade zu zählen. Jetzt fängt
man auch an von Paris die Grade zu zäh-
len %und zwar von Westen nach Osten. Die
Engländer zählen die Grade des Aequators
/ vom
/|P_12
/vom Observatorio zu Gornisch ohnweit London.
Es wäre dienlich, daß dieser Mißbrauch des aequators
aufgehoben würde und die Gelehrten unter sich einen
Punckt einstimmig festsetzten, der jetzt willkührlich
von einem jeden angenommen wird; man würde als-
denn nicht nöthig haben der Grade so viel mahl
zu revociren. Man hat also 2. Cirkel, die ein-
ander unter einem rechten Winkel durchkreu-
tzen.
/Alle Grade des Aequators heißen Grade der Brei-
te und alle Grade auf dem Aequator heißen
Grade der Länge. Die Breite dieses Orts
bedeutet die Entfernung vom Aequator; die-
se finde ich durch die Bogen des Meridians die
zwischen dem Aequator %und dem gegebenen Ort ¿¿¿
Da nun der aequator die Erde in 2. Theile thei-
let, so hat man auch 2. Breiten eine nord-
liche %und eine südliche. Wenn ich mich im südli-
chen hemispherio befinde so sehe ich die Sonne @zur@
rechten hand aufgehen, und Mittag gegen @Nor@-
den; befinde ich mich aber im nordlichen He-
mispherio, denn sehe ich die Sonne im Osten zur
linken Hand, Westen zur rechten Hand, und
das Gesicht hat man dahin gerichtet, wo die
Sonne im Mittage ist. Die Oerter die im
südlichen Theile liegen haben eine südliche %und die
im nordlichen Theile liegen haben eine nordliche Breite
die möglichst gröste Seite ist 90 Grad %und diese ha@ben@
die beyden Pole; der Ort vom Aequator selbst hat
keine Pole.
/ Um
/|P_13
/Um die Länge der Oerter zu wißen muß ich einen er-
sten Meridian haben, %und von demselben zieht ich
die Grade aus dem Aequator von Westen nach Osten
bis zu dem Meridian, der durch den gegebenen
Ort gehet. Diese Länge muß erstlich ge-
zählt werden, sonst ist eine große confusion, wenn
man sie östlich zählt: zE. Philadelphia hat
40 Grad westliche Breite, wenn ich aber die
Grade der Länge von Osten nach Westen ziehe,
so sinds 320 Grad; welches ein großer Unter-
scheid ist. Der Aequator macht es möglich, daß ich
viele Cirkel, die mit ihm paralel laufen, ziehen
kann, diese heißen circuli paraleli oder auch
diurni; indem innerhalb 24. Stunden, da sich die
Erde um ihre Axe umdrehet, jeder Ort einen mit
dem Aequator paralelen Cirkel umschreitet. Zwi-
schen diesen paralelen Cirkeln sind die Abtheilungen
der Erde enthalten, und diese heißen Climata.
Oerter, die unter einem paralelen Cirkel liegen
die haben alle einerley Breite %und die unter
einerley Meridiano liegen, die liegen doch in
verschiedenen climatibus. Die climata sind
also nach dem Unterscheid der Paralel Cir-
kel auch verschieden.
/Die Oerter die unter einem Meridiano liegen
haben zu gleicher Zeit Mittag zE. Königsberg und
Capo bonae Spei. Die Oerter, die aber unter ei-
nerley Paralelen Circkel liegen, die haben nicht gleiche
/ Mittags-
/|P_14
/Mittags_Zeit, sondern gleiche Tages_Länge. Die
Alten haben die Erde in unzählige Climata ein-
getheilt, und zwar wurde der Ort, deßen Tag
eine Stunde länger war zum 2ten Clima gezählt.
Nun kommen wir an den Jahres_Circkel, und
den theilt man in 4. Theile. Die Erde bewegt
sich in einem Cirkel, in deßen Centro die
Sonne ist. Wenn die Axe der Erde mit der Flä-
che ihrer Laufbahn einen rechten Winkel ma-
chen möchte, oder auf derselben perpendi-
culair stünde, so möchte jederzeit ein aequi-
noctium seyn, denn die Sonne wäre im-
mer im aequator. Die Axe der Erde
weicht aber von der perpendiculairen
Stellung auf der Fläche der Laufbahn 20
Grad ab, %und hieraus folgt: daß ein hemisphae-
rium zu einer Jahres_Zeit mehr von der Son-
ne absteht als das andere hingegen zuge-
kehrt ist.
/Mit der Bewegung der Erde um die Axe
und um die Sonne hat es solche Bewandtni@ß@
daß die Erde nehmlich in der Bewegung um die
Sonne immer ihre Stellung behält, sie dreht
sich nur in 24 Stunden um ihre Axe und in
einem Jahr um die Sonne; den 21ten %December
die südliche Seite der Sonne zugekehrt, und die
nordliche abgekehrt, doch wird die südliche @nicht@
bis zum Pol bescheint. Den 21ten März steht
/ die
/|P_15
/die Sonne im aequator und alle Oerter auf der
Erde haben Tag %und Nacht gleich. Den 21ten Junii
bescheint die Sonne den grösten Theil von Norden, und
@wir@ haben alsdenn den längsten Tag. Den 21ten
%.September steht die Sonne wieder über dem aequa-
tor und alle Oerter auf der Erde haben wieder
Tag %und Nacht gleich. Die Jahres_Zeiten beruhen al-
so auf der schiefen Stellung der Axe der Erde
auf der Fläche der Laufbahn.
/Weil nun die schiefe Stellung
der Oerter auf der Fläche der Laufbahn 23_1/2
Grad ist, so hat man in eben dieser Breite
vom aequator 2. Cirkel von beyden Seiten
gezogen, %und diese heißen die Tropici. In der
Breite von 23_1/2 Grade von beyden Polen sind
die Polar-Cirkel. Zwischen den Cirkeln der Tropi-
corum wenigstens einen Tag im Jahr über
dem Scheitel-Punckt, %und alsdenn haben diese Oer-
ter innerhalb denen Tropicis keinen Schatten.
Die Polar_Cirkel sind wie die Tropici, nur haben
die Polar_Cirkel das besondere, daß Oerter un-
ter denselben, wenigstens an einem Tage
keinen Aufgang und Untergang der Sonne
haben. Je näher sie den Polen sind, desto mehr
haben sie Tage, da keine Sonne auf und
untergeht.
/Von denen Zonen giebt es folgende fünfe
/1) Zona torrida oder der hizzige Erd-
kreiß
/2) Zona temperata australis der ge-
mäßigte südliche Erdkreiß
/ 3) Zona
/|P_16
/3) Zona temperata septentrionalis der ge-
mäßigte nordliche Erdkreiß
/4) Zona frigida septentrionalis der @kal@-
te nordliche Erdstrich %und
/5) Zona frigida australis der kalte
südliche Erdstrich
/δSchnörkel
/ Von
/ ≥ Sectio Ima
/Von der physischen Geographie selbst. ≤
/Die physische Geographie betrachtet
/1) die Erde nach ihren Abtheilungen %und
/2) die ErdGeschöpfe;
/Wenn wir hier die Erde erwägen, so betrachten wir
den Schauplatz %und die verschiedenen Fächer wo wir
hernach die verschiedenen ErdGeschöpfe hinsetzen.
/ ≥ Vom Waßer ≤
/Das Waßer müßen wir hier nach dem großen Waßer-
behalter dem Ocean betrachten, weil er als ein Ursprung
%und der Grund von allen andern angesehen wird.
Hierin ist zu merken
/1) Der Archipelagus ist ein Meer welches viele
Inseln enthält. Der Ocean ist der Allgemei-
ne Archipelagus, weil er alle Länder der
Erde einschließt. Der Ocean muß betrachtet wer-
den als das erste %und folglich als das aller älteste Meer,
weil es scheint, daß alle das Veste Land darun-
ter gelegen hat, und der Ocean von demselben
nur nach %und nach abgesondert. Der Ocean muß von
dem Mittelländischen Meer, welches zwischen Eu-
ropa %und Afrika liegt, unterschieden werden.
Ein Meer nennt man eine See, welche saltziges
Waßer in sich enthält, indeßen giebt es auch
Seen die ein süßes Waßer haben, %und die da-
ßelbe nicht vom Ocean hernehmen.
/Ein Meer welches verschiedene Länder einschließt,
/ heißt
/|P_18
/heißt ein Archipelagus, ein Meer aber das vom
Lande eingeschloßen wird heißt ein Mitteländisch@es@
Meer dazu aber wird erfordert, daß es sein
Waßer aus dem Ocean habe, und daß daßelbe sal-
tzig sey. Das caspische oder todte Meer %und andere
nennt man auch mittelländische Meere. <Einen> Ocean a-
ber nennt man den Innbegrif aller der Waßer
womit vorhero die gantze Erde bedeckt war.
Dasjenige Meer, das vom Ocean nicht gantz abge@son@-
dert ist, nennt man ein solches Meer, daß mit demsel-
ben in einer Gemeinschaft stehet. Der ocean muß
also nach einigen Abtheilungen betrachtet werden.
Diese Abtheilungen desselben sind wüllkührlich. Der
Theil des Oceans der innerhalb der Polar-
Cirkeln liegt heißt das EisMeer. Die Theile
deßelben aber innerhalb der temperirten Zonen
haben besondere Nahmen, die von dem Nahmen
der Länder die daselbst liegen, hergeleitet
sind. Der Theil des Oceans der zwischen der
alten und neuen Welt liegt heißt das atlan-
tische Meer. Von der andern Seite von America
ist der pacifische Ocean zu bemercken, deßen Umfang
so groß ist, als alle Meere zusammen.
/2) Die Busen dieses sind Vertiefungen des Mee-
res ins Land. Es wird hier ein Unterscheid gemacht
zwischen einem Bay %und einem Golfo. Golfo ist ein
langer Busen, der sich weiter ins Land erstreckt als
er breit ist. Die mehresten Seehafen sind in den
/ Busen
/|P_19
/Busen, wo gemeinhin das Land wieder die See Schutz
giebt. Eine Bay ist ein Busen der sich nicht so weit
ins Land erstreckt als er breit ist.
/ ≥ Die mehresten Busen sind: ≤
/A In Europa Das mittelländische Meer soll-
te wohl ein Busen genandt werden, weil es a-
ber durch die Straße bey Gibraltar mit dem Ocean
verbunden ist, so wird es doch als ein Meer
angegeben. Es sind also nur folgende als die
Vornehmsten in Europa zu bemerken.
/a) Golfo di Venetia oder das Adriatische Meer
/b) Golfo di Genua
/c) Golfo di Biscaia
/d) Der Bottnische %und der finnische Meerbusen
/e) das Cattegat zwischen Dänemarck
und Norwegen
/B in Asien sind folgende merckfürdig
/a) der Bengalische [_Meerbusen_]
/b) der persische Meerbusen
/c) der Arabische [_Meerbusen_]
/d) das rothe Meer
/e) der Meerbusen von Ormus
/f) der Sianische Meerbusen
/C) In Africa ist zu merken der Meerbusen
von Bonino
/ D) In Ame-
/|P_20
/D) In Americka sind folgende zu Mercken.
/a) der Mexicanische Meerbusen, welcher
von der Linie, die man von @Cuba@ zu
Lucatan ziehen kann, eingeschloßen @ist.@
Er hat seine Oeffnung in der Spitze @von@
Florida.
/b) Die Hutsonsbay
/c) die Bay aller Heiligen von Brasili-
en, wo ein vortrefflicher Hafen ist.
/d) die Bay von Californien
/e) der Busen von Bengalen welcher
auch Golfo genandt wird.
/3) Die Straßen diese sind darum in der Geographie
zu bemercken, weil es denen Seefahrenden bekannt
seyn muß, wo sie sicher ans Land fahren kön-
nen; ferner auch weil hier der Sitz der
Schiffarth ist, indem man hier die mehresten Ha-
fen antrift. Die Straßen, wodurch man
aus einem Meer ins andere fährt heißen
auch MeerEngen.
/A In Europa sind zu mercken
/a) die Straße von Gibraltar
/b) Pas_de_Calais zwischen England %und Frank-
reich
/c) die Straße zwischen Neapolis und @Sicili@-
en bey Messina worin viele Ströhme sind, @von@
denen wir hernach zu reden Gelegenheit haben wer-
den
/ d) die Dar-
/|P_21
/d) die Dardanellen
/e) die Dardanellen in der Gegend von Gallipoli
/f) Die Straße bey Caffa diese verbindet das
schwartze Meer mit dem Meer von Azow, welches
auch sonst palus Meotil genandt wird.
/g) die Straße bey Constantinopel, welche ins
Meer del Marmora führt.
/h) Die Straße aus dem Cattegat in die Ostsee.
/i) der große %und der kleine Belt
/k) der @St@_George Canal zwischen England und
Irland.
/B) In Asien sind zu merken
/a) die Straße bey Ormus
/b) [_die Straße_] bey Molucca
/c) [_die Straße_] bey Sunda
/d) Die Straße bey Asien %und Afrika heißt
δ_Lücke Balieh.
/C) In Africa; ist die Straße bey Mosanbique merck-
würdig; diese Straße erfordert bey dem Seefahrer
die größte aufmercksamkeit.
/D) In America,
/a) die Straße zwischen Florida %und Cuba heißt Panatina.
/b) die Straße Davis zwischen Grönland %und einem
wüsten Lande
/c) die Hutsons Straße
/d) An der Spitze des Landes Patagonien liegt
eine Menge von Insuln, die Terra_di_Fuego
genandt werden. Zwischen diesen ist eine lan-
ge Straße ohngefehr 80 Meilen lang, diese
/ heißt
/|P_22
/heißt die magellanische Straße.
/e) Zwischen Terra_del_Fuego und einer anderen
kleinen Insel ist auch eine Meerenge, welche
die Limerische genandt wird.
/ ≥ Die Meere nach allgemeinen Mer@ck@-
würdigkeiten. ≤
/Die Tiefe des Meeres ist desto größer, je weiter
man sich von der Küste entfernt. Hiebey ist a-
ber zu bemercken, daß die größte Tiefe dort
ist, wo die Seite der Küste steil, oder wo @man@
in diesem Verstande zu sagen pflegt kühn ist.
Das Meer ist als ein Tahl anzusehen, wo sich
das Waßer versammlet oder als eine @conti@-
nuirte Landes_Fläche, welche mit Waßer
überschwemt ist. Der See_Grund ist also als ein
continuirtes festes Land anzusehen, der in der
Nähe der Küste gleich ist.
/Die Küsten gehen seichte wenn das Land flach
ist, wenn aber das Land steil ist, dann ist
das Meer auch in der Nähe der Küste sehr tief.
Ein Schiffer hat sich um alles dieses genau zu be-
kümmern, damit er nicht zu scheitern Gefahr
laufe. Das Africa hat eine sehr nachtheilige
Lage, weil längst der Küste lange
Banck ist, die da verhindert, daß man sich
keinen Hafen sicher genug machen kann. oder
/ viel
/|P_23
/vielmehr sich demselben sicher genug nähern kann.
Die westliche Küste von Americka ist sehr steil,
und da sind auch die wenigsten Häfen. Norwe-
gen hat die mehresten Häfen unter allen Län-
dern der Welt, denn es sind hier allenthalb
steile Küsten, wo man sich also dem Lande
nähern kann. Enge Meere sind gemeinhin un-
tiefer als die weiten Meere. Die Tiefe
des Meeres wird nach Faden bestimmt. Ein
Faden enthält 6 Fuß.
/Die größten Tiefen richten sich
/a) Nach der Tiefe der See an den Küsten
/b) Nach der Höhe des Landes, das ihm
am nächsten ist. ZE. Der Graf Marselli [[Marsigli]]
bestimmt die größte Tiefe des mittel-
ländischen Meeres, welche es in der
Schweitz hat, denn daselbst sind die höchsten Ge-
birge von Europa, die auf 1.000 Faden be-
tragen.
/Das Meer welches an die Insel Teneriffa stößt,
wo sich der hohe Berg Pico_d'Adam befindet hat
eine Höhe von 16.000 Faden. Das Pacifische Meer
an der Küste von Peru beträgt auf 22.000 Werk-
Schue. «h»Die ostsee hingegen hat nur zu ihrer
grösten Tiefe 100 Faden, die Ursache davon ist:
weil das Land gantz flach ist. Ein Meer, das
zwischen Ländern liegt, deßen größeste Tiefe
ist da zu suchen wo das Land am höchsten ist.
/Zwischen Engelland %und Norwegen ist die gröste Tie-
fe der Nordsee an der Küste von Norwegen zu
/ su-
/|P_24
/suchen. An den Küsten giebt es so genanndte Barren,
welches lange Bäncke von Sand sind, die am Boden
hinlaufen und verhindern daß man nicht sicher an-
landen könne. Es sind gleichsam Riegeln, die
zum Eingange großer Hafen vorgeschoben
sind. An der Küste von Africa ist zE. ein sol-
che lange Banck, die von Sand aufgewor-
fen ist. An den Küsten von Indien %und sonderlich
von Coromandel giebt es keine Hafen, weil
das Land flach %und sonderlich weiln es da-
selbst viele %dergleichen Sandbäncken giebt.
Von England an bis an die Küste von Jüt-
land erstreckt sich auch eine Banck, die
man die Doggers-Banck nennt, %und man da-
selbst viele Stockfische fängt. Auch mitten im
Ocean giebt es Untiefen, Leim, Sand, und
Felsen-Bäncken, auf solchen Bäncken kann
man anckern.
/Zum Ancker_Platz wird erfordert
/1) daß es nicht zu tief sey. Ein Schif aber einer Ti-
fe von 50 Faden kann nicht mehr bequem vor Ancker
liegen.
/2) daß der See_Grund weich sey, damit der An¿-
ker den Boden faße, doch muß er auch nicht zu
weich seyn, damit der Ancker in demselben nicht
versinke.
/Insonderlich muß man sich hüten an solchen Stellen zu ankern
wo Steine %und viele Corallen sind; denn da werden die Anker¥
Thaue zerrissen, und die Schife gerathen oft in große
/ Gefahr
/|P_25
/Gefahr. Es giebt auch Morräste in der See, wo der ge-
worfene Ancker versinckt. An den Bäncken ist auch
gefährlich zu anckern, weil hier die See sehr ungestüm
ist, indem das Waßer an den Bäncken gebrochen
wird. Man ankert deswegen am liebsten an
den Küsten und solche Stellen nennt man Rheden.
Bey Engeland ist eine große Rhede, welche die Dän-
ner heißt %und zwischen Dower %und Sandwich liegt. Sie
sind gemeinhin von Sandbäncken eingeschloßen, damit
sie gegen die ungestüme See %und gegen die Stürme
gesperret sind.
/Der Seegrund ist sehr ungleich, aber dabey dem
festen Lande so sehr ähnlich, daß man glauben sollte
daß es vorher selbst festes Land gewesen, welches her-
nach gesuncken, und vom Waßer überschwemmet
worden. Es giebt darinnen solche Schichten, wie auf
dem festen Lande; es sind Berge ja Reihen von Ge-
bürge. Man examinirt den SeeGrund durchs Loth
welches gemeiniglich 30 %Pfund. schwer ist; doch vermin-
dert man auch seine Schwere ohngefehr um 10 %Pfund.
Dieses Loth ist in der Form eines Zucker_Huts ge-
macht, inwendig ist es etwas ausgehölt, %und diese
Aushöhlung beschmieret man mit Fett, damit sich da-
ran die Materie des Seegrundes als Sand, Korallen
Leim p anhängen kann.
/Man hat auch Taucher, die entweder gerade zu, oder
unter eine Glocke unter das Waßer gehen dieser
bedient man sich theils um die Tiefe und Beschaffenheit
des Meeres zu erfahren, theils auch zur Perlenfisch-
erey. Die Leute sonderlich auf denen Maldivischen Inseln
/ legen
/|P_26
/legen sich von Jugend auf sehr starck auf das Tauchen.
/Die Perlen_Fischerey wird am stärcksten getrieben
/1) an der Küste von Californien
/2) In dem Persischen Meerbusen.
/Oft erstechen sich die Tauchers sonderlich bey Ceylon, mit
Meßern unter dem Waßer, wenn einer die Perlen
des andern nimmt; Die Taucher_Glocke ist eine Erfin-
dung von großer Wichtigkeit. Sie ist von Holtz
unten aber ist sie mit Leim vergoßen, und
am Boden ist eine Bleykugel befestiget, da-
mit sie perpendiculair und mit der grösten Geschwin-
digkeit auf den Seeboden falle; An den Seiten
ist eine oder mehrere Oefnungen, die mit star-
kem Glase versetzt sind, damit dadurch das Licht
herein fallen kann. Das Waßer dringt zwar
in die Glocke, und zwar steigt es desto höher je tie-
fer sie herunter gelaßen wird, indeßen steigt
es doch nicht bis gantz oben an die Glocke, weil sich in
derselben Luft befindet, weswegen auch der Taucher
oben in der Glocke sitzen muß. Da aber die Erfah-
rung gelehret hat, daß eine verschloßene Luft die Respi-
ration verhindert, und daß durch die Ausdünstun-
gen vom Menschen die Luft so schädlich wird, daß
er darin ersticken muß, so bedient man sich eines
Fäßchens, welches verpecht ist, worinnen sich frische
Luft befindet, und welches auf beyden Seiten
Hähne hat. Dieses Fäßchen schickt man ihm von
/ oben
/|P_27
/oben zu, er öfnet die Hähne, und in dem das Waßer
durch den einen Hahn in das Fäßchen eindringt, so tritt
die Luft in den andern heraus in seine Glocke, wo
er gleichfals einen Hahn öfnet, so daß die alte Luft
zur Glocke heraus und die frische wieder herein dringt.
Auf diese Weise kann man ihn einige Stunden unter
dem Waßer erhalten.
/δSchnörkel
/ ≥ Von der Farbe und Durchsichtigkeit des Meeres ≤
/Das MeerWaßer ist weit durchsichtiger und heller als das
süße Waßer, obgleich in dem erstern sich Saltz befindet: dieses kommt
aber daher: In dem süßen Waßer ist die Luft in kleinen Bläs-
chen zerstreuet, in dem Meer_Waßer aber treibt das Saltz die
Luft weg, und setzt sich in seine Stelle, so daß das Waßer
beßern Zusammenhang hat, und dadurch heller und durch-
sichtiger wird. In einer Tiefe von 20 oder 40 Faden kann
man die Seethiere auf dem Grund spielen sehen.
/Nach der Beschaffenheit des SeeGrundes scheint das
Meer auch verschiedene Farben zu haben; doch hat das rothe,
schwartze %und weiße Meer nicht von diesen Farben sondern
von der Kleidung der Einwohner an denselben seine
Benennung. Die Farbe des MeerWaßers ist
von weitem blasgrün und fällt ins bläulichte.
Das süße Waßer hat eine graulichte Farbe. Die
bläulichte Farbe scheint auch der Luft eigen zu
seyn, weil alle entfernte Gegenstände um den
Himmel blau erscheinen.
/ An
/|P_28
/An dem MeerWaßer hat man auch diese Erfahr-
ung bemercket, daß es zu gewißen Jahres_Zeiten
leuchtet, sonderlich wenn es in Bewegung gesetzt wird@,@
so daß es scheint, als wenn sich eine Flamme ergöße, @wenn@
sich das Schif durchs Meer bewegt. An den Moluk-
kischen Inseln bemerckt man dieses zur Sommers_Zeit@.@
Die Ursache hievon zu entdecken hat ein Italiener [[????]]
folgenden Versuch gemacht: Er hat See_Waßer
durch ein Sieb laufen lassen, da denn Inseckten zurück-
bleiben, an denen man einen Glantz bemerket hat@.@
Diese Insecten werden theils von den faulen @Kör@-
pern der todten Fische, theils von dem @Schlamm@ der Fische
auf dem Meere erzeuget. Oft bekommen auch einige
Meere ihre Nahmen von den Substanzen, die darauf
beständig herum schwimmen; so zE das Mare del Sar-
Gasso, «oder» wo Meerlauck drauf schwimmet. Daß
Meer ist mit diesem Seegraß so bedeckt, daß die
Schiffe einen sehr guten Wind haben müßen um
durchzugehen. Es halten sich auch auf diesem Meer-
lauck sehr viele Fische auf. Man findet es vor-
züglich an den Bermudischen Inseln an der @Spitze@
von Californien %und bey Mexico; überhaupt am
häufigsten an den americanischen Inseln.
/<@%.Quaestio@> Woher kömt es aber, daß dieses Meerlauck bloß
an einigen Stellen auf dem Meere sich befindet, und
nicht zerstreuet wird, ohnerachtet es an dem Boden
oder an der Küste befestiget ist? %.Responsio. Die Ursache
/ davon
/|P_29
/davon ist diese: Es giebt sehr viele Ströhme im Meer, die
sich entgegen sind, und da wo sie zusammen kommen
das Waßer in einen Wirbel herum treiben. Diese
Ströhme bringen nun aus weit entfernten Gegenden
von den Küsten das Seegraß mit sich, %und halten es stets
in ihrem Wirbel.
/Ferner ist zu mercken, daß in diesen Gegenden zu-
gleich eine Windstille herscht, weil sich hier die Win-
de aus verschiedenen Ländern %und Inseln oft entgegen
blasen, %und dadurch weil keiner von beyden stär-
cker ist, das Gleichgewicht der Luft erhalten.
/In einigen Meeres_Gegenden trift man wiederum
viele Schlangen an: als an der Küste von Indien
%und sonderlich an der Küste von Sura.
/Was die Seeluft anbetrift so ist sie die gesunde-
ste von allen. Man hat gefunden, daß durch See-
Reisen Menschen, die sonderlich an langwierigen
Kranckheiten laborirt haben, %und deren Kräf-
te schon fast in Fäulniß gerathen curirt
worden sind.
/δSchnörkel
/ ≥ Von der Saltzigckeit des Meeres ≤
/Der Seefahrer nennt das süße Waßer womit zu-
gleich auch saltzigtes vermischt ist, BrackWaßer.
/Das SeeWaßer soll sich schon selbst durch den Geruch
vom süßen Waßer unterscheiden.
/Es unterscheidet sich aber vorzüglich da-
/ durch
/|P_30
/durch:
/1) daß es Saltz, und
/2) bitumineuse Materie enthält, woher @seine@
Bitterkeit herrühren soll, doch hat die
Erfahrung gelehrt, daß dieses letztere falsch
sey.
/Die Menschen können es wegen seines Saltzes @und@
Bitterkeit nicht genießen. Die Kühe auf @den@
Inseln von Capo verde trincken das SeeWaßer@.@
Die Menschen auf der neuerfundenen Insel
Otaheite bedienen sich deßelben da sie noch @nicht@
wißen, wie das Saltz vom Waßer abzuson-
dern ist, um ihr gebratenes %und gekochtes Fleisch
zu besaltzen, indem sie solches herin tauchen.
Die Bitterkeit des SeeWaßers kommt nicht
von der bitumineusen Materie, die sich darin
befindet, sondern von dem Kalck her. Alle
Geschöpfe der See sind kalckartig %und man kann
aus allen Kalck brennen.
/Das SeeWaßer süß zu machen ist schon erfunden
nur müßen die Schiffe, die sich deßelben bedie-
nen wollen zum distiliren viele Steinkohle@n@
mit sich führen. Sein distiliren geschiehet eben so
wie des Brandtweins. Die Ostsee soll den
60sten Theil Saltz, die Nordsee den 20sten Theil und
das mittelländische Meer in der Gegend von Malta
wo es am salzigsten ist, den 8ten Theil von Saltz
in sich faßen.*1 Die Ostsee bekommt mehr FlußWaßer
zugeführt, als sie durchs Ausdünsten verliehrt.
/ Die ~
/|P_30R
/*1 Je mehr das MeerWaßer
mit dem FlußWaßer ver-
mischt ist, je weniger
saltzigt ist es. ~
/|P_31
/Die Nordsee bekommt zwar auch durch die Flüße viel
süßes Waßer, allein sie ist näher mit dem Ocean ver-
bunden. Die Grade des Saltzes im Meer richten sich
/1) Nach der Trockenheit des angrenzenden Landes %und
/2) Nach dem Clima; denn wenn die angrenzen-
den Länder trocken sind, so giebts darin wenige
Flüße, welche ihr süßes Waßer ins Meer er-
gießen, %und deßen Saltzig_keit sie dadurch
vermindern können. Doch ist hiebey auch
merckwürdig, daß das Waßer im EisMeer
fast am stärcksten gesaltzen zu seyn scheinet.
Dieses kommt aber daher weil bloß das sü-
ße Waßer bey der Kälte friert, daß dahe-
ro das Saltz auch desto stärcker zu schmecken
ist. Im heißen Erdstrich ist das Waßer auch
nicht salziger als im Kalten. Die einheimischen
Meere sind als Bassains anzusehen. Es giebt
einige Meere, die mehr ausdünsten, als
ihnen durch die Flüße zugeführet wird.
ZE. das caspische Meer; dagegen aber die
Ostsee mehr Waßer empfängt als sie aus-
dünstet.
/Das Mittelländische Meer dünstet auch mehr aus,
als ihm durch die Flüße oder selbst durch den Ocean
zugeführt wird; daher ist es stärcker als der Ocean
selbst gesalzen, so daß man bey Malta auf 1 %Pfund Wa-
ßer den 4ten Theil Saltz folglich 8 Loth rechnet. In
der OstSee rechnet man in der Mitte derselben den
/ 64sten
/|P_32
/64sten Theil %und an der Küste von Norwegen den 32sten Theil
Saltz. In allem KochSaltz ist eine kalckartige Mate-
rie, und es ist daher zu vermuthen, daß alles im Meer@,@
die Muscheln, Korallen, die Gräten der Fische p kalckartig
sind. Die Säure des Saltzes ist entweder
/1) Die Säure des Vitriol-Saltzes
/2) [_Die Säure des_] Koch-Saltzes
/3) [_Die Säure des_] Salpeter-Saltzes.
/Das Stein_Saltz ist ein Saltz in den Gebürgen %und sieht
wie Alaun aus. Es wird in den Bergwercken
gearbeitet wie zE. bey Cracau. Das SeeSaltz
ist aus der See; an den Küsten wird es gesotten, weil
da die See nicht salzig ist, %und weil das Waßer auch
daselbst nicht ausdünstet. Es ist aber zum Saltz-
Sotten nicht genug, daß das Waßer viel Saltz ent-
hält, sondern es muß auch solche Luft dazu seyn,
daß das Waßer ausdünsten kann. ZE. an denen
Bahamischen Inseln wird fast nichts als lauter
Saltz gesotten. Es wird mit dem Sieden des See-
Saltzes auf folgende Art verfahren: Man macht
Bassains, besonders bey hohem Waßer, <und> leitet in
dieselbe Seewaßer, so daß es durch die Sonne austrock-
net %und nur das Saltz zurück bleibt. Das Saltz von
@St@ Hubert ist schon fein, das spanische bey Cadis aber
heller und weißer und kommt dem Hallischen sehr
nahe. Man sagt, daß das Saltz bey Guinea sehr klahr
sey aber doch eine Säure bey sich führe, die von der
/ Be-
/|P_33
/Beschaffenheit der Erde herrühren muß. Dieses saltz hat und
ist in der gantzen Welt seinen großen Nutzen. In Ame-
rica haben die Einwohner gar kein Saltz, imgleichen <können> die
Groenländer %und Cariben auf den Attillischen Inseln, deren Saft
ihnen die Stelle des Saltzes oder einiger maßen das Saltz Wa-
ßers vertritt. Der Gebrauch des Koch-Saltzes scheint der
menschlichen Natur sehr angemeßen zu seyn.
/Bey diesen physikalischen Beobachtun-
gen kommt noch eine wichtige zu entscheidende Frage
vor: %Quaestio ob nehmlich das ursprüngliche Waßer süß oder salzig
gewesen sey? %Responsio Es war einfach folglich süß, denn
daß saltzigte Waßer ist zusammen gesetzt, folglich
auch abgeleitet. Wenn wir also das süße Waßer im
Verhältniß mit dem salzigen betrachten so ist es ein
Simplex.
/Wir finden an den Orten, wo sich Flüße ergoßen haben %und
hernach wieder ausgetrocknet sind, gantze Strecken von
Saltz; daher einige glauben, daß das Saltz ein Nieder-
schlag vom süßen Waßer sey. Halley hingegen glaubt
daß es sein Saltz aus dem Inwendigen der Länder
durch die Abscheidung bekommen hat. Alle Pflantzen ent-
halten ein gewißes Saltz %und vorzüglich einen kleinen Grad
von KochSaltz. Von diesen Pflantzen glaubt er, daß sie von
dem Waßer ebenfalls abgespielt %und in die See gefürth
seyn; wodurch sich nach %und nach das Saltz so angehäufet habe,
wie es sich jetzt darinnen befindet. Diese Meynung ist aber
gantz unwahrscheinlich weil viele Millionen Jahre erfor-
dert werden, ehe das Meer von seinem süßen Waßer so viel hätte
ausdünsten können, daß bloß das Saltz hätte sollen zurückbleiben,
/ @«In»@
/|P_34
/und dem würde folgen, daß es noch immer saltziger werden mü-
ste.
/In den warmen Climatibus an den Küsten rostet das
Eisen so starck, daß man daselbst kein Schloß oder son-
sten Sachen von Eisen ein Jahr gebrauchen kann, und
es vom Roste gantz von einander fällt. Dieses
kömt von der Schärfe des Salpeters des SeeWa-
ßers welches in die Luft steiget. Es erhält
auch das Meer durch seine Ausdünstungen, @die@
in Regen, Schnee, Thau pp herunterfallen, seine @frucht@-
barckeit. Es giebt ferner auch sehr große @Bro@-
ken von Stein_Saltz in der See, %und es ist sehr wahr-
scheinlich, daß die Saltzplätze auf dem Lande von
dem Meere herrühren, welches da vielleicht
ausgetrocknet ist. Hieraus kann man abneh-
men, daß das Meer anfänglich süß Waßer
gehabt habe, und daß es nach %und nach das
in seinem Innern befindliche Saltz aufge-
löset habe, dadurch das Waßer saltzig ge-
worden. Ferner bestätigt diese Vermuthung
noch mehr die Beobachtung der Feuerspei-
enden Berge in der See die sonderlich in
den alten Zeiten sehr getobet haben, und
aus ihrem Innwendigen verschiedene Materien
sonderlich KalckAsche, Lauge, und Kalcksaltz
ausgeworfen haben.
/Der Nutzen des See_Saltzes ist vielfach: denn es
dient:
/1) Dem Menschen zur Nahrung %und Verdauung
/2) Steigen sehr viele Saltztheile aus dem
/ Meer
/|P_35
/Meer in die Luft über, welche indem sie im Regen nie-
derfallen, die Erde betünchen %und fruchtbahr machen. Denn
Luft %und Regen sind nicht nur die Triebfedern, sondern
auch die Elemente der Fruchtbarckeit.
/3) Kann das Meer wegen seines Saltzes größe-
re Frachten tragen; daher auch im Meere
weit größere Thiere wie auf dem Lande.
man kann in dem süßen Waßer auch nicht
so leicht schwimmen, wie auf dem salzigten
SeeWaßer. Das Baden im See_Waßer ist
auch sehr gesund, und es corroborirt weit
mehr als das süße Waßer.
/Was die Kälte %und Wärme betrift, so ist
in den Tiefen eine KellerWärme, doch nicht
eine solche: wie wir in unsern Kellern
haben, sondern wie sich in einem Keller,
der 70 Fuß in die Erde gegraben ist, befin-
den würde, und diese beträgt nach dem
Fahrenheidtschen Termomether 32_1/2 Grad. Es wird
also daselbst temperirt seyn. An den Küsten
von Zeulon Madura gegen über, wo die
Perlenfischerey ist sind zuweilen die Tau-
cher, wenn sie aus der Tiefe hervorgezogen
werden, so erfroren, daß man sie beym
starcken Feuer wieder erwärmen muß, ob-
gleich schon das heißeste SommerWetter da ist. Im
Grunde der See ist es auch ruhig, auch schon in ei-
ner Tiefe von 15 Faden, wenn gleich oben ein star-
/ ker
/|P_36
/ker Wind das Meer beunruhiget. Wenn aber der
Wind lange anhält, so wird es auch nach %und nach
bewegt. Der Druck des Waßers ist auch merck-
würdig, und er ist desto stärcker, je tiefer man kommt.
Der Graf Marsigli der die Geschichte des Donau-
Strohms geschrieben, so wie auch die Geschichte des
Mittelländischen Meeres untersuchte den Druck
des Waßers auf folgende Weise: Er nahm eine
Flasche, die er mit Waßer angefüllt hatte
und verpfropfte sie starck, er nahm auch
Pech %und verklebte die Flasche damit, und
band auch noch zum Ueberfluß Leder
darüber; hierauf ließ er sie 300 Faden
tief ins Meer, %und er fand, da er sie heraus-
zog, daß der Pfropfen samt dem Leeder
vom Waßer auf einen halben Zoll in den
Hals der Flasche getrieben war, %und das
durch die Poros der Pfropfe, ob sie gleich
verpicht waren, dennoch gegen einen Löf-
fel See_Waßer durch gedrungen war.
/Von den Bewegungen des Meeres ist folgen-
des zu berichten: Die vornehmsten Bewe-
gungen des Meeres geschehen
/a) durch den Wind, %und das sind die Wellen
/und b) durch die Ströhme.
/ Bey der
/|P_37
/Bey der Bewegung der Wellen ist dieses zu merken:
Es scheint als wenn sie einen fortbewegenden Gang
hätten, doch bleiben sie immer an ihren Stellen, und
ihre Bewegung ist bloß eine oscillante aber eine
steigende und fallende Bewegung, wodurch aber
das Waßer seine Stelle gar nicht verändert. Ein
Schiff wird also durch die Wellen gar nicht fortbewe-
get, sondern es steigt und fällt. Die Wellen
können bisweilen die Höhe eines mittelmäßigen
Mastbaums erreichen. Ob nun dies zwar eine
schauckelnde Bewegung des Waßers ist, so ge-
schiehet doch öfters eine Seestürzung, wenn man
den Wind zur Seiten hat. (Seestürzung bedeutet:
wenn die Welle niedersinckt) Im großen weiten Meer
ist dieses nicht zu befürchten, es bekommt wohl Schau-
kelung aber keine Stürtzung. Ein Befrachter
des Schifs «hat» muß deswegen sein Geschäfte
gut «f»verstehen, und er hat zu sehen
/1) Wie tief das Schiff gehen kann, %und
/2) muß er auch verhüten, daß sich
die Waaren nicht rollen, weil
sie sonsten die Wände des Schiffs
leicht zerschlagen können.
/In der spanischen See, die auch das Gasconische
Meer genandt wird ist, wenn die Schiffe aus
dem Canal kommen, die Bewegung derselben
immer im Gleichgewicht, denn die Wellen sind
so lang gestreckt. Dahingegen schlägt die OstSee
und das schwartze Meer sehr kurtze Wellen,
/ die
/|P_38
/die oft zurückgeschlagen werden, und Seestürzun-
gen verursachen. Diese kurtze Wellen sind d@as@
weswegen das schwartze Meer einen solchen @Ab@-
scheu erzeugt hat. Die Ursache von den kurzen
Wellen wird von einigen darin gesetzt: das
es aus der nahen Lage der Küsten herrühre, wo-
durch die Wellen die von der einen Seite der
Küste herkommen sehr leicht an die andere, weil
sie nahe liegt, gestöhrt werden können, und
daß sie, indem sie daselbst anstoßen, ein sol-
ches Zurückschlagen verursachen; doch scheint
dieses nicht der rechte Grund zu seyn, denn
die Küsten des schwartzen Meeres liegen
wohl weiter als 20. Meilen von einander
daß also die Wellen nicht so leicht von
der einen Seite der Küste an die andere könn@en@
getragen werden, und hernach zurückschla-
gen, sondern es scheint daher zu kommen, weil
die eingeschloßenen Meere nicht eine genug-
same Tiefe haben, als die OstSee, die nur
90. bis 100 Faden tief ist, und daher ist es
auch «nöthig» möglich, daß ein anhaltender Wind das
Waßer auf dem Grunde auch in Bewegung
setzt. Je enger nun die Meere sind, desto un-
tiefer ist es auch, und daher wenn die Wel-
len nur den Boden erreichen, müßen sie zu-
/ rück
/|P_39
/zurückschlagen, weil sie da einen Wiederstand finden.
Auf solche Art kann man die Sandbäncke vom gan-
tzen Meer unterscheiden, weil ihre Wellen kurtz schla-
gen. ZE. wie das Waßer bey terre neuve, wel-
ches nur 24. Faden tief ist, und daselbst ist es zu-
gleich nebelicht %und kalt, daß die Matrosen ihre
Winter_Kleider anlegen müßen. Die Ursache hie-
von ist: Das Waßer scheint in einer Tiefe von
400 Faden gleiche Wärme zu haben, welches 52_1/2
Grad nach dem Fahrenheidtschen Termometer
beträgt. Ist die See untief, denn wird das Wa-
ßer im Grunde aufgerührt, und also treiben
die Wellen dadurch das kalte Waßer in
die Höhe, welches diesen Nebel %und Kälte
erregt. Doch erstrecket sich dieses phaeno-
menon nicht weiter als über das Land, und
um die Banck herum ist es gemeinhin sehr
schönes warmes Wetter. Hier ist auch zu
mercken die hohle See; welches gemeiniglich
geschiehet, wenn auf Stürme eine Windstil-
le folget, die da verursachet, daß die Wel-
len hohl schlagen; alsdenn schlagen die Wellen
sehr kurz, und machen eine solche Erschütterung
im Schiff, daß alles loßreißet %und zerstöhret.
Muschenbroch [[Musschenbroek]] hat die Anmerkung gemacht,
daß einige Fäßer Oehl das Meer ruhig ma-
/ chen
/|P_40
/chen. Das Oehl besänftiget aber nicht eine sehr g@ro@-
ße Bewegung des Waßers, und besonders wenn
man das Waßer in einem kleinen Umfange @durch@-
sichtig machen will. Wenn das Waßer ruhig @ist@
denn kann man in großen Tiefen herabsehen@,@
so bald es aber bewegt wird, so kann @man@
dieses nicht thun, weil die Luft-Strahlen
daselbst zerstreuet werden. Um das zu ver-
hindern, so begiest man es mit Oehl, alsdenn
runzelt sich nicht das Waßer; das Oel be@zie@-
het sich darüber, %und verhindert durch seine Z@ä@-
higkeit die Bewegung, und auf solche Art
kommt es auch zur Durchsichtigkeit.
/Die Brandungen befinden sich sonderlich an
denen Seeküsten auch an denen Ländern die
mitten in der See liegen. Es schlägt nehm-
lich das Waßer hier an den Küsten, und
indem es anstößt wird es starck zurückge-
trieben, wodurch man verhindert wird
an solche Küsten mit Booten zu laden@.@
dis geschiehet auch bey Capo Scillo oder
der alten Scylla in der Straße von Mes-
sina, wo die Wellen, die von der
Charybdis kommen zurückgestoßen werden.
Die Brandung ist eigentlich die höchste Welle
die da macht, daß das spiel der Wellen
/ wieder
/|P_41
/wieder von neuem anfängt. Die Wellen in der
weiten See behalten immer einerley Höhe %und Weite;
an den Küsten aber wird das Spiel der Wellen
verzögert, und die größern Wellen schlagen ü-
ber die Kleinern. Dies haben die Alten die
fluctus decumanos genandt, weil es an den
mehrsten Ufern die zehnte Welle ist, die da
überschlägt, an einigen Orten ist es auch die
5te oder 7te wie zE. an der Küste von Guinea.
Die Wellen gerathen auch oft in Unordnung, wenn
sie im Zurückschlagen von den Ströhmen einen Stoß
bekommen. Es giebt im Meer Ströhme, die
selbst gegen den Wind so starck streichen,
daß sie selbst Mühlräder treiben können. Die-
se Ströhme machen einen wichtigen Theil in
der Schiffarth aus, denn wo Ströhme sind, de-
nen der Wind entgegen bläßt, da ist eine
ungestühme See. Der sogenandte Meel-Strohm
in Norwegen ist ein solcher seestrohm, der
dem Winde entgegen ist, die Ursache von
diesen Ströhmen sind die Winde. Sie bewe-
gen das Waßer anfänglich nur auf der
Oberfläche; indeßen wenn der Wind
lange anhält, so treibt er das obere Wa-
ßer nach unten, folglich wird dadurch
auch das unterste in Bewegung gesetzt.
Die Ströhme erstrecken sich bis in eine ansehn-
/ liche
/|P_42
/liche Tiefe, wohl aber niehmahlen bis zu Grund@e@.
Die Winde können nur nach %und nach das Meer
in Ströhme versetzen. Es giebt auch Ströhme@,@
die unaufhörlich aus eben derselben gehen
zE. der östliche Strohm zwischen den Tropicis
der von dem beständigen ostWind
herrühret, der an diesen Oertern bla-
set und daselbst schon vor Anfang der
Welt geherschet hat. An den Küsten @aber@
verändert er seinen Strohm, denn er
muß sich nach der Lage der Küsten richten.
Wenn die Winde in gewißen Gegenden re-
gelmäßig abwechßeln, so werden die @Ströh-@
me auch ihre Perioden halten. Nahe
bey den Sudaras Inseln und im atlan-
tischen Archipelago wehet im Sommer
ein beständiger Südwest und im Winter
Nordost. Hier verändern sich auch die Ströh-
me so, daß im Sommer von Süden nach
osten gehet, doch geschiehet diese Verän-
derung des Strohms nicht mit der Verän-
derung des Windes zugleich, sondern sie @con@-
tinuiren noch oft einen gantzen Monath
durch ihre alten Lauf, ehe sie durch die
veränderten Winde davon abgebracht
werden können. Bey den Moluckischen
/ Inseln
/|P_43
/Inseln sind diese Ströhme so heftig, daß sie oft ein
Schiff mit dem Ancker forttreiben. Der See-
fahrer muß die Ströhme sehr gut kennen,
damit er seine Seefarth richtig continuiren
könne. Die Meere die zwischen Ländern
liegen, haben sehr gefährliche Ströhme zE.
im Cattegat sind Ströhme, wodurch viele
Schiffer, wenn sie auch mit der größesten
Aufmercksamkeit ihre route halten, nach
Bornholm getrieben werden. In solchen
innländischen Meeren beträgt die Aus-
dünstung was wichtiges, weil aber
in dem Meere auf der einen Seite
viele Ströhme kommen, die andere Sei-
te aber kein Waßer bekömt, und die
Aus_dünstung auf allen Seiten gleich
starck ist, so entspringt daraus ein Strohm,
der sich da schlängelt.
/In jeden Straßen sind 2. Straßen zE. in
der Straße der Dardanellen, wo man
sich, wenn man dahin gehet, an der Eu-
ropäischen, und wenn man zurückwill,
an der asiatischen Seite halten muß:
/Es giebt auch einen obern und einen Un-
tern Strohm, die sich einander wiederstreiten,
zE. in der Straße von Gibraltar, wo der
/ obere
/|P_44
/obere Strohm ins mittelländische Meer, der untere @aber@
aus demselben kömt. Um diesen Untern Strohm
zu finden, nimt man ein lediges Fäßchen und lä@st@
es bis zu einer gewißen Tiefe herunter, bis @das@
man merkt, daß unten ein starcker Strohm
das Fäßchen mit sich fortreißt. Im Sunde flie@ßt@
das obere Waßer heraus, das untere aber her@ein.@
Bey den Dardanellen ist es eben so.
/Die Ausdünstung des gantzen Oceans kann @nur@
so viel betragen als das Waßer beträgt, wel-
ches die Flüße hinein führen. Wenn man aber ein-
zelne Seen nimt, so kann nicht allemahl ein solches
Gleichgewicht statt finden; wie zE: beym Mitt-
ländischen Meer. Auf der Afrikanischen Küste
sind sehr wenige Flüße, die sich in dieses Meer
ergießen außer dem Niel-Strohm, der
noch etwas beträchtlich ist, aber dennoch nicht
so viel anführen kann, als die Ausdünstungen
annehmen.
/Auf der Küste von Franckreich, Spanien
%und Italien ergießen sich auch nicht viele Ströhme
und daher muß folgen, daß das Waßer dort
niedriger ist als im ocean, und deswegen f@liest@
das Waßer auch oben herein und unten heraus.
Da nun der Ocean soviel süßes Waßer aus-
dünstet, als ihm durch die Flüße zugeführt @wird@
@da@ hingegen das mittelländische Meer mehr
Waßer ausdünstet, als es zugeführt bekommt@,@
so muß daraus folgen, daß das süße Waßer
des Oceans nicht so sehr gesaltzen, folglich leich-
ter ist, und oben hinein fließt, dahingegen das
Waßer des Mittelländischen Meeres salziger
/ und
/|P_45
/und folglich schwerer ist, auch daher unten heraus fließt.
Die 2te Ursache von den Ströhmen sind die Strudel: Von
disen haben wir zE. den Malstrohm, der aber an dieser
Stelle nicht kann erklärt werden. Von dem Strudel
aber in der Straße von Messina zwischen Sicilien
%und Neapel nicht weit von den Hafen bey Messina
ist dieses zu mercken: Wenn der südliche Wind we-
het, so erhebet er das Waßer auf den Hafen
von Messina, welches doch aber nach der Richtung
von Norden fließet, folglich entsteht da ein nord-
licher oder südlicher Strohm, welche beyde gefähr-
lich sind. Diese Gefahr betrift aber nur die
kleinern Fahrzeuge, die großen Schiffe gehen,
wenn sie guten Wind haben, da glücklich vor-
bey. Sobald aber der Südwind aufhöret so hört
auch der Strudel auf. Dergleichen Ströhme kön-
nen eine ruhige Stelle haben, wo sie den Sar-
gasso und andere Unreinigkeiten des Meeres hin-
werfen, und das ist auch der Grund des Sprich-
worts: Die See leidet nichts todtes. δSchnörkel
/Die Meere in der Eiszone heißen Eiß_Meere
die Ursache ist, weil das Eis in diesem Strich
niemahlen schmilzt, und ihnen also diesen Nahmen
giebt. Wir haben 3. Eiszonen, dahero sind auch
@¿@ Eismeere, in diesen Meeren sind sehr große
Eißfelder, welche gar nicht vom Winde können be-
wegt werden, daher man 24. Stunden fort-
segeln kann, ohne eine solche Strecke Eisfelder zurück-
zulegen. Dieses Eis bricht nicht anders, als
/ durch ~
/|P_45R δZ_20
/ ≥ Von denen Eis_Meeren ≤ ~
/|P_46
/durch seine ungleiche Härte. Diese Eis_Felder kündi-
gen sich von weitem, durch den dicken Nebel, den
sie bey sich führen, an; Zur NachtZeit richten sich
die Schiffer auch darnach, denn wenn sie in
einen solchen Nebel kommen, so empfinden
sie sehr große Kälte; so daß sie ihr Ge-
sicht in ein kaltes Waßer eingetaucht zu
haben glauben, und auf solche Art neh-
men sie sich vor den Eisfeldern inacht.
Auf diesem Eise erhalten sich gewiße Wal-
Roße, Seehunde %und andere Thiere. Die @grö@-
ßeste Rolle darauf aber spielt der Eisbär.
Die größeste Hindernieß dieser Eisfelder ist@,@
daß sie die Farth verstopfen, und also als
eine Hemmung anzusehen sind.
/Weiter ist in den EisMeeren das Treib-
Holtz zu mercken. Alle Küsten der EisMee-
re haben kein Holtz, obgleich an einigen
Orten sich Sträucher finden. In Nova Zem-
bla ist aber gar nichts. Grönland hat an
der Spitze etwas Holtz, das aber nur
um einen Arm dick ist; Indeßen hat es
die Natur so eingerichtet, daß von diesen Mee-
ren ihnen sehr viel Holtz zugebracht wird; doch
gebrauchen sie es nicht zum Brennen, son-
dern sie machen sich Gefäße, Keßel und La@m@-
/ pen
/|P_47
/pen daraus. In der Mitte der Meere wird es
von Osten nach Westen getrieben, wenn die Wel-
len und Seestürme aufs Land werfen. Es sind
gantze Bäume von allerhand Gattungen
die oft von Würmern gantz durchfreßen seyn, daraus
man siehet, daß sie in warmen Ländern
müßen gewachßen seyn. In der Westseite von
Island treiben die Einwohner einen beträcht-
lichen Handel damit. Oefters bemerckt man
hier auch eine Flamme, welche entstehet, wenn das
Treib-Holtz zwischen Eis-stücken geräth, %und daselbst
starck getrieben wird. Dieses TreibHoltz wird
nicht nur in der nordlichen, sondern auch in der
südlichen Zone angetroffen; Es kommen hier wi-
der wichtige Fragen vor: 1. %@Quaestio@ Ob das Meer in
allen seinen Theilen gleich hoch sey. Ein vom Ocean
gantz abgeschnittenes Meer das kann höher seyn
als der Ocean selbst. zE. das Caspische Meer. Das
Meer aber, welches durch einen engen Strich mit
dem Ocean zusammenhänget, das hat eine glei-
che Höhe mit demselben, obgleich der Zufluß
%und die Ausdünstungen nicht in aequilibrio
stehen. Das rothe Meer soll höher liegen als das
Mittländische Meer. Dieses kömt daher, weil
die Landenge von Schwet@z@ zwischen dem rothen
Meer nicht kann abgestochen werden. Der
atlantische Ocean soll auch höher liegen, als die
/ paci-
/|P_48
/pacifische See, die aber auch gleich hoch stehen möch-
ten, wenn gleichfals der Canal zwischen den Bel-
ten könnte abgestochen werden. Von dem Canal
der Stadt Suez findet man noch Ruinen, @¿¿@
man aber glaubt, daß er nur dazu gebraucht
ist, die Waaren herüber zu bringen, die
aus Suez ausgeladen waren.
/Die 2te Frage ist %@Quaestio@ Ob die Meere auch un-
ter sich eine unterirdische Gemeinschaft haben@,@
denn man glaubte, daß wenn diese nicht
wäre, so müsten die Meere von dem
Waßer, das ihnen durch die Flüße
zugeführt wird, immer voller werden.
Sie bedachten nicht, daß die Ausdünstung
so viel beytragen könnte, und daß das
Waßer, welches die Flüße in 24. Stun-
den hienein bringen, eine große Fläche
nicht um einen Strohhalm höher machten,
und daß es also auch kein Wunder sey,
daß das Meer in dieser Zeit das
Waßer, welches auf dieser großen See
kaum die Höhe eines Strohhalms beträgt@,@
ausdünstet. Das caspische Meer stehet in
gar keiner Gemeinschaft mit andern Mee-
ren: Wo bleibt denn das Waßer, welches
durch die Wolga %und andere Flüße zugefüh-
ret wird? Dieses Meer dünstet in einer
/ sehr
/|P_49
/sehr kurtzen Zeit so viel aus, als der Fluß Wolga
ihm im gantzen Jahr zuführet. Oefters trocknet
es an einigen Orten aus und entfernet sich von
den Küsten. Vor 300 Jahren erzählet man soll
ein gewißer Bessa_von_Suez auf der Jagd ge-
wesen seyn, %und einen Delphin bekommen haben, den er
aber wieder losgelaßen, nachdem er gewiße
Zeichen an seinen Ohren p gemacht hat. Von diesem
Delphin giebt man vor, daß er zu einer an-
dern Zeit %und zwar kurtz darauf im mit-
telländischen Meer gesehen worden, weswe-
gen man glaubte, daß er unter der Erde
aus dem rothen ins Mittelländische Meer
herüber gekommen sey, welches aber gantz
unwahrscheinlich ist. Man hat also geglaubt,
daß eine gewiße Circulation unter den Wa-
ßern sey, welche aber nichts mehr als
nur eine distilation sey. Der Ocean ist
als eine distilierKolben anzusehen, die-
ser dünstet in Tropfen herunter.
/Von dem Nutzen des Oceans und aller Mee-
re ist folgendes zu mercken:
/1) der erste Nutzen ist die Größe des Oceans
man wundert sich daß 2/3tel von der Erde
mit Waßer überschwemmt ist, und ob es nicht
beßer sey, wenn die Erde um so viel grö-
ßer wäre, als das Meer. Wenn das Meer
nur halb so groß wäre als jetzt, so würden
wir auch sehr wenig Regen haben.
/ 2) Die
/|P_50
/2) Die Luft hat sehr viele schädliche Dünste
dahero das Meer als ein Reinigungs_Mit-
tel der Luft anzusehen ist.
/3) Das Meer hat auch einen Nutzen durch
seine Biegungen, es macht in denen @Län@-
dern große Busen %und Aussprünge. Die Ge-
meinschaft der Länder ist nur durch die
Meere möglich. zE. Die Gemeinschaft der
Länder ist nur möglich durch die Meere
zE. die Gemeinschaft von Europa %und China.
Es könnte vieles auch zu Lande geschehen
die Landsreisen sind aber beschwerlich. In
den Alten Zeiten waren die Römer, jetzt
sind die Armenier die grösten LandRei@senden@.
Durch die SeeReisen kennt man auch die
Länder beßer, und man kömt auch in
kürzerer Zeit von einem Lande zum
andern zE. aus Engeland nach Norwegen
ist ein Traject von 6 Wochen. Diese Ge-
meinschaft der Länder würde noch grö-
ßer seyn, wenn zE. der Canal von
Suez könnte abgestochen werden. Die
Alten nandten das Meer den Ursprung des
Bösen, aber wir können es den Ursprung des
Guten nennen, ob zwar fast alle Einwoh-
ner an den Küsten die bösartigsten und @zum@
/ Be-
/|P_51
/Betruge die geneigtesten sind, die Cultur der
Menschen ist aber dadurch vergrößert. *1 Indi«ien»stan
scheint der erste Ort und Sitz der Wißenschaften
zu seyn, denn so lange die Geschichte ist, so
lange hat man immer von Indien und
seinen Reichthümern geredet. Auch Griechen-
land trieb, weil es viele Busen hat, %und so ei-
ne Menge von Inseln ausmacht, ein gro-
ßes Commercium durch die Schiffarth; denn
die Gemeinschaft der Menschen mit ein-
ander, daß einer dem andern das beliebte
Wesen %und Artigkeit beybrachte, was ihm
bisher gefehlt, dies macht die Cultur der
Menschen %und ihrer Wißenschaften aus.
/*1 In«g¿¿»dostan
/ ≥ Von der Ebbe und Fluth. ≤
/Die Ebbe %und bestehet im Schwellen und Sin-
ken des Meeres, davon jedes 6. Stunden dau-
ert. Diese Ebbe %und Fluth ereignet sich im Ocean
in 24 Stunden 2. mahl. Zwischen der Ebbe und
Fluth ist immer wenigstens eine halbe Stunde
Ruhe. Es geschiehet diese Fluth auch in allen
denen Meeren, die mit dem Ocean zusam-
men hängen. Auch die Flüße, die sich in denselben
/ er-
/|P_52
/ergießen haben dieselben, weil wenn bey der
Fluth das Waßer aufschwillt, es zugleich ¿¿
die Mündungen der Flüße vergoßen wird@,@
welche nothwendig deswegen steigen mü-
ßen, und denn wiederum fallen. Wenn
die Fluth 3. Stunden dauert, so dauert
die Ebbe 6. Stunden, in dem in solcher Zeit
das sich in Flüße ergoßene Waßer wie-
der in den Ocean zusammen fließet. Die
Ebbe ist auch deswegen gewöhnlich reißender
als die Fluth. Die OstSee, das Caspische
und schwartze Meer haben keine Ebbe und
Fluth, weil sie nicht mit dem Ocean zu-
sammen hängen. Das mittelländi-
sche Meer hat auch keine außer bey Vene-
dig, wo die Fluth aber nur 3. Stunden
beträgt, weil daßelbe nur durch ei-
nen kleinen Strich mit dem Ocean zusam-
menhängt. Diese Fluth und Ebbe, läßt
wenn sie groß ist, die Schiffe auf dem
Grunde liegen. Bey Amsterdam ist sie we-
nig zu mercken, weil die Südsee nur
durch eine kleine Oefnung mit dem Ocean
zusammenhängt.
/ Die Ebbe
/|P_53
/Die Ebbe %und Fluth hat den Nutzen: daß man zu ihrer
Zeit die meisten Häfen reinigen kann. Ebbe und
Fluth richten sich nach dem Monde und nach der
Sonne, da der Mond aber der Erde am nah-
sten ist, so ist sein Einfluß auf unsere Erde
auch der gröste. Alle HimmelsCörper haben
außer ihrem Lichte auch noch eine Anziehungs-
kraft, die desto größer ist je größer die
Masse oder ihr cörperlicher Innhalt ist. Doch ver-
mindert ihre Entfernung auch sehr diese Kraft.
Der Mond aber als der nechste HimmelsKörper hat
einen Einfluß auf das Waßer der Erde.
Um dieses deutlich einzusehen, müßen wir uns
concipiren, daß a.d.b.c. die Erde
e.d.f.c. der Ocean; der Mond ist in-
nen %und die Sonne in S. Der Mond L. ziehet
den obersten Theil a der Erde mehr als
den Mittelpunkt @c@: %und @a@ mehr als b. Die
a. b. c. kann man sich als Wagens vorstel-
len, wenn alle durch gleiche Stärcke nach
L. gezogen würden, denn müßen sie auch
immer in einerley Entfernung von
einander bleiben. Nun wird sich aber
a. von der Stelle entfernen, c. auch, a-
ber mit solcher Weite von b, als a von
c, weil die Kraft da schwächer ist; und da
nun das im MittelPunckt der Erde c. sich
befindende Waßer gezogen wird, so muß auch
/ wohl ~
/|P_53R
/δ_Figuren ~
/|P_54
/wohl nothwendig das Waßer in b steigt
Auf solche Art steigt nicht nur das Wa-
ßer auf der zugekehrten, sondern @das@
auf der abgekehrten Seite. Die Oerter
e. %und d. nach der Entfernung von a sind
die 4ten Theile des Cirkels, daher wird das
Waßer daselbst nicht bewegt. sondern be-
hält seine natürliche Schwere, folg-
lich wenn das Waßer bey a schwillt
so fällt es bey d. Da sich die Erde nun
in 24 Stunden um ihre Axe bewegt, %und auch der
Mond in dieser Zeit um sie herum kömt, so ist
in d über 6. Stunden (denn 6. ist der 4te
Theil von 24) wo vorhero die Ebbe war
nunmehro die Fluth. (90 Grad ist der 4te Theil
von 360) die Sonne aber wie sie auch in
Absicht auf ihre Größe sehr weit entfernt
ist, würckt nur den 5ten Theil von der
Ebbe %und Fluth des Mondes. Der Mond er-
regt eine Fluth von 10 Fuß und die Sonne
auf solche Art nur 2. Fuß.
/Hier in fig: 2. vereinigen sich beyde Kräfte
(die Sonne %und der Mond) folglich wiederstehet ei-
nes dem andern und zwar die Sonne mit 2.
Fuß gegen 10 Fuß des Mondes C; folglich kann
die Fluth des Mondes (wenn 2. von 10 abgezo-
gen wird) nur 8 Fuß betragen. Die größeste
/ Fluth ~
/|P_54R
/δFiguren ~
/|P_55
/Fluth kann 12. Fuß %und die kleinste mögliche 8 Fuß
auf dem Ocean betragen.
/Die hohe Fluth die fig 1. bezeichnet nennt man die
Spring-Fluth, diese aber fig. 2. die todte Fluth.
Zur Zeit des Vollmondes und Neulichts geschiehet die Spring-
Fluth, zur Zeit der Viertel aber die todte Fluth. Wenn
der Mond aufgehet, denn fängt die Fluth an, wenn er
aber im Meridian ist, denn ist sie am grö-
ßesten; geht er aber abwärts, denn fängt
die Ebbe an, wenn er im Horizonte ist, denn
ist sie sehr schwach, komt er aber in den
Antipodischen Meridian denn fängt wieder die
Fluth an. Der Mond gehet alle Tage 3/4tel Stun-
den später auf, daher fängt auch die Fluth
später an. Die Fluth im Ocean ist klein, man hat
sie nicht einmahl 10 vielweniger 12. Fuß gefun-
den, weil der Mond in der Zeit, worin die
gröste Fluth möglich ist, ehe noch das Waßer
herbey gelaufen ist, schon den Meridian verläst.
Die Insuln im stillen Meer haben eine Fluth
die um 6. Fuß hoch steiget, dahingegen da,
wo sehr viele Busen sind, sie 20 bis 40 Fuß
hoch steigt. Z.E. in Bristol %und St. Malo beträgt
sie 40. Fuß; die ordinaire aber nur 20; dies
dependirt also von der Lage der Länder. Es
sollte wohl aber die Fluth am größesten seyn,
wenn der Mond im Meridian ist, dieses wür-
de geschehen wenn er am Meridian stehen blei-
be; nun verläßt er aber denselben ehe
/ noch
/|P_56
/noch alles Waßer herbey läuft, folglich kann die-
ses nicht geschehen, indeßen bleibt doch noch das
Waßer im Steigen und zwar 3. Stunden lang, in-
dem der Mond vom Meridian weggegangen
ist. Im Voll %und Neu_Licht ist auch nicht die ge-
ringste SpringFluth, sondern erst 3. Tage da-
nach. Da die Anziehung des Mondes so
alt ist wie die Welt, so sehen wir ein, daß
auch die Ebbe und Fluth schon von Anbe-
ginn der Welt gewesen sey. Diese Kraft ¿
würckt aber nicht bloß auf der Oberfläche
des Waßers, sondern auch auf den Mittel-
Punckt der Erde folglich auch auf die Tie-
fe des Meeres. Es verhält sich damit so
wie mit der Schwere, die sich nach dem
Mittelpunckt der Erde ziehet, die Waßer_Be-
wegungen müßen alsdenn bis auf den
Grund reichen, und die Ebbe und Fluth mü-
ßen durch dieselbe eine Veränderung @am@
Grunde hervorbringen. Durch diese Wa-
ßer_Bewegung die von der Ebbe und
Fluth erreget wird, entstanden die Ströh-
me. Die Ströhme haben das Merckmahl,
daß sie von den Strahlen independent seyen.
Die Winde in den Ländern zwischen den tro-
picis sind östlich, und die Ströhme auch, wenn
aber die Ebbe %und Fluth einen machen, denn ist
dieser demjenigen, der durch die Winde entstan-
/ den
/|P_57
/den ist, gantz zuwieder. London hat eine vortheilhafte
Lage, daß da die Fluth von Norden nach Süden
komt, indem auf der einen Seite der attlantische
Ocean auf der andern aber die NordSee liegt,
so können die Schiffe daselbst sowohl aus
Schottland als aus dem dem Canal ohne Gefahr
kommen. Ob zwar Ebbe und Fluth im-
mer sich nach Regeln richten, so kann sichs
doch zutragen, daß die Winde sie in ihrem
Regeln stöhren, denn sie können sie in et-
was verhindern. Ebbe %und Fluth bringen auch
Strudel hervor. zE. Bey der Stadt Negro Ponte.
Vor dem Hafen vor Negro Ponte ereignet
sich diese Erscheinung: indem da 12. mahl in
24. Stunden Ebbe %und Fluth ist. Auf dem Golfo
von Venedig wird das Meer auch sehr zu-
sammen gepreßt, und alsdenn steigts auch
etwas. Bey Negro Conte läuft die Küste
von Morea herauf und bey Tessaloni-
@k@a herunter, und da sie sich begegnen,
so stoßen sie zusammen, und drehen sich
in einem Strudel herum, je nachdem
@wer@ einen größern oder kleinern Zufluß
hat, als der andere. Die größesten Strudel
können nicht durch die Ebbe %und Fluth er-
reget werden, nur solche die ohngefehr
@2@ Klafter breit %und lang und 2 Klafter
tief sind; daher nur kleine Bothen daselbst
in Gefahr stehn. Dergleichen Strudel findet man
bey Schottland. δSchnörkel
/ Vom
/ ≥ Vom Lande ≤
/Alles Land wird eingetheilet
/1) ins continente Land %und
/2) In die Inseln;
/Das Land, welches ein Meer in sich ein-
schließt heißt continens, dagegen wenn
das Land vom Waßer eingeschloßen wird
eine Insel. Alles feste Land liegt auf ei-
ner Hälfte der Erdkugel, die andere ist
meistentheils mit Waßer bedeckt. @Aus@
dieser Ursache haben viele vermuthet,
daß nach Süden zu noch größere Län-
der seyn müßen, welche nothwendig das
Gleichgewicht mit den nordlichen halten
müsten. Nimmt man das Wort Gleichge-
wicht aber im wahren Verstande, so
weiß ich nicht, ob man sich vielleicht vor-
stellt, daß alle Länder der Welt ein
großes Schiff ausmachen, welches auf
dem Ocean schwimmet, und deßen
Hintertheil in die Höhe stünde, wenn
das Vordertheil zu viel beladen ist,
und daß also folglich das Gleichgewicht
der Schwere der Erde auf gehoben würde,
wenn sich auf der einen Seite mehr
Länder als auf dern andern befänden.
@%.Quaestio@. Wohin richtet sich aber die Schwere?
/@%.Responsio@. Nach dem Mittelpunckte.
/ Die
/|P_59
/Die Schwere auf der Erde ist eine Würkung der
Kraft der vereinigten Anziehung aller Theile
der Erde, und diese muß beständig nach
dem MittelPunckte der Erde würcken. Her-
nach ist eine große Kraft, welche von der
Schwere unterschieden ist, und das ist der
@Ansprung@ dadurch, daß die Erde sich um
ihre Axe bewegt. Dadurch bekommen alle
Theile auf der Oberfläche der Erde einen
gewißen Sprung (Schwung) oder centrifugal
Kraft. Dieses ist eine wahre Kraft, wel-
che sich bemühet alle Cörper von der Erden
zu entziehen, woran sie aber durch die
Schwere verhindert wird. Diese Schwe-
rungsKraft beträgt unter dem aequa-
tor selbst den 288sten Theil von der Schwe-
re %.Quaestio Wie groß ist aber daselbst die Schwere?
%.Responsio Unter dem Aequator sind die Cörper am
leichtesten, und man hat auch Waagen, wo-
durch man den Unterscheid der Schwere un-
ter den Polen und dem Aequator angie-
bet. Am besten aber wird er durch die
Schwenkung des Perpendickuls einer Uhr be-
stimt; Unter den Polen haben die Cörper ihre
eigene Schwere. Wäre die Erde eine pu-
re Kugel, und wir ließen alles Waßer weg,
welches doch nicht möglich wäre, und es
entstünde, es sey aus welcher Ursach es wolle,
/ ein
/|P_60
/ein Berg, alsdenn würde die Axe immer sin-
cken, bis der Berg, welches nicht lange
dauren möchte, unter dem aequator stün-
de. Es ist dieses aber nicht möglich, und die
Länder brauchen auch also wegen des
Aequi_librii in keiner proportion zu stehen
denn unsere Erde ist keine Kugel, son-
dern eine platte Rundung. Bey den Po-
len ist sie niedrig und bey dem aequa-
tor hoch. An der Spitze des aequators
ist sie 4. deutsche Meilen höher als
wenn sie rund wäre und denselben
Durchmeßer hätte, den die Pohle haben.
Nun ist aber keine Kraft hinreichend
die einen solchen Berg oder Land un-
ter den aequator bringen könnte, weil
unsere Erde platt ist. Die Abplattung
der Erde ist eine Würckung von der Be-
wegung der Erde um die Axe %und die-
se hat den Nutzen, daß die Axe gar
nicht verrückt, wenn sich auch gleich
sehr viele Länder der Erde auf der
einen Seite befinnden.
/%.Quaestio Wie viel ist uns von der Welt bekant?
%.Responsio In vielen Stücken können wir sagen,
daß uns diese Kentnieß nicht viel in-
teressiret; Die wahren Vortheile aber
/ davon
/|P_61
/davon bestehen in der Bestimmung der Menschheit;
daß er seine Kentnieße erweitere, seinen
Wohnplatz nach allen seinen Theilen kennen ler-
ne, und überhaupt daß er seine Wißbe-
Gierde befriedige.
/Also sind noch Entdeckungen zu machen?
/%Responsio. Es wäre eine Entdeckung, wodurch uns
die gantze Erde offen seyn würde, wenn
wir nehmlich in Norden durchs EisMeer
kommen könnten. Die beyden Passa-
gen dahin sind
/a) die Nordwestliche %und
/b) die Nordostliche; diese letzte
hat man am ersten versucht, da man
um das äußerste Vorgebürge von Asien
ins pacifische Meer zu kommen probir-
te. Hernach suchte man nach Nova-
Zembla zu kommen, da man dieses aber
inpracticable fand, so entschloß man sich
nach Nordwest zu reisen und zwar
durch die Hudsons-Straße, aber auch
dieses ist fehlgeschlagen; daher hat man in
den neuern Zeiten eine Farth gerade
nach Norden zu genommen, wo man sich
an der östlichen Seite hält. Die größeste
Seite, wo man zum Nordpol gekommen, ist 82 %Grad ge-
/ we-
/|P_62
/wesen. Doch haben auch einige, die bis zum
88.sten Schu gekommen zu seyn vorgaben, an-
gezeiget, daß daselbst das Meer von
allem frey sey. Diese Farth nach dem
NordPol scheint die rathsamste zu seyn,
wie denn auch das Parlament in Enge-
land damit umgehet. 2 Reisen nach
Nordost und nach dem Nordpole anzu-
stellen.
/δSchnörkel
/ ≥ Von denen unbekandten Ländern ≤
/Hier betrachten wir die Länder
/1) Wie wir sie in ihrem Umfange ken-
nen. Europa %und Asien sind uns nicht
unbekandt, außer bey Thibet, wo man sehr
wünscht nicht sowohl das Inwendige, als die
Beschaffenheit der Einwohner kennen zu
lernen; denn dies scheint der Ort zu seyn
wo die Menschen sich nach der Verwüstung
an zu theilen fingen. Afrika ist auch in sei-
nem Umfange bekandt, aber Americka nicht
zE. Nordwärts von Calfornien liegt ein
Ort der Monte Regio <oder> Königsberg heißt, der
sonsten unbekandt war.
/ 2) Wie
/|P_63
/2) Wie weit wir sie in ihrem Inwendigen
kennen, %und die in Ansehung der Küsten uns
unbekandt seyn. Bey America ist uns die
gantze Küste unbekandt. Die Spanier haben
jetzt eine Reyse von Congo bis Mosambique, folg-
lich müßen sie auch Länder gefunden haben, die uns
gantz unbekandt sind. Rio Guba@r@ Calabor @Cenine@,
Mosambique p sind noch immer unbekandt, die
Küste bey Guinea, Marocco, Egypten %und Nubien
aber sind bekandt. Hernach komt eine Sand-
küste, die aber nicht viel verspricht. Die Wü-
ste Sara ist in der Mitte bewohnt, die macht aber
die Schwierigkeit, daß man nicht das Inwen-
dige von Africa erforschen kann. Die
Ursache der Unbekantheit ist: die Europä-
er, wenn sie reisen so reisen sie nicht um
des Handlungs-Intressens Willen dahin,
sondern sie bringen die Negers von da, wel-
che die Waaren und baares Geld der Afri-
caner sind. Die Bemühungen neue Län-
der zu entdecken, sollte man mehr auf das
Innwendige der schon an den Küsten bekandten
Länder richten als auf neue Polar-Länder
zE. Africka war dem Alterthum weit be-
kandter als uns, denn die Alten thaten
erstaunende Landreisen, weil sie nicht
der See_Reisen kundig waren, und ihnen
/ die
/|P_64
/ihnen die letztern überdem sehr langwierig und /Zwey Länder sind vor einen Alterthums- /1) Thibeth, welches die höchste Gegend in Asien /Die ältesten Geschichtschreiber reden immer / Lama /|P_65 /Lama eine religiöse Achtung und Scheuung beweisen, / ≥ Das 2te Land ist ≤ /2) Egypten Dieses Land enthält die Ueber- / wo /|P_66 /wo die Geheimnißvollen Lehren der Egyptischen @Weis@- /Niebuhr, welcher vom Könige von /Die alten Kopti hatten viele Klöster / einigen /|P_67 /einigen sich daselbst befindenden Mönchen könnten /Zu Bombara nahe am Palama_Strohm /Walther Raleigh ein großer unruhiger Kopf, wol- /Alle Völcker stimmen überein, daß es ge- / da /|P_68 /da das Land noch gantz unbekandt ist. Die @Durch@- /Die großen Austral-Länder sind uns noch sehr / Neu /|P_69 /Neu_Holland eine Insel. Man findet daselbst / Nor- /|P_70 /Nordische Kriege stecken. /Olavsen [[Olafsson]] setzt in der Beschreibung von Is- /Berneo ist vielleicht die größeste Insel / ≥ Von denen Inseln ≤ /Große Inseln liegen dem continenti ziem- / chenland /|P_71 /chenland. Die größesten unter den Inseln sind, Borneo, /Die Bäncken haben eine große Verwandt- /a) in Fels %und /2) in Sand / Bäncken /Solche Felsbäncken giebts bey terre neuve, wel- / daß /|P_72 /daß sie mit dem Lande zusammen hangen.) ist @ordinair@ / ≥ Das Bauwerck des festen Landes ≤ /Bey Bauwerck des festen Landes können wir /I) Die LandRücken /II) Die Bassains /%und III) Die platte Form /a) Unter den LandRücken verstehe ich lange Land¿ / het /|P_73 /het durch Helvetien, Tyrol, Crajn, Griechenland p. /Die Bassains sehen wie Thäler %und Teiche aus, /b) Die platte Form bestehet darin: Es giebt / nicht /|P_74 /nicht die Rede, denn sie sind nicht natürlich, son- / ≥ Von denen Bergen ≤ /Hier muß man die BergReihen %und Bergketten / einen /|P_75 /einen Hauptstand in der Schweitz, %und daraus laufen /In Europa sind die BergReiche die Pyrenaëen /Bey diesen Bergen haben wir zu betrachten /A) Die Höhe derselben; %und die ist verschieden; / folglich /|P_76 /folglich kömt es schon dieser Höhe sehr nahe. /Die Hauptmerckwürdigckeit von der Höhe der /a) die Kälte %und /b) die Dünheit der Luft. Diese Dün- / Boden /|P_77 /Boden ist, je mehr Hitze hat er, in hohen Gebürgen /B) Die Schnee-Gebürge. Das Thal zwi- / wo /|P_78 /wo man die Kälte zu beobachten pflegt ist die- /a) eine Staub_Lavine oder /b) eine rollende Lavine ist. /Die Staub_Lavine ist, wenn ein sich noch nicht / bedeckt¿ /|P_79 /bedeckt: Die rollende Lavine aber, wenn /C) Die Eiß-Gebürge nennt man diejenigen / sich /|P_80 /sich eine Eis_Tafel aus, die 100 Fuß %und drüber /Die Alpen oder Viehweiden erstrecken sich bis /Das Glätscher-Eiß scheint eine blaue Farbe / im- /|P_81 /imgleichen hat das Waßer in denen warmen Brunnen, /1) Dünne, /2) reine, und /3) heitere Luft /Was die Dünnheit der Luft anbetrift, so mer- / Wochen /|P_82 /Wochen auf den cordilerischen Gebürgen auf, %und /Diese Dünheit der Luft hat zu ihrer Würkung / einer /|P_83 /einer Seite eine Oefnung. Diese Höhle geht /Die Gebürge sind auch die wahre Mutter der / Von / ≥ Von denen Höhlen ≤ /Die größesten Höhlen sind in großen Gebürgen /1) Die natürlich /2) die künstlich sind, und noch könnte man /3) natürliche, die aber verbeßert sind. /A) Unter die natürlichen können wir zählen: /1) Die Arensbergische die an Steu- /2) Die Baumanns_Höhle im HarzGebür- /3) Die Drachen_Höhle worinnen eine / rab /|P_85 /rab hangen sieht, die eine dicke haben, welche der /Um etwas in der Wärme kalt zu erhal- / Von /|P_86 /Von unten aus der Erde steigt alle Wärme in /4) Pallas führt eine Höhle an, die eine /B) Viele Höhlen sind auch durch Menschen- /a) Das Salzwerck von Wahima und / b) Bey /|P_87 /Bey Mastrich ist auch eine, wo ein ordentlicher Han- / gefehr /|P_88 /gefehr die Wärme von 52_1/2 Grad nach dem / ≥ Vom Erdbeben. ≤ /Daß es sehr tiefe und weit ausgestreckte Höhlen in / 1) Eine /|P_89 /1) Eine ziemliche Stille in der Luft, als wenn /2) Alle Thiere gerathen in Unruhe. Die Ratzen /Was die phaenomena des Erdbebens selbst betrift /a) die Schwanckungen des Bodens %und /b) Die Stöße des Erdbebens. /Die Schwanckung wird nicht an allen Orten / in /|P_90 /in Gefahr zerrüttet zu werden. Wenn das /Die Erdbeben sind im Inwendigen der Länder nicht /Die Physici sind uneinig darüber ob die / er /|P_91 /er es auf folgende Art: Er sagt: man findet / Mit- /|P_92 /Mittelpunckt fest geworden? %.Quaestio Ist das Centrum /1) Mit einem schwer beladenen Wagen, der /2) Mit einem unterirdischen Sturmwind. / @Co@- /|P_93 /Communication dieses Erdbebens zeigt besonders / δSchnörkel /≥ Von den feuerspeyenden Bergen. ≤ /Die Erdbeben stehen mit denen Feuerspeyenden Ber- / solcher /|P_94 /solcher Materie bestehet als die feuerspeyenden Ber- /Die Mündung an seiner Spitze heißt der crater. / mische /|P_95 /mische Geschichte gehet, so weit findet man, daß Aet- / wel- /|P_96 /welches wir doch aber aus den Spuhren von sehr / und /|P_97 /und einen Damm machte. Zum andernmahl aber /Die Asche aus den feuerspeyenden Bergen giebt / ≥ Vom Waßer, das zum festen Lande gehöret. ≤ /Flüße, See, und Morräste sind dasjenige Wa- / flüchtigen /|P_98 /flüchtigen Augen man die Erde übersieht, desto / schen /|P_99 /schen Schwere nähern. Die Lager, woraus die /Wenn ich eine Quell_Ader durchs Graben durchschnei- /Alles Quell_Waßer kömt von der Luft. Einige / glauben /|P_100 /glauben, daß die Berge das Waßer vom Ocean @so@ /Von der Art sind die Brunnen in Africa / ru- /|P_101 /rußischen Steppen sind schon von anderer Art zE. / ≥ Von denen Quellen ≤ /Was die Quellen anbelangt, so fließen einige / Im- /|P_102 /Imgleichen sind andere Quellen, welche des Nachts / diesem /|P_103 /diesem Rohr mit dem Zunehmen %und Abnehmen / auch /|P_104 /auch auf den Menschen einen Einfluß hat, so ist / ≥ Von den Quellen nach der Beschaffenheit /Die Brunnen enthalten reines Waßer / Waßer /|P_105 /Waßer gehöret das harte Waßer. Das weiche / to- /|P_106 /tophus ist nur durch den aërem fixum darin / ist, /|P_107 /ist, denn nimmt man Feil-Staub von Silber / Wenn /|P_108 /Wenn ich nun an dieses Gefäß eine Röhre anle- / Art /|P_109 /Art ist auch das Glaubersche Saltz, welches mit /Eisenhaltige Waßer corroboriren sehr. Dieses /Die Hälfte des Gewichts der menschlichen /Diese Gesund-Brunnen schaffen uns Nutzen /1) Wenn man sich eine gewiße genaue /2) Wenn man kaltes Waßer trinckt und /Es giebt auch Schwefel-Brunnen; Alle / Dieser /|P_110 /Dieser Kies, welcher auch Marcasita und Py- / enthal- /|P_111 /enthalten, dadurch fruchtbahr gemacht, daß man /Dieses Waßer, wenn es kalt wird, soll mehr / auch /|P_112 /auch brennbahre Brunnen. Diese sind zwar /Es giebt Brunnen, die würcklich Me- / ge- /|P_113 /gelöset wird, denn setzt sich etwas auf den Boden / Es /|P_114 /Es ist aber nichts schädlicher als die Luft, welche /1) Die Wände in der Stube mit @Eßig@ /2) auch mit Schwefel durchräuchern. /Solches ist besonders in Lazarethen / wenn /|P_115 /wenn eine Pistole nicht losgehen kann, denn / zwi- /|P_116 /zwischen Ströhmen liegen, und die nicht einen gehörigen / heißt die /|P_117 /heißt die Incrustation. Es haben die warmen / ge- /|P_118 /genoßen, denn auch alle unsere Nahrungs_Mit- / δSchnörkel / ≥ Von denen Flüßen ≤ /Die Natur hat es so geordnet, daß sich das Wa- / dische /|P_119 /dische Meere sondert, sondern daß es so regelmä- /Von diesen Ströhmen wollen wir die allgemeinen /Die Bewegung und der Abhang der / Ge- /|P_120 /Geschwindigkeit, und die andere lange Ströhme /@2@. Die Größe der Flüße. Dieses kömt /Die Donau ist in Europa der größeste Fluß. / uraluge /|P_121 /¿raluge sind sehr groß, %und größer als der Niel / the /|P_122 /the, die man von einem Fluß in den andern /An einigen Flüßen giebts Canäle, auf / Folge /|P_123 /Folge, da der Zufluß des Waßers immer we- / ge- /|P_124 /geschieht im Sommer von Iulio bis zum Au- /Wenn aber der Niel nach seiner Ue- / wor- /|P_125 /worden, wir müßen aber diesen Ruhm Indostan /Alle Flüße führen Materien bey sich und zwar / schon /|P_126 /schon mit andern vereinigt haben. Die Ursache da- / Es /|P_127 /Es wird aus der Erde gewaschen. In Pa- / ≥ Von denen Land-Seen %und Morrästen ≤ /Unter die Land_Seen können wir auch / Von /|P_128 /Von der @GöfenSee@ giebt man vor, daß man da- /Die Morräste verpesten die Luft: Bey Es- / ren /|P_129 /ihren rechten Abfluß, sondern bleiben da einiger- / ≥ Von der Luft. ≤ /Man theilt die Luft in 3. Regionen ein /1) Die erste ertreckt sich so weit bis in die /2) Die zweyte bis zu der Höhe, über welche /3) Die dritte gehet bis zu der Höhe der Ath- /Die Höhe, in welcher der Schnee nicht mehr / Me /|P_130 /Meteoren aber, die Sternschuppen, die Nord- /%.Quaestio Wo hört alle Luft auf? /%.Responsio Da, wo ihre Verdünnung so groß /Der Raum, der mit Luft angefüllet ist /1) Ihre Feuchtigckeit und Trockenheit. Eine / sie /|P_131 /sie nicht viele Feuchtigckeit verschluckt trocken a- /a) von dicken Wäldern und /b) von Morrästen; denn es giebt schö- /Daß die Wälder eine Feuchtigckeit verur- /Weil die Morräste auch dem Schein / eine /|P_132 /eine sehr trockene Luft, wo die Einwohner /Am arabischen Meerbusen ist ein Ha- /a) als eine pneomatische Maschiene /b) daß sie die faulen Theile aus der / be- /|P_133 /besorgt war, die faulenden Partickelchen weg- / Ist /|P_134 /Ist die Luft aber wiederum sehr trocken, so /2) Die Reinigckeit der Luft beurtheilen /Ein Beweiß_Grund von der größe- /In Trac Arabien oder im alten Chaldae- / chern¿ /|P_135 /chern, auf welchen man schlafen kann, weil /3) Die Gesundheit der Luft ist entwe- / den /|P_136 /den die Menschen nicht sehr alt, und ihr Cörper /a) Die Luft auf der Insel @Bernhardo@ /b) In Brasilien; dies Land liegt /c) Montpellier in Franckreich hat auch /d) ist in Lissabon eine sehr gute %und gesunde / Luft /|P_137 /Luft anzutreffen, weshalb die Engländer /Die Reisen scheinen in Ansehung vieler Kranck- /e) Nizza scheint auch ein vortheilhafter Ort /f) Die Insel Otaheite in SüdAmerica. /Hingegen giebt es auch eine sehr unge- /In Africa ist eine Insel St._Thomas die unter / fähr- /|P_138 /fährlich mit der Gesundheit «E» aus, daß /Die Holländer haben eine sehr große / In Africka /|P_139 /In Africa beym Ausfluß gewißer Ströhme wird /In Sumatra konnten die Engländer auch /Es sind 2. Länder, die weit entfernt sind ei- /1) Der Aussatz der an Einheimischen in Ara- / sind /|P_140 /sind gemeinhin sehr verderbt und verliebt /2) Die Kinder_Pocken haben sich aus diesen /3) Die Pest scheint in Egypten mehr als / weder /|P_141 /entweder aus Egypten kommen, oder wir /4) Die venerische Kranckheiten können auch / dieser /|P_142 /dieser bösartig ist, so entstehet eine conta- / ≥ Von denen Winden. ≤ /Wenn die Luft von der Sonne an einem /Alle Inseln im heißen Erdstrich als zE. Ja- / denen /|P_143 /denen Inseln beständig Winde antrift, wel- / δSchnörkel / ≥ Die Winde nach ihrer qualitaet, Feuch- /Die West_Winde sind bey uns feucht, die / ckenheit /|P_144 /kenheit ist. An der Küste von Guinea / die /|P_145 /die Hitze der Winde niehmahls den 6ten / wenn /|P_146 /wenn man sein Bein anfäßt, man es / ger /|P_147 /ger und kranck. Ueberhaupt thut er / %Winden /|P_148 /Winden sind die berühmtesten die orcane /Er bricht aus Nordost, und bringt Wol- / Englän- /|P_149 /Engländern Monsons, Morzans, oder Moschons /Beständige Winde nennt man Passat-Win- / brau- /|P_150 /brausen, hierauf steigt eine Menge Wa- / δSchnörkel / ≥ Von den Verhältnießen der Witte- /Im ganzen heißen climate heißt die / in /|P_151 /und in gantz naßen @«1»2@2. <22.> Zoll. In Indo- / von /|P_152 /von dem stehenden Waßer verpestet wird / schen /|P_153 /zwischen 2. Gebürgen liegt, davon das eine eine / eine /|P_154 /eine solche Kälte, die die entsetzlichsten Wür- / der /|P_155 /der OstSeite die Kaffern oder Kapern, die schon /Im südlichen Hemisphaerio ist es kälter als im nord- /Die Gantze neue Welt ist kälter wie die /In den alten Zeiten scheinen alle Länder / frucht- /|P_156 /unfruchtbahr gewesen, welches man doch @so@ / Es /|P_157 /Es giebt aber auch Beweißthümer, die uns / die /|P_158 /die Sonne in vorigen Zeiten eine stärckere /Viele von denen Physicis haben die / @sche@- /|P_159 /geschehen, dennoch %keinen Einfluß auf die Wit- / ≥ Von der alten Geschichte der Erde ≤ /Wenn wir in einigen Gegenden die Erde / In /|P_160 /In Modena, wenn man die Erde durchgräbt / se_Be- /|P_161 /se_Beschreibung: daß selbst das härteste /@Pouffon@ [[Buffon]] glaubt daß die Berge durch den Regen ab- / ge- /|P_162 /geführt worden. Man sollte auch nach diesen /1) Man findet da Merckmahle von alten /2) Man findet auch wiederum Spuhren / wird /|P_163 /wird daselbst Kupfer geschmolzen. Bey Bile- /3) Man findet auch Knochen von Landthieren / Durch /|P_164 /Durch die Sündfluth hat dieses alles nicht ge- / keiner /|P_165 /keiner Offenbahrung halten; und man kann ohne /Ein Theil von Natur_Beobachtern behaup- / das /|P_166 /das Meer sich so weit vom Felsen entfernet /Dalins [[Dalin]] ein berühmter Gelehrter schreibt /Vom Gegentheil: daß das Meer sich / Wa- /|P_167 /Waßer anspühlen kann, müsten vor Zeiten /Lünnajus [[Linnaeus]] führet aber wieder Grün- /An der Küste von Phoenicien in der / die /|P_168 /die großen Bassains, wo man ehemahls / @noch@ /|P_169 /@noch@ in die Gondeln gehet. Da nun einige /So ist auch Holland beschaffen; die Hollän- / Holland /|P_170 /Holland ist eben so wie Venedig entstanden /Wenn von einem Meer gesagt wird@,@ / @Das@ /|P_171 /Das Sincken der Länder läßt sich leicht / Es /|P_172 /Es sind sehr große Ursachen zu vermu- / wegt /|P_173 /wegt wird (eine solche Figur heißt Sphaero- / Es ist /|P_174 /Es ist «schlimm» also die Erde bis zu ihrem / ein /|P_175 /ein Geschwänger von der inwendigen /Da nun die Erde inwendig im choatischen /Es ist sehr sichtbahr, daß die Länder noch / große /|P_176 /große Bassains oder abgelaßene Teiche / die /|P_177 /die Menschen nach otaheite oder andern Inseln / Po- /|P_178 /Peraugen nennen. Wie sollen diese Nati- / ≥ Ende des ersten Theils der phy- /|P_178a / ≥ Zweiter Theil /|P_178b δleer /≥ Vom Bauwerck des Schiffes und /Wir wollen hier die verschiedenen Fi- /1. Es giebt Schiffe die groß %und spitzig seyn, /2. Die Indianer haben wegen ihren ge- /Ein Schiff seegelt leichter als das andere, / sich /|P_180 /sich eine Menge kleiner Muscheln auf @den@ / het /|P_181 /gehet es sehr schwer, und auch bisweilen /Nunmehro wollen wir etwas von der /Der SteuerMann führet sein Journal. Der / in /|P_182 /in deren Spitze sich oben Bley befin- / die /|P_183 /die Länge des Orts bestimmen könnte. Es / ≥ Paradoxon über die Tour der Welt ≤ /Derjenige, der von Morgen bis Abend / so /|P_184 /so ist es bey uns 12. Uhr. Ein Seefahrer / Von /|P_185 /Von einem Loth solches Pulvers kann man voll- / ≥ Von Gefahr des Schiffes ≤ /Es giebt See_Würmer, die man auch /Man hat daher erfunden: ein Instrument, / Sectio / ≥ Sectio II.da ≤ /Nachdem wir die Elemente, aus welchen /δSchnörkel / Articulus Imus / ≥ Articulus Imus ≤ / ≥ Von denen Menschen. ≤ /Einige lebende Wesen sind so beschaffen, / die /|P_188 /die andern, die sich gleichen, und diese / den- /|P_189 /dennoch aber durch die Begattung ihnen ähn- /Erstens die Weißen, wozu die Europaeer /Zweytens die Indianer, welche eine grün- / von /|P_190 /von Indostan, sondern auch die in den /Drittens die Mungalen, welche eine / Anmerkung /Anmerkung Die Mungalen sind nur eine /Viertens Die Negers oder gantz schwartze / sind /|P_192 /sind sowohl im nördlichen als Süd- /Der Neger Farben sind von der schwar- / und /|P_193 /und Quatenen noch von den sehr brau- /Um die Terminologie inne zu haben, / lich /|P_194 /lich in der 4ten gantz zu der einen Race / Leib /|P_195 /Leib ausbreiten. Wenn sie kranckt wer- / so /|P_196 /so kann es wohl statt finden, daß die / Nahmen /|P_197 /Nahmen der Bulgaren hernach aber der /Daß die Racen der Menschen sich nicht / her. /|P_198 /her; die Sonne macht also keine Neger, son- / wor- /|P_199 /worden sind; da es also gewiß, daß ein Wei- /Die ursprüngliche Farbe der Menschen / scheint /|P_200 /scheint die Weiße zu seyn, welche aus der / ha- /|P_201 /haben, und daß diese Erblich geworden, ja / die /|P_202 /die Musckeln unbiegsam geworden. Wie / allein /|P_203 /allein daßelbe, sondern auch die Haut fär- / wesen, /|P_204 /wesen und dadurch sowohl die Luft als / den. /|P_205 /den. Die Americkaner sind ohne Zweifel von / fäl /|P_206 /einfältigen Bontier und die vernünftigen /A) Die NordAmerickaner sind im höch- / sten /|P_207 /sten Grade unempfindlich, dieses äußert sich / ehe /|P_208 /ehe an zu arbeiten, bis sie der Eigen- /B) Die Indianer scheinen ein Analogon / sich /|P_209 /sich von ihm wegbegeben, auch nicht eher /C) Die Negers haben ein sehr flatter- / sind /|P_210 /sind, den Unterscheid der Leibes_Con- / doch /|P_211 /doch eher Menschen beysammen haben. Zuerst / dem /|P_212 /dem Aequator und Zona torrida ge@lan@- / mer- /|P_213 /mercken: daß da ohngeachtet der verschiede- / thums /|P_214 /thums beständig auf der Stärcke %und / eine /|P_215 /eine sehr große Vorhaut haben, und daß / als /|P_216 /als ein Irrthum vorkömt, indem die /Noch müßen wir die Cretins mercken, / ihrer /|P_217 /ihrer Meynung nach schon im Himmel sind. /Die Menschen sind jederzeit geneigt schön zu / flü- /|P_218 /fließet, und außer den vielen Kindern / schmü- /|P_219 /schmücken. Endlich gebrauchen auch die roth- / schmuzte /|P_220 /schmuzte Weiße Farbe laßen muß. Die / @Feden@ /|P_221 /@Feden@ gewiße Muscheln, die Bölel aus- /Die einfältigste Art <sich> zu ernähren ist bey / woh- /|P_222 /wohner des Lorenzen_Strohms an der Hud- / und /|P_223 /wenn die Gänse alsdenn alle drin sind /In der Spitze von der Magellanschen / cka /|P_224 /cka in Cuba wie auch Brasilien @sind@ /Was das Verhältnieß des weib- /δSchnörkel / Articulus @IIdus@ /≥ Articulus IIdus / Von denen Thieren. ≤ /Wenn wir jetzo von den Thieren reden /1) Das Pferde-Geschlecht. Außer den /Die Leichtigkeit und der damit ver- / welche /|P_226 /welche von denen Patagoniern gefangen / und /|P_227 /und in der zona frigida sehr klein. δStrich /2) Der Cebra ist eine Art Pferde, /3) Das Esel-Geschlecht, welches zur /4) MaulEsel Eine halbschlacht und /5) Das Rinder_Geschlecht. Der AuerOchß, / der /|P_228 /der Stamm-Vater des Rindern_Geschlechts. Zu / 6) Das ~ /*1 ¿¿¿ien hingebrach- /|P_229 /6) Das Schaaf-Geschlecht hat bey uns Wol- / ren /|P_230 /ren sie nach Andalusien, und bleiben /7) Das Bock-Geschlecht. Die Stein- / 8) Die /|P_231 /8) Die Gazeller sind Ziegen in Persien /9) Das Biesam-Thier, welches un- /10) Das Bezoar_Thier ist eine Art von / welches /|P_232 /welches von der Fäulnieß praeserviren /11) Das Ziegenhorn, hält sich in Ame- /12) das Guinesche Glaßgebe_Böckchen /13) Der Chiraff oder der Camels@leopard@ /14) Das Hirsch-Geschlecht. Die Hirsche / rechter /|P_233 /rechter Jäger genandt, weil alle- /15) Das Renn-Thier ist das einzige / Es /|P_234 /Es behilft sich mit gantz trocknem Moos@,@ /16) Das Schwein-Geschlecht. Ihre Bor- / sobald /|P_235 /so bald sie verwundet werden, gerade /17) Der Hypopotamus oder das SielPferd / gantz /|P_236 /eine gantz besondere Art von Zähnen mit /18) Der Rhenocerus ist gleichsam / sie /|P_237 /sie wahrscheinlicherweise nicht zur Wehre, /19) Der Elephant. ist in Asien und Africka / das /|P_238 /das Freßen und Saufen zum Munde, wel- /20) Das Cameel unterscheidet sich / gen /|P_239 /gen Halß; wenn es beladen wird, kniet /21) Das Faul-Thier wird nur al- / statt /|P_240 /statt der grauen Haare es weiße /22) Der Ameisen-Freßer hat seinen / als /|P_241 /als ein Bär sich mit einer so wenigen /23) Das Eichhörnchen sieht in allen Ge- /24) Das Ratten-Geschlecht. Die Ratten / selbige /|P_242 /selbige hinaus gelaßen wird, so /25) Das Hunde-Geschlecht. Der / ist /|P_243 /dahero ist es auch wahrscheinlich, daß / dadurch /|P_244 /dadurch verscheuchen; we«l»nn sie auf die / auf /|P_245 /auf gefährlich zu seyn wenn der tolle Wurm /26) Der Wolff, ist dem innern Bau nach /27) Das Fuchß-Geschlecht. In Syberien giebt /Der StanckFuchs hat einen solchen Gestanck, / den /|P_246 /außer den Spuhren und Klauen, nach welchen /28) Das Katzen-Geschlecht wird nirgends /29) Der Tieger wird in Asien jenseit / @in@- /|P_247 /indisciplinable, dabey so starck, daß er /30) Der Dubal, welches bey den Alten /31) Der Löwe, wird wegen seiner Groß- /32) Das Affen_Geschlecht. Es giebt einige / haben, /|P_248 /haben, alsdenn werden sie Menschen_Affen / und /|P_249 /und äußerst flatterhaft, b«l»rechen sich Aeste /33) Das Schaaf-Cameel wird in Ame- / der /|P_250 /derbahre an sich, daß es den Menschen starck /34) Das Hasen-Geschlecht theilet sich in @¿¿¿@- /35) Das Meerschwein oder MeerFerkel /36) Das Maulthier wird in Savoyen / nun /|P_251 /nun das Blut dieser Thiere nicht so warm /37) Vom Bären ist zu mercken: daß er /38) Die MaulWürfe haben kleine Augen / 39) Das /|P_252 /39) Das Stachelschwein hat lange Stacheln, /Die FlederMäuse, welche zu beyden /Die fliegenden Katzen in Ostindien und /Der Hermelin oder der Wiesel und das /Die Marder kann man durch das Schnau- /Der Iltis kann durch das Eingeweide der /Die Ferette ist eine kleine Wiesel, die die / könnte /|P_253 /könnte sich in Europa nach dem Beyspiel der / ≥ Unter den Amphybien oder den /1) Die FlußOtter sind in den Flüßen zu finden, sie /2) Die SeeOtter wird bey Kamschalona ge- /3) Der Bieber hat 4 Füße und einen Eyrun- / außer /|P_254 /außer die SandWüsten und Steppen; da /4) Die MeerKälber oder SeeHunde /5) Der WallRoß oder MeerOchs (welchen / Zähne /|P_255 /Zähne, die aber unten herabgehen. Die See- /6) Die Crocodillen sind äußerlich und innerlich /7) Die SchildKröten. D«d»ie größesten von / zwey /|P_256 /zwey bis drey hundert Eyer. Ihr Fleisch / ≥ Von denen Fischen ≤ /Ueberhaupt ist anzumercken: daß sowohl / züg- /|P_257 /züglich zu mercken /A) Die Wallfische sind die größten See- / Dicke /|P_258 /Dicke; welche im Durchschnitte 2/3tel beträgt / tzen /|P_259 /tzen kann. Weil nun diese Würmer / fährt /|P_260 /fährt der Wallfisch, (wenn er nehmlich die / seinem /|P_261 /seinem gewundenen Horn durchläuft, und /2) Der NordKapp hat nur ein bloß ein /3) Der Finnfisch hat seinen Nahmen von /4) Der Pottfisch, welcher einen Kopf /5) Der Narseal hat ein gewundenes Horn /6) Der SchwerdtFisch hat einen hervor- / Die /|P_262 /B) Die SeeKuh wird bey Kamschatka @und@ /C) Der HeuFisch oder SeeWolff hält / Raub- /|P_263 /Raubthiere der gantzen See gesichert sind. /D) Die Remora sonsten auch Sauger ge- / be- /|P_264 /befindliche Theil glatt ist, geschwinder seegeln /E) Der Mantel-Fisch ist ein großer /F) Der SeeTeufel hat einen großen /G) Der Zitter_Fisch oder Kram-Fisch /H) Der ZitterAal ist in Sirma und / lenen /|P_265 /tallenen Stange berühret, so bekömt man ei- /I) Der Blut oder Tindten_Fisch, hat in sei- / durch /|P_266 /durch sich unsichtbar machet. /K) Die Rothfische sind gallArtig oder /L) Die fliegenden Fische zwischen den /M) Der MeerMensch hat nicht die gering- / auf /|P_267 /auf den Glauben der gemeinen Leute grün- /O) Der Koracke als das 3te MeerWun- /P) Der Spritz-Fisch hält sich auf denen / ihm /|P_268 /ihm ist diese besondere Art anzumercken@:@ /Auf dem Grunde des Meeres / Hiebey /|P_269 / ≥ Hiebey sind die 3. Merckwürdigsten /1) Der WallfischFang bey Grönland /2) Der Heerings_Fang. Die Heeringe / Wenn /|P_270 /Wenn wir aber betrachten, wie / die /|P_271 /die der holländischen Heeringe, als welche an /3) Der Stockfisch-Fang bey terreneuve, wo- / ≥ Jetzo kommen wir auf die Thiere, /Wozu /I Die Schlangen gehören. Von ihnen ist das / man /|P_272 /man sich auch damit die Hände reiben / Angst /|P_273 /Angst ihre Furcht vergißt. Die vornehm- / we- /|P_274 /wegungen machen, bis sie von ihr erreicht /II) Die Scorpionen halten sich in allen / einen /|P_275 /einen Hacken, womit sie die Stiche ver- /III) Das Chamaelon ist größer wie /IV) Der Salamander hat zur Seite Drü- / aus- /|P_276 /auslöschen kann, wenn er aber länger in / ≥ Jetzt kommen wir auf die Thiere /1) Die Purpur-Schnecken, in welchen / Per /|P_277 /Persohnen bloß in den Kleidern Streife da- /Obgleich /2) Die Perlen-Muscheln im Elster-Strohm, in / der /|P_278 /der König von Persien gehabt, ist jetzo von / noch /|P_279 /noch nicht bekandt. Man verfertiget auch fal- /3) Die Penna marina ist eine Art von /4) Der Nautelus oder Spicantel ist / wenn /|P_280 /wenn Gefahr vorhanden ist zu Boden@.@ /5) Die Vamp@oo@s in Indien sind Mu- / ei@ni@- /|P_281 /einigen Muscheln, daß sie auf den Sträu- / ≥ Denn folgen in unserer Ordnung die /1) Die Con«¿¿¿»chinelle@, ist ein Seidenwurm, / von /|P_282 /von dem die beste rothe Farbe, nechst /2) Ein Wurm von welchem der /3) Der Gumilac entsteht von gewißen /4) Der Cypriticus in Cyprien, sticht die / Fleiß /|P_283 /Fleiß auf die Bäume gesetzt werden. / ≥ Zu denen schädlichen Insecten zählen /1) Die Heuschrecken, welche sich in Ober- /2) Die Tarantel-Spinne ist häufig in / das /|P_284 /das Hüpfen der Nerven, auch derjenige /7) Die Nerven-Würmer werden /8) Die Moschkitos eine Art von Mü- / aber /|P_285 /aber allemahl mit dem Kopf nach Osten /9) Die weißen Ameisen in denen Wüsten / ≥ Den Schluß des Thierreichs ma- /A) Der Straus hält sich vorzüglich in denen / den /|P_286 /den gehetzt, und von ihm «Fe» werden insbe- /B) Der Casuar kann auch nicht fliegen /C) Der Candor ist der größeste von / dern /|P_287 /dern ihre Nester wegen des vielen Wild- /D) Der Calobri ist der kleinste Vogel un- /E) Der Pfau ist wenn er sich ausge- /F) Der Paradieß_Vogel ist braun und / sie /|P_288 /sie gar keine Füße haben. /G) Die goldenen Hühner sind in China /H) Der Pelickan wird in denen nord@lichen@ /I) Der MeerAdler; ist unter ander@m@ / in /|P_289 /in einer großen Höhe einen Fisch in mit- /Der Ort des Aufenthalts derjenigen / will /|P_290 /will man aber bemerckt haben, daß /Der Reyherfang wird in Dännemar@k@ / sie /|P_291 /sie 3. Tage %und 3. Nächte nicht schlafen läßt, /≥ Articulus III. /Von denen Pflantzen ≤ /Wenn wir von den Bäumen und /1) Daß in der Zona torrida alle Bäume / geht /|P_292 /geht. bis in der Breite von 75 Grad /2) daß in der zona torrida die Bäume /3) Das die Gewächße mehr Saft und a- /4) Daß aber dennoch unter allen Ge- /5) Die Gattung der Menschen und Thiere / @den@ /|P_293 /den thierischen Cörpern den Untergang zuzie- /Wenn nun die Frage entstehen sollte: Wel- / ßen /|P_294 /ßen gelebet haben. /Erstlich sollen hier diejenigen Bäume @und@ /1) Der BrodtFrüchte tragende Baum, wird /l) Der Wunder_Baum; die Früchte d¿¿- /3) Das Bambus_Rohr wächßet, wenn / auch /auch denen Wilden zu Kähnen. In diesem Rohr /@4)@ Der Wachsbaum ist so wie der folgende /5) Der TalgBaum. Der Talg, wie auch /6) Der Seifen_Baum in Mexico ist we- /Jetzo folgen die Bäume von der Palmen- / gehen /|P_296 /gehen, und eine Krone formiren, deren Früch- /1) Der Dattel-Baum in OberEgypten@.@ /2) Der Cacos-Baum. Seine Früchte sind / 3) /|P_297 /3) Der Sago-Baum, deßen Früchte sind Sa- /Jetzo folgen die übrigen merckwür- /1) Der Baumwollen-Baum. Die Baum- /2) Der Firnieß-Baum aus welchem /3) Der Eisenbaum; Deßen Holz so hart / ist, /|P_298 /ist, daß davon die Schwerdter von den /4) Der Campeschen-Baum bringt die /5) Der Balsam-Baum. Der Balsam / 6) Der /|P_299 /6) Der Drohma-Baum, welcher Gummi /7) Der Kämpfert-Baum ist aus Bor- /8) Eine Art von Eschen_Baum, welcher den / der /|P_300 /der Insel Chio, aus welchem Terpen- /9) Der Lafa spanisch Lacka ist ein Baum /10) Die Plantains sind ein sehr hohes und /11) Der Caffee-Baum siehet wie ein B@¿¿¿@- / hun- ~ /|P_300R δZ_20 /*1 mehrentheils alle ~ /|P_301 /hundert Jahren nach Martinique und Jaa- /1) Der Caneel-Baum, deßen untere Rin- / de /|P_302 /Rinde an die Sonne gelegt wird, ¿¿¿ /2) Der Muschkaten NußBaum und /3) Der Kreyde_Nägelchen_Baum werden /Die merckwürdigsten seltenen Bäume /1) Der Panianer-Baum, deßen Aeste /2) Der Backal ist ein Baum in den / sie /|P_303 /sie aus dem Stamme kommen zu Boden, /3) Die Manale-Bäume schießen ihre /4) Der Masinetten_Baum hat giftige Aep- / 5) Die /|P_304 /5) Die Beinszken sind ein Gewäch@ß@ /Jetzo handeln wir die Pflanzen @ab@ /1) Der Bettelareck, deßen Blätter /2) Der Pfeffer ist ein Haupt_Artickel /3) Der Thee wird von denen Blättern / durch /|P_305 /durch der Unterscheid zwischen dem grünen Thee /4) Der Wein wächßet in der zona tem- /5) Die Sentiva ein Kraut, welches, wenn / in /|P_306 /in Americka anzutreffen. /6) das fliegende Kraut ist ein großes B¿¿¿ / Das Scylische Lamm oder Born¿¿¿ / läßt /|P_307 /läßt es sich in eine Lammes_Form ein- /≥ Articulus IVtus /Unter die Metalle rechneten die Alten /1) Das Gold ist entweder in Bergwercken / ent- /|P_308 /enthalten Gold, es verlohnt sich aber nicht /2) Die Platina ist ein Metall, welches / Die /|P_309 /Die Spanier haben den Gebrauch dieses Me- /3) Das Silber wird in Stuffen und nicht in /4) Das Kupfer wird in Caement Kup- / Wa- /|P_310 /Waßer eingetaucht werden, und ist das /5) Das Zinn wird am besten in de@r@ /6) Das Eisen ist in der gantzen Welt / Thiere /|P_311 /Thiere, ja in mancher Erde besonders in der- /7) Das Bley ist beynahe in allen Gebür- /8) Das Queck-Silber wird zwar zu denen / ist /|P_312 /ist in Friaul anzutreffen. /Die bekandte ZeitEintheilung der Poeten / chem /|P_313 /chem die pöetische Gemächtlichckeit %verschwunden. /1) Cinnabaris factitia ein mit Schwefel /2) Zimt, welches das eigentliche so genandte /3) Gallmay welches nebst dem Kupfer den /4) Das Arsenicum ist ein Gift, welches al- /5) Der Cobalt, welcher der blauen Far- /Jetzo schreiten wir zu denen %brennenden / so /|P_314 /so schwer, als der brennende Cörper vor- /1) Den Schwefel, welcher aus Vitriol- /2) Das Napha in Bacu bey Debbent ist /3) Petralium wird in Italien gefun- /4) Das Erdpech und Alphack schwimmt /5) Der Börnstein; von welchem man ge- /6) Der graue Ambra wird in der @See@ / an- /|P_315 /angetroffen; welcher doch vielmehr ein /7) Die Stein_Kohlen, deren Grund_Erde ent- /Nun müßen wir @annoch@ zum SteinReiche / stie- /|P_316 /stiegen ist, dennoch nicht ehe frieret, bis /1) Der Diamant; Er ist der härteste /Wenn er verarbeitet wird, so / den /|P_317 /den Kasten aber wird der Glantz verstärckt. / wie /|P_318 /wie dieser die Gestalt eines Achtecks, je- /2) Der Rubin ist roth und gantz ande- /3) Der Saphir ist himmelblau, und wird /4) Der Smaragd ist grün, und wird wenn / schätzt /|P_319 /schätzt; er war vor der Entdeckung von /5) Der Dapahon ist ein occidentali- /6) Der Turcis ist ein grünlich blauer /7) Der Carfunckel ist ein hochrother Rubin. /8) Der Oppal ist ein occidentalischer Stein, / aus /|P_320 /aus seinem Inwendigen gelbe Funcken /9) Der Chrysophras; ist gelb und k¿¿¿ /der Nyacintt gelb, der Carniol und /Der Berg_Crystall wächst in eckigten Z¿¿- /Der Lapis Lozati liefert die kostbarste / Mar- /|P_321 /Marmor von Marja @Carona@ in Italien, wie /Noch 2.erley ist hiebey merckwürdig /A) Die Mosaische oder ausgelegte Arbeit. /B) Die Florentinische Arbeit, ist anstatt / Jetzo /Jetzo folgen noch einige General-Anmer- /1) Obgleich die Steine eine zuerst aufge- /2) daß wenn die KalckErde mit Vitriol Säu- /3) Daß die Steine von den Metallen in /4) Daß der jetzige Geschmack die Farb- /5) Daß die KieselSteine in 3. Gattun- / gen /|P_323 /gen eingetheilet werden: /a) In Crystalle Artige, welche alle in Zincken /b) In die rechten Kiesel-Steine /c) In die Warzen, woraus alle, und /6) Daß eine Zusammensetzung von Kie- /7) Daß endlich die Farben nach dem Del- / die /|P_324 /die violette des Amythyoten von Eisen und /≥ Articulus V /Im gantzen Meridian, welcher über Ben- / seyn@.@ /|P_325 /seyn. Wir bemercken also, daß das Reich / und /|P_326 /und 3) Kriegs_Mandarinen (welches letz- /Die Chineser werden als Leute, die ¿¿¿ / Die /|P_327 /Die Buchdrucher_Kunst soll bey ihnen schon lan- / ches /|P_328 /ches die Fröhlichkeit liebt, und denen zu @ge@- / auch /|P_329 /auch äußert sich bey ihnen insbesondere die Fer- / allen /|P_330 /allen Völckern dasjenige Buch, welches @einen@ /Das Reich Japan wird von einem Kay- / an- /|P_331 /andern; und sind eine erstaunende Menge / ge- /|P_332 /gebildet werden, aber auch sehr schwer /Das Reich Indostan hat einen großen ¿¿¿- / kern /|P_333 /kern unauslöschlich; es ist auch eine reine /1) Den Brama; oder den Schöpfer, wel- /2) Den Vischka oder Regierer %und /3) Den Ruderer als Zerstöhrer der Welt; / die /|P_334 /die aber von einem einzigen Uhrwesen ab- / nicht /|P_335 /nicht %examiniren können, antrift; sonsten sind / der /|P_336 /der größesten Freude sich unterwerfen w@ü@r- /Das Land Tunkiehn wird von einem / Das /|P_337 /Das Persien ist ein Land, welches gar keine / Feuer /|P_338 /Feuer_Zeuge, wie bey uns, oder durch das Rei- / ge /|P_339 /ge Mann" herkömt, wie denn sehr viele /¿¿¿ da es doch scheint, daß die Geschmack / mehr /|P_340 /mehr schmeckt, auch den Menschen von demsel- /Arabien ist unter ihnen das merck- / beyden /|P_341 /beyden Städte Mecca und Medina in sich fa- / ches /|P_342 /welches ein ordentlicher cubus ist, nicht größer /%Annotatio: 1) Im deutschen scheint auch was /%Annotatio: 2) Was die Völcker zwischen dem / an- /|P_343 /anbetrift, so sind es der Stamm von allerley / von /|P_344 /von der einen Seite Rußland selbst, von der / che /|P_345 /che mit denen Mungalen anbinden, betrift so /Was die Asiatischen Inseln anbetrift, so sind /1) Die Insel Zeulon. Ihre Einwohner scheinen / Schrif- /|P_346 /Schriften verbraucht. /2) Die Waldinischen Inseln sehen als /3) Die Philippinischen Inseln dienen /4) Die Insel Sumatra ist denen Euro- /5) Die Insel Java. Ihr Kayser hält eine / Menschen /|P_347 /Menschen darauf wohnen sollen; ob sie gleich /1) daß es niemahlen Winter ist, sondern /2) daß alle Wälder die nahrhaftesten Ge- /3) daß die Einwohner mäßig seyn. /Die Hauptstadt der Holländer auf dieser /6) Die Insel Borneo scheint die größeste /7) Die Moluccischen Inseln; auf wel- / nen /|P_348 /nen die Muscaten Nüße, gantz alleine wach¿¿ /1) Die Zahnküste /2) Die Goldküste /3) Die Pfepferküste %und /4) Die Sclavenküste; die den Nahmen von / auch /|P_349 /auch ein Sohn, Vater, oder Vertrautester Freund /Was die Länder der Capern %und Caffern / teste /|P_350 /teste Volck in der gantzen Welt ist; die Hotten- /8) Die Insel Madagascar ist mit eine / gers /|P_351 /gers wegen besucht wird; die Einwohner auf /9) Abyssinien wird von einem Könige be- /@10)@ Egypten liegt zwischen der SandWüste von / bothen /|P_352 /bothen gewesen, da man findet, daß der Zu- / ben /|P_353 /ben sind; es ist aber von dem auf der /Was die barbarischen Küsten anbe- / trift, /|P_354 /trift, so komt ihr Nahme von einem Wort / @ge-@ /|P_355 /gezeigt wurde, so muß doch diese Stadt /Die Insel Bourbon merckwürdig; auf / lich /|P_356 /lich das Fahr und FahrZeug von einem /Die Insel L Ascension, ist eine der /Americka ist von denen übrigen Welt- / in /|P_357 /in das Süd und NordAmericka, die durch /An SüdAmericka sind folgende Länder merck- /1) Terra del Fuego. bestehet aus einer Men- /2) Chili; deßen Einwohner sind die tapfer- /3) Peru wird in den gebürgigten / und /|P_358 /und niedrigen Theil eingetheilet, in /4) Paraguay, in welchem besonders die / sind /|P_359 /sind, sie Vertrauen einzig und allein auf /5) Brasilien ist sehr wegen der gesunden / sobald /|P_360 /so bald sie in ihrem Vaterlande sterben /6) Das Missions_Land in welchem die / Was /|P_361 /Was die MeerEnge Peronia anbetrift, /In NordAmericka sehen sich die Leute ziem- / todte /|P_362 /todte noch lebendige Menschen mit großem / soll /|P_363 /soll, wohl gehalten werden. Tritt der Tag der <execut¿¿> /Alle NordAmerickaner spielen zwar / und /|P_364 /und nicht ehe ruhig ist, bis der Todtschlä- / Friedens- /|P_365 /Friedens-Zeichen bey ihnen ist eine mit Laub / gen /|P_366 /säugen, in welcher Zeit sie gar keine Kinder / Aus- /|P_367 /Auslöschen dieses Schwefel-Lichts für ein Zei- /Die Grönländer sind von kleiner Statur, ha- / dem /|P_368 /dem Regen sehr exponirt. Ihre MannsBöthe hei- / nach /|P_369 /nach dem feinern Geschmack entwickelt werden: /δSchnörkel /δleer / Ver- /≥ Verzeichnieß / derer im ersten Theil der physischen Geogra- /Prolegomena _____________________________________pag 1. /<Von der mathematischen Geographie ______________pag.8.> /Vom Waßer _______________________________________pag.17. /Von denen Meeren nach allgemeinen Merck- /Von der Farbe und durchsichtigckeit des Meeres __pag.27. /Von der Salzigckeit des Meeres _________________pag.29. /Von denen EisMeeren _____________________________pag.45. /Von der Ebbe und Fluth __________________________pag.51. /Vom Lande _______________________________________pag.58. /Von denen unbekandten Ländern ___________________pag.62. /Von denen Inseln ________________________________pag.70. /Vom Bauwerck des festen Landes __________________pag.72. /Von denen Bergen ________________________________pag.74. /Von denen Höhlen ________________________________pag.84. /Vom Erdbeben ____________________________________pag.88. /Vom Waßer das zum festen Lande gehöret __________pag.97. /Von denen Quellen _____________________________pag.101. /Von denen Quellen nach Beschaffenheit des Waßers pag.104. /Von denen Flüßen ________________________________pag.118. /Von denen LandSeen und Morrästen ________________pag.127. /Von der Luft ____________________________________pag.129. /Von denen Winden ________________________________pag.141. /Von der alten Geschichte der Erde _______________pag.159. /|P_371 /≥ Verzeichnieß /derer im zweyten Theil enthaltenen Abhandlungen ≤ /Vom BauWerck des Schiffes und der Farth _________pag.179. /Paradoxon über die Tour der Welt ________________pag.183. /Von Gefahr des Schiffes _________________________pag.185. /Sectio IIda /Art. Imus Vom Menschen __________________________pag.186. /Art. IIdus Von denen Thieren ____________________pag.225. /Art. IIItius Von denen Pflantzen ________________pag.291. /Art. IV.tus Von denen Minerlalien _______________pag.307. /Art. V.tus Von dem National_Charack- /δSchnörkel /δEnde
Letztes Datum: 22.06.2010 / 05.05.2015 /... / 06.11.2018 / 12.01.2019
gefährlich zu seyn schienen. Jetzo sind die Arme-
nierer die einzigen, die so beträchtliche Land-
Reisen thun. Sie gingen nach Indostan
%und nach andern weiten Ländern, wo
man sehr gerne erfahren möchte, was
sie daselbst angetroffen haben. Es ist sehr
glaublich, daß die Nubier, Abissiner und
andere mittelländische africanische Völker
viele Ueberbleibsel egyptischer Weisheit %und
Sachen noch bis jetzo haben.
Forscher die wichtigsten
ist. Es ist mit Indostan benachbart, %und scheint
der Stammort der Völcker, die sich hernach
um Indostan ausgebreitet haben zu seyn.
Würde man da noch mehr untersuchen, wel-
ches die Engländer von Bangala durch Rei-
sen am besten thun könnten, so würde man
finden, daß alle Künste %und Wißenschaften ur-
sprünglich von da herkommen. ZE. die Ziffern
der Zahlen, das Schachspiel u. s. w.
von Indostan als dem Paradiese %und Vaterlan-
de der Cultur. Einige meynen gar, Abra-
ham habe an der Indischen Grentze gewohnt,
da nun alle Eroberer immer für den Dalai
so müste da die ungestöhrte Geschichte der Alten
noch zu finden seyn. Die Schreibe_Kunst ist da
auch so alt, daß sie schon Bücher hatten, ehe an-
dere Leute noch ans Schreiben dachten. Hero-
dotus redet von einem Volcke, daß er unsterb-
lich nennt, und man sieht aus seiner Beschreibung,
daß er dadurch Thibet meint. Dela Lama
heißt der ewige Vater. Alle Europäische Völ-
cker haben in ihren Zelten in OstAsien gewohnt.
bleibsel von der Bau_Kunst. ZE. die Pira-
miden, welche noch nachgeforscht zu werden be-
lohnen, obgleich man mit großer Mühe in ihr
Innerstes kommen konnte, weil sie sehr stark
aus lauter Felsen gebauet seyn, und in-
wendig auch vieles mechanische, welches
von großer Geschicklichkeit zeiget, angebracht
ist. Eine Oefnung hat ein Calife vor 500 Jah-
ren gemacht, wo Gänge %und künstliche Zimmer
zu sehen. Man fand nichts darin, als einen
steinernen Sarg, der für den zukünftigen
erscheinenden Osirs da stehet, so wie in
Medina ein solcher leerer Sarg für Christum
stehet, der auch nach ihrer Meynung einmahl kom-
men soll. Man weiß aber auch noch durch
alte Nachrichten, daß die Pyramiten unter
der Erde durch Gänge zusammen gehangen haben
heit vorgetragen worden, %und wo ihre P@ha@-
raonen liegen. Der Abt Bartélemi in Pa-
ris hat das Phoenizische a.b.c. ent-
deckt, nun geht alle Bemühung der Ge-
lehrten bey ihren Reisen auf die Erfin-
dung der pharaonischen Buchstaben. Der
Prof. Büttner in Göttingen arbeitet daran
und alsdenn könnte man die Aufschriften
der Mumien %und Obelisken lesen, und wür-
de man in die Syrmiges der Pyramiden
kommen, so könnte man auch erstaunend
vieles entdecken, denn da würde man
alle alte Bücher finden, %und also auch
dadurch die alte Geschichte entdecken.
Egypten scheint indeßen seine Wißenschaf-
ten und Cultur von den Abyssiniern zu
haben; Die Egypter wahrfahrteten nach
Abyssinien so wie die Indianer nach Thi-
beth, und die Türcken nach Mecca, oder
nach dem Entstehungs_Orte ihrer Reli-
gion.
Dännemarck nach Arabien geschickt
wurde, räth sehr an das Koptische oder
Aegyptische zu lernen. Kopt heißt so-
viel als Egypten.
worinnen viele alte pharaonische Schriften
sich finden würden, und vielleicht noch von
gelesen werden. Von der koptischen Sprache kommt
jetzt in London ein Lexicon heraus. Diese
Sprache war in gantz Europa unbekandt,
keiner konnte sie, als ein gewißer de la_Kroze [[Croze]];
von diesem lernte sie Jablonsky, von
welchem sie wiederum der einzige Pre-
diger Schlezer [[Scholz]] in Berlin gelernt hatte.
ist Goldstaub genug, um den Golddurst der
Europaeer zu reitzen. Es giebt da auch
eine Nation gelber Gesichter, die vom Maley-
schen Stamme aus Malacca seyn soll. Die
Portugiesen haben einen Weg durch Africa
aus Conge nach Mossambique entdecket,
den sie aber in Europa noch nicht kund machen.
te Eldorado einnehmen. Es würde doch der Mühe
verlohnen, dieses Land auszukundschaften, denn
dahin ist der letztere @Zuvors@ [[?Inca?]] mit seinen Schä-
tzen geflohen, da er aber sein Reich hinter un-
zulänglichen Gebürgen gegründet hatte,
so möchte dieses kaum angehen.
wiße Nationen von bloßen Weibern, die
Amozonen heißen, gebe, welche sich an dem
Amazonen_Strohm befinden sollen. D Condan-
rena [[Condamine]] fand aber keine. Beamo [[???]] leugnet es auch.
Es kann aber doch wohl seyn, daß es welche gibt,
farth durch Nordosten bey Asien ist auch noch zu
mercken, welche man auch entdecken soll. In
Ansehung America ist die nordöstliche
Passage sonderlich zu entdecken. In Nordame-
rica ist das große Missurische Gebürge zu
bemercken; dieses hat den Nahmen von
dem Fluß Missuri, der in den Missisippi
fließet. Das südliche Americka könnte auch
noch mehr aufmercksamkeit endeckt zu
werden auf sich ziehen; Die Portugiesen
besitzen hier Brasilien, welches sich aber
kaum 15. Meilen weit ins Land erstre-
cket. Es soll da ein vortreflicher Hafen
seyn, der Haysana_Fort heißt, und den
noch niemand kennt.
unbekandt. Neuseeland ist nur neulich von
Dampier entdeckt. Da ist noch NeuBrit-
tannien %und Neu_Irrland zu entdecken,
wozu auch ein gewißer Forster ist hinge-
reiset, der aber noch nicht diese Reise zu-
rückgelegt hat. Es sollen sich daselbst die
Gebürge von gantz America befinden.
Das größeste Land ist das NeuHolland,
welches fast so groß ist wie Europa.
Nach den neuesten Entdeckungen ist
die Menschen im größten Stande der Wildheit,
sie haben nicht einmahl Götter wie die
Grönländer. Weil die gantze Küste so ist,
so läßt sich auch nicht vermuthen, daß sich
im innern dieses Landes etwas befin-
den sollte. «Auf» <Von> der Terra del Feugo ist
es bekandt, daß die Einwohner da-
selbst der Wildheit %und Thorheit am nechsten
kommen. Die Grönländer zeigen noch im-
mer viel Geist, aber die «¿»feuer«¿»länder
nicht das geringste, obgleich sie in der Königs-
bergschen Breite liegen, und rund um sich
Meer haben. Sie sind gar nicht neugierig,
und würdigen nicht einmahl das Schiff, es
anzusehen. Wir haben Länder verlohren
die wir schon würcklich gehabt haben zE.
die Salamons_Inseln, vornehmlich aber das
alte Grönland wozu von NeuGrönland
die Weite von 15. Meilen beträgt, man
kann aber dahin kommen, weil die
Farth mit Eis verstopft ist. Vor 500 Jah-
ren war dies alte Grönland von Island
bevölckert. Daselbst waren 2. Bisthümer
Ladi Garde %und Albe. Der Bischof von Garde
wohnte so gar der Huldigung der Königin
Margaretha in Coppenhagen bey. Die Königin
hatte das Monopolium dahin; da sie nun ei-
fersüchtig war, so blieb der Handel zum Theil
deswegen, zum Theil aber auch durch viele
land: daß die Isländer sagen: es gäbe da-
selbst in den hohen Gebürgen ein tief Tahl
worinnen ein Volck wohnet, daß @auch@
unzulänglich ist, und mit den Isländern @gar@
keine gemeinschaft hat. Gruener [[Gruner]] meinet,
daß es auch %.dergleichen Völcker in den Alpen
gäbe.
der Welt aber inwendig ist es uns unbekandt
woselbst die Leute Affen_Schwäntze haben
sollen, so wie in Formasa %und Manilla
nach wahrscheinlichen Nachrichten. In
Guinea sollen auch Kubili (Tartarn) seyn
die Affenschwäntze haben.
lich nahe, und ihre Länge ist paralel den
Küsten des Landes. Die Inseln des Mittellän-
dischen Meeres sind nahe am festen Lande. Die
Inseln von GroßBrittannien liegt dicht an der
Küste von Europa. Die Insel Sumatra liegt
nicht weit von Malacca. NeuSeeland ist
ziemlich weit vom continenti entfernt, in-
deßen liegt doch Holland nicht sehr weit davon.
Ein Archipelagus ist da, wo das Waßer große
Busen macht. Der größeste archipelagus ist
ein großer Busen zwischen Klein_Asien %und Grie-
Sumatra, Madagascar, Grosbrittannien %und Java.
Die Maldiven begreifen auch viele Inseln in sich,
und der König daselbst nennt sich auch einen
König von 2.000 kleinen Inseln. Zwischen die-
sen Inseln ist nur eine Haupt_Durchfarth, die-
weil sie alle auf einer großen Felsen_Banck
liegen, und nur an wenigen Inseln kann
man mit großen Schiffen anlanden. Diese
kleinen Inseln liegen in solcher Entfernung von-
einander, daß man mit einem Spring-Stock von
einer zur andern kommen kann.
schaft mit denen Inseln und ihr Unterscheid
bestehet darin: daß die Inseln übers Wa-
ßer hervorragen, die Bäncken aber nicht. Sie
werden eingetheilet
che 20 bis 30. deutsche Meilen lang, sind, %und 50 bis
60. breit sind. Ueber sich haben sie 35. Fa-
den Waßer. An vielen Orten sind diesel-
ben senckrecht abgeschnitten. Auf diesen Bän-
cken wird der Stockfischfang getrieben. Dieser
Fisch heißt Sienus, worunter aber auch Ca-
blio und andere Arten von Fischen begriffen
werden. Ueber großen Bäncken und Riefen
(Die Riefe unterscheiden sich darin von den Bäncken,
das Waßer unruhig %und kalt, welches schon oben @er@-
klärt worden, und wovon die Ursache auch
angezeiget ist. In Europa ist die Banck von
Dower vorzüglich zu bemercken. Auf der Land-
Charte sind die Felß-Bäncken mit einem Cr@¿¿¿@
bezeichnet. δSchnörkel
mit dem berühmten Boachio [[Buache]] 3. Stücke bemer-
ken
Strecken, wo von beyden Seiten das Waßer
abfließen kann, so daß sie einen Rücken
aus machen. Die mehresten mahle machen
die BergReihen den Land_Rücken aus.
Die Linie, die durch die Spitze des Berges
gezogen wird, nennen die Engländer den
BergGrund. Wenn man dem LandRücken
nahe kömt, so sieht man, daß sie sich herum
ziehen, und beynahe einen Circkel ausma-
chen. ZE. das Apeninische Gebürge ge-
herum, und schließet ein Bassain in sich.
die von einem Wall umschloßen sind. Dieses ist
zu glauben, daß alle diese Länder abgelaße-
ne Teiche seyn, die würckliche Bassains in der
alten Welt waren. Fast alles Land ist ein
Merckmahl von solchen Bassains.
Ströhme, welche keine verschiedene Neigung
zur See haben, weder auf der einen noch
auf der andern Seite. Die platte Form
sind eigentlich Landeshöhen, die zwar eine
gewiße Breite und Länge haben, aber
keinen Abhang nach einem Meere haben.
Dergleichen haben wir in Europa gar nicht.
nur in Asia %und Afrika. ZE. das Ural-Ge-
bürge; In Africka, das Alpharische %und Salteische
Gebürge. Die Ströhme die daraus ent-
springen, mache entweder eine kleine See
die aber niemahls so groß wird, als der
Bothnische Meerbusen, oder sie verliehren sich
im Sande. Imgleichen sind in Persien und
in Arabien Flüße, die im Sande versincken.
Eine solche platte Form ist auch die Wüste Sa-
ra, die aber keinen Abhang zu irgend
einem Meere hat. Alle platte Formen sind Sand-
Wüsten. Wüsten nennt man Länder, die
bloße Einöden sind, oder die die Menschen schon
verlaßen haben, von diesen ist hier aber
dern zufällig. Ein solches Land wird verla-
ßen theils wegen des Sandes theils auch we-
gen des Climatis, das nicht bewohnt werden
kann. Indeßen kann der Boden auch gut
seyn, er ist aber beständig mit Schnee be-
deckt: Von der Art ist die Wüste @Aergos@ in
den pernarischen Gebürgen. Dergleichen
inhabitabilitaet komt auch von dem feinen
Sande her, welcher den Boden total unfrucht-
bahr machet, obgleich der Graben immer
eine Fruchtbarkeit bey sich führet. Wenn
man von Aleppo nach Bagdad oder nach
Anna reiset, so ist es allerwärts, als
wenn man auf einem weiten Meere
wäre, den man sieht keine Sandhügel
oder andere Berge, %und der Sand ist hier
so flüchtig, daß er vom Winde hin %und her
bewegt wird. δSchnörkel
bemercken. Einige Berge stehen isolirt, son-
sten stehen sie aber im Zusammenhange, %und da ha-
ben sie einen Strich der die Kette genandt wird.
Solche Gebirge haben einen Hauptstand, wo-
von die Bergketten nach verschiedenen @Oer@-
tern auslaufen. ZE. die Alpen-Gebürge haben
die Bergketten südwärts nach Italien %und Tyrol p
aus. Die Große Hauptkette in America fängt
vom Hauptstand des Missurischen Gebürges an.
Es soll da, wo sich dieses Gebürge anfängt, ein
sehr großer Marrast von ohngefehr 80. Meilen sich
befinden. Hernach wird dieses Gebürge in Peru
am höchsten, und heißt das cordillerische Ge-
bürge. In Chili ist es schon niedriger, und endi-
get sich in der magellanischen Meer_Enge. In Africka
kennet man die Gebürge nicht die Bergkette
daselbst ist zE. das Abißinische Gebürge. In
Marocco ist das Atlass-Gebürge; obgleich
man diese BergReiche noch nicht völlig
kennt.
in Spanien %und Franckreich die mit dem Tyro-
lischen in der Schweitz zusammen hängen. Wei-
ter hernach kömt der Tauras %und antitau-
ras, alsdenn ist das Gebürge abgebrochen, wo
denn wiederum das Gebürge Imaus anfängt.
Bey Petzare am Oby_Strohm ist auch das
Ural-Gebürge.
Die größeste Höhe ist von einer deutschen Meile,
oder sie beträgt 240.000 WerckSchue perpendi-
culair über die Fläche des Meeres erhoben,
Der Berg Pico auf der Insel Teneriffa scheint
gewaltig hoch zu seyn, er praesentiret sich maje-
stätisch, und zwar aus der Ursach, weil er
gantz allein stehet. Er ist 14.000 Pariser Fuß
hoch, er ist weit in der See zu sehen %und man
kann seinen Schatten in der Luft auch
sehr weit sehen. So ist auch der Pilatus-
Berg, der sehr klein ist, weil er aber gantz
insol¿¿t stehet, dennoch beträchtlich vorkömt.
Man «sich» bedient sich außer der Geometrischen ¿¿
auch der Barometer, diese Höhe zu meßen.
Wenn man 70. Fuß hoch steiget, so muß das
Quecksilber nur eine Linie fallen, denn
diese Schichte von Luft wiegt eine Linie
von Quecksilber, dieweil aber je höher
ich komme, die Luft immer weniger zu-
sammen druckt: folglich dünner wird, so kann
man sich auch <auf> diese Richtigkeit nicht verlaß@en,@
dieweil das Quecksilber diesem Gesetze
nicht folgen kann.
Berge ist
heit auf hohen Gebürgen ist von wenigem
Einfluß auf die Menschen. Je niedriger der
aber ist eine sehr große Kälte. Die Länder,
die nahe an der See liegen haben ein war-
mes Clima, bey alledem haben sie doch aber den
Vortheil, daß sie von der Seeluft abgekühlet
werden. Die Alten hatten die opinion, daß unter
dem aequator die Länder unwohnbar seyn wü-
rden. Sie kannten Egypten, die Hitze war da
unermeßlich groß. Daher sagten sie: würden
wir nun weiter bis unter den aequa-
tor kommen so würden wir es gar nicht
aus halten, dieses war aber falsch ge-
schloßen. In der Gegend unter dem aequa-
tor verändert die Sonne ihren Platz. Der
Winckel, den die Aeclyptic mit dem aequator
macht, dieser «M»macht, daß sich diese Sonne in
wenig Tagen vom aequator entfernt.
Also um die Zeit des Solstitii verändert
sie ihren Ort, und dieses macht auch, daß
unter dem aequator nicht solche Hitze ist, als
in den Ländern, die nicht weit davon
entfernet sind. i. e. in denen tropicis.
Hieraus sind zu erklähren:
schen den cordillerischen Gebürgen heißt Quit-
to, dieses liegt 12.000 Fuß höher als die Seeküste
%und ist sehr angenehm %und temperirt. Folglich ist
dies eine Höhe, in welcher bey uns der Schnee
nicht mehr schmilzt. Der Punckt, den man
in Ansehung der Höhe %und Kälte annimt, oder
jenige, wo der Schnee nicht mehr schmilzt.
Die Höhe in welcher der Schnee schmiltzt ist in ver-
schiedenen climatibus auch verschieden. Indeßen hat
man gefunden, daß in einer Höhe von 15.000 Werck-
Schue auch selbst unter dem aequator der Schnee
nicht mehr schmiltzt. Da er nun also gar nicht
schmilzt, sondern dazu immer angehäuft wird,
so sind einige auf die Gedancken gekommen
zu behaupten, daß es einen ewigen
Schnee gebe. Man muß aber bemercken,
daß diese Schnee_Berge auch durch den ge-
ringsten Wind ihre Haltung verliehren
die alsdenn herabfallen, %und sehr vielen Schaden
anrichten. Wenn man die Schnee_Schichten @zählt,@
so kann man die Schichten des vorigen Jah-
res von der sich in diesem Jahr ange-
häuften Schichte recht gut unterscheiden. Der
Schnee dünstet auch immer aus. Auf der
Spitze hoher Berge schmilzt er sehr wenig in-
deßen rühret dieses Abschmelzen mehr von dem
warmen Winde als von der Sonne her. Die-
se Winde steigen hoch, aber auch nicht bis
zu einer sehr großen Höhe. Der Schnee-
Sturz ist eine Lavine die entweder
dicht gesetzter Schneeberg von den Winden
hingerißen wird, und gantze Gegenden
von oben ein mittelmäßiger Schneeberg herab-
rollt, an andere klebt, %und er diesen wiederum
mitnimt, immer größer wird, und wie ein Ball
aussiehet; so daß er, wenn er herunter kömmt,
Bäume, Häuser, ja wohl gantze Dörfer herun-
ter %und zu Grunde richtet.
die einen ewiegen Schnee behalten. Von der
Art ist das tyrolische Gebürge %und in der Schweitz
das St Gotthardts_Gebürge, welches sich durch
das Waliser Land bis an das Canton Bern
erstreckt. Das Eis ist klahr %und von ver-
schiedenen Formen als Eißtafeln, Eißthürmen p
woraus die größesten Flüße entspringen.
Auf der Eißtafel stehen die Eisthürme
in einer sehr großen Höhe und ver-
schiedener Gestalt. Viele sind von blau-
lichten Farben, andere aber gantz klar
die alsdenn zu rauchen scheinen, wenn die
Sonne darauf scheint. Die Thäler dieser
Eisberge enthalten EisMeere. Die Eiß-
Meere in der Schweitz sind fast alle
mit Eis bedeckt. Die Eisthürme müßen
von den Eisbergen unterschieden
werden, denn diese letztern sind die-
jenigen, die allein stehen %und gantz klahr
seyn. Sie sind öfters über 6.000 Fuß hoch.
Die Eisthürme entstehen auf folgende Art: nehm-
lich aus der Oefnung der Gebürge dehnt
dick ist, wenn nun hernach wieder aus dem
Inwendigen der Gebürge Waßer kömmt, so
schmilzt es das Eis weg, %und nur das harte
bleibt übrig, woraus die Thürme entste-
hen. Ist die Kälte größer als das Schmelz¥
Waßer, so wächßet die Tafel; die Thürme
werden aber nicht größer; dahingegen @ist@
das SchmelzWaßer starck %und die Kälte
mehr, denn sind die Eisthürme hoch. Das
Wort "Alp" bedeutet in der Schweitz
die Vieh_Weide auf hohen Bergen, %und da-
her kömt der Nahme der AlpenGebürge.
an die Eistafeln; Das Eis in der Schweitz
nimt jetzt nach %und nach zu da es an an-
dern Orten abzunehmen anfängt, denn daß
daselbst vorher eine Wärme gewesen ist, das
sieht man auch in denen Producten und Ge-
wächßen.
zu haben, und ist auch härter als das an-
dere; wenn man dies Eiß in einer
Schüßel an einen Ort hinsetzt, so bedarf@s@
wenigstens 10. Stunden Zeit ehe es schmilzt, ob-
gleich das andere in weit kürzerer Zeit zer-
geht. Dieses Eis ist also nicht ein gemeines Eiß
welches schon von Natur etwas heiß ist, diese Ei-
genschaft in sich, daß es, wenn es gekocht werden
soll, eben so lange Zeit dazu erfordert, als ein
anderes kaltes Waßer, weil diese seine na-
türliche Wärme dazu nichts beyträgt; und um
wiederum es kalt zu machen, bedarf man meh-
rerer Zeit als zu einem andern Waßer.
Es muß also durch eine Jährung ein princi-
pium der Erzeugung der Wärme darin
enthalten seyn. Dieses principium ist
ein chymisches principium weil es seine
gewiße Säure bey sich hat, die die Kälte
unterhält. Die Eisbergen (das sind diejeni-
gen die in EisGebürgen wohnen) gehen da-
hin um die weißen Bähren zu tödten.
Dieses Eiß %und Schnee haben in Ansehung des
flachen Landes einen großen Nutzen; sie
bespeisen die Flüße, besonders wenn die
Wärme in die Gebürge dringt, daß sie
alsdenn schmelzen. Hohe Berge zeigen fol-
gende Phaenomene
ken wir, daß sie der Gesundheit zuträglich
ist und besonders dem Umlaufe des Blutes.
Die frantzösischen Academici hielten sich 3.
zwar bey einer sehr strengen Kälte«.», da bra@nn@-
te das Feuer aber eben so lebhaft als in der
untern Luft. Doch haben sie auch noch be-
mercket, daß noch 100 Fuß unter ihnen
Adler geflogen seyn, daraus man also
sieht, daß die Vögel durch diese Dünheit
der Luft gar nicht im Fliegen gehindert
werden. An den Orten wo die Luft äu-
ßerst dünn ist, da ist auch die beste Blut@mi@-
schung und folglich auch die Gesundheit. Die-
ses führt man auch als eine Ursach von dem
Heimweh der Schweitzer an, die sich mit
Verzehrung ihrer Kräfte nach dem Va-
terlande sehnen. Die Meynung aber,
daß sie solches Verlangen tragen bloß
aus Begierde diese Luft zu genießen, ist
gantz falsch; denn die Verbindungen der
Familien ist die eigentliche Ursache da@von@.
(Die Litthauer und Pommern haben auch ein
solches Heimweh.)
die Reinigkeit, Heiterkeit %und Durchsichtigkeit
zE. die Milchstraße, %und auch die einzelnen
Sterne darin kann man auf hohen
Bergen daselbst gleichsam wie in einem
Meer davon deutlich sehen, das sie doch bey
uns deutlich zu bemercken sind. Der Pi-
latus_Berg hat auch eine Höhle, vor die-
ser ist ein Absatz und unter diesem auf
über hundert Ruthen durch den gantzen Berg.
Ueber der Oefnung der Höhle ist ein über-
hangender Fels, an dem man wenn man die
Höhle beobachten will ein Seil aufwirft,
und sich alsdenn darauf von der Höhle schwin-
gen kann, da man alsdenn sowohl die Höh-
le als die sich daselbst befindenden Säulen
besehen kann. Man hat aber dabey nicht
bedacht, daß das Seil durchs Reiben an einen
Fels immer dünner wird, daher ist auf solche
Art, indem das Seil entzwey ging ein Beo-
bachter während dem @Würgen@ vom Felsen
gantz zerschmettert. Die Wolcken erreichen
die Spitzen der Schnee_berge; die Wolcken aber,
die Gewitter bey sich führen, die gehen weit
niedriger. Auf den Spitzen hoher Berge
sieht man die Gewitter_Wolcken unter
seinen Füßen, indem der Blitz unterwärts
führet. Die Berge scheinen die Wolcken
an sich zu ziehen, sie können als hohe hervor-
ragende Obelisquen angesehen werden, um
welche sich die Wolcken anhängen. Ue-
berhaupt ziehen emporstehende Gegenstände
mehr als eine ebene Fläche die electrische Ma-
terie an sich.
Wälder, die von da in die Ebene herabge-
stiegen zu seyn scheinen. δSchnörkel
und nicht im platten Lande anzutreffen.
Wie dieselben entstanden, ist schwer zu be-
stimmen. Es giebt Höhlen
hinzuzählen
ermarck gränzt, sie beträgt ohnge-
fehr eine Meile und ist sehr abschü-
ßig.
ge daselbst sieht man allerhand
Säulen und Figuren, die von den
Stein_Tropfen erzeigt sind, wel-
che von der Decke des Gewölbes
herunter fallen.
außerordentliche Kälte ist besonders
im Sommer, wenn die Luft warm
ist. ZE. zu Selicz in Ober_Ungarn am
karpatischen Gebürge. Diese Höhle hat eine
Oefnung gegen Mittag so geräumig wie
ein großes Thor, wo man Stücke Eis he-
Dicke breiter Fäßer gleichkömmt. Dieses Eiß, wel-
ches im Sommer steif %und gefroren ist, das schmiltzt
wenn der Winter ankömt; zu welcher Zeit es
denn auch in dieser Höhle gantz Sommer, warm
%und angenehm ist, so daß sich wilde Thiere %und Vo-
gel darin befinden.
ten, hat man ein chymisches Mittel: nehm-
lich wenn man die Kälte durch Salmiac
Küchensaltz u. s. w. hervorbringt; %indeßen giebt
es doch ein anderes Mittel, %und dieses ist: Man
schlägt um die Flasche, in der man etwas
kalt %und frisch aufbehalten will naße Tücher,
verstopft die Flasche %und hängt sie in die
frische Luft. Wenn die Luft frisch %und trocken
ist, so bleibt auch das Getränck recht
kalt. Die Spanier sollen dieses, wenn
sie nach Manilla reisen thun; Die Bauern
in Ungarn haben dazu wieder ein ande-
res Mittel: nehmlich sie vergraben es %einen
Fuß tief in die Erde, decken es zu, und ma-
chen darauf Feuer, und laßen die Kohlen
entweder drauf, wenn das Geträncke stehen
bleiben soll, oder wofern sie es gleich
heraus nehmen wollen, so scharren sie die
Kohlen weg. Die Ursache davon, daß auf
solche Art das Geträncke kalt wird, ist:
die Höhe, indem sie sich zum Feuer zieht, folg-
lich bleibt da nur lauter Kälte.
außerordentliche Kälte bey sich führet.
Er merckt als eine Ursache davon an,
daß alle Höhlen in Alabaster %und Gips¥
Steinen liegen, woher es also kähme,
daß das Waßer daselbst recht kalt
ist, welche Kälte nicht bloß daher kömt,
weil das Waßer aus der Tiefe der
Quellen kömt, sondern besonders
weil es über solche Gipssteine
fliegt. (GipsStein ist ein Kalckstein,
welcher mit vitriol_Säure vermischt
ist) vitriol bringt aber Kälte
hervor, wenn er mit Waßer
vermengt wird.
Hände angelegt worden, darunter
zE. die Salzwercke gehören: davon
sind die vornehmsten.
Wilazza in Pohlen %und zwar ohnweit Cra-
cau. Die gehen in so großer Tiefe
herab, daß der gantze Umkreis eine
quadrat_Meile beträgt, sie sollen
700 bis 800 Faden perpendiculaire
Tiefe haben.
del mit Bremen %und Schweden geführet wird. Man
fährt daselbst beständig mit großen Wagens da-
rein %und sieht auch Spuren von der vorigen Farth,
aus denen man schließen kann, daß die Höhle
damalhs noch nicht so tief war. Jetzt sieht man
aber, daß sie immer tiefer und zwar Gewölbe-
förmig eingegraben ist. Es ist daselbst eine
sehr große Menge von hohen Säulen, also daß man
sie für ein Labyrinth ansehen kann. In den
Steinkohl-Bergen befinden sich auch solche Höhlen,
welche entstanden sind, indem man immer
tiefer gegraben hat; diese gehen unter tie-
fen Seen fort über welche die größesten
Kriegs-Schiffe reisen zE. in England gehen
diese Höhlen unter dem Meer. Jetzt frägt
es sich: Ob es kälter oder wärmer in der
Höhle ist? Ein gewißer Naturlehrer Jacob
Berneville [[Mairan]] ist der Meynung, daß im Inwen-
digen der Erde eine gleichförmige Wärme
sey; diese mittlern Grade der Wärme woll-
te er gerne ausfündig machen. In dem
Observations-Keller in Paris, welcher 70.
Fuß tief ist, hängt ein Termomether nach dem man
bemercket hat, daß die Differenz des Winters %und
des Sommers einen Grad betrage. In den Ge-
bürgen von Bausilon ¿ hat er in einer Höh-
le welche 5 bis 700 Fuß tief ist, bemerckt, daß
die daselbst befindliche Luft temperirt ist, und ohn-
Fahrenheidtschen Termomether beträgt. Aus
diesem will er auch schließen, daß sich eine
gleichförmige Wärme im Innwendigen
der Erde befinde. In dem Hartz-Gebürge
ist ein Rummels-Berg, in dem sich eine
Schacht von einer beträchtlichen Tiefe befin-
det. Daselbst ist eine solche Wärme, daß
man gleich seine «¿»Kleider ablegen muß, wenn
man daselbst hinkömt. An dem Schacht ist
gleich eine Quelle, deren Waßer so eißig
ist, daß man es kaum trincken kann.
Diese große Kälte des Waßers kömt bloß
daher, weil die Quell_Adern über Ala-
baster fließen. Das Waßer aber, das
über Kieß fließt, das führet eine gewich-
tige Hitze bey sich, weil der Kies Schwefel-
Theile in sich hält. Auch in Bergwer-
ken wo es viele Schwefel-Schichte giebt
ist eine starcke Hitze zu vermuthen. δSchnörkel
der Erde giebt, ersehen wir an denen Phae-
nomenis des Erdbebens. Vor dem Erdbeben
gehen folgende Kennzeichen vorher.
feurige Luft-Erscheinungen zu erwarten wären;
Dieses komt daher, weil alsdenn Dämpfe auf-
steigen, und also die Ursachen von diesen Wür-
kungen seyn.
und Mäuse kommen aus ihren Löchern, über-
haupt werden Pferde %und andere Thiere in
den Stallungen sehr unruhig, die Menschen
fühlen so zu sagen eine Veränderung, und
ein gewißer Schwindel fällt sie an.
so sind dabey zu bemercken
gemerckt: besonders auf ebener Fläche nicht
so wie auf hohen Thürmen. Der Stoß wird
aber allerwärts gefühlet, vornehmlich in Mau-
ervesten Gebäuden. Die Schwanckungen ge-
schehen nach gewißen Gegenden, und bedient
man sich daher des Ausdrucks: das Erdbeben
hat seinen Strich entweder von Morgen gegen
Abend oder (das Waßer zeigt auch die Schwan-
kungen des Erdbebens) diese Schwankungen
sind die Ursache von den großen Verwüstun-
gen und Zerrüttungen, denn sobald ein
Gegenstand geschwenckt wird, so bald ist er auch
Erdbeben die Richtung hat, so wie die Häu-
ser in der Reihe stehen, so werden alle
Häuser umgestoßen, dieweil wenn eins
gehoben wird, so muß nothwendig das
andere niedersincken. Indeßen wenn es quer
durchgehet, denn pflegt nur eins in Gefahr zu ste-
hen. In Peru, wo es öfters Erdbeben giebt¿
lachten die Peruaner, als die Spanier sich da-
selbst hohe Häuser von Steinen bauten, und
sagten ihnen, daß sie sich Gräber baueten,
welches auch würcklich zur Zeit eines
Erdbebens erfüllt wurde, weil die
Häuser, die hoch von Stein aufgebauet
seyn, dadurch einer desto größern Gefahr
ausgesetzt sind.
so mercklich als an denen Küsten zE. in Sicilien¿
wo der Vesuvius nicht weit von den Kü-
sten entfernt ist. Preußen ist zwar nahe an den
Seeküsten, es ist aber von allen Gebürgen
weit entfernet, und so ist auch Litthauen und
Pohlen.
Ursache vom Erdbeben in der Ober_Fläche
oder ob sie tief in der Erde anzutreffen sey.
Lehmann behauptet: daß die Ursache davon in
der OberFläche steckt, und zwar erklärt
Kieß in der Erde, der so aussiehet, wie Meßing,
mehr weißlicht auch gelblicht und stahlfarbigt.
Dieser Kieß enthält Schwefel %und Eisen_Theile,
welche wenn sie naß werden und verwit-
tern sich gleich erhitzen und in Brand gerathen.
Nun liegen in der Erde gantze Lagen von
solcher Materie, so sich gleich erhitzen, welche
man an warmen Brunnen sehen kann;
davon Quell_Adern über solchen Kieß laufen.
Indeßen ist dies nicht ein zureichender Grund,
denn wenn das wäre, so man kann man
daraus den Zusammenhang %und die Geschwindig-
keit des Erdbebens erklären. Die Ursache
muß also ohnfehlbahr tief in der Erde seyn, von
wo Canäle nach andern Gegenden ausge-
hen. Unsere Erde ist im Anfange der Welt in
allen ihren Theilen flüßig gewesen, woher auch
die Abplattung derselben herkömt, wel-
ches an jedem Cörper zu sehen ist, welcher
wenn er vorher flüßig war, diese Figur
bekömt. %.Quaestio Wenn nun die Erde fest geworden
ist, ist sie es erst auf der Oberfläche oder
im Innern geworden? %.Responsio Auf der Oberflä-
che und denn nach %und nach im Inwendigen. ZE.
Eine Mauer von einigen Füßen dicke muß
30 Jahr Zeit haben um völlig auszutrock-
nen. %.Quaestio Ist die Erde schon jetzt bis zu ihrem
nicht bis jetzt im chaotischen Zustande? %.Responsio
das kann kein Mensch ausmachen, indeßen ist
es sehr wahrscheinlich, daß ein so großer
Körper, deßen Durchschnitt 1.720 Meilen
ist, eine sehr lange Reihe von Jahrhunderten
bedarf zu seinem Trocknen; folglich muthma-
ßet man: daß die Erde bis zu ihrem Centro
noch nicht sey fest geworden. Aber wenn sie
erst auch bis zu ihrem Centro wird fest
geworden seyn, alsdenn wird sie auch nicht
bewohnbahr seyn; daraus kann das Erd-
beben am Besten erklähret werden, die-
weil die Oberfläche fest ist, so kann da-
rauf keine Veränderung geschehen, als dieje-
nige, die durch die Sonne %und Mond gewir-
ket wird. Wir müßen uns also vorstel-
len, daß das Centrum unserer Erde
noch gähret, und daß sich daselbst noch immer
«die» <etwas> von der chaotischen Materie absondert.
Das Getöse des Erdbebens wird vergli-
chen
auf einem gepflasterten Wege fährt; und
Dieses Erdbeben gehet auch bis in den
SeeGrund, die Schiffe werden so sehr %und so plötz-
lich erschüttert, daß alles darauf praßelt
und das öfters alle Thaue reißen. Die
an: daß die Ursach davon nicht über uns, folg-
lich nicht in der Sonne %und im Monde, sondern unter
uns, im Innwendigen der Erde zu suchen sey.
gen in Zusammenhange. Wenn die Erde zE. in
Neapel bebet, so höret der Vesuvius auf. Die
Erdbeben geben auf einmahl nicht viel Erschüt-
terungen, sondern ein Erdbeben dauert 10 bis
12. Secunden, alsdenn fängt wieder ein neues
an. Die Ausbrüche der feuerspeyenden Ber-
ge geschehen aus den Spitzen derselben, und
die erste Materie, die ausbricht, ist weich,
%und wird in Waßer aufgelößt. Diese Berge,
welche <aus> nichts anders als aus Erdbeben entstan-
den sind, bestehen aus solchen Lagern der Erde, die
alle weich waren und hernach hart gewor-
den. Der Vesuvius selbst bestehet aus Schichten,
die aus dem Waßer gezeuget sind, denn
wäre er nicht auf solche Art entstanden,
so müste der Ausbruch nicht durch die
Spitze sondern durch einen nähern Berg
geschehen. Ueberhaupt alle Berge, die aus
ihrer Mündung feuer speyen, sind auch eben
daraus entstanden. Bey der Insel Panino ist
eine neue Insel entstanden, die aus lauter
ge. Hecla, der viele Neben_Berge hat, @kann@
auch Feuer speyen zE. der Grablo, Vesuvius
%und Aetna in Italien. Der Aetna ist der Va-
ter von denen feuerspeyenden Bergen, denn
um ihn siehet man den gantzen Reichthum
des Auswurfs der Materie. Er hat
12.000 Fuß perpendiculaire Höhe, und seine
Spitze ist beständig mit Schnee bedeckt.
In seiner basi beträgt er 4. Meilen. Man
hat 1_1/2 Tage reise Zeit, ehe man seine
Spitze erreicht, von unten kann man sie
gar nicht sehen.
Außer diesem crater sind durch seine Ab-
schüßigkeit eruptiones, deren einige so
hoch %und noch höher als er selbst sind, und
welche gleichsam alle craters haben.
Es sind Jahrhunderte gewesen, wo sie gar nicht
gespien haben. Im 12ten Saeculo hat der
Vesuvius zu speyen aufgehört; damahls
wuchßen Wälder darauf, worin sich wil-
de Thiere befanden. In der Folge der Zeit
aber entstand ein Erdbeben, %und kurtz darauf
hat der Berg wiederum zu speyen ange-
fangen, so daß dadurch erbärmliche Zer-
rüttungen geschehen seyn. So weit die Rö-
na immer gespien hat, %und vesuvius nicht. Vor
Erbauung der Stadt Rom soll er gespien haben,
wie auch einige Autoren die Spuhren davon
beschrieben haben. Der Aetna hat zur Seite
große eruptiones, deren einige größer sind als
der Vesuvius, und als seine Kinder anzusehen sind.
Bey Eger und Hessen sieht man Spuhren von
solchen Craters, und in Cölln wird eine Stein-
Erde oder überschwemte Asche aus den feu-
erspeyenden Bergen, welche Terascho ge-
nandt wird (auch Tuff: wird sie genandt)
an die Holländer verkauft, damit kann
man unterm Waßer mauern, und es
geht nicht von einander, sondern es wird im-
mer härter. In solchen feuerspeyenden Ber-
gen kocht es so sehr, daß ein Stoß in Neapel
sehr weit gehöret werden kann. Der Rauch
ist electrisch und fast gefährlicher als der Bruch
selbst. Vor dem Feuerspeyen geht immer
ein Platz-Regen vorher. Zur Zeit des
Speyens des vesuvii sind viele Städte über-
schüttet worden; darunter unter andern
Herculeanum gehört, wo man sich noch durge-
graben und verschiedene Schriften gefunden
hat, die man aber, weil sie von der Hitze
gantz mürbe gemacht worden, nicht hat lesen
können. Es mag vielen Städten so gegangen
seyn, von denen wir gar nichts wißen,
großen Revolutionen schlößen können. Das, was
die feuerspeyenden Berge auswerfen, heißt
Lawa, %und das ist ein Strohm von zusammen ge-
schmolzenen Metallen, welcher plötzlich hervor-
bricht und sich alsdenn herab läßt. Es ist als eine
schwefel_Wolcke anzusehen, die sich 2. bis 3. Ita-
lienische Meilen weit schiebt. Sie ist eine deut-
sche Meile oder 2.500 Ruthen breit. Der
Aetna hat so viel Lava ausgeworfen, daß
davon 4-5. solche große Berge könnten
gemacht werden, als der Vesuvius selbst
ist. Am Tage sieht sie, wenn sie auch @glüht@
nur wie Rauch aus, bey Nachtzeit aber
als wenn es lauter Feuer wäre. Wenn
die Lava hart wird, so kann man sie als
wie die Steine gebrauchen, dahero auch in
Neapolis die Straßen damit gepflastert
sind. (Die Lava von Aetna ist poreuse)
Man hat dem St_Agatus und dem St_Ja-
nuarius zu Ehren eine Geschichte aufbehalten,
daß nehmlich bey Gelegenheit des Feuerspey-
ens bey der Stadt Catanea, welche gar
keinen Hafen hatte, mit dieser Lava einer
von den prächtigsten Häfen ist gemacht
worden, indem sie sich nicht weit von dieser
Stadt in die See herunter gelaßen hat
kam wieder eine Lava, welche ihn wiederum gantz
ausfüllte, %und folglich auf solche Art gantz unbrauch-
bar machte.
hernach den schönsten Boden, und macht densel-
ben überaus fruchtbahr. Die Lava ist öfters
auch sehr hoch, so daß sie großen Bergen nichts
nachgiebt.
ßer, das zum festen Lande gehöret. Der Mor-
rast unterscheidet sich von den Seen darinnen,
daß wenn er tiefer wäre, so würde er
auch eine See sein. Das Waßer des festen
Landes kömt aus den Quellen, und der phy-
sische Ursprung deßelben ist gar nicht schwer ein-
zusehen. Wenn die Erde ein SchuttHaufen
von allerley Materie wäre, so wäre
auch keine Quelle, so wie solches an der
Insel Ascension zu sehen. Sie ist ein verbrand-
ter Felß, oder ein über einander gehäufter
Haufen, folglich ist es gleich natürlich, daß da-
selbst keine Quelle entspringen kann; nun ist
die Erde nicht so beschaffen, sondern sie liegt
ordentlich nach gewißen Schichten. Je mit mehr
weniger wird man gewahr, wenn man a-
ber untersucht, daß daselbst alles in einer
Ordnung neben einander liegt. Die DammErde
ist die oberste Fläche von der schwartzen Erde.
Bey uns ist diese oberste Platte sehr klein¿
unter dieser befindet sich der Lehm, welcher als
ein Gewächs von der sich unter ihm, befindenden
todten Erde anzusehen ist. Eben so kann auch
flüchtige Alcale, welches sich in alter Kreide
und Kalck befindet zum Thierreiche gerech-
net werden. Nach dieser Gewächs-Erde
kommen die Schichten; diese halten nicht
beständig eine gewiße Ordnung, sondern sie
sind nah gewißen Gegenden auch in verschie-
dener Ordnung befindlich. Diese Erdlagen
liegen so bey <%und über> einander wie die Blätter
in einem Buch. Was ein stratum an einen
Ort für eine Dicke hat, dieselbe hat es
auch an einem andern, soweit als sich
daßelbe erstreckt: Diese Lagern sind öf-
ters von sehr großer Dicke, und diese Dicke
wird hier die Mächtigkeit genandt. An einem
Orte ist ein mächtiges Lager von Thon, her-
nach folgt ein 10 Fuß dicker Kies hierauf
eine Schichte von Kalck, p %und man findet or-
dinair, daß sich diese Lagern der specifi-
Erde bestehet liegen nicht horizontal, sondern sie
incliniren sich, so wie die Landes_Flächen. Die
Quellen sind aber die Gänge, die sich das Waßer
zwischen Schichten durchbohret; Ein guter fester Thon
läßt sie nicht gerne durch, da aber die Lager
abschießig sind, so fließt es auch natürlich
dahin, wie dieselbe incliniren. Wo die
Quell-Adern zum Ausbruch, oder wie mans
nennt an den Tag kommen, da machen sie einen
Bach. Wenn viele QuellAdern ausbre-
chen, denn entstehen auch viele Bäche, und wenn
sich diese wiederum vereinigen, so ge-
ben sie Ströhme %und Flüße.
de, so mache ich einen Brunnen. Daß die Quel-
Adern den Ströhmen sehr viel Waßer zuführen,
kann man daraus sehen, daß wenn ein Fluß
in Ansehung seines äußern Waßers ziemlich
abnimt, so führen sie ihm doch immer so viel
zu, daß der Strohm niemahlen zu fließen, auf-
hören kann. Hin %und Wieder entspringen auch sol-
che QuellAdern aus dem Grunde des Meeres, als
zE. bey den Orten Elcaliff, wo man frisches
trinckbahres Waßer aus dem Grunde des Mee-
res hervor hohlen kann.
wie ein Stück Zucker in sich ziehen, und hernach
herauslaßen, daraus aber läst sich nichts er-
klären. In der gantzen Welt ist keine Quel-
le oder Brunnen anders möglich, als wenn
das Land rund herum höher liegt, als
die Quelle über den Brunnen. In den Ge-
bürgen ist alles von Quellen, weil sie
alle höher sind als das Land an sich. In ebe-
nen Flächen kann es auch viele Quellen geben,
welche doch aber aus einer Höhe entsprin-
gen, obgleich sie weit davon entfernt seyn
mögen.
%und Arabien, diese sind in diesen Ländern mit
sehr großer Mühe von der gantzen Nation
gegraben. Diese Brunnen werden da-
selbst auf folgende Art angelegt: Man
gräbt stuffenweise bis 100 Fuß tief in die
Erde, und zwar so, daß es nach unten zu
immer enger wird. Man muß daselbst
sehr tief graben, ehe man auf die Schich-
ten kömmt; dieses kömt daher, weil hier ehe-
mahls ein inländisches Meer war, von dem
sich eine so große Sandschichte gesetzt hat
in welcher das Waßer gantz perpendi-
culair bis an die Erde dringt. Man muß al-
so erstlich diese Sandschichte untergraben, als-
denn kömt man auf abschießige Schichten wo-
rinnen man alsdenn Quellen findet. Die
die Wüste Barba enthält Steppen, die schon be-
baut werden können. Im Sommer aber, wenn
es nicht regnet, trocknet alles aus. Hinge-
gen sind die Wüsten in Arabien %und Africa, wenn
sie auch sehr viel Waßer bekommen, niemals
fruchtbahr. Alle Steppen in Rußland liegen
zwischen zwey Ströhmen. Sie liegen höher als die
Ströhme, folglich kann daraus auch keine Quel-
le entspringen, dieweil die Erde daselbst
nur über einander gehäuft ist. Die Brunnen
in gewißen Districten in Arabien trocknen
auch aus, oder die Heuschrecken fallen hinein,
crepiren, %und verpesten sie.
periodisch, andere beständig, andere wiede-
rum zwar nicht periodisch doch aber nach ge-
wißen Abwechselungen. Solche periodische Quel-
len giebt es in der Schweitz, davon einige
nur im Sommer fließen, und das kömmt
daher: In der Schweitz sind hohe Schnee_Ge-
bürge, daher wenn daselbst einiger maßen
der Schnee schmilzt, denn fließen sie herunter.
fließen, dieses kommt daher: Am Tage fließt
das Schnee_Waßer nach %und nach von der Höhe
der Gebürge herunter, und samlet sich, wo-
rauf es sich denn in der Nacht ergießt.
In Grönland %und Island sind wieder Quellen
die sich nach dem Monde richten. Auch bey Cra-
cau soll eine solche Quelle sich befinden. Wir
haben angezeiget, daß die Anziehung des Wa-
ßers vom Monde in 24 Stunden 2.mahl ge-
schiehet und zwar dadurch, daß er ein-
mal mehr anziehet als das andere, wel-
ches letztere alsdenn fallen muß. Hier ist
es aber nothwendig, daß der Mond eine mer¿-
liche Größe der Fläche an sich ziehe, damit
alle Theile darin horizontal bleiben
möchten, welches er doch aber nicht thun
kann, oder wir es vielmehr nicht einsehen kön-
nen, und es doch demohngeachtet in Island
geschiehet. Man mercke aber an: Es sind
gewiße Länder, wo der Mond in die
Gewächße, Witterung p mehr Einfluß hat
als bey uns. ZE. unter den Polen, unter
dem Aequator. Ein spanischer Autor [[???]] benach-
richtiget uns, daß es in Peru ein Rohr von
der Höhe eines Mastbaums gebe, daßelbe
soll hohl seyn, und viel Waßer in sich ent-
halten. Man findet, daß das Waßer in
des Mondes auch zu und abnehme. Imgleichen hat
¿¿¿ ein englischer Autor [[Lind]] von den Kranckheiten der Men-
schen in verschiedenen WeltGegenden geschrieben; dieser
mercket an: daß in Bengala, man die Landes-
Kranckheit, welches faule Fieber sind, eingerißen
ist, sich das Sterben der Menschen nach dem @Monde@
richte. Zur Zeit der Abnahme des Mondes ster-
ben sie mehr als beym Zunehmen, wenn
aber eine Mondfinsternis ist, denn sterben
die meisten Menschen. Dieses kann aber aus
dem Einfluße, den der Mond auf das Waßer
hat, nicht erkläret werden. Indeßen mü-
ßen wir es doch nicht für unmöglich halten.
Der Mond würckt auf unsern Luft_Kreiß nicht
mehr als auf unsere Erde oder aufs Waßer.
Wenn er 10. Fuß hoch das Waßer hebt, so hebt
er auch die Luft 10. Fuß hoch. Wir können aber
nicht wißen, ob es nicht wo etwa was ein-
flüßiges gebe, woraus man alle electrische
Erscheinungen zE die Nordlichter das Ungewitter p
erklähren kann. Wenn sich dieses hoch und
weit erstrecket, denn darf des Mondes Ein-
fluß nicht einmahl nahmhaft gemacht wer-
den. Das ist nur ein Meer von lauter
Aether, welches die Pyrosperie genandt
wird; indem diese Materie nun auf alles
es auch möglich, daß sie auch auf die Kranck-
heiten der Menschen einen Einfluß habe. @Wir@
müßen deswegen dennoch die Erfahrun-
gen des Einflußes des Mondes nicht ver-
werfen, sondern wenn wir sie auch nicht
einsehen, dennoch annehmen können; denn
es scheint, daß wenn wir mehr Beo-
bachtungen anstellen werden, wir
auch würcklich eine Regel davon geben
werden können.
des Waßers. ≤
worin sich weder etwas vegetabilisches noch
etwas aus dem Thierreich befindet. Das
Regen_Waßer aber enthält vieles aus dem
Thier_Reich %und aus dem Pflantzen_Reich, und
das ist auch die Ursache, weswegen es so
zeitig faulet. Vom mineralischen ist zwar
das Waßer, welches aus der Luft kömt
rein, aber das Waßer auf der Erde ent-
hält um desto mehr davon. Unter dieses
Waßer, oder dasjenige, was am wenigsten vom
mineralischen enthält, das ist das Sumpf-Waßer,
welches aber in der Stelle viel vegeta-
bilisches enthält. Das weiche Waßer löset
nur die Seife auf, imgleichen laßen sich auch
die Gewächße gut darein kochen. Hingegen
thut das Quell-Waßer das nicht, denn
die Gewächße maceriren nicht leicht da-
rin, das harte Waßer ist aber gut zu
trincken; die gemeinen Leute nennen
dasjenige, was sich auf dem Grunde die-
ses Waßers setzt, Salpeter, das ist aber
der so genandte Kiesel-Stein oder
tophus. Die Acker_Erde findet sich in
solchem Waßer aufgelöst und diese ent-
hält sehr viele Luft in sich, welche der
aër fixus genandt wird und von dem
aëre libero sehr unterschieden ist. Die-
ser aër fixus kann von diesem Waßer
nicht anders, als durch ein langes Kochen
befreyet werden. Wenn nun also das
Waßer gekocht wird, alsdenn gehet der
aër fixus heraus, und dadurch praeci-
pitiret sich auch zugleich eben so viel
von dem Tophus auf dem Boden; dieser
aufgelöset. Dasjenige Waßer, welches
lange in der Luft stehet, das verlirt
auch seinen aërem fixum. Wenn der aër
fixus aus dem Waßer herausgehet, denn
wird es schaal. Man kann ihn aber auch
wiederum dem Waßer ersetzen, wenn
man in daßelbe ein stück Kreide hin-
einlegt, woraus man viele Luft_Bla-
sen herausgehen sieht, und auf solche Art
bekömt das Waßer wiederum seine Kraft.
Mit dem Pyrmonter Waßer ist es so
bewandt: daß daßselbe den aerem
fixum sehr lange behält, und deswegen ist es
auch sehr gesund. Diese harten Waßer ent-
halten viele irdische Theile %.imgleichen EisenThei-
le mit Vitriol vermischt. Wenn man wißen
will, ob das Waßer Eisen_Theile enthält
so nimmt man Gall-Aepfel und gießt
von dem Waßer herauf, welches man pro-
biren will, wenn das Waßer nun
Eisentheile enthält so wird es gantz schwartz
um wiederum zu probiren ob es al-
calisch oder laugenhaft sey, pflegt man
etwas saures hereinzulegen, da es denn
gleich zu brausen anfängt. Wenn man wie-
derum versuchen will, ob Kochsaltz darinnen
und Scheide-Waßer, wenn man dieses auf
das Waßer gießet, so wird es milchicht trü-
be. Bey einer chymischen Analysis be-
merckt man immer, daß aus einer flüßigen
Materie beständig etwas verlohren gehet,
und Boerhave sagt auch: daß dies ein
weißer Spiritus rector sey, oder es ist
eine gewiße flüchtige Substantz in dem Wa-
ßer und in der Kraft deßelben, welche
verfliegt. Dies soll also in den Gewächßen
sich befinden, und ich kann zE. dem Canehl-
Oehl alle seine Würckung benehmen, wenn
dieser spiritus aus ist, ohne daß doch das
Gewicht, welches daßelbe vorher ge-
habt, verlohren gehet. Was diesen spiri-
tus rector betrift, so ist derselbe nichts an-
ders als der erwehnte aër spiritus fixus.
Wenn man Kreide nimmt und dieselbe zu
Kalck brennet, so steigt da eine Menge Luft
heraus, welche wenn man sie in ein apar-
tes Gefäß sammelt 1/3tel von dem Gewicht
der gantzen Kreide ausmachet, und man
kann damit folgendes experiment machen.
Wenn ich ein Gefäß geschabter Kreide habe,
und vitriol darauf gieße, so treibt das
letztere die Luft aus dem erstern heraus.
ge, die in ein anderes Gefäß gehet, so daß
die Luft sich in daßelbe sondern kann, so
wird wenn in dem letztern sich Waßer be-
findet, dieses Waßer aber so gut wie
das Pyrmonter Waßer, während dem,
daß diese Luft in daßelbe eindringt.
Auf solche Art kann das Waßer auch vor
der Fäulnieß bewahret werden, und
ist besonders kräncklichen Persohnen
sehr vortheilhaft. Das Pyrmonter Wa-
ßer hat bloß durch den aerem fixum
diese Kraft, und daßelbe behält ihn @auch@
am längsten in sich und zwar auch in
großer Menge. Im Canton Bern in der
Schweitz ist ein Ort Phaeffer, von dem
die dasige Quelle die Pfepfer-Quelle
genandt wird, welche auch von ebender-
selben Beschaffenheit ist. Die Ursache davon
ist: die Erde daselbst enthält viele Krei-
de-Schichten und auch Vitriol; da nun die
Quell_Adern über diese Schichten @fließen,@
so spühlen sie auch zugleich Vitriol @ab,@
wovon es alsdenn den aerem fixum
und auch diese Beschaffenheit erhält.
Die Ursache von der Bitterkeit des Wa-
ßers ist das nitrum-Saltz. Von der
dem bittern Saltze ziemlich übereinstimmt, und
ein medium purgationis ist.
Waßer ist dahero auch unserem Cörper sehr ange-
meßen, daß so zu sagen die Röthe unsers Bluts
daher zu kommen scheinet. Das Eisen hat also eine
nahe Verwandtschaft mit unserem Cörper, wie
denn auch wahrscheinlich ist, daß unsere Fasern
%und Muskeln daher ihre Festigkeit haben. Das
@re@chte Leben der Thiere scheint vom aere fixo
zu kommen.
Cörpers beträgt wohl die Luft. Diese Ma-
terie, obgleich sie sehr flüßig ist, so dienet
sie doch zu einem festen Zusammenhange
der Theile, die davon eingeschloßen sind.
Diaet vorschreibt, und
besonders des Morgens. Viele Brunnen
sind nicht so wohl durchs Trincken als
durchs Baden zuträglich.
heiße Brunnen entspringen aus Quell_Adern
die über strata von Kieß gefloßen sind.
Diese strata sind von Metal und Schwefel
gemischte Stücke, und sehen wie Messing aus.
rites genandt wird, hat diese Eigenschaft
an sich, daß wenn er an der freyen Luft
liegt, und darauf regnet, so erhitzt
er sich von selbsten, und dieses scheint
auch der Ursprung von den warmen Brun-
nen zu seyn. Alle kalte Brunnen ent-
springen aus Quell-Adern, die über stra-
ta von Gips und Alabaster fließen. Der
Gips ist ein Kalck, der mit Vitriol_Oehl ges@ä@-
tiget ist, und der Alabaster ist darin von
ihm unterschieden, daß er sich beßer verar-
beiten läßt. Wenn Waßer mit Gips ver-
mengt wird, so ist alsdenn ein gantz an-
deres Phaenomenon als beym Kalck, denn
hier wird der gebrandte Gips bald fest
und kalt, wenn also Gips-Lager in
der Erde angetroffen werden, und Quell¥
Adern darüber fließen, denn nehmen sie da-
von die Kälte an. Mergel ist wieder
von Gips unterschieden, denn das ist ein
compositum von halbThon %und halbKalck.
Er wird Thon_Mergel genandt, wenn mehr
Thon als Kalck sich darinnen befindet,
KalckMergel aber wird er genandt, wenn
eine umgekehrte proportion ist. Durch diesen
Mergel werden die sehr strengen lehmigten
Aecker verbeßert. Dahingegen werden die-
jenigen Aecker, die viel Kalckigtes in sich
Gips darauf streuet, welcher alsdenn die
vitriol-Säure aufgeschluckt, und nun das
Land dadurch befruchtet wird. Das Karls-
bad, %imgleichen das Achner Bad sind hei-
ße Brunnen. In Grönland und Island
soll es auch dergleichen heißes Waßer geben,
welches wie in den Fontainen bis über
60 Fuß hoch getrieben wird. Dieses ist
eine Chymische Hitze, die durch Vereinigung
gewißer Materien entspringet, und wel-
che von der physischen Hitze sehr unterschieden
ist. Die chymische Hitze wird in ihrer
Ef¿vescence durch die Luft befördert, wenn
man ein solches Waßer kühlen will, so
muß man erstlich das physische Feuer, den
aerem fixum heraus treiben, und als-
denn erstlich fordert es noch so viel Zeit
zum Kochen als ein gemeines Waßer.
wiegen, als da es warm war, wovon
man doch die eigentliche Ursache nicht ange-
ben kann. Es giebt auch solche kalte Brun-
nen, daß man daß Waßer daraus nicht
in den Mund nehmen kann, ob es gleich an
der Sonne liegt. Solches kalte Waßer löset
Materien auf, die die Kälte noch vergrößern
und das ist die vitriol-Säuren. Es giebt aber
kalt, wenn man aber brennbahre Mate-
rien denselben nahe bringt, so werden die-
selben davon angezündet. ZE. bey Edenburg
in Schottland ist ein Brunnen, wenn man
an deselben ein Strohwisch hält, so zün-
det sich derselbe an.
talle in sich enthalten, es ist aber kein
Metall in größerer Menge im Waßer
anzutreffen als das Kupfer. Das Caement-
Waßer in Ungarn und Liefland hat eine
Art von Kalck, die aller Witterung und
Näße wiederstehet, weil er sehr starck bin-
det. Um unter Waßer zu Mauern, be-
dient man sich des Tarasso, welches ei-
ne Asche aus den feuerspeyenden Bergen
ist, wenn dieses mit Sand und Kalck ver-
mengt «ist» wird, so wird es nicht aufgelö-
set, sondern immer stärcker. In China
verwandelt man die Metalle in Kalck
oder eine metallische Erde. Die gemeine Art
solches zu thun ist. ZE. wenn ich geschabtes
Silber durch Scheide-Waßer auflöse, und
thue etwas Sal tartari dazu, denn ist das
Silber, das zu Boden fällt, ein Silber¥
Kalck. Wenn Kupfer in Vitriol-Säure auf-
und das Waßer heißt alsdenn das Caement-
Waßer. Wenn man in solches Waßer Eisen
thut, denn wird es darin aufgelöst, und
je mehr Eisen darinnen aufgelöset wird,
desto mehr Kupfer setzt sich auch auf den
Boden, und das Eisen verschwindet
gantz. Das Caement-Waßer vom
Kupfer wird zum legiren der Mün-
tzen gebraucht. (Legiren heißt wenn
man zE. Kupfer unter Silber bey den
Münzen nimmt.) Es giebt auch giftige
Brunnen. Sie enthalten zwar nicht
Gift in sich, aber die Dünste daraus
sind giftig, denn sie tödten wenn man
ihnen nahe kömt. Das eigentliche Gift
darin bestehet aus dem Schwefel-Dampf,
ist aber alsdenn gesund, wenn man da-
mit eine Stube, darin eine Zeitlang
Krancke gelegen, die also mit schäd-
lichen dünsten angefüllet worden, räuchert.
Bey Gelegenheit der heißen Brunnen wä-
ren noch die Dampf-Bäder anzumer-
ken: Bey Pyrmont ist ein solches dampf-
Bad, wo man in einer gewißen
Höhle sich ausziehet, und von dem heißen
Dampf gantz überschwitzt: Auch
kalte Brunnen haben Ritzen in der
Erde, woraus ein Dampf aufsteiget,
der die Vögel in der Luft erstickt.
lange still gestanden hat, und also zur
respiration untauglich geworden. Eine
solche schädliche Luft kann auch durch
den menschlichen Athem entstehen, wenn
nehmlich viele zusammen in einer
Gesellschaft sich befinden. Das Gefäng-
nieß_Fieber macht auch eine solche
gefährliche Luft, die zugleich tödtet.
Die Schwefel-Theile sind sonsten ge-
sund, wenn sie nur nicht in zu gro-
ßer Menge in den Menschen dringen.
Um die schädliche Ausdünstung zu
verhüten muß man
waschen, und
großen Gesellschaften, Bergwercken
nöthig. Wenn man alte Gewölbe
oder Keller ausräumt, so muß man
sich daselbst auch vor der verpe-
steten Luft in acht nehmen, und beson-
ders kann man die schädliche Luft da-
ran bemercken, wenn ein Licht an
einem Orte nicht brennen will, oder
alsdenn kann der Mensch auch nicht mehr
darin leben. So ist zE. die Grotte del Cane
oder Hunds_Grotte beschaffen. Sie wird
so genandt, weil man mit Hunden pro-
birt, ob Menschen sich darin ohne Gefahr
aufhalten können, aus der Ursach, weil
da sehr viele Fremde reisen. An dem
Ort, wo ein Kohlen Dampf ist, da ist es
auch sehr gefährlich, er destituiret die
Nerven, und bringt die Hypochondrie
hervor; auch der Geruch von den Blumen
zE. der Veilchen, Lilien p besonders wenn
sie etwas trocken sind, ist gefährlich. In
einigen Ländern giebt es Salz-Quellen auch
Saltz-Teiche. ZE. in Rußland ist ein Teich, wo sich,
wenn das Waßer ausdünstet, das Saltz in
großen Stücken auf den Grund setzet. Es
muß aber gereinigt werden, weil es
schwartz ist, und hernach wirds der Krone
zugeschickt: Haller [[Pallas]] hat in seiner Reise_Be-
schreibung angemerkt, daß alle Spuhren
da seyn, daß das caspische Meer sich so weit
erstreckt habe, daß es mit dem schwartzen
Meer zusammenhing, und daß folglich die
gantze astracanische Steppe unter dem Waßer
lag. Man findet daher in allen Steppen, die
nicht weit vom schwartzen Meer liegen, sehr viel
Saltz. Auch überhaupt in denen Ländern, die
Abgang des Waßers haben, findet man ge-
meiniglich sehr viel Saltze. In Europa sind
keine SaltzTeiche sondern nur gegrabe-
nes Saltz. ZE. in Pohlen %und England, wel-
ches aber erst geläutert werden muß. Das
Saltz in denen Ländern heißt die Saltz-Sohle
zE. in Halle wird das Saltz erstlich gradirt
und dieses geschiehet in apparten Häusern.
Das Waßer fällt von oben auf einige @Stroh@-
Bündel, die auf Gefäßen liegen, da setzt
sich nun darauf ein Trophus, diesen kocht
man, hernach dünstet das Waßer aus
und es bleibt das Saltz übrig; dazu
pflegt man gemeinhin Steinkohlen statt
Holtz zu brauchen, weil in Halle @vor@-
her sehr viele Kanckheiten sollen grassirt
haben, welche man den Dünsten des @vie-
len@ brennenden Holtzes zuschrieb, denn
die Holtzkohlen haben etwas arsenica-
lisches bey sich, daß sie äußerst schäd-
lich seyn, besonders der Dunst, welcher
entstehet, wenn bloß die Kohlen @davon@
da sind. Diejenigen, die das Saltz ver-
fertigen heißen Halloren δSchnörkel Es ist ein Un-
terscheid zwischen dem versteinern und
besteinern, das erste nehmlich versteinern
heißt die petrifaction, welches letzte besteinern
Brunnen zE. bey Eger %und Carlsbad außer den
mineralischen Theilen auch einen gewißen Tophus.
Was dieses ist, das ist schon erklärt. Ein sol-
ches Waßer kann in etwas versteinern
und überziehen. In dem Inwendigen
dieser Quellen sind nun große Steine welche
besonders vielen Leuten Anlaß geben sich
um ehemalige Merckwürdigkeiten zu be-
kümmern, da sie doch nur auf solche
zufällige Art entstanden seyn. Wenn
aber schon einmahl die Einbildungskraft
spielet, so bringt sie auch würckliche Produ-
cte hervor, daß einige Steine für Per-
sonen von allerhand Figuren angesehen
werden, %und da nennen sie dieses ein Spiel
der Natur. Von der Art ist die Baumans-
Höhle, da sollen einige Steine die Figur
der Taufsteine andere die Figur der Mön-
che haben. Ein solcher Tropf-Stein entstehet
durch HerabTropfen solches Waßers von
der Oberfläche der Höhle. Dieses Waßer
dünstet alsdenn aus, und da setzt sich der
so genandte Spatus. Der Tropf-Stein wird
sonsten auch der Quiriter genandt, der a-
ber zu nichts gebraucht werden kann, weil
er poreuse ist. Ob sich gleich solches Waßer in
Crustam setzt, so habens doch die Menschen
tel enthalten viel Stof, feste Steine hervor¥
zubringen, und man muß nur eine Dis¥
position haben das Waßer zu elaboriren
eben so ist es auch mit den Würmern be¥
schaffen, denn durch nähere Untersuchung
findet man, daß ein jedes Thier auch seine
apparte Art von Würmern habe. Klein
ein berühmter Physicus und Secretaer
zu Dantzig hat auch solches bemerckt, daß
würde irgend in einem Eliment kein Thier
anzutreffen seyn, so würde es bey
den Menschen nicht seyn. Weil nun aber
der Mensch schon von seiner Zeugung
den Wurmsaamen hat, so hat man
würcklich geschloßen, daß auch schon Adam
solche gehabt hat, und auf alle fortge-
pflantzet habe. Man hatte sonst in
alten Zeiten eine generationem aequi¥
vocam i.e. daß aus derselben rohen Ma¥
terie auch etwas so rohes entstehet. Aber
jetzt hat man eine generationem uni¥
vocam angenommen, daß nur bloß aus
einer Art eben solche pragenerirt werden.
ßer der Luft nicht in Sümpfe oder inlän-
ßig durch Canäle durch den gantzen Erdboden
geführet wird. Dazu gehören alle Bedingun-
gen des Bodens, nicht aber bloß, daß es
gegen den Strohm abschüßig ist, sondern selbst
das Bette des Strohms zum Meere geführt
werden könnte. Bey allen Ströhmen kann
man dies als eine Regel annehmen: sie
entspringen so: daß sie mit den BergRei-
hen aus denen sie entspringen, einen rech-
ten Winckel machen. Die Ströhme, die
aus den Alpen_Gebürgen entspringen, ma-
chen mit demselben einen rechten Winckel, ge-
meiniglich erstreckt sich auch ein Berg-Rücken
von beyden Seiten des Strohms und dieses war
auch nothwendig; denn weil die Ströhme durch
den Fortfluß immer größer werden sollen, so
müßen sie auch durch Quellen unterhalten
werden, denn sonsten würden sie versie-
gen.
Merckmahle erwägen: und daher
Flüße betrachten. Die Ströhme laufen de-
sto schneller, je mehr ihr Boden Abschüßig-
keit hat. Dies Gefälle macht eine Ursach von
der Geschwindigckeit des Strohms aus. Uebri-
gens wenn 2. Ströhme verschiedene Gefäl-
le haben, so hat das Waßer, welches ein
größeres Gefälle hat, auch eine schnellere
wenn sie auch ein kurtzes Gefälle haben, lau-
fen doch geschwinder als andere. Je tiefer
auch der Strohm ist, desto schneller ist sein Lauf.
Man hat gefunden, daß die Ströhme, wenn
sie nicht weit vom Meere sind, gerade
laufen, und wiederum bey Quellen sehr schnell
fließen. Wir consideriren
auf ihre Länge an. Der Amazonen-Strohm
ist der längste, denn er läuft über 700 deut-
sche Meilen. Nach ihm sind der Niel, Seenegal
der noch größer ist als der Niel, Der Mis-
sisippi, der aus dem Missurischen Gebürge
entspringt, und dem @Sanges@, der von Nord¥
West nach Süd_West flüßet. Er entspringt
aus den Gebürgen, welche Indostan von
der Bucharey absondern.
Ein Fluß kann aber auch groß genandt wer-
den, wenn er viel Waßer in sich enthält.
Was die Breite betrift, so ist de la Plata
60. Meilen breit. St._Florentinus in Canada
ist auch so breit, daß man aus der Mit-
te des Strohms kein Land sehen kann. Der
Amazonen_Fluß ist noch tiefer als de la Plata
denn er ist wenigstens auf 200 Faden
tief, und die Höhe von welcher er fällt
beträgt 12.000 Schue. Auch die kleinen Ar-
me, die in denselben fließen, als Rio, @Ba¿@-
bey Cairo. Große Gebürge %und Wälder verur-
sachen, daß die Dünste in der Ausspannung erhal-
ten und nachhero zusammen gepreßt werden. Der
Zainir ist sehr schnell. Rio Gallo ist der schnellste
Strohm in der Welt. Er hüpft, wenn er ins
Meer fließt. Es sind zwar viele schnelle schöne
Ströhme, doch sind die meisten so beschaffen,
daß sie mittelmäßig fließen, so daß sie
schiffbahr sind. In den alten Zeiten haben die
Ströhme weit größere Gefälle gehabt, als
jetzt, welches man an den hohen und steilen
Gebürgen siehet, die von beyden Seiten des Strohms
stehen. Die Waßer-Fälle findet man nicht auf
dem Boden von der Erde, sondern auf den
Felsen, denn sonsten möchte das Waßer die
Erde so lange wegspühlen, bis der Grund des
Flußes gleich wäre. Dergleichen Waßer ist
in Europa an Rhein bey Schafhausen, wo
das Waßer 75. Fuß tief fällt, aber nicht
perpendiculair. Der Magana in Norda-
merica fällt, ehe er sich in den Setonio er-
gießt, über 150. Fuß und zwar perpendi-
culair. Bagota ein kleiner Fluß bey
Santafa in Süd_America hat einen perpendi-
culairen Fall von 1.200 Fuß, da man nicht
weiter auf solche Art auf den Flüßen fah-
ren kann, so macht man sich daselbst Bö-
tragen kann, solche werden von den Rußen
¿ollachs und von den Frantzosen Por-
tager genandt.
denen man von einem Strohm zum andern
herüber fahren kann. Als zE. der Canal
von Languedoc imgleichen der Ladagesche
Canal, welcher 1@5@ Meilen lang ist. Eini-
ge Flüße scheinen sich in der Erde zu verlieh-
ren, und kommen hernach wieder hervor
zE. die Rhone, daselbst soll ein Ge-
thöse seyn, als wenn ein Wagen von mit
Eisen_Stangen führe. Man siehet, daß ehe-
dem das Waßer daselbst die Ober-
fläche überschwemmt habe, und hernach
sich da hindurch gearbeitet hat. Die
Guadiana fließt auch zwischen Gebürgen
und Wäldern, daß man sie nicht lange
wahrnehmen kann. Auch in der Wüste von
@¿¿norbareth@ und in Persien, wo es glat-
te Formen giebt, die kleine determinirte
Landes-Rücken haben sind Ströhme, die
in denen sich daselbst befindenden Sand-
Wüsten stecken bleiben, und ihren Strohm
nicht continuiren können. Fast kein Strohm
hält sich so in seinen Ufern, daß er nicht
aussteigen sollte. Im Anfange sind sie nicht in
ihren Ufern eingeschloßen gewesen, aber in der
niger wurde, haben sich die Ströhme immer
tiefer eingegraben. ZE. in Ungarn sieht man,
daß die Donau selbst sehr viele Seen gemacht
habe, und so überschwemmen auch biswei-
len jetzt viele Flüße die Wiesen. Das Aus-
treten der Flüße ist mehrentheils dicht am Aus-
fluß, welches zu verhindern sich auch die Men-
schen bemühen, indem daselbst von beyden
Seiten der Strohm mit Dämmen verbauet
wird, damit er sich an einem andern
Orte ergieße. Deswegen sind auch nur am Aus-
fluß der Ströhme die fruchtbarsten Länder. Dies
Austreten geschiehet besonders im FrühJahr.
Es giebt aber auch Länder, wo diese Ueberschwem-
mungen regelmäßig geschehen, und ohne die das
Land nicht cultivirt werden kann. Unter
diese können wir die 2. Länder Egypten
%und Siam rechnen. In Aegypten ergießt sich
der Niel und in Siam der Strohm Menan.
Das rechte Ufer vom Niel-Strohm ist
eine Steinküste, und das lincke eine Sandküste,
da ergießt sich der Niel, überschwemmet
den Acker mit Lehm, und macht ihn auf sol-
che Art fruchtbahr. Siam könnte bewohnt
werden, wenn sich auch der Menan_Strohm
nicht ergießen möchte, denn es regnet auch
daselbst. In Aegypten regnets aber gar
nicht. Nur die Ueberschwemmung des Nils
gust. Ohne %menschliches zuthun könnte diese Ueber-
schwemmung nicht regelmäßig seyn. Ae-
gypten führet sehr vielen Waitzen aus
und bauet auch sehr viel Reiß an. Die-
ser Reißbau füllet auch die Luft mit vielen
faulen Fiebern an, weil er nicht anders
als auf einem sehr naßen Boden wach-
ßen will, so daß er auch unter dem
Waßer wachßen kann. Nun giebts auf
der gantzen weiten Welt nichts, was
eine schädlichere Luft macht als ein
lange stehendes Waßer, und eben die-
ses ist auch die Ursache, weswegen E-
gypten so schädlich ist. Die Kinder_Pocken
haben auch von da ihren Ursprung. -
berschwemmung wieder in sein Bette tritt
alsdenn ist es für ein wahres gesegne-
tes Land anzusehen, weil da alsdenn
ein schöner Wuchs des Grases und über-
dem einer der fruchtbarsten Boden ist. Es
ist dieses Aegypten zwar für das Land
gehalten, welches zuerst ist bewohnt
laßen; dieses liegt unter dem 32ten Grad, wel-
ches für den püncktlichsten Ort gehalten wird.
In diesem District ist der Sitz des Tamerlans.
Da liegen einige Gegenden, wo der Fluß Gion
durchfließet, imgleichen einige %Gegenden von Per-
sien, wovon so viel rühmliches %geschrieben wird.
Ueberhaupt die Araber und alle Völcker rede-
den beständig von Indostan. Die jezzige
Ueberschwemmung ist in Ansehung der alten
Ueberschwemmung des Niels um eine Elle
geringer. An einigen Orten steigt das
Niel_Waßer 18 bis 20. Fuß hoch und als-
dann ver@mu@thet man die gröste Frucht-
barckeit; wenn er aber zu hoch oder
zu niederig steigt daraus erfolgt ein
Mißwachs.
aus denen Ländern aus welchen sie entsprin-
gen. Wenn man den Innhalt der Mate-
rie, die die Flüße besonders im Früh-
Jahr führen, einsehen möchte, so könnte man
daraus auch auf das Mineralische des
Landes selbst schließen. Die kleinen Ströhme
führen, ehe sie in große Ströhme fallen schwe-
reres Waßer, als wenn sie sich nachhero
von ist diese: Sie sind geschwängert von der
Materie, die sie aus dem Gebürge fortge-
spühlet hat, wenn sie sich aber mit großen
Ströhmen vereinigen, denn vertheilt sich die
Materie auch in das übrige Waßer@,@
folglich muß es nothwendiger weise leich-
ter seyn. Keine Materie, wornach die
Menschen fragen ist so wie das Gold.
Die Alten hatten das Gold nur bloß aus
denen Ströhmen und nicht aus Gebürgen.
Jetzo wird so gar aus dem Rhein-Strohm
Gold geläutert. Dies bringt aber sowe-
nig ein, daß daselbst sich nur faule Leute
damit beschäftigen., und sie finden auch nur
daselbst so viel, als sie des Tages zu ihrem
Unterhalt gebrauchen. Man hört zwar, daß
in denen alten Zeiten die Ströhme mehr Gold
geführet haben, dieses ist aber nur so zu
verstehen, daß das Gold damahln; von
einem größern Werth als jetzt war.
Am Rheinstrom wird das Gold nicht in so
großer Menge gewaschen, als in Guinea.
Das rechte Bergwerck aber ist in
Brasilien. Dieses Gold_Bergwerck von
gewaschenem Golde ist ein Seifen_Werck.
pacorhon in der andienten quitto lau-
fen die Regen und Gießbäche in großen
Praecipitien, und reißen sehr viele Erde mit
sich weg. In der Erde liegt aber Gold, die-
weil es aber nicht so schnell wie die Er-
de mit dem Waßer fortlaufen kann, so
fließt es nur so lange, bis es einen tiefen Ort
oder Busen antrift; wo es sich denn zu se-
tzen pflegt, %und hier wirds auf folgende Art
angefangen: Man nimt Bretter mit Flor
überzogen, und darauf legt man ein Stück
Erde und gießt Waßer darauf, so lange
bis aller Sand abgespühlt ist, und nur das
Gold am Flor hängen bleibt. Man trock-
net hernach den Flor und klopft das Gold he-
raus. In Arabien wovon man so viel re-
det, ist gar kein Gold. δSchnörkel
die Saltz_Seen rechnen; das sind alles Wa-
ßer, welche irgendeinen Abfluß zum Mee-
re haben entweder einen sichtbahren
oder unsichtbahren. So ist zE. der Genfer-
See in der Schweitz %und auch die Boden_See.
selbst sehen kann wo der Strohm fließt. Der
Schein davon kömt aber daher: Wenn der Rhein
aus dieser See fällt und die Rohne dahin
fließt, so muß nothwendig ein Zug des Was-
ßers seyn und da ist alsdenn unten ein @Strich@
zu sehen welcher weiß ist.
sex sind viele Moräste, daher sehen auch die Men-
schen alle aschfarbig aus, von denen da-
selbst herschenden Quartal_Fiebern. Ungern
hat auch eine solche Lage hievon kömt auch
die ungarische Pest., die in Fleckfiebern be-
stehet, und das ist auch die Ursache, wes-
wegen Ungern der Deutschen Kirchhof ge-
nandt wird. Diese Fleckfieber ver-
breiten sich daselbst starck herum, und sie
schreiben selbige vom Obste her, wie bey
uns die Ruhr, «¿»die aber so wenig da-
raus als bey uns die Ruhr entspringt@,@
vielmehr ist das Obst ein remedium dafür.
In Feldlagern kommen auch die Krank-
heiten gröstentheils nur von denen
Morrästen her, die nicht weit davon
liegen. Die berüchtigsten Sümpfe sind die
Pontinischen von Rom bis Capua zu. Vie-
le kleine Ströhme haben daselbst nicht ih-
maßen stehen, und daher kommen die Sümpfe.
Der Wind der von da wehet kann einen in
@¿¿¿@ Entfernung plötzlich ersticken. Es giebt
auch Morräste in England bey Lincholm.
Höhe, wo der Schnee nicht mehr schmilzt
Meteorem i.e. Luft_Erscheinungen
sowohl feurige als naße nicht
mehr steigen.
mosphaeren.
schmilzt beträgt bey uns 6.000 Fuß, in Franck-
reich 10.000 Fuß und auf den Cordilleren
in America 15.000 Fuß perpendiculaire Höhe.
Die Region fängt da an wo die erste auf-
hört nehmlich nur bis zu der Höhe, über die
die Meteore nicht mehr steigen. Die Wol-
ken gehen in dieser Höhe nicht höher als ei-
ne deutsche Meile. Sehr wenige Wolcken stei-
gen über 6. bis 10.000 Fuß, die übrigen
Lichter, FeuerKugeln kommen von einer
Höhe die weit größer ist. Doch befinden
sich auch die Nordlichter <so> sehr hoch nicht; denn
nach denen Beobachtungen, die in Ward-
hus angestellt sind, hat man gefunden, daß
die Nordlichter eben so als die Regenbo-
gen nichts mehr als eine refraction und
repercussion der Luft_Strahlen seyn@,@
die aus denen Schnee_Theilchen in hohen
Gegenden erzeugt worden. Und wenn
das ist, so müßen sie nicht hoch steigen.
ist, daß sie sich nicht mehr weit aus@deh@-
nen kann. Es ist dünner als das
Licht, obgleich dieses von zarter Natur
ist daß es von allen Cörpern über-
haupt reflectirt wird.
beträgt ohngefehr 300.000 Fuß oder
zehntehalb deutsche Meilen. Jetzt wollen
wir ihre Eigenschaft überhaupt erwä-
gen, und zwar
Luft heißt nicht feuchte, wenn sie «nicht» viel
wäßrige Dünste in sich hält, sondern wenn
ber wenn sie dazu fähig ist. Man beurtheilt
meist die trockene und feuchte Luft nach denen
verschiedenen Gegenständen, darin sie entwe-
der Feuchtigkeit einziehet, oder fahren läßt.
Die größeste Feuchtigckeit kömt nicht sowohl von
den Nahen Mooren: als
ne trockene Gegenden, aber um de-
sto mehr Morräste sind.
sachen sieht man daraus: Die Blätter
der Bäume dünsten erstaunend viel aus
zE. Ein Hopfen-Garten dünstet mehr aus,
als eine gleich große Fläche Waßer. Die
Gewächße aber, pflegen auch in der un-
tern Luft die Feuchtigckeit in sich zu ziehen,
daher an solchen Orten zE. in Porto bello einem
Hafen, man das Papier nicht brauchen kann;
weil wegen der Feuchtigckeit der Luft
die Tindte auf dem Papier gleich ver-
fließt.
der Sonne nicht ausgesetzt sind, so ver-
ursachen sie auch eine feuchte und zu-
gleich gefährliche Luft. In dem nördli-
chen Gegenden von Egypten giebt es
kein anders Mittel haben, als das
sie künstliche Fontaïnen machen, womit
sie das Waßer in die Luft spri-
tzen um sie etwas feucht zu machen
oder sie bedienen sich auch gemeiner
Aeste dazu.
fen, Gamron, daselbst trocknet die
Luft den Schweiß gleich weg, und die
Europäischen Völcker we«l»rden daselbst
auf solche Art gleich verrückt, denn
dadurch, daß die Luft so austrock-
nend ist, trocknen die BlutGefäße
und verursachen dadurch eine inflama-
tion. Sehr trockene Luft muß also da-
her so viel als möglich vermieden
werden, Wir athmen die Luft in uns
%und dadurch thut sie uns 2. Würkungen
da sie die Lunge aufbläset, und da-
durch zuwege bringt, daß das Blut
die Adern gut durch circuliren kann.
Lunge wegnimmt. Unsere Lunge ist
dasjenige viscus, wodurch die Natur
zuschaffen. Unsere Lunge nimt aber auch
aus der Luft Nahrungs_Säfte, die mit
dem Blut vermischt werden. Wenn wir
richen, so ziehen wir die Dünste mit
in die Lunge. Die Passage nach der
Lunge ist mit Nerven verwahrt. Richt
es gut, so nimts die Lunge auf, be-
hälts, weil es ihr dienlich ist, was
übel richendes nimt sie nicht auf, weil
sie einen Wiederwillen dagegen
bezeiget. Vitriol-Alaun %und Schwefel sind
ihr nachtheilig, denn der Dampf des
Schwefels, den wir in uns ziehen, der
ziehet die Lunge zusammen, wel-
ches das Stiptivum genandt wird. Eine
feuchte Luft trocknet nicht, folglich ist
sie für uns auch nicht so nützlich als
eine mittelmäßige trockne Luft, weil
diese die Dünste aus uns wegschafft,
die feuchte Luft aber schluckt die fau-
len Dünste nicht leicht auf, sondern sie
werden in unserm Cörper aufbe-
halten, folglich ist sie der Gesundheit nachtheilig.
trocknet sie die Lungen_bläschen alzu ge-
schwind aus, welche, da sie nicht leicht @feucht@
werden, zum Zerreißen aufgelegt
sind; dadurch entstehen denn die BlutGe-
schwüre und andere Kranckheiten, die
also in einer sehr trocknen Luft in
lauter hectische Persohnen leben.
wir so wie alles andere durch ihre
Durchsichtigckeit, wenn die Dünste @ganz@
aufgelöset sind, denn ist sie auch durch-
sichtig und rein. Solche Luft befindet
sich insonderheit auf hohem Berg.
sten Reinigckeit der Luft ist: wenn
die Sterne das bebende und wa-
@bernde@ Zittern nicht haben. Wie sehr
sie sonsten immer zittern, welches
daher kömt, weil die Dünste in
der Athmosphaere durch die wir
sehen müßen in beständiger Be-
wegung sind.
a sind lauter Häuser mit solchen Dä-
die Luft da so trocken ist, daß sie gar keinen
Thau mit sich führet. Nun wird es uns
auch begreiflich werden können, wie
die Astronomie in diesem Lande so früh
hat entstehen können. Die Einwohner
daselbst haben lange Nächte, indem
die Sonne erst um 7. Uhr des Mor-
gens auf %und um 7. Uhr des Abends
untergeht; daher ist in denen Ländern
in denen der Regen so spahrsam ist,
die Luft so heiter, daß die Einwoh-
ner bey ihren langen Nächten, obgleich
sie einiger maßen kälter sind als bey
uns, erstlich einen Theil von Sternen
Nahmens geben, hernach nach ihren Lauf-
bahnen zu spühren anfingen; daß es
also gantz natürlich zugehet, weswe-
gen sie sich eher als andere Völcker auf
die Astronomie gelegt haben.
der zutheilig oder nachtheilig. Wo es kei-
ne epidemische Kranckheiten giebt da ist
eine gesunde Luft zE. in Grönland;
und überhaupt im kalten Clima wer-
wächßet auch nicht groß. Da die Ma-
schiene irgend einer Kraft also beraubt
ist, so ist es auch kein Wunder warum
die Menschen daselbst so kurz leben. @Einige@
Luft ist besonders wegen ihrer Ge-
sundheit berühmt, als
wohin man Reisen anstellet um
diese gesunde Luft zu genießen
an der See, so wie alle Länder
die wegen der gesunden Luft be-
rühmt sind. Das Seewaßer cor-
roboriret mehr als das süße Wa-
ßer, daher hat man auch gefunden,
daß in denen kalten Ländern das
See_Waßer mehr %Würckungen thut
als das andere Waßer; daselbst @ist@
auch noch die Seeluft ungesund
wenn sie mit den Dünsten von
Gewächßen vormischt ist.
eine gesunde Luft.
sehr oft diesen Ort besuchen.
heiten Mittel zur Genesung zu seyn, beson-
ders für Persohnen, die Abzehrung und Hypo-
chondrie haben; Montpellier ist der Haupt-
Ort vor allen übrigen, wo man hinreiset um
durch die Luft und die Länge des Orts seine
Gesundheit zu conserviren.
für die Gesundheit zu seyn, nur daß
er nicht so angenehm wie Montpellier
ist.
sunde Luft, von der wir jetzo handeln
wollen. Der hauptsächlichste Grund
der ungesunden Luft ist das lange stehen-
de Waßer und wenn vornehmlich noch die
Sonnen_Hitze dazu kömmt. Wenn solche Wa-
ßer da sind wo die Nächte kälter sind als
die Tage denn ist daselbst die Luft am schäd-
lichsten. Dieses ist auch die Ursache von %denen
Kranckheiten an denen Morrästen der Donau.
dem Aequator liegt von einem unvergleich-
lichen Boden, hat schöne Gebürge %und Wäl-
der. In den %Städten derselben siehts so ge-
Fremde daselbst in einer Nacht sterben mü-
ßen. Weil die Colonien alle daselbst aus-
starben ließ der König von Portugall [[???]] Ju-
den hinbringen, deren Nachkommen noch
allda leben.
Liebe zum Vaterlande, besonders aber
nach Amsterdam. Als sie nach Java rei-
seten, so baueten sie sich daselbst auch
eine Stadt, welche jetzt Batavia heißt
und Amsterdam gleich kömt. Hier ist auch
die Luft sehr ungesund, denn erstens liegt
der Boden sehr niedrig, die Canäle sind
stehend, und mit Bäumen beflantzt, wel-
che noch verhindern, daß die Sonne die
Feuchtigckeit daselbst nicht austrocknen
kann. Dies alles ist die Ursache von
der Ungesundheit der Luft in Batavia
so daß alle Jahre fast die Hälfte
von Europäern, die dahin kommen, ster-
ben. Deswegen können sie sich auch @hier@
nicht vermehren, sie hätten dahero viel
beßer gethan, wenn sie Batavia nur
eine halbe Meile von dem Orte, wo es
jetzo steht, angelegt hätten, denn die un-
gesunde Luft @in@ Batavia erstreckt sich
gar nicht weit.
der Boden sehr flach, er bestehet aus einer
schwammigten Erde. Die Engländer nennen
diesen District Senegambien, weil er zwi-
schen Senegal %und Gambia liegt. Wenn
nun das Fleisch von solchem Orte in die
Schiffe gebracht wird, so sterben viele
Matrosen bloß von dem Geruch deßel-
ben, dahero sind schon gewiße Negers
dazu Bestimt, die diese ungesunde Luft
vertragen können.
keine dauerhafte Factorey errichten, denn
die mehresten Leute starben ihnen daselbst
immer aus, bis sie endlich den sumpfigten
Boden bemerkten, wo sie nicht weit da-
von ihre Factorey erbauet hatten.
nen feuchten Boden zu haben, als Egypten
und Arabien, und die doch der Sitz von
solchen ansteckenden Kranckheiten sind, %der-
gleichen in der gantzen Welt nicht zu
finden. Unter diesen Kranckheiten sind
besonders
bien %und Egypten anzutreffen ist. Solche Per-
sohnen, die an dieser Kranckheit laboriren,
bekommen auch zuletzt ein gantz sch@euß@-
liches Gesicht.
Ländern in Europa ja in der ganzen
Welt ausgebreitet. Im Anfange des
7ten Jahrhunderts hat man die erste Nach-
richt davon gehabt. Sie werden die Kranck-
heit der Francken und Europäer ge-
nandt, weil sie sie weiter ausgebrei-
tet haben. Die Pocken %befinden sich auch
in America und Groenland p. Sie sind
nicht anzusehen als eine Kranckheit, die
aus sich selbst entspringt, sondern @nur@
als eine contagion bloß durch Berüh-
rung der Kleider auch durch den Athem
(Madame de Montague brachte zuerst
aus Constantinopel hieher: Die Kunst die
Pocken zu inoculiren)
in Arabien zu wüthen. Man ist in ei-
ner falschen Meynung, wenn man glaubt,
daß sie hier bey uns in Europa ent-
stehen könne, denn es mögen ansteckende
Kranckheiten, die so nachtheilig sind als
die Pest in unsern Landen entstehen,
so ist es doch keine Pest, denn diese kann
nicht anders entstehen, als sie muß ent-
recipiren selbige von einem, der sie schon ge-
habt hat. Diese Pest hat vor allem ein
Merckmahl, %und dieses ist das Karbunckel-
Geschwür. Aleppo bekömmt sie von der Süd-
Seite von Palestina. Die Oppinion der
Mahomedaner, welche glauben, daß die
Verhinderung und Vorbeugung der
Pest als ein Frewel wieder die göttli-
che Religion anzusehen sey, macht daß die
Pest unter ihnen so sehr um sich greift. Man
behauptet: daß die Pest in China noch
nicht gewesen ist, obgleich sie fast alle
Länder des Erdbodens durchstrichen hat.
nicht anders als durch eine contagion um
sich greifen. Sie kommen eigentlich aus
America. Es giebt auch epidemische
Kranckheiten, die gewißen Völckern
eigen sind, aber zu %gewißen Zeiten
aufhören. So sind zE. die Pocken, Gicht,
%und Vieh_Seuche. Die letzte hat ange-
fangen, da man die ViehWeiden einzu-
schräncken anfing, wo das Vieh, das
zu freßen gezwungen war, was es
nicht gerne freßen mag. Alsdenn be-
kömt es zuerst einen Schnuppen, wenn
gion. Und wenn dahero alle Stall_Füt@te@-
rung aufgehoben würde, denn möchte
auch alle Vieh_Seuche aufhören.
Orte mehr afficiret wird als an den
andern, imgleichen wenn die Luft im
Norden zusammen gepreßt, und im
Süden alsdenn nothwendig dilatirt
wird, so wird das aequilibrium
der Luft aufgehoben, und es entste-
het ein Wind.
maica, Borbadas, de la Cruce <u.s.w.> haben 2
Winde. Erstens den See_Wind %und 2tens
den Land_Wind. Den Tag durch we-
het der See_Wind, dieser kühlet die @Zeit@
durch die Insel. Wenn der Abend kömt
so läßt der See_Wind nach, und schon um
7. Uhr des Abends fängt der LandWind
an, der warm ist. Nach Sonnen_Auf-
gang hört er wieder auf: Dieser Wech-
sel der Winde macht, daß man zwischen
che bald wärmen, bald aber wieder
erkühlen.
tigkeit, Trockenheit, Wärme %und Kälte %des-
gleichen nach ihrer Gesundheit u.s.w. betrachtet. ≤
Ursache, wie wir sie dafür halten ist nehm-
lich, daß sie über große Meere kommen.
Aber diese Ursache ist falsch, denn obgleich
sie Dünste mit sich führen, so folget doch
noch nicht daraus, daß sie dieselben soll-
ten fallen laßen, eben so wenig als das
Waßer, worinnen Saltz aufgelöset ist,
daßelbe von sich laßen wird. Was
die wahre Ursache also betrift, wes we-
gen die WestWinde die Feuchtigckeiten
fahren laßen, so ist uns solche noch gäntz-
lich unbekandt. Der WestWind in
Nord_America ist trocken. Imgleichen sind die
Winde, die über SandWüsten besonders
über hohe Gebürge wehen sehr trocken, weil
die obere Luft auch von gewißer Tro-
ist eine sehr trockene Luft, wo das Holtz,
wenn der Wind wehet, solche Spalten
bekömt, daß man die Hand darin le-
gen kann, wo es gespalten ist. Dieses
geschiehet auch an den Schiffen, welche an der
Küste @vor@ Guinea segeln. Die Winde
aus NordOsten %und %NordWesten sind kalt,
aus SüdOsten und SüdWesten aber
warm. Unter allen heißen Winden
ist in Italien der Sirocco berühmt, den
die Alten Africus nandten, der in
einer kurzen Zeit die Steine so er-
hitzt, daß man die Händ daran
nicht halten kan«E»n. Es gehet diese Hi-
tze des Sirocco weit über die
Hitze der Blut_Wärme Ein jeder
Wind, den wir jemahl«en»s in Preu-
ßen %empfunden haben, der kühlt
uns. Aber es ist nicht aller@weil@
so, %und vor einigen muß man sich
sehr hüten; indem sie einen Men-
schen so erhitzen, daß er in Ge-
fahr stehet aufgerieben zu werden.
Wir leben in einem solchen Strich, wo
Grad des Fahrenheidtschen Thermo-
methers erreicht, daher kühlen uns im-
mer die Winde, weil sie kälter sind,
als die Hitze unsers Cörpers. Wenn
aber der Wind heißer ist, als die Hi-
tze des Bluts, dann muß er nothwendig
viel Schaden anrichten; so sind die Cham-
sen in Egypten, welche schon zu Anfange
des Junius zu wehen anfangen, da schlie-
ßen die Leute ihre Zimmer zu und
spritzen Waßer in die Luft; um sich
zu erkühlen.. Der Sirocco macht aber
in sehr kurzer Zeit gantz matt, so daß
er in 24. Stunden tödtet. Noch gefähr-
licher aber ist der Samiel in Persien,
der kömt von Nordosten aus Arabien,
und zwar über Sand_Wüsten. Wenn
dieser Wind wehet, so ist die Luft
gantz röthlicht. Er gehet nicht hoch, und
scheint auch nicht die Erde zu berüh-
ren. Wehe aber dem, der sein Gesicht
diesem Winde entgegen stellet (besonders
die Nase) denn er erstickt gleich. Wenn
der Cörper getödtet ist, denn ist er auch
gleich aufgelöset, und so klebricht, daß
gleich in der Hand behält. Die Ur-
sache von diesem Winde ist: Er wehet
über Sand-Wüsten, der Sand ist aber
electrisch, und denn scheint er wegen
der Hitze viele electrische Materi-
en von sich zu geben«.», welche hernach
die Winde mit sich führen. Dieses ist
auch die Ursache von denen Wind¥
Würbeln. Indostan ist das von der
Natur am reichsten versehene Land
es enthält viele mannigfaltige
Producta der Natur. Hier hat die
Natur aber auch viele Sandwü-
sten mitten unter den fruchtbahren
Gegenden verbreitet, die auch heiße Win-
de verursachen. Man hat gefunden,
daß wenn die heißen Winde na-
hen, auch fast alle Leute kranck wer-
den, nachhero aber ist die Luft so ge-
sund, daß sie ohne diese heißen Winde
auch fast alle wieder gesund wer-
den. In Narbonne werden die Einwoh-
ner, wenn der Südwind wehet, ma-
auch in Grichenland solche Würckung, daß
er die Kräfte der Munterkeit des Gemüths
auf einige Zeit stumpf macht, daß er a-
ber durch seine Farth über alle attlanti-
sche Meere diese Eigenschaft nicht verlih-
ret, ist unbegreiflich. Diese Geschwindig-
ckeit der Winde ist jetzt eben so wie die
Menge der Sterne zum SprichWort wer-
den. Wenn man aber die Geschwindig-
ckeit der Winde mißt, wozu man ein
Instrument hat, welches animus me-
tris genandt wird, so findet man,
daß der Wind der in einer Secunde
34. Fuß zurücklegt, dieses der größe-
ste Sturmwind ist, der Bäume um-
wirft. Die %Englischen RennPferde laufen
in einer Secunde 61 bis 67. Fuß. Con-
dumine [[La Condamine]], ein frantzösischer academicus
hat dieses beobachtet, und merckt an,
daß es, wenn man es nicht selber
sieht, einem gantz unbegreiflich zu seyn
scheint. Ein barbarisches Pferd läuft
in einer Secunde ohne Reuter 50 bis 51. Fuß.
%Dergleichen starcke SturmWinde aber sind bey wei-
tem nicht anzutreffen: Unter den Sturm
(Eigentlich sollte man nur die Winde
die sich bey den Attillischen Inseln, welche die
Holländer West«I»indien nennen, @original@¥
orcane nennen)
cken die sich pumpen und immer kräu-
seln. Ein solches kräuseln wird Ty-
phon genandt. Wenn dieser Wind
wehet, so kocht das chinesische Meer
und wird warm. Normahlen
richteten die orcane einen großen
Schaden an, ehe man ihre nahe Anwe-
senheit merken gelernt hatte, besonders
sind die Schiffe dieser Gefahr ausgesetzt
Hernach sind noch Stürme zu mercken, die
die Holländer die Ochßen_Augen nen-
nen. Sie entstehen über dem Tafelber-
ge in capo bonae spei. Oben entstehet
ein kleines rundes Wolckchen, und das
ist auch die Ursache, weswegen dieser
Wind ein Ochßen_Auge genandt wird. Im
heißen Welt_Strich gehen schon die Winde
nach andern Regeln, als bey uns zE.
im Bengalischen Meerbusen, attillischen
und @chymischen@ Meer, die nahe an Ländern
liegen. Diese Winde %werden von den
genandt. Diese wehen nach den JahresZeiten.
In unsern Sommer-Monathen wehet von
Anfang Appril bis zum September West-
Wind mit Regen, und in andern Monathen
NordOstWind mit trockenem Wetter. Zwi-
schen dem Wechsel dieser beyden Mouschons
welches im Frühlinge nur im Herbste ist,
sind die Zweifel_Monathe. Da entstehen
denn entweder viele Stürme oder Wind-
Stillen. In diesen Monathen mag man
nicht gerne auf Reisen seyn.
de, die in %gewißen Gegenden wehen. Der
ostliche Passat_Wind ist zwischen %denen bey-
den Tropicis. Ueber %denen Tropicis ist der
nordliche Passat_Wind. Außer denen
Passat_%Winden, sind noch Winde zu mer-
ken, die von der Art sind, daß sie bestän-
dig in einer Gegend wehen. ZE. an
der Küste von SüdAmerica wehet ein be-
ständiger SüdWind. Unter den mancher-
ley WündWirbeln ist die Waßerhose
die beträchtlichste. Von weitem hört
man kein anderes Geräusch, als ob
Gänse flögen. Wenn er dem Meere
nahe kömt, so fängt das Waßer an zu
ßer auf, und zieht sich mit dem Wind
weg, da sie denn wenn sie über ein
Schiff kömt, daßelbe zu Grunde rich-
tet. Bey der Stadt Savana (Savanen
%heißen sonst Wiesen, die %neben denen
Flüßen liegen, auch ein Fluß hat die-
sen Nahmen) war auch eine solche
Waßerhose. Die Verwüstung war
einmahl so groß, daß als dieselbe
einmahl über die Stadt gekommen war
alles wie Spreu zerstreuet hatte.
rungen zu denen Jahres_Zeiten, cli-
matibus und Landstrichen. ≤
RegenZeit der Winter. Was wir
Sommer nennen, heißt bey ihnen Win-
ter und umgekehrt, und dies zwar
nicht der Sonne wegen, sondern weil
es alsdenn regnet. So ist zE. in Indostan
der Regen sowohl wegen seiner Menge,
als seinem effect nach unterschieden. In
Franckreich beträgt der Regen durchs
gantze Jahr 16. Zoll, in mitlern 18, und
stan %und Bengalen aber regnet es in 3en
Tagen so viel, und also setzt es die Erde
in einem Tage unter 7. Zoll unters
Waßer. Bey uns können die Wolcken-
Brüche mit dem Regen in heißen clima-
tibus verglichen werden. Auf dem fla-
chen Lande thun sie keinen großen Scha-
den, indem sie bloß das Getreyde
niederschlagen, wohl aber denen Gebürgen,
denn wenn von denselben sich das Wa-
ßer in die Thäler sammelt, so entsprin-
gen Gießbäche, und reißende Flüße. An
der Küste von Guinea ist auch ein so gro-
ßer Regen; Die Regenzeit ist alsdenn,
wenn der Wind aus SüdWesten wehet,
und dieses geschiehet 3 Wochen nach dem
aequinoctio; auch wohl gar einen Mo-
nath darnach, welcher der Zweifel_Mo-
nath genandt wird. Diese Länder
im %heißen climate bauen deswegen
nur Reiß, denn dieser erfordert einen
sehr harten Boden. Man kann daraus
sehen, wie ungesund diese Länder des-
wegen seyn müßen, indem die Luft
doch hat die Vorsehung auch diese Län-
der mit Sand_Wüsten begabt, damit
die Winde, welche darüber wehen, zum
GegenGift dienen können, den Aus-
dünstungen, die aus den %stehenden Waßern
%und Sümpfen aufsteigen, und die Luft ver-
pesten, zu wiederstehen. Man sieht auch,
daß der Regen in diesen %heißen Län-
dern oft auch andern benachbarten
Ländern, wo es gar nicht regnet, zu-
statten kommen kann zE. Wenn es in @Ae@¥
thiophien geregnet hat, so ergießt sich das
Waßer in den Niel, %und schwängert ihn so, daß
er sich in Egypten wo es gar nicht reg-
net, ergießen kann, um die Felder
zu befruchten. Es giebt Länder, wo
es gar nicht, im gegentheil auch Länder
wo es beständig regnet. In OberEgy-
pten, wie auch an der Küste Chili bis
Peru einem district von 150. Meilen
regnet es niehmahls. Anno 1633 soll
es da geregnet haben. In Dlta in
UnterEgypten regnet es 3 oder 4 @mahl@
im Jahre, sonsten aber gar nicht. Die
Ursache davon scheint diese zu seyn:
In Egypten ist ein Thal, welches zwi-
Stein %und das andere eine SandWüste ist: Es ist ein
schmalles Thal, welches nirgends über 4. Meilen breit
ist. Dieses Land, welches zwischen trockenen
Gegenden liegt hat große SandWüsten, deren
Sand durch die große Hitze eine electrische
bekomt, und auch solche Art werden durch die
electrischen Würkungen die Wolcken bestän-
dig von denen Winden weggetrieben.
An der Küste von Chili wehet ein bestän-
diger SüdWind, mit dem es daselbst
so bewand ist, wie bey uns mit dem
Nordwind. Die Regenzeit fängt im hei-
ßen Climate schon im April in Spanien
im Junio, und bey uns im August an.
Alle Landstriche, die an der See_Küste lie-
gen haben <eine> weit temperirtere Luft, als
die, welche tiefer ins Land herein lie-
gen, und zwar kühlt die Seeluft im
Sommer und vermindert die Kälte
im Winter. Bergen in Norwegen hat -
nur 60 Minuten größere Breite als
Petersburg und da ist auch so ein ge-
ringer Grad der Kälte, daß es im
Winter nur regnet, und schneyet. Man
darf nur aber %einen kleinen Weg über
das Sara_Gebürge thun, so ist daselbst
kungen thut. Die arcadischen Inseln lie-
gen noch Nordwärts von Norwegen
und dennoch haben hier die Leute noch
Schaafe, die den gantzen Winter durch
im Freyen bleiben. Hieraus kann
man sehen, wie sehr die Seeluft die
Kälte vermindert. Dies kömt aber
daher, weil in der Tiefe des Mee-
res eine Keller_temperatur ist; da
nun die Winde das Waßer bewe-
gen, so daß das untere nach oben
kömt, so wird dadurch die Luft, die auf
der See ist, im Sommer gekühlet, bey
großer Kälte aber im Winter gewär-
met. Ueberhaupt hat man bemerckt,
daß die OstSeite der Länder beständig
kälter ist als die WestSeite. Virginien
hat einen Winter, der eben so stren-
ge ist als bey uns, obgleich es eben so
hoch liegt als Maracco, wo man doch
von keinem Schnee viel weniger von
Winter weiß. Auf der Westseite
von Africka sind die Neger und auf
lange nicht so schwartz seyn als jene δLücke
lichen zE. Terra del Fuego liegt im 55ten Grad
der Breite, und also fast in eben dem Grad
der Breite als Königsberg, und dennoch war
im Sommer daselbst die Kälte so groß,
daß 2. Leute erfroren.
alte, die gröste Hitze ist doch wenigstens
10. Grad geringer. Hieraus sollte man
fast glauben, daß die neue Welt auch
ihrem Ursprunge nach neuer wäre
als die alte; weil man überdem
auch findet, daß sich die gantze Natur daselbst
noch nicht recht ausgebildet hat.
kälter gewesen zu seyn als jetzt, und
dies macht uns die verschiedenen Nachrich-
ten, die uns von der Beschaffenheit der
Luft in %verschiedenen Ländern zu denen
alten Zeiten, übrig geblieben sind, glaub-
lich. Wenn man zE. lieset die Beschreibung
der Römer von den nordlichen Theilen von
Italien und von der Gegend um Ge-
nua, daß es wegen seiner Kälte un-
nicht findet, sondern es ist nunmehro
warmes %und mit vielen Früchten gesegne-
tes Land. Man findet weiter, daß die
Tieber jährlich einmahl gefroren ge-
wesen, dies geschiehet jetzt nicht mehr. Cae-
sar ging mit seiner gantzen Armee über
die gefrorene Rhone, dies würde
man jetzt nicht thun können, weil das
Eis niemahlen eine solche Stärcke erlan-
get. Zur Zeit des Constantini Capronius
war das gantze Schwarze Meer zuge-
froren, dies geschiehet auch jetzt nicht
mehr. Die Gegend um dem Pnister,
wo sich ovidius wahrscheinlicher Weise
im Exilio befunden, beschreibt er so
schrecklich als wenn es an den
äußersten Enden Syberiens gewesen
wäre, da doch zu dieser Zeit in die-
ser Gegend die Luft sehr temperirt
ist. Die Römer δLücke beschreiben die Länder
am Rheinstrohm sehr rauh, jetzt aber
hält man sie für die angenehmsten
%und fruchtbahrsten von gantz Deutschland.
überreden, daß einige Länder vorhero sind
wärmer gewesen als jetzt. In der Schweitz
sieht man aus dem tiefen Schnee noch Fich-
ten hervorragen, die ohnmöglich unter
dem kalten Schnee können gewachßen seyn,
sondern schon vor seiner Zeit müßen
da gewesen seyn. Ferner sieht man in
diesem Lande am Rhein EißBerge, de-
ren Höhe auf 6.000 Fuß perpendicu-
lair beträgt, und die allenthalben
von Bergen umgeben seyn, mit
denen sie so gar nicht zusammenhangen,
und an die sie nicht einmahl anstoßen.
Es muß folglich eine Zeit gewesen seyn, wo
das gantze Thal zwischen den Bergen mit
Schnee voll gewesen, weil man sonsten
nicht begreifen kann, wie ein so gro-
ßer Berg isoli@r@t von allen andern hat
entstehen können. Dieser Schnee aber
hat auch sich zu einem Berge nicht häu-
fen können, wenn er nicht erstlich geschmol-
zen, und als Glätscher von den Gebürgen
ins Thal herabfahren und sich angesetzt
hätte. Hieraus kann man ersehen: daß
Würkung auf dieses Land gehabt hat; denn
jetzt schmilzt der Schnee in einer Höhe, die so
groß ist, nicht mehr. Es ist hier also schwer
etwas zu unterscheiden, denn man hat
noch nicht genug beobachtet, um davon
Gesetze angeben zu können; man sieht
aber aus alle diesem gleichwohl, daß ver-
schiedene revolutiones auf der Erde ge-
wesen seyn müßen, welche vorzüglich
durch die magnetische Kraft bewürckt
worden, doch läßt sich von allem diesen
nichts mit Gewießheit sagen, sondern
nur vermuthen.
Veränderung der temperatur von
Deutschland aus der Ausrottung der
vielen Wälder erklähren wollen
doch kann alles dieses nicht eine
so große Veränderung bewürckt haben.
Die Wälder machen zwar kühle Luft,
aber sie halten auch oft die Kälte ab,
indem sie die %kalten Winde nicht durch-
laßen. Franculin [[Franklin]] sagt in seiner Rei-
se_Beschreibung, daß in NordAmerica sehr
große Wälder gewesen, deren Ausrot-
tung, welche von den Engländern ge-
terung gemacht habe. δSchnörkel
durchgraben so finden wir unterirrdische Wäl-
der. Von dem Lüneburgschen an bis Friesland
findet man ein gantzes Stratum von Bäu-
men, die alle niedergestreckt liegen,
und ihre Spitze nach Westen und die
Wurtzel nach Norden gekehrt haben.
Auch bey uns giebt es eben solche Lagen
von Bäumen. Ferner findet man
gantze Strata von Knochen der Landthie-
re. Als zE. in der Höhle vom Fichtel-
Berge, wo man Knochen von Ehlephan-
ten und von verschiedenen oft gantz un-
bekandten Thieren antrift. Daß es große
Ueberschwemmungen gegeben, sieht man aus
denen verschiedenen stratis von Muscheln, die
man in ihrer wahren Lage selbst auf
hohen Gebürgen als auf den Gebürgen
in der Schweitz, die 400 Fuß über die
Fläche des Meeres erhoben seyn, antrift.
so findet man erstlich einen Nußwald, her-
nach ein stratum von Muscheln, denn wie-
der Knochen von Landthieren. Hieraus
sieht man, daß zu verschiedenen Zeiten
Ueberschwemmungen auf der Erde mü-
ßen gewesen seyn. Die SündFluth wird
uns als eine WaßerFluth vorgestellt,
welche die Menschen und Thiere nur fort-
gespühlt. Was aber die revolutiones
anbetrift, wovon wir jetzt auch hier
eigentlich nur reden, so sind diese
von gantz anderer Art, denn diese
haben alles zernichtet. Doch müßen die-
se Ueberschwemmungen und Revoluti-
ones nicht zugleicher Zeit gewesen
seyn, und die Erde hätte sich fast samt
ihren Arten von Geschöpfen nicht anders
als durch eine neue Schöpfung fort-
pflantzen können. Die Oberfläche des festen
Landes scheint sich jetzt nicht mercklich zu ver-
ändern, obgleich einige glauben, daß auch
<nach> einer langen Zeit der Boden veralte. Grü¥
ner [[Gruner]] behauptet in seiner schweizerischen Rei-
Gestein die Felsen durch die Länge der Zeit
etwas leiden, obgleich diese Zeit etwas lan-
ge seyn muß. Einige haben so gar geglaubt,
daß die großen Sand_Wüsten in Arabien
und andern Ländern nichts anders als eine
große Strecke verwitterter Felsen seyn, wel-
che sich in sich aufgelöset haben, woraus sie vor-
her entstanden seyn.
gespühlt %und erniedrieget werden. Einige wollen auch be-
obachtet haben, daß die Felsen in der Schweitz
sehr poreuss und durchlöchert sind. Doch geschie-
het dieses alles sehr unmercklich. Ein gewißer Eng-
länder Wood scheint aber diesen angezeigten
Beobachtungen zu wiedersprechen, indem
er die Gegend von Troia besichtiget hat;
und dieselbe eben so unverändert ge-
funden, wie sie Homer vor 3.000 Jahren
beschrieben. Eben so hat ein gewißer
Ratschnow [[Rytschkow]] seine Reisen aus dem Oren-
burgischen Gouvernement beschrieben. Die-
ser hat noch die alten Vestungen
angetroffen, welche mit hohen Graßbewach-
ßenen Wällen umgeben sind, und die vor
vielen Jahren von denen alten Tartarn
die die Rußen Schudi nennen sind auf
Berichten glauben, daß keine merckliche Ver-
änderung auf der Oberfläche der Erde vor-
gegangen. Indeßen haben wir auch Gr@ün@-
de das Gegentheil zu behaupten denn
Meeren, wo jetzt festes Land ist. Auch
selbst in hohen Gebürgen als zE. in der @Schweiz@
die über 6.000 Fuß hoch seyn findet man ordent-
liche Lager von See_Thieren, die so unver-
mengt seyn, daß man daraus abneh-
men kann, daß sie nicht bloß dahin ge-
spühlet sondern würcklich erzeugt wor-
den sind. Und dies wird in allen
Ländern angetroffen.
vom festen Lande, welches vorhero
glatt %und eben gewesen, und jetzt
tief unter der Erde liegt, auch mit
gantz andern Schichten bedeckt ist. In der
MannsFeldtschen Gegend gräbt man Schiefer
worin allerley Abdrücke von Fischen
wahrgenommen werden; und zwar
sind diese Abdrücke so deutlich, daß man
unterscheiden kann, was es für Fische
gewesen sind. Aus diesem Schiefer
feldt findet man in der Erde 1140 Fuß tief
ein stratum von einer Wiese, wo noch pro-
ducte als Blumen zE. das Kraut Antro-
mantanus angetroffen werden.
in denen stratis der Gebürge, und noch
mehr in denen Schichten des festen Lan-
des. Seethiere findet man auch in Marmor
Felsen. Die Gegend am EisMeere ent-
hält viele Elephanten_Knochen, imgleichen
führet der Donau_Strohm solche Gebeine
mit sich, die man auch sonderlich häufig
in den Morrästen daselbst findet. Inson-
derheit bemerckt man große Veränderun-
gen des Climatis. Denn wir finden
indianische Thiere auch Muscheln indiani-
scher Art bey uns, und einiges liegt sogar
auf der Oberfläche. Im Harz-Gebürge
findet man Crocodillen_Gerippe, Knochen
von Hörnern u.d.gl. Bey Funerro [[Touraine]] in Frank-
reich wo strenger Acker ist, dünget man
denselben mit lauter Muscheln, welche
kalckartig sind, und die man auf der Ober-
Fläche der Erde in großer Menge findet.
schehen können, denn diese war nur eine
Waßer_Fluth, die die Erde so gelaßen
hat wie sie war, sondern es müßen
nothwendig andere revolutiones, die
man aus denen angeführten Umstän-
den ersehen kann, mit einmahl über
die Erde gekommen seyn, alsdenn nothwen-
dig eine neue Schöpfung hätte vorge-
hen müßen. Diese revolutiones haben
zwar alle Länder betroffen, aber nicht
zu ein und eben derselben Zeit, und
vielleicht auch ehe als der Mensch
auf der Erde gewesen, denn obgleich
man allenthalben Knochen von See
und Landthieren findet, so hat man
doch nirgends dazwischen Menschen-
Gerippe oder andere Knochen entdeckt.
Man darf auch nicht der Schrift wieder-
sprechen, wenn man das Alter unserer
Erde weiter hinaus setzt als es Moses
bestimmt; denn er @%hat@ nur die Erde, wie
sie damahls gewesen als «sie» Gott
<den Menschen> erschaffen. Die Naturbeobachter müßen
einen gantz andern Gang gehen, und sich an
der %.heiligen Schrift zu wiedersprechen, das Alter
der Erde schon viele tausend Jahre vor Erschaf-
fung des Menschen annehmen.
tet daß das feste Land immer mehr zunimmt,
und daß sich das Meer zurückzieht, und wenn
sie in die alten Zeiten zurückgehen, so sa-
gen sie, daß das Meer im Anfange die gantze
Erde bedeckt habe, und sich nun allmählig zu-
rückziehe. Ein anderer Theil, der aber nur
gering ist, behauptet umgekehrt und das
Gegentheil, %und saget daß das Meer immer
mehr Land occupire. Ein dritte«l»r theil be-
hauptet: daß %hierinnen keine Veränderun-
gen vorgehen, sondern daß alles so sey,
wie es war. Vor 1740. war über die-
sen Punckt noch kein Streit; nur @Pr@ Celsius
in Upsal hat diese Meynungen in Flor
gebracht, weil er besonders darauf
seine Aufmercksamckeit gerichtet hatte.
Er merckt an, daß über 30. Meilen von
Stockholm ein Hafen mit Nahmen Goe-
vel ist, wobey sich Felsen oder Seehunds-
Steine befinden. Diese besuchte er selbst
und fand, daß innerhalb 50. Jahren
daß man aus dem Meere dasjenige
Stück des Felsens welches Ihnen vorher so
zu sagen zur lincken hand den Felsen zu be-
steigen diente, jetzt gar nicht mehr errei-
chen kann. Er verglich die Länge der Zeit
mit dem Zurückziehen des Meeres, und
fand, daß das Meer in 100 Jahren sich auf
45. Zoll zurückziehe.
die Geschichte von Schweden: worin er
beobachtet, wie Schweden in den alten Zei-
ten gantz unter Waßer gewesen. Man
führet auch noch an, daß zur Zeit der
KreuzZüge im 11ten und 12ten Saeculo die
Stadt Foa deicht an der Mündung des
Nielstrohms war, und daß sie jetzt
5. Meilen davon entfernet sey; inde-
ßen sieht man auch ruinen der alten
Stadt am Niel und nur wegen der
Unbequemlichkeit haben die Einwohner
eine Stadt unter demselben Nahmen 5
Meilen davon gebaut.
nicht zurückziehe führt Briuy [[Bring]] folgendes
an: die Dänische Schlößer, die über 800 Jahre
alt seyn, und @am@ See liegen, also, daß das
nothwendig <bis> in der obersten Etage Waßer ge-
habt haben, indem das Meer zu der Zeit so
hoch stehen müßen; welches aber nicht wahr-
scheinlich.
de an: die gantz gewiß das Gegentheil
beweisen: Er führet folgendes an: An
der Küste von Schweden in der Ge-
gend von Gothland siehet man an
den <hohen> Muscheln, die sie in sich enthalten:
Es ist also wahrscheinlich, daß die See sol-
che errichtet hat, indem sich dieselbe
allmählig zurückzog. Hernach findet
man noch an denen Küsten-Höhlen, (die
anfänglich müßen klein gewesen seyn,)
einen Stein, welcher da das Waßer
diesen Theil der Küste überschwemmt
hat, darin von demselben steil herab-
gerollt und also diese runde Höhle so weit
gemacht worden. Jetzt kann er aber
nicht mehr gerollt werden, weil das
Waßer sich schon von der Stelle zu-
rückgezogen hat.
Gegend von Penatin sieht man auch noch
das Waßer herein ließ, daß selbi-
ges von der Sonne ausgetrocknet ist
und nur das Saltz noch übrig <war> «ist».
Jetzt gehet es mehr nicht an, dieweil
<davon> das Waßer allzuweit entfernet ist.
Der Etats_Rath Müller führet an, daß
eine Meile vom Ufer des EisMeeres
alte Fahrzeuge, %.imgleichen sehr viel Treib-
Holtz liegt, welches noch nicht ver@faulet@
ist: und woraus man also schlüßt,
daß das Meer in so kurzer Zeit sich
soweit müste zurückgezogen haben.
Daß die See aber immer höher steigt
treten nachfolgende Beweise ein, wel-
che von morrastigen und andern Ge-
genden hergenommen sind. ZE. bey
Venedig %und Padua, %und Ravenna herum
sind große Sümpfe und untiefe
Meere an der Spitze des adriatischen
Meeres, alwo Inseln sind, die die Can@ä@-
le von einander unterscheiden. Venedig
liegt auf solchen 70. Inseln, wovon Ri-
alto die vornehmste ist: Auf Rialto
liegt der Marcus_Pallast, der sechs
bis 700 Jahre alt ist: An diesem ist
eine marmorne Treppe über welche man
Stuffen über welche man noch vorher in
die Gondeln herunter steigen konnte, jetzt
gantz unterm Waßer sind, so glaubt man
auch daher, daß die See immer höher stei-
get.
der sind durch Dämme vom Meere ge-
schützt. Würde die See sich weiter vom
Lande entfernen, so hätten sie eine
sehr glückliche Aussicht. Das Land würde
größer werden, und die jezzige Be-
sorgnieß, daß das Land dereinst ein
Grund des Meeres seyn wird, würde
alsdenn völlig wegfallen; man fin-
det aber daselbst das Gegentheil.
Sie haben gewiße Ingeniers bey sich,
die besondere Zeichen an den Pfählen
haben, wornach sie den Stand des Waßers
beobachten, und diese finden, daß das
Waßer immer höher steigt, bis es end-
lich die Dämme überschwemmmen wird,
wie solches auch der Ingenier Kruckins [[Cruquius]] dar-
gethan hat, als die Academie von Harlem solches
untersuchte. Man ist also genöthiget, einzuge¥
stehen, daß das Land zu befürchten habe,
von der See wiederum überschwemmet
zu werden.
indem sich die See immer zurückzog. Der
Rhein_Strohm scheint derjenige zu seyn, der
das Erdreich ansetzet, woraus Hol-
land bestehet. Wenn man in Amster-
dam bauen will, so muß man Mast-
bäume einrammen, und ehe man
den alten sandigten Boden erreicht
muß man noch zum 2ten Mahl Mast¥
Bäume darüber setzen. Der Boden
ist also noch nicht getrocknet, daher
es nothwendig sincken, und die
See höher werden muß.
daß es sich vom Lande ziehe, so
ist dieses nicht bloß von einem
Theil des Landes zu verstehen@,@
sondern von allen Ländern, die
daran liegen. Wenn man dieses
aber auch aufs Land appliciren
sollte, so kann hier nicht gesagt wer-
den, daß wenn ein Land sinckt@,@
daß auch alle übrige sincken, so
wie bey der See, wo man kein par-
tiales Zurückziehen behaupten kann@,@
ohne gleich ein totales nachzuge@ben.@
verstehen, denn solches versteht sich gemei-
niglich von sumpfigten Orten. Imgleichen
auch selbst die Quellen, die unter der
Erde sind, spühlen inwendig auch vie-
les vom festen Lande weg, so daß
also die Oberfläche wegen ihrer Schwe-
re sincken muß. Ein gewißer Obri-
ster Runeberg führet an: daß in Ita-
lien das Waßer an denen Küsten hö-
her sey als in der Mitte und zwar
aus verschiedenen Gründen. Unter an-
dern führt er an: daß der via Ap-
pia von Rom bis Brundisium, wel-
chen Appius ein Römischer Orator mit
Quader_Steinen hat pflastern laßen,
daher bey Gelegenheit ein Berg durch sto-
chen werden muste: damit sie auf diese
Art eben und gleich war, die doch jetzt
ungleich, und deßen größester Theil an-
jetzt unter Sümpfen liegt. Imgleichen war
der flamminische Weg, den Flamminius ein
Römischer Consul hatte pflastern laßen,
eben so beschaffen, welches doch jetzt bald
berg auf bald berg ab gehet.
then, daß unsere Erde aus dem flüßi-
gen Chaos noch nicht tief, fest %und tro@k@-
ken genug geworden sey, so daß
noch um den Mittelpunckt das al-
te Chaos herscht. und sich erstlich nach
und nach aus bildet. Es können
aber viele Reyhen von Saeculis
vorbey fließen, ehe die Erde die Festig-
keit, die man jetzt nur auf der
Oberfläche siehet, bis zu ihrem cen-
tro erhalten wird. Aber alsdenn ist
es auch so zu sagen der Tod der Erde,
indem nichts darauf wachsen und be-
stehen können wird, wenn die circu-
lation in ihrem innersten aufhöret,
denn man wird die vielen Trieb-
federn entbehren müßen, die zum
Wachsthum und Pflantzen und Unter-
haltung der Geschöpfe das meiste bey-
tragen. Neuton nimmt in seiner Philo-
sophie an %und beweiset: daß weil
die Erde eine solche Figur hat, die ein flü-
ßiger Cörper bekömt und auch anneh-
men muß, wenn er um seine Axe be-
ides) so muß sie vorher flüßig geworden
seyn. Als einen Grund und Beweiß führet
er davon auch noch an: daß alle Materien,
die auf der Erde sind vorhero flüßig ge-
wesen seyn müßen; denn zE. die festen Steine
enthalten Substanzen, Knochen %und Muscheln
in sich. Man hat also Ursache genug zu ver-
muthen, daß der erste Zustand der Erde
choatisch, folglich ein flüßiger Klumpen
gewesen. In diesem Chaos sind die Ma-
terien unter einander vermischt, und
die Luft ist auch in demselben verschluckt
worden. Es ist auch sehr wahrscheinlich,
daß in der Atmosphaere noch eine grö-
ßere Veränderung vorgegangen sey als
in den Meeren, indem dieselben allmäh-
lig durch die feuerspeyenden Berge aus
dem Inwendigen der Erde einen Zusatz
von Luft bekam, und noch immer daraus
mit Luft gleichsam gespeiset wird. Es ist
schlimm, daß die Alten keine Barometer
gehabt haben, daß man jetzt sehen könn-
te, ob die Admosphaere höher gestiegen
sey oder nicht.
Centro noch nicht fest, welches sich daraus
auch muthmaßen läßt, weil ein so
großer Cörper, deßen Diamether über
1750 Meilen beträgt, eine erstaunlich
lange Reihe von Jahren erfordert
um gäntzlich auszutrocknen. Da al-
so das festWerden der Materien in
der Oberfläche angefangen hat,
folglich daßelbe in der Mitte noch
flüßig ist, so sencken sich die schweren
Cörper zum MittelPunckt, und die
leichten, worunter auch die Luft ist,
suchen alsdenn empor zu steigen, da-
her können auch Erdbeben entstehen,
wenn sie heftig herausgestoßen
werden. Dieweil aber das In-
wendige der Erde auch Wärme
enthalten muß, weil nichts flüßiges
ohne Wärme gedacht werden kann@.@
Diese Wärme komt aber nicht
von der Sonne, sondern sie ist ur-
sprünglich. So sucht auch aus dieser Ur-
sache die Luft und andere Materien, als
Hitze ihren Ausgang, woraus sich also das Ent-
zünden der Materie im Schoße der Erde er-
klären läßt.
Zustande ist, indem sich daselbst die Materien
natürlicher weise modificiren, so ist keine an-
dere Folge, als die Erde müste immer kleiner
werde und zusammentrocknen; indem daselbst
sehr viele Luft steckt, welche da sie heraus-
bricht, einen leeren Raum läßt, wohin sich
also nothwendig die Materie sencken muß.
Selbst die Veränderungen auf unserer
Welt zeigen davon, nehmlich wäre die
Erde fest, so müste auf unserer Erde nichts eine
größere Witterung als Sonne und Mond
haben können, weil sie uns am nahsten
sind. Da diese aber solches würcken
sollten, so müßten die Witterungen
nach solchen Epochen eintreffen, als sonsten
Veränderungen mit diesen beyden Welt-
körpern vorgehen. Unter unsern Füßen
ist aber der große Keßel, worin die
Materien kochen, welche indem sie heraus-
steigen Veränderungen in unserer
Luft verursachen.
sind. Die Schweitz hat 6. Oefnungen, wo-
durch ihr Waßer abfließt: nehmlich 3. Ströh-
me gehen nach Italien ins adriatische
Meer, die andern 3. sind die Rhone, der
Innstrohm, der in die Donau fließt, und
der Rhein, deßen Oefnung am weitesten
ist. Der Innstrohm fließt zwischen steilen
bergen, und es ist da so dunckel, daß
die gantze Gegend die Finster_Nänge
heißt. Man findet daselbst Mu-
scheln und andere See-Produckte
die aber unter einander vermischt
sind, «@W@»man sieht das ausgebreitete
Meer, wo unter allen das pacifische
Meer zwischen Asien und America
das größeste ist. Hier findet man Inseln
welche bewohnt sind, und wo man
sich wundern muß, wie die Menschen
hieher gekommen sind. Wenn man
sagen möchte: Sie sind durch die
Schiffarth dahingekommen, so müste man
wißen, wo dieselbe jetzt geblieben
seyn, dieweil diese immer culti-
viret wird, wenn sie schon ein-
mahl im Lande ist. Wie haben
kommen können, welche jetzt nicht nur
bewohnt sind, sondern auch solche Leute
haben, die an Künsten die unsrigen, wo
nicht übertreffen, so doch gewiß gleich
kommen. In Bancks [[Banks]] Reisen werden vie-
le Land_Arbeiten von ihm erzählt
zE. Kästchens in Laubwerck zeichnen,
dergleichen kein Künstler bey uns in El-
fenbeil machen kann. Wie ist es aber
möglich, daß sie diese Künste von sich selbst
haben erfinden können? Allem Vermu-
then nach ist das Meer, welches die In-
seln von einander scheidet, ein conti-
nent gewesen. Ein Umstand macht
dieses sehr wahrscheinlich. Die Leute in
Neu_Seeland und otaheite haben einer-
ley Sprache, dazwischen nur ein solcher
Unterscheid ist, wie zwischen unserer
deutschen Sprache und der Sprache in Ty-
rol. Vor Ankunft der Engländer wu-
sten diese von jenen gar nichts. Auch
die Leute hier in Neu-Seeland sind eben
so geschickt: Sie machen sich Kähne, da sie,
wenn dieselben bloß aus Bretter zusam-
men geschlagen sind, caneaus, wenn sie
aber aus einem Stück geschnitten
onen sich so ähnlich seyn, da sie doch über 300
Meilen von einander entfernet sind?
Die See ist zwischen ihnen entstanden
da sie noch alle von einer Nation wa-
ren. In Otaheite giebt es kleine
Schweine %und allerhand Producte, die
sich die Einwohner aus Neu_Seeland
wenn sie mit ihnen einige Gemein-
schaft halten, würden in ihr Land
gebracht haben, imgleichen auch die
in Otaheite sich %befindliche Brodtfrucht
die sie Ballon nennen, %und so wie
Semmel schmecken. Es ist also sehr
zu glauben, daß diese Inseln vor
Zeiten zusammen gehalten haben
die eine hat in der Gegend solche
producte gehabt, welche die an-
dere nicht hatte, und die sie vor-
mahls vermuthlich aus wechselten.
Hernach aber sind sie durch ein
Meer getrennt, %und konnten einander
gar nicht erreichen. δSchnörkel
sischen Geographie. ≤
/der
/physischen Geographie. ≤
/δSchnörkel
/δRest_leer
der Farth ≤
guren der Schiffe betrachten
damit sie die Wellen %durchschneiden kön-
nen, und welche die Gestalt eines
Vogels haben.
schickten Baukunst eine Art von Schiffen
gefunden, die sehr schnell fortgehen, die-
se Art Schiffe heißen Thona, und haben
von der Seite, die dem Winde entgegen
ist, einen Rahmen, an deren Enden das
Bombus_Rohr ist. Mit diesem Fahrzeug
können sie auch neben dem Winde fahren,
kein Europäisches Jagd_Schiff besitzt
die Schnelligckeit im Fahren als dieses.
Man hat hievon in England Proben an-
gestellt.
obgleich sie ein Modell haben. Wenn
der Boden des Schiffes glatt ist, so macht
er das Schiff schneller, aber es setzen
Boden, welche das Schiff ungemein schwer
machen, und daher kann es auch nicht ge-
schwinde fortgehen. Man kann es aber
leichter machen, wenn man die Muscheln
vom Boden wegnimmt. Was die Größe
des Schiffes anbetrift, so wird nach
Lasten gebauet. Eine Last hat 2. Ton¥
nen %und eine Tonne 2.000 %Pfund mithin
eine Last 4.000 %Pfund. In Schweden @macht@
man ein Modell, und man beladet
es nach einem verjüngten @Mass...@
und so kann man durch experimente er-
fahren, wie viel in ein großes
Schiff geladen werden kann. Die
Befrachtung des Schiffes erfordert so
viel Reflexion wie die BauKunst.
Vorzüglich muß man auf den Mit-
telPunckt des Schiffes am meisten La-
den und zwar mit Ballast oder
auch Bley oder Marmor, %und je schwe-
rer die Last ist, desto leichter
muß geladen werden; denn wenn
das Schiff starck geladen ist, so ge-
zu Grunde. Nach Verschiedenheit der Meere
werden auch die Boden der Schiffe
gebauet. Die Holländer zE. bauen mit
flachen Boden, damit es desto geschwinder
und schneller gehen möchte. Eben so bau-
et man verschiedene Schiffe stärcker in An-
sehung der Meere. Die Indianer und
die Rußen bauen von leichtem Holtz, die
erstern von Ceder-Bäumen p. Die
Engländer bauen von Eichen-Holtz.
Der übrige apparatus von Schiffen ist
das ThauWerck %und %.der %.gleichen
Navigation reden: Auf jedem Schiffe
sind 2. Hauptpersohnen: Der Schiffer und der
SteuerMann, und diese beyde haben einen
Compas. Der Steuer_Mann muß sehen,
daß das Schiff nach dem Compas gehe,
er hat auch eine Sand_Uhr, nach wel-
cher er die Zeit der Geschwindigckeit
des Schiffes bestimmt.
Schiffer auch. Diese beyde haben das Geräthe
und den Compas; nachher haben sie die Lag-
uige, welches eine Machiene von Brettern
ist, die wie ein Triangel gestaltet, und
det. Von der Spitze gehet eine Linie und
damit weiß er die Schnelligckeit des
Schiffes zu bemercken. und zu meßen.
Sie haben ferner thubus und auch
astronomische Instrumente. Zur Nacht-
zeit haben sie einen thubon, und man
kann bemercken, was einem Schiff
bevorstehet. ZE. Ein anderes Schiff
kömt entgegen, oder eine @Küste@
u.s.w. Er muß auch einen Qua-
drantem haben, um die Höhe und
die Breite der Sonne zu finden
wornach sie die Mittage bestimmen.
Sie haben auch einen mettallenen
Spiegel, der wie ein Creyß aussieht
durch deßen Gebrauch sie auch @Dinge@
bestimmen können. Sie haben auch einen
Schiffs-Stuhl, der an den Masten an-
gebunden wird, und wenn sich @auch@
das Schiff dreht, so steht er doch
perpendiculair. Die Länge des @Orts@
zu finden ist schwer, indeßen wird
ein praemium von 2.000 %Pfund Sterling
ausgesetzt, wer eine solche Schiffs-
Uhr erfinden würde, wornach man
fand sich in London ein Uhrmacher [[Harrison]], welcher
30 Jahr lang machte, bis er dieses zu
stande brachte. Euler ist derjenige, der
die Mondes_Bewegung und deren Un-
gleichheiten unter Regeln gebracht hat.
Meyer %Professor zu Göttingen calculirte dieses
auf eine Tabelle, und sie brachten also
dadurch Mondes-Tabellen, die überaus
nützlich waren, heraus. Nachdem starb
er, und England schickte seinen Anver-
wandten 3.000 %Pfund Sterling. Sie sind je-
tzo die einzigen HülfsMittel zu Beo-
bachtungen. δSchnörkel
reiset, verliehret einen Tag, dagegen
reiset er von Westen nach Osten so ge-
winnt er einen Tag. In einer Stun-
de absolvirt die Sonne 15. Grade. Um
30 Grade zu absolviren, braucht sie
2 Stunden. Wenn bey uns 8. Uhr ist,
so ist in Lissabon 10 Uhr, weil es 30.
Grad von uns entfernet ist, dahingegen
wenn es in Constantinopel 10. Uhr ist,
muß Perspective und Seekarten haben.
Die Versorgung des Schiffers ist Brodt
und Waßer. Das Brodt ist das so
genandte Busquit, welches doppelt
gelegt ist und nicht schimmelt. Jetzt
hat man gefunden, das See_Waßer
süß zu machen, nehmlich durchs de-
stiliren, und es gehet eben so, wie
beym BrandtWein; ferner haben sie
Gewächße auf den Schiffen, welche sehr
nützlich seyn sollen zE. Sauerkraut
woraus sie saure Suppen machen.
Hales hat eine Maschiene, wodurch
das Schiff von der Luft rein ge-
macht wird erfunden. Lintto [[Lind]] hat
ein gewißes nahrhaftes Pulver
erfunden, wovon die Menschen bis
einen Monath leben können, ohne etwas
zu genießen. Es ist dieses eine ge-
wiße Wurtzel Saleb; welche in %England
oder sonsten in der Levante gegraben
wird; wenn sie gerieben ist, so nennt
man das Pulver Bouillon en Poche.
kommen einen Tag leben. Diese Wurtzel
Saleb wird auch bey hectischen Kranckhei-
ten gebraucht. δSchnörkel
See_Pfahl_Würmer nennt, die nichts
anders als Tolader oder BohrMuscheln sind,
diese bohren und verderben mit ihrer schar-
fen Schaale die Schiffe bey Guinea. Man
hat gesucht daßelbe mit Kupfer zu be-
schlagen, man hat aber davon den Schaden,
daß die Fische von dem Geruch des
Kupfers crepiren. Andere Gefahren
entstehen aus dem Stranden. In un-
bekandten Meeren ist nicht gut zu see-
geln, weil es viele Klippen Felsen u.%.dergleichen
giebt, so sind die Schife vielen Gefahren
ausgesetzt.
welches Scapanger genandt wird, und
dazu dienet bey einem Schiffbruch nicht nur
die Menschen zu retten, sondern sie können
auch das Geräthe mit sich nehmen. δSchnörkel
die Erde zusammen gesetzt ist, erwogen
haben, so ist es billig, daß wir zu ihren
Producten mithin zu ihren Geschöpfen
übergehen. Wir finden aber unter den-
selben sowohl solche bey denen wir et-
was zweckmäßiges gewahr werden
als auch bey denen dieses nicht ent-
deckt werden kann. Unter jenen nehmen
wir die lebendige Wesen, und nennen
solches organisirte Geschöpfe. Weil
unter den Lebendigen die ver@nünf@-
tigen Geschöpfe die vornehmsten sind
so wollen wir anfänglich von den
Menschen, deren Cörper und Gemüths-
Art handeln, weil diese Ordnung
die bequemste für den menschlichen
Verstand ist.
daß indem sie sich begatten, andere er-
zeugt werden, die ihnen in allem und
zwar allen beyden ähnlich sind; diese wie-
derum andere hervorbringen, die auch nach
ihnen schlachten, mithin sich fortpflantzen
können. Bey andern findet man, daß
sie, wenn sie sich gleich begatten, entwe-
der gar keine Frucht, oder solche die
nicht lebend ist, hervorbringen; wie
man erzählt, (welches aber unwahr-
scheinlich ist,) daß ein Caninchen mit
einer Henne ein Ey erzeuget, welches
aber keinen Dotter hatte. und höchstens
nur eine, die zwar ein Leben haben,
aber dabey nicht weiter von ihrer
Seite zeugen können: wie zE. ein
MaulEsel aus Vermischung eines
Hengstes %und einer Stutte. Ihre Pro-
duckte müßen im mittlern %und letz-
tern Fall von beyden Eltern gleich
viel an sich haben, und zweyschlach-
tig seyn. Die lebendige Wesen, und
letztern wiederum, die eben den@en@
gleichen. durch Begattung hervorbrin-
gen können heißen eine Gattung.
Einige lebendige Wesen, welche
verschieden sind, können durch Begat-
tung andere hervorbringen, die
sich weiter fortpflantzen können, und
so viel ähnlicher von dem einen
als von dem andern Theil der Zeu-
genden an sich haben, und diese
werden Racen genandt. Bey andern
lebenden Wesen behauptet man: @auch@
wenn sie gleich verschieden sind, dann
solche Produckte hervorbringen, die
sich selbst fortpflantzen und entweder
dem einen oder dem anderen Theile
der Zeugenden gantz vollkommen
ähnlich sind, und diese werden @von@
Büffon Variaeteten genandt; weil der
Unterscheid der Thiere keinen Ein-
fluß auf die ZeugungsKraft als-
denn hat; «w»Weil die Menschen, <sie> sehr @mö@-
gen unterschieden seyn, als sie wollen
liche Wesen, die sich wiederum weiter fort-
pflantzen können, erzeugen, so sind sie
von einer Gattung, und es gar nicht phi-
losophisch, da wo man einen Stamm annehmen
darf, deren mehrere zu setzen. Da
nun dieselbe so sehr von einander nach ihrer
Farbe unterschieden sind, so werden wir
leicht finden können, welches von ihnen Ra-
cen oder Variaeteten sind. ZE. die Blonden
und Brunetten, wenn sie öfters, die
Kinder zeugen, die eine ihnen ähnliche Farbe
haben, oft aber auch von derselben
abgehen. Zu den Racen aber, durch de-
ren Vermischung andere erzeugt wer-
den, die halbschlächtig sind, rechnen wir
Viererley: als
bis an die Chinesische Mauren
zu deren Stamm die Parthische
Sieltische Scytische und Sclavonische
Nation gehören.
gelbe oder braune Farbe haben,
wozu nicht allein die Einwohner
umliegenden Ländern und Inseln @woh@-
nende gehören. Wozu auch die Zigeu-
ner, die schon über 500 Jahre in @Euro@-
pa sind und ihre eigenthümliche Farbe
noch behalten haben, gerechnet wer-
den können.
rothbraune Farbe haben, daß
alle ohnbärtig sind, auch eine
besondere Leibes und Gesichts-
Bildung haben. Ihre Augen stehen
ihnen tief im Kopfe und die
Augen_Knochen ragen sehr her¿¿¿
haben ein breites Gesicht, kleine
und flache Nasen und dünne
Lefzen. Ihre Augen sind sehr groß
jedoch die Löcher etwas ge-
spalten; daß sie nicht ordentlich
sehen, sondern vielmehr blintzeln.
Sie haben sich in Americka gantz aus-
gebreitet, und sind nichts anders
als die Calmucken, an manchen
Orten sind sie gantz kupferfarbig.
Varietaet. Die Americaner machen eigent-
lich die 3te Race aus, und nicht die Munga-
len. Die Americkaner sind kupferfarbig
und es ist nur eine Vermuthung, daß
sie von den Mungalen abstammen.
Letztere gehören zu den Weißen, und die
Bildung ihres Gesichts wird bald in
einer Vermischung mit einem Weißen
geändert; Bey denen Americanern
aber gehören verschiedene Genera-
tionen dazu, wenn sich ihre kupfer_rothe
Farbe verliehren soll. Auch haben die-
selben eine andere GemüthsArt, und we-
niger Verstand als die Weißen, und
andere Racen. Die Mohren nennt
man mit Recht Schwarze, als man
geschmünckte Menschen rothe nennen könn-
te; die erstern färbt die Sonne,
die 2te der Pinsel; Negers sind aber
schwartz, Indianer gelb, Americkaner
kupferröthig, sie mögen in Novazem-
bla oder aethiophien seyn.
lichen Hemisphaerio und zwar in je-
nem nur einzig in Africka, obgleich
die zona torrida sich auch über andere
Länder erstreckt. Im südlichen @aber@
halten sie sich in Neu-Guinea, und
den umliegenden Inseln auf. Sonsten
sind diejenigen, die man auch wo-
anders antrifft, nur Criallen d.h.
die von fremden Eltern und einheimischen
gebohren sind: Sie sind von den Mehrsten
gantz unterschieden, indem letztere, weil
sie beständig an der Sonne arbeiten
schwärtzlich aussehen, ihre Weiber aber
wenn sie eingesperret werden, gantz
weiß aussehen, sonsten stammen sie
von denen alten @Mauris@ her.
tzen unterschieden, und am Senegal-
Strohm bey den @Fuliers@ am stärck-
sten. Sie ist nicht etwa aus einer brau-
nen Farbe enstanden, oder gar
selbst eine Art derselben, indem die terzenen
nen Spaniern unterschieden sind.
mercken wir, daß wenn ein Weißer
sich mit einer Negerin Verheyrathet,
das Kind ein Mulatte, wenn aber der-
selbe mit einer Indianerin cohabitirt,
ein Mistice, und wenn ein India-
ner sich mit einer Negerin fleischlich
vermischt, das Kind Camul genandt
wird. In der ersten Erzeugung die-
ser verschiedenen Racen entstehet eine Halb-
schlacht, in der andern, wenn nehmlich
die Kinder mit eben derselben Race sich
vereinigen, ein Viertel_Schlacht, und
in der dritten eine Achtel_Schlacht. Die
erstere werden Terzenen die andern
aber Quartenen genandt, und es ist
zu mercken, daß bis zu der 4ten Zeu-
gung exclusive die Kinder noch allemahl
halbschlächtig, wiewohl immer weniger
seyn, je weiter sie von der ersten
Zeugung abstehen, bis sie denn end-
übergehen, welches eine Abartung ist
dagegen diejenigen die sich nicht
fortpflantzen können Variaeteten
oder Ausartungen genandt werden.
Die Negers haben außer ihrer schwar-
tzen Farbe noch andere Kennzeichen
nehmlich Wolle anstatt Haare, (wenn
man dasjenige, was auf dem Fell
der Schaaffe ist also nennen will) eine
Nase die oben gantz dünne unten a-
ber dicke und gantz klein ist. Ihr Blut
ist ein schwartzer Saft; ihr Gesicht, und
das Fleisch nebst der Haut ist dick
und wie Sammet anzufühlen. Da-
gegen unsere gantz glatt ist. Es
sollen sich in ihrem Saamen schwartze
Flecken finden, sie sollen roth zur Welt
kommen, und der schwartze Flecken
der alsdenn schon bey ihnen weg-
genommen wird um den Nabel und
die Scham-theilen innerhalb den er-
sten 4 Wochen sich über den gantzen
den und lange liegen müßen, bleichen sie
etwas aus, wenn sie aber sterben, wer-
den sie desto schwärzer, vermuthlich weil
alsdenn der Saft aus zutreten völlige
Freyheit bekömt. Es giebt auch eine
Art weißer Neger; wenn man unter
diesem Nahmen die gantze Bildung ver-
stehet, welche von den Spaniern Albinos
genandt werden, so sehen sie gantz bleich
aus, ihre pupilla ist aschfarbig, und kön-
nen bey Tage gar nichts sehen, weshalb
sie denn in der Dämmerung halb bey
Nacht arbeiten; Die Portugiesen
nennen sie dupeles und die Hollän-
der Crapen. Sie haben in Africa und
America weiße Wolle wie Schnee,
in Asien aber rothe. In ersteren
Gegenden werden sie vertrieben und
sehr verfolgt, in letzteren Ländern
aber <sehr> hoch und von den Vornehmen
zur Bedienung gehalten. Sie können
sie nicht weiter in ihrer Art fortpflantzen,
und sind dabey erstaunend dumm und ein-
fältig. Wenn nun beobachtet worden,
daß die MaulEsel sehr tückische Thiere sind,
Vermischung der Racen die Fähigkeiten
und den Gemüths_Character @verschlechtern@
und dahero beym Heyrathen nicht allein auf
die Gleichheit der Racen, sondern auch
ob die Vorfahren von selbigen ge-
wesen zu sehen ist. Die Chineser, @Ia@-
neser sind vermuthlich aus der Vermischung
der Indianer mit den Mungalen ent-
standen, da sie gleichfalls ohnbärtig
sind; Auch würde gleichfalls eine
curieuse Creatur, die dabey ent-
setzlich aussehen würde, entspringen,
wenn ein Neger mit einer Mun-
galin cohabitiren möchte; welches Mau-
pertuis anrathet, um die Ausar-
tung der Menschen kennen zu lernen.
Die Mungalen können als ein Scheu-
saal der Menschlichen Natur an-
gesehen werden, indem sie sowohl
eine entsetzliche Leibes-Bildung besi-
tzen, als auch viele Unruhen ange-
richtet haben. Sie erstreckten sich vor-
mahls sehr weit nach NordOsten und
wurden zuerst in Europa unter dem
Hunnen bekandt: - Sie vertrieben die Völ-
cker aus ihrem Wohnplätzen, unter welchen
auch die Deutsche sind, welche vormahls
am Caspischen Meere gewohnt haben
müßen, weil man daselbst noch
sehr viele Spuhren von ihnen antrift.
In Italien sind die sogenandten Cym-
brier nichts anders als Abkömmlinge von
ihnen, und es ist zu verwundern, daß
sie sich so lange Zeit bey der Reinig-
keit dieser Sprache erhalten haben; Die
@¿¿¿@ische Sprache scheint die allgemeine in
gantz Europa gewesen zu seyn, aus
welcher nachgehends die grichische la-
teinische pp entstanden.
verändern, wenn sie in andere Climate
kommen ist eine ausgemachte Wahrheit
die Negers bleiben in NordAmericka schwarz.
Ost und WestIndien liegt mit Africa
unter einem Clima, und die Einwohner
daselbst sind nicht schwarz, sondern gelb
und kupferroth; die Negers die in Ost
und WestIndien sind stammen aus Africa
dern nur einen braunen und einen
Mohren. Das Clima ist also keine Ursa-
che der Racen. Jede Race zeugt wieder
Menschen von seiner Race, und es ist
noch kein Exempel vorhanden, daß
unter Weißen ein Mohr oder um-
gekehrt gebohren wäre. Die
Mohren und Braunen, welche
von der Sonne schwartz geworden
sind, zeugen weiße Kinder, so
wie alle Beschaffenheiten, welche
nicht zum Wesen des Menschen gehören
nicht erblich seyn, denn sonst müsten
die Gebrechen der Menschen zE. das
Durchritzen der Ohren %und Nase, u.s.w.
auch erblich seyn. Die Hottentotten
nehmen denen Kindern %männlichen Ge-
schlechts eine Hode aus, weil sie sich
für Zwillinge fürchten, und glauben,
daß %.die Hoden dazu etwas beytragen
und doch hat man kein Exempel, daß
Kinder mit einer Hode gebohren
ßer niemahls einen schwartzen erzeuget hat,
wie können also wir behaupten, daß Adam
weiß gewesen sey, und Nachkommen von
andern Racen gehabt habe. Wir können
hier gar nicht im geringsten behaupten,
daß das Clima daran Schuld gewesen
sey, denn wenn die menschliche Natur
damahls die Kraft gehabt hat, ihre Far-
be noch dem Clima zu verändern,
so müste sie sie jetzt auch haben, oder
sie möchte die Kraft verlohren haben,
welches nicht wahrscheinlich ist. Da also
jetzt kein Weißer der Stamm_Vater von
allen 4. Racen seyn, kann, und jetzo
eben so wenig als vorhero die Cli-
maten einen Einfluß auf die Racen
der Menschen haben, so weiß ich nicht,
wie man behaupten kann, daß A-
dam der Stamm_Vater aller 4. Mensch-
lichen Racen gewesen, und daß sich
die Fortpflantzung der Menschen nach
denen Climaten entwickelt haben soll.
Durchsichtigckeit der schleumigten Par-
tickelchen oder Häuten entstehet (wel-
ches das Durchscheinen des Blutes und
der Adern erweiset) nachdem die-
se ein Fundament zu allem ist, @und@
durch das Zuthun der äußern Luft,
des Bodens Nahrungs_Mittel p @in@
andere Farben degeneriren @kann.@
Adam scheint also ein weißer und also
ein Blonder gewesen zu seyn; die
blondesten Völcker sind wohl die deut-
schen. Eben so leicht ist der Uebergang
der andern Farben nicht zu erklähren.
Einige Nationen zogen sich sehr nach
Nordosten, und also in ein sehr kaltes Cli-
ma nach den Polen zu. Weil nun aus
der Erfahrung bekandt ist, daß der Frost
wenn er sehr starck ist, die Haut @braun@
macht, daß das Blut sehr ins Gesicht
steiget, so ist leicht einzusehen, wie die
Mungalen in Kamtschatcka und in der
Bucharey eine rothbraune Couleur
die zeugungs_Art selbst afficirt. In der
dortigen Gegend ist eine sehr große Incom-
moditaet, daß der schnee die Augen stark
verzehret, daß daher die jezzigen Ein-
wohner ein Stück Holtz, worin eine gantz
kleine Spalte, die 26. mahl kleiner, als
ohngefehr der Diameter der Pupille ist
vor die Augen nehmen müßen; in der
Zeit aber, wenn bey Ihnen der Sommer ist, hal-
ten sich die Mücken so starck daselbst auf,
daß Dompier [[Dampier]] anmercket: daß die Einwoh-
ner für ihnen nicht einmahl die Mu-
scheln, welche <sie> sich bey der Ebbe als ihr
eintziges Nahrungs_Mittel auflesen,
sehen können, und sobald sie nur den
Mund aufthun, so fliegen gantze Schaa-
ren in den Mund. Hieraus ist ein-
zusehen, daß die Einwohner genöthi-
get gewesen, ehe sie noch ein Mittel da-
für erfanden die Augen nur ein wenig
zu eröfnen, und da solches jederzeit
geschehen muste, so ist kein Wunder, daß
ihre Augen eine solche Stellung erhalten, und
auch jedesmahl durch die große Kälte
die Nase als das empfindlichste Glied et-
was verlührt, so wird sie immer in der
Zeugung etwas flächer, und die Lefzen
als schwammigte Theile verschwunden
seyn. Da wir doch überhaupt bemer-
cken, daß die Nachbeschaffenheit der
Gegenden diejenigen Glieder nicht ent-
wickeln, die sonsten eben dieselben @Thie@-
re in andern Gegenden haben, die
zu ihrem Untergange offenbahr gereichen
würde; daß bei ihnen endlich der Bart
nicht wächßt, so mag solches wegen Man-
gel der gehörigen Wärme, wie auch
daß sie nicht groß wachßen, geschehen.
In den südlichen Gegenden kann die brau-
ne Farbe auch entstehen, indem die Son-
ne starck auf die Cörper würckt so
daß nehmlich die Galle, welche wegen
der öhligten und fettigten Theile seifen-
artig ist, ins Blut ergießet, und nicht
bet. Die Indianer haben schwarze Haare
so wie die Mungalen, weil öfters vie-
le Würckungen der Kälte und der
Wärme einerley sind. ZE. in der Wär-
me sowohl als in der Kälte dünsten
die Cörper sehr aus, es können also
auch die schwarzen Haare aus denen
gar zu vielen Ausdünstungen ent-
stehen, müßen wir sehen, daß sowohl die
Hottentotten sich mit Fett als die nordi-
schen Völcker mit Thran vor das viele
Ausdünsten zu bewahren suchen. Wenn
Africka fast mit lauter Waßer umgeben
wäre, so könnte vorher solches im alten
Zustande gar eine Insell obgleich sehr
große gewesen seyn, da denn inson-
derheit die Wüste Sara Egypten Ufer ge-
wesen zu seyn scheinet. Wenn nun
zu vermuthen, daß die alte cha-
otische Materie und Schlamm mit
unterirrdischen ErdEitzen vermischt ge-
den Erdboden erhitzet, überdem das Wa-
ßer nach und nach Länder bedecket,
so werden die Negers sich da die andern
Völcker sich wegbegeben und in dem
nechsten Lande, in der Mitte deßelben
gelegene hohe Gebürge retiriret haben
weil sie wegen des Waßers auf
ihren WohnPlätzen nicht bleiben konn-
ten. Weil nun das Waßer auf
den %kleinen Inseln die Einwohner we-
gen Mangel der Berge daselbst
getödtet und ersäufet, so ist kein
Wunder, daß nun um Guinea und
Africka auf den beyden größesten In-
seln auf der Erde Negers sich aufhal-
ten, deren Schwärze daher rühr@et,@
weil ihre Vorfahren sich beständig in
diesem Lande aufhielten und dadurch
die anhaltende Sommer_Hitze, derglei-
chen Gesichter überkommen haben, als wie
zu viele Jahrhunderte erfordert wer-
denen Mungalen entsprungen, sowohl weil
sie selbst nach ihnen schlachten, und ohnbär-
tig, auch dabey kupferfarbig seyn, als
auch dieselbe Thiere in NordAmericka
sich aufhalten, die am NordÖstlichen Thei-
le von Asien angetroffen werden. Wie
endlich die Austral-Länder (Africka und
Americka gegen über gelegen) wie nehm-
lich das Palymesien hinter dem pacifischen
Meere bevölckert worden, müßen wir
suchen, ob die Einwohner roth oder gelb-
grün aussehen, da sie denn im ersten
Fall Abkömlinge der Americkaner,
im andern aber der Indianer seyn.
Es ist eine curieuse %und berühmte Fra-
ge: ob auch der Boden einen Einfluß
auf den Charackter, Temperament, Fer-
tigkeiten und Religion der Menschen ha-
be? Ame [[Hume]] glaubt Nein: weil die Einwoh-
ner in Ländern, die deicht zusammen
liegen sehr verschieden gewesen und
noch sind: ZE. Vormahls die sehr ein-
Grichen, jetzo gravitätischen Spaniern und
leichtsinnigen und untreuen Franzosen
die unter einem Clima liegen, wenn
ferner nicht die Kunst von dem @Volck@
zu unterscheiden. Montesquieux glaubt
Ja; und dieses möchte auch wohl fast
statt finden, dann bey dem Unterschei-
de der Characktere müßen wir
auf die Racen aus welchen die
Menschen herstammen Achtung haben.
Die Spanier sind eine Mischung von
Saracenen, Juden und Mohren. Die
Franzosen eine vielleicht unglückliche
Mischung der Deutschen, Römer %und Griechen.
Was das andere anbetrift, so zeigt
eben dieses, daß bey einigen Völ-
ckern sehr viele Künste erfunden
werden, bey andern aber nicht @von@
ihren verschiedenen Fähigkeiten. Wir
finden aber bey einer andern Race
etwas characterisches, welches wir
hier bemercken wollen
sowohl darin, daß bey ihnen fast keine
@Ge@schlechter Neigungen in sich spühren, daher,
auch die Weiber nicht anders als Haus-
Thiere, die ihnen das Eßen auf die Jagd
nachtragen, behandelt werden, und das
bestätiget sich durch ihre große Kaltsin-
nigckeit im Kinderzeugen, als auch durch
ihre scheinbahre Tapferckeit welche aber
gantz andere Würckungen als bey de-
nen Europäern hervorbringt. Im Anfan-
ge werden sie verzweifelt, wenn sie
aber alle Hofnung zum Siege aufgeben,
so werfen sie die Waffen weg, und
laßen sich gantz gelaßen in Stücken zer-
hauen. Da die Europäer im Gegen-
theil sich bis auf den letzten BlutsTrop-
fen, wenn sie am tapfersten sind, ver-
theidigen. Condamie [[La_Condamine]] sahe einen Spanier
mit einem Seruanier zum Galgen füh-
ren. Jener war bestürtzt und gantz betrübt;
dieser aber sahe alle furchtbahre An-
stalten mit gantz gleichgültigen Au-
gen an. Die Indianer fangen nicht
thümer mit Schlägen dazu antreibt
sobald er aber weg ist, laßen sie die
Arbeit liegen, und fangen nicht eher
an, bis sie den Stock fühlen. Dieses
scheint von der Großen Stumpfigckeit ihrer
Sinne herzurühren, sie sind dabey
so einfältig, daß sie die Jahre ihres
Alters, die ihnen alle Tage von de-
nen Jesuiten, die sich daselbst sehr gro-
ße Mühe geben, vorgebetet werden
sobald sie aus der Kirche treten wie-
derum vergeßen, doch scheinen sie
nach NordOsten etwas vernünfti-
ger zu seyn.
der americanischen Tapferkeit, und über-
haupt sehr behertzt zu seyn. Ob
sie nun wohl im höchsten Grade rach-
süchtig wollüstig und geldgeitzig seyn,
so sind sie dennoch dabey fähig und
furchtsam; daher auch sehr viele von ihnen
sobald der Europäer zornig wird
wiederkommen bis er besänftiget ist.
haftes und hurtiges Wesen an sich, wer-
den frühe klug, daher sie auch im 15ten
Jahr wie bejahrte Alte aussehen; wo-
bey es auch sein Bewenden hat, und
jederzeit kindisch verbleiben, wie sie
denn den einen Sontag der ihnen ein-
zig zur Belustigung freygelaßen
worden, mit Tantzen zubringen, da
sie die übrigen Tage beständig für
die Spanier arbeiten, und darneben
für ihren Unterhalt aus den Früchten
die sie selber pflantzen, sorgen müßen.
Um die Beschaffenheit der Muskeln
und überhaupt der gantzen Leibes-Con-
stitution der Menschen auf die Eigen-
schaft der Fasern zu gründen, welche
in gantzen Bündeln zusammen liegen,
so kann ihr Unterscheid, wenn sie nehm-
lich starck und gar nicht reizbahr,
oder wenn sie gleich stark und reizbar,
oder wenn sie mehr reizbar als starck
stitution, herausbringen. Wie sich aber
ihre Kraft auf die Fähigckeiten des
Menschen erstrecke ist nicht einzusehen.
Es ist aber auch sehr wahrscheinlich,
daß die Nahrungs_Mittel die Luft
und Sonne auf den Cörper sehr
großen Einfluß haben. Als eine
große Empfindung ist das anzuse-
hen, daß die Menschen einige Thiere
entdecket, die sich zahm machen la-
ßen, durch deren Hülfe denn die Gras-
Arten und der Boden angebauet wer-
den können, denn so lange dieses nicht
geschiehet, so lange kann keine
Gesellschaft zusammenkommen. Es
bestehet aber auch das Mehl
der GrasArten aus milchseichtigen
und klebrichten Theilen, welche er-
stere dem Pflantzen_Reiche, die andern
aber dem Thier_Reiche sehr nahe zu
kommen scheinen, und deren erstere
die Wurtzel zE. Jamies oder die
rothe Rieben der Indianer, deren aber
die letztere die Thiere in Menge, je-
sind allem Vermuthen nach der Reiß.
dann der Weitzen, Roggen u.s.w. erfunden
worden; und wenn wir eine Rang-
ordnung unter diesen @Eßsorten@ machen
wollen, so würden Korn, Wei-
tzen Gerste, die durch den Anbau
zu weit größeren Vollkommenhei-
ten gediehen, ferner der Reiß,
denn die Wurtzeln und endlich
das Fleisch der Thiere und Fische
folgen. Was die verschiedenen Grö-
ßen der Racen anbetrift, so ist
zu mercken daß diejenigen Völcker
die an den Polen und nach Norden
zu wohnen, klein seyn, so daß
ein Grönländer selten über 5. Fuß
hoch wird, wo es denn leicht zu er-
kennen ist, daß hiezu eben nicht der
Mangel der Nahrungs_Mittel be-
hülflich sey, indem die Grönländer
solche Speisen, wovon man leicht fett wird,
als Seehunde-Fleisch und Fische im Ue-
berfluß haben, sondern vielmehr die
Kälte, als welche die Glieder constrin-
giret, hievon die Ursache sey. Unter
gen die Einwohner frühe zu ihrer Reife
allein bey der Mittelmäßigckeit des
Verstandes hats auch sein Bewenden.
Sie werden ziemlich groß %und fett
doch dürfte ihre specifische Schwere nicht
so viel betragen als der Ein-
wohner in denen temperirten Zonen.
Ueberdem auch letztere eine Grö-
ße haben, daß also die Hitze
nichts weiter befördert, als das
sie das Wachßthum treibt. Die
Weiber fangen schon frühe nehmlich
im 8ten Jahr an Kinder zu zeugen
werden aber dagegen auch schon
im 24ten Jahre unfruchtbar, wel-
ches auch mit den Einwohnern @der@
nördlichen geschiehet, daß
also in diesem Fall, fürnehmlich
wegen der übertriebenen Ausdün-
stungen in beyden die Hitze und die
Kälte einerley Würckungen herbey
bringen, sonsten wäre hier anzu-
nen Diaeten und verschiedenen Ländern
dennoch beständig einerley Proportion
der Anzahl der Menschen statt findet,
die in gewißen Perioden des mensch-
lichen Alters sterben zE. vom 20sten
bis zum 30ten Jahre, vermuthlich me-
chanische und physische Ursachen vorhan-
den, die die Länge des Lebens denn
determiniren, und deßen Ziel er durch
Ausschweifung nicht verkürzen sondern
daßelbe sauer und elender machen kann.
Doch sind hiebey zufällige Ursachen, die
die gantze Maschiene des menschlichen
Lebens destruiren als der SchlagFluß,
Pest pp doch es macht es noch wahrschein-
licher, daß gewiße Ursachen seyn, die
die Zeit unsers Wachsthums bestimmen.
In denen sämtlichen <südlichen> Ländern und beson-
ders in Patagonien soll das Mittel-
maß der Menschen im Durchschnitt ge-
nommen kleiner als das unsrige seyn; da-
her könnten auch wohl die Großen bey
denen Patagoniern bey uns Riesen hei-
ßen. Wenn nur die Größe des Wachs-
Elasticitaet der Fahsern beruhen
und entstehen, wenn die Fahsern
denen sich ausspannenden Kräften
der Nahrungs-Mittel wieders@te@-
hen können, so ist eine sehr hohe Sta-
tur eine Kranckheit, und man
wächst würcklich, wenn man ¿¿¿
ist, sehr starck; So ist auch das sanftmüthige
Wesen der Patagonier eine Anzeige
von ihrem kräncklichen Zustande, und
daß ihre Fasern nicht die gehörige
Stärcke erreichet haben der ausspan-
nenden Kraft des Nahrungs_Mit-
tel zu wiederstehen. Sonsten müßen
wir noch anmercken, daß die @Lage@
einer Stadt ob sie von einem ¿¿¿
Berge oder Walde umschloßen, ¿¿¿
sie dem Nord und OstWinde ausge-
setzt ist, nicht geringer zu schätzen ¿¿¿
der Kunst einer Erziehung in Ansehung
der Leibes-Constitution und Charack-
ter der Menschen beyzumeßen.
Es
wird gemeldet, daß die Abyssi@nier@
vermuthlich dieserwegen die Beschnei-
dung bey den Heyden eingeführt ist
allein dieses dienet bey ihnen zum
Opfer, weil sie sowohl als ihre Wei-
ber sehr fruchtbar seyn wollen, daher
letztere sich auch von den Nymphen beschnei-
den laßen um der Göttin der Frucht-
barckeit ein Opfer zu bringen, wel-
che Erzählung aber grundfalsch ist;
So sollen sie auch an einigen Orten
Felle von Fleisch vor ihrer Scham haben,
welches aber von ihnen als eine
Unanständigckeit angesehen wird. In
Florida werden viele Hermaphrodi-
ten angetroffen, welche mehrentheils
nur eigentlich Männer, und nur eine
Scham bloß im Bauch haben; wie-
wohl auch nicht zu leugnen ist, daß
es auch würckliche Hermaphroditen
geben könne, die zugleich männlichen
auch weiblichen Geschlechts sind. End-
lich sollen die Leute in Borneo An-
sätze von Affen_Schwäntzen haben;
Wenn uns gleich dieses Vorgeben
Schiffer zuweilen Thiere für Menschen an-
gesehen haben können, so macht doch die
Nachricht eines autorisirten rußischen @Scri@-
benten [[Rytschkow]], daß noch einige Familien am
schwartzen Meer AffenSchwäntze, oder
einen äußerlich verlängerten Rück-
Grad haben, wahrscheinlich, die von den
übrigen Tartarn verfolget werden
durch diese Verfolgung (wie ein Gewißes
Geschlecht von Menschen, welches als
Tiger_fleckig gewesen seyn soll, je-
tzo aber ausgegangen ist,) wird @aus@-
gerottet werden.
welche die Köpfe bis an das @Ende@
des Bauchs hangen haben, und @auch@
denen ihre MitBrüder wegen des
sanften Temperaments, welches nicht
aus der Vernunft rühret hochgehal-
ten werden, da im Gegentheil die
Alten und Unsinnigen für hailig ge-
halten werden, weil ihre Seelen
Der Türcken Charackter ist sehr witzig,
der Araber sehr pflegmatisch.
seyn und das Clima kann was dazu
beytragen. Wenn nun in Europa die sel-
ben ihre Leiber mit Kleider bedecken, und
durch ihre Pracht sich hervorzubringen
so bemühet seyn, so müßen die Ein-
wohner anderer Gegend in Erman-
gelung der Kleider Zierrath unzu-
frieden, und mit dem, was die Na-
tur ihnen verliehen Veränderungen
mit ihrem Leibe vorzunehmen suchen. Die
Cariben in NordAmericka als die unem-
pfindlichsten Völcker der Welt, welche
die Insel Lurinam bewohnen, belegen
die Stirne ihrer Kinder mit blechernen
Platten, damit sie breit werde,
und ihre Augen hervorragen, mit-
hin nicht nöthig haben den Kopf auf-
zuheben, um den Himmel anzuse-
hen. Außer der schleumigten Materie,
die ihnen im Anfange aus der Nase
die in dieser Probe sterben, scheint es ih-
rer Gesundheit nicht nachtheilig zu seyn.
Andere Nationen in Americka können
nicht leiden, daß der menschliche Kopf
«E»eckigt, und der eine Durchschnitt deßel-
ben größer als der andere sey, und
zwingen dahero denselben in Kugel-
formen, welche den Zuckerhütten gleich
sind, woher denn die Kugel %und Spitzköp-
fe «s»zu mercken. Sonst machen sich fast alle
americanische Einwohner Ritzen in den
Leib, schmieren allerhand Säfte von
Kräutern und Blumen herein, und ma-
chen ihn dadurch fleckigt und zuweilen
voller Figuren. Manche von diesen Na-
tionen haben unter der Lippe ein Loch
eingeschnitten, welches so wie ein
anderer Mund aussiehet, und nie-
mahlen zuheilet, worinnen sie einen
grünen Stein von Ziemlichem Werth@e@
hinein setzen. Eine von ihren gewöhn-
lichen Zierrathen ist es auch ihr Gesicht
mit allerhand Vogel_Federn auszu-
braunen auch die rothbraunen America-
ner den Zinober zum Schmincken, welcher
zu ihrem Gesicht sehr wunderlich abstehen
muß. In Asia müßen die Chineser_Frauen
um kleine Füße zu erhalten, selbige in
enge Bandagen einklemmen, welche denn
nachhero als Klumpen ohne Zehen aussehen
und welches die Männer deswegen zur
Schönheit für ihre Frauen eingeführet
haben, damit dieselben nicht ausge-
hen könnten, und dahero von Ausschweifun-
gen abgehalten würden. Die Mungalen
nehen ihren Kindern das Gesicht nach dem
Beyspiel ihrer vormahligen Helden mit
blauen und mit Feilstaub gefärb-
ten Zwirn Zeichen aus. In Africa puncti-
ren die Frauenzimmer ihr Gesicht. Die
Schuckzy in nördlichsten Asien machen
sich Löcher in die Backen, und setzen
Wallroß_Zähne ein. In Turkie färbt
man die Zähne mit dem giftigen
Safte Dapiciadendo schwartz, welche Far-
be doch aber beßer, als eine einge-
@Morasibkader@ in Borneo setzen 2 goldene
Zähne in die Stelle derer die sie sich
ausschlagen, herein. Auf der Küste
von Gabo stecken die Einwohner Gold
in die durchbohrte Scheide_Wand der
Nase. In Asia besonders in @Malabar@
ist <es> gewöhnlich einen Ring durch die Na-
se zu ziehen, und bis über den Mund
hengen zu laßen, wie denn auch @einige@
Nationen ihren Kindern <einen Ring> durch die
Vorhaut und die Nümpfen zogen
wie vormahls die Römer, welche die-
sen actum infibulatio nandten
um ihre Könige bis zu ihrem Eintritt
in die Ehe für Ausschweifung@en@ zu
bewahren, alsdenn aber, wenn selbi-
ge sich vermählten, herausgenommen
wurden. Auf der Halbinsel jenseits
des Ganges in Canada schneiden sie
sich in die Löcher, durch die man
öfters mit 2. Fingern durchfahren
kann und bis auf die Schultern
herabhangen ihre Vampons oder
sehen hinein. Endlich sind die obern @kinnba@-
ken bey denen Chinesern, mehr als die
untern hinterwärts, daher sie viele Buch-
staben nicht aussprechen können zE. R. und n.
ihnen das WurtzelWerck, wie in NordA-
mericka die Neis oder türckischen Wei-
tzen, und in SüdAmericka die Maniok-
Wurtzel, die zwar giftig ist, dennoch
aber wenn ihr Saft ausgepreßt
ist, nähret; denn folget die Jagd und
endlich die Fischerey. Die elendesten
unter allen Nationen sind die Esqui-
maux; Nahe am Meer fahren sie auf
ihren Raiaonen oder Kähnen um See-
Hunde zu fa«h¿¿»ngen: Mitten im Lande finden
sie keine Wurtzel sondern die Einwoh-
ner müßen sich etliche hundert Meilen
in der größesten Kälte entfernen,
dahero es eine große Wohlthat ist,
wenn sie die alten Aeltern umbrin-
gen. In Guinea werden die Hunde ge-
geßen. Die Esquimaus heißen die Ein-
sons_bey. In Ansehung des elenden Zustan-
des können auch zu diesen die Neuhollän-
der gezählet werden, die bloß von
Muscheln leben. Die Negers nähren sich
von der Wurtzel Iams, die gesitteten
Nationen brauchen <Haus>Thiere %und Getreyde-
Arten. Die Ostiacken müßen im Win-
ter öfters gräßlich hungern, weil
sie faul sind auf die Zuckunft be@dacht@
zu seyn. Endlich ist auch zu mercken,
daß am Ausfluß des Flußes Sar¿¿¿-
rieb ins schwartze Meer dumme
Gänse gefunden, und auf folgende
Art gefangen werden. Es wird eine Hüt-
te gebauet, hierauf nähert sich einer
von den Einwohnern mit einem @grau@-
weißen Pelse, ein anderer gehet @von@
hinten und klappert: wenn alsdenn
die Gänse dem vordersten folgen, @in@-
dem sie ihn für eine große Ganß an-
sehen; dieser geht nun in die Hüte hinein
welche von beyden Seiten Thüren hat
wird die Thüre hinten zu gemacht, und
der Einwohner mit dem weißen Peltze geht
zur andern Thüre heraus.
MeerEnge lebt man allein von Pferden.
Die Vicuner haben eine Art von Ziegen
von deren Wolle sie sich kleiden, und die
von den Spaniern so hoch gehalten wird,
daß sie nicht aus dem Lande geführt
werden darf. In den warmen Ländern
gebrauchet man die Ochßen und in In-
dien die Büffel zum Fuhrwerck. Die
Asiater leben nebst dem Reiß haupt-
sächtlich von den Palnaten_Bäumen,
dem Kasbos Lago und Dattelbaum.
Was die Arten der Wohnungen anbe-
trift, so wohnen die Grönländer in Zel-
ten, die sie mit Erdstücken und See-
HundsFellen bedecken, und Caballe
nennen, welche aber sehr dem im
Winter hineintropfenden Waßer
ausgesetzt sind. Im Südlichen Ameri-
die Einwohner alle nackend, @und@ ¿¿¿-
nen in ihren Caballen. In Guinea mü-
ßen die Gallety ihre Hüttchen @auf@
hohe Bäume aufschlagen, um sich vor
den Thieren und denen daselbst
starcken reißenden Ströhmen retten
zu können.
lichen Geschlechts zum männlichen @be@-
trift, so werden erstere von den
Americkanern als Haus_thiere ange-
sehen, denen alle Geschäfte außer
dem Jagen und Kriegen obliegen.
In Asien werden sie in Zimmer
eingesperrt, von aller Arbeit b@efreit@
und so lange sie nicht Jalous@ien@
wecken, wohl und anständig gehalten.
In Europa allein ist die Ga@lante@-
rie mit dem Frauenzimmer eingef@ührt@.
wollen, so werden wir den Anfang
von den Hausthieren machen, und von
diesen folgendes bemercken.
jenigen Tugenden, auf welche die Einbil-
dungskraft der Menschen einen Werth
gesetzet, und ihre Gestalt und Größe
betreffen sind folgende remarquable.
knüpfte schnelle Wuchs, die Dau-
erhaftigckeit, und endlich eine Fähig-
keit sich discipliniren zu laßen,
welche die Pferde im Zustande der
natürlichen Freyheit haben. In der
Wildnieß findet man selbige selten,
außer in den Steppen, wiewohl
es eine Art von wilden Pferden
in der Grafschaft Lippa giebt, auch
sind viele von den Spanischen in Ame-
ricka in die Wildnieß gerathen,
wurden, und von deren Fleisch selbige
sich ernähren. Die Arabischen Pferde
sind die besten, und beständig von einer
Race erzeuget, wovon denn auch
die Araber Geschlechts_Register haben
und dieselben öfters für 8 bis 10.000
%Reichsthaler verkaufen. Nach diesen folget
eine Race von ihnen nehmlich die
barbarischen Pferde in Algier, die
sehr leicht und disciplinable sind
die spanischen sind eine Race von ihnen@.@
Die Englischen Pferde, die die schnellsten
sind, und in einer Sekunde 61. Schu@e@
laufen können, da nur die wilden
Pferde in derselben Zeit 53. Schu@e@
zurücklegen, und die hollsteinschen
sind unter ihnen die besten. Wenn
verschiedene Racen von Pferden
zusammen gelaßen werden, so pflegt
das Pf«¿a»ohlen in der Größe, Farbe
in den Extremitaeten am Kopfe und
Schweife nach dem Hengste zu schlagen@.@
In der Zona torrida sind sie schäbigt
In Spanien aber am besten. In der Nie-
derung sehr faul, auf den Höhen aber
munter.
welche«r» lange Ohren wie die Esel
haben, sonst aber wie ein Pferd
aussehen; es hat dunckelbraune,
weiße, und gelbe Streifen, die
seinen Körper in Gestallt von
großen Zirckeln umgeben. Es
wird in OberBethynien bis zum
Capo bonae spei, wie auch in
Abyssynien angetroffen
commoden Reise bequem, und zum
Tragen sehr geschickt ist; es giebt
auch WaldEsel.
Ausartung von deren Eseln, und
Pferden, sie sind sehr tückisch.
welcher noch in Pohlen und Rußland
angetroffen wird, ist vermuthlich
diesem RinderGeschlecht zählen wir @nun@
nicht allein die barbarischen Kühe, son-
dern auch den Büffel mit zurück
gebogenen und sehr spitzen Hör-
nern, welches nach dem Elephanten
das stärckste Thier ist, und nur in ¿¿¿-
den sich aufhält. Die Siberische Kuh
kratzet im Winter ihr Futter unter
dem Schnee hervor. In Americka sind
<viele> von diesen *1 Syberischen Kühen in die
Wildnieß gerathen, haben sich da-
selbst sehr vermehret, werden aber
auch von deren verwilderten
Hunden sehr verfolget und @auch@
aufgerieben. Vor der Spanier
Ankunft waren die Ochsen so wie
die Pferde in Americka gantz un-
bekandt. Der WaldEsel ist größer
als der zahme, und wird in Can¿¿¿
angetroffen. Die barbarische Kuh
hat einen Kopf wie ein Pferd@.@
Ein Büffel wird in OstInndien
gebraucht.
¿¿¿ ~
le, jedoch mercket Condamine an,
daß NB wenn das Schaf wild ist,
Haare und dabey Hörner hat sich
auch tapfer wehret. Die Alu@xa@-
rischen Schaafe sind diejenigen von
denen man die Cameel-Haare
bekömt, weil das Schaaf bey
denen Türcken Cameel heißt; es
wird aber von ihnen eigentlich
nicht die Wolle, sondern nur bloß
das von ihr ausgeschorne Garn
ausgeführet, wovon das Cameel
Garn den Nahmen hat, wiewohl
auch einige Zeuge von denen
würcklich abgeworfenen Haa-
ren des Cameels verfertiget wer-
den. Die Schaaf_Wolle ist gegen
Norden zu größer, in der Zona
torrida aber feiner. Die besten
Schaafe sind die spanischen; diese le-
ben überhaupt im Sommer in
den Schnee_Gebürgen von Asturien,
gegen den Herbst aber marchie-
den gantzen Winter daselbst; unter
ihnen ist die beste Wolle von Leg¿¿¿-
ca, weil hier das beste Futter ist. Die
Englischen Schaafe sind eine Race von de-
nen spanischen. In Africka giebt es
breitschwäntzigte in Maro«d»cco a-
ber langschwäntzigte Schaafe, wel-
cher von einem Wagen, den die
Einwohner diesen Thieren appliciren
geführt wird.
böcke und die Gemsen, gehören hieher
welche letztere sehr schwer zu fangen
sind; und wenn sich die Jäger, welche
selbigen immer eifrig <in die Höhe> nachgehen, ver-
steigen, so sind sie bey der Rückkehr
in Lebens_Gefahr, ja wenn die
Gemsen nicht weiter fortkommen
können, einen Satz thun und dadurch
entweder sich oder den Jäger in die
Klüfte herabstürzen. Auf der
Insel Island sind die Hörner der Böcke
sehr durch einander geflochten.
welche von ihren Einwohnern vermit-
telst der Leoparden verfolgt werden:
Sie sollen sehr scheue Augen haben, und
diejenigen seyn, von denen im hohen
Lied Salamonis in der Biebel Meldung
geschiehet. Von ihren F«¿»ellen wird der
corduan gemacht.
ter dem Bauche eine Blase hat, wo-
rin sich der so genandte Bisam sam-
melt, welches ein röthlichter
Saft und ein starckes Oehl ist. Das-
jenige Thier, in welchem dieses
Oehl %.eigentlich gefunden wird, heiß@e@t
ein Muscus-Bock.
Ziegen, <und> hat unter dem Bauche zwey
MorgenBallen, welches der BezoarStein
heißt: und dabey roth aussiehet, son-
sten aber verfälscht wird, er sie-
het wie eine Zwiebel aus, und
hat eine gallartige Bitterckeit,
soll.
ricka auf, und das einzige Einhorn
in der gantzen Welt ist.
und
befinden sich in Asien, und hat
solche Beine, daß ein Reiter auf
einem mittelmäßigen Pferd unter
ihrem Bauch fortreiten kann. Es
ist wie ein Leopard fleckigt, hat
einen langen Hals und Hörner@.@
werfen jählrich ihr Geweyhe ab, und
bekommen mehrentheils mehrere Enden
an demselben; Jedennoch kann man
nicht eigentlich aus demselben die
Anzahl ihrer Jahre erkennen. Sie
sind sehr schwer zu fangen, und
derjenige, welcher diese Kunst ge-
nau versteht, wird ein Hirschge-
mahl neue Kunst, neue Hunde dazu
anzuordnen, den Hirschen auf einen
gegebenen Winck aufhalten zu kön-
nen, erfordert werden. An einem Hirsch-
Geweyhe hat man schon 66. Enden ge-
zählet. Von diesem Geweihe wird
der Geelhaar verfertiget, und ins-
besondere liefert daßelbe (geweyhe)
wenn es zu wachsen anfängt, und
also noch knorplicht ist, sehr wohlschme-
kende Speisen. Das Reh ist auch eine
Art von Hirschen wie auch das Car-
@m@enische Reh, welches nicht größer ist
als ein Haase. Ferner gehören hie-
her das Elendthier oder Damm_Hirsch,
welches einen Kopf, der dem Renoceros
Kopf sehr ähnlich ist, hat; dieses Thier
nimt seinen Weg durch unwegsame Oer-
ter %und Morräste, kann auch sehr gut
schwimmen, Sein Fleisch aber ist unschmack-
haft.
Thier in Norden, so Gewächße frißt,
da die meisten Bären Fisch freßen.
welchen es noch dazu unter dem Schnee
herfür sucht. Dieses Thier dient denen @dor@-
tigen Einwohner fast zu allen ihren Be-
dürfnießen, denn von seinem Fell machen
sie sich Kleider, von seiner Milch Käse
von seinen Sehnen Zwirn, und sein schnel-
ler Lauf dient ihnen ihren @k@ahnförmi-
gen Schlitten fortzuschleppen
sten sind ein vornehmer Artickel der
Handlung, weil sie zu den Bürsten
und Bäsen sehr nothwendig sind, sie sind
aber nicht allenthalben dazu zu ge-
brauchen, sondern nur bey einigen, wel-
che in Rußland und Brittanien angetrof-
fen werden, ja in der Südersee hat man
daßelbe, wo es das größeste Thier
ist, und die höhe eines kleinen Hundes@,@
auch eine ziemliche Länge hat. Die
wilden Schweine sehen schwarz aus@,@
haben zur Seiten Klauen, mit
welchen sie sehr tief eindringen, sie
sind sehr verwegen, und laufen
auf den Ort zu, wo der Schuß geschehen,
wo alsdann kein anderes Mittel übrig
ist, als sich auf die Erde zu legen, und
den Othem einzuhalten, wodurch man doch
einiger maaßen gerettet wird. Sie
halten sich in Morrästen auf, wo-
raus man sie in Deutschland mit
Schwefel-Dampf verjagt. Sie setzen
durch den Rheinstrohm, wo sie von den
Bauern, indem selbige sie bey den Hin-
terfüßen ergreifen, und mit dem Kopf
ins Waßer stecken, ersäuft werden, welches
ihnen jetzo aber verbothen ist. Die asia-
tischen Schweine sind lang, dabey sehr ge-
sund. Es gehören hier das mexicanische
Muscus-Schwein, und der Schweinhirsch,
der nehmlich ein Geweyhe hat, und auf der
Insel Malucco gantz allein angetroffen
wird.
welches denen Schweinen ähnlich ist, und
mit den beyden folgenden das größeste
unter den Landthieren ist: Es hat eine
2. Hauern, die eben solche %und noch @feinere@
Knochen als die Elephanten<Zähne> in sich @enthal@-
ten, die auch so groß wie Ochßen_H@örner@
sind. Es hält sich in den Flüßen von
gantz Africka und sonsten nirgends ¿¿¿
auf. Sein Leeder ist so dick, daß kein
Schuß, ausgenommen, wenn er hinter
die Ohren kömmt, ihn verletzen kann. Seine
Schwere beträgt 30. Centner.
mit einem Panzer umgeben, obgleich
derselbe nicht so starck, als der Schild-
Kröte ihrer ist. Er würde also @ganz@
unbiegsam seyn, wenn ihm die Natur
nicht Falten in denselben verliehen
mittelst deren er sich bewegen kann@,@
welche von weiten wie Kleider,
Stiefel, Hosen p aussehen. Es hat
sein Horn auf der Nase, öfter
2 hintereinander, wovon das un-
terste am grösten ist, die andern
beyden aber stumpf sind, daher@o@
sondern um Wurtzeln aufzusuchen demsel-
ben gegeben wo«e»rden sind.
nicht aber in America anzutreffen. In Asien
beträgt seine Höhe 14. bis 15 in A-
fricka aber nur 12. Schue. Die grö-
ßeste Sorte von ihnen trift man in Ost-
Indien und zwar auf der Insel Zei-
lon und in der HalbInsel jenseit des
Ganges an; seine Ohren sind an Größe
2en Kalbfellen gleich hat dicke und
ungeschütte Füße mit 5. Klauen; Eine
graue Farbe, wiewohl noch zuwei-
len auf der HalbInsel jenseit des
Ganges weiße gefunden, und von den
Indianern als Heilige, in welche
die Seelen ihrer Heiligen hinein-
fahren; angesehen werden. Das
merckwürdigste von ihm ist sein
großer Rüßel, deßen Spitze sehr mu-
@c@heuleuse, sonst aber gantz beweglich
ist: Er kan denselben bewegen wie
er will, und so gar mit demselben
cher unter dem Rüßel befindlich ist, besor-
gen, und befindet sich seine größeste
Force darin. Ob er gleich seine un-
geschickten Kräfte allgemeiner als
andere Thiere zu gebrauchen weiß,
so brauchen ihn doch die Menschen @stets@
zu Handlungen, welche sie sehr gedul-
dig verrichten. Vom Tobacks_Rauch
wird er gantz betruncken, läuft
wie ein gutes Pferd, hat übrigens
einen k«¿»urtzen Schwantz, deßen Haare
wegen ihrer Dicke zu Tobacks-
Pfeipfen gebrauchet werden. Sie
werden mittelst zahmgemachter
Weibchen der Elephanten, in enge
Orten gelocket und gefangen. Zu-
weilen setzet man ihnen die
Palaseings oder Senften auch bis-
weilen kleine Thürmchen auf.
von denen Drumedariis, <denn> diese haben
nur einen Rücken und einen Puckel, da
im gegentheil jenes 2. Rücken und 2@.@
Puckel hat. Das Cameel hat einen lan-
es sich nieder, und weiß wohl die Last
die es tragen kann, zu unterscheiden,
indem es nicht eher, falls es auch ge-
prügelt wird, aufstehet, bis sie da-
ßelbe auf heiß gemachten Platten
anbinden und dieses so oft wieder-
hohlen, bis daß, wenn es die Mu-
sic, die die Einwohner von Asia
dabey hören laßen, wahrnimt, die-
selben Sprünge macht, die es sehen
ließ, als es die Würkung der Hitze em-
pfand. Das merckwürdigste beym
Cameel ist, daß es im Leibe große
mit Waßer angefüllte Leeder_Schläu-
che hat, es kann also sehr lang ohne
Trincken leben. Wenn die Caravanen
oder Reisenden kein Waßer haben, öfnen
sie das Cameel, %und bedienen sich seines
Waßers, welches beständig frisch
bleibt, und gar nichts von denen
Theilen des Cameels annimt.
lein in Americka angetroffen; es sieht
wie ein Affe aus, nur daß an-
hat; an einer Weite von 12. Schuen
bringt es oft den gantzen Tag zu
und bey jedem Tritte schreyet es sehr
erbärmlich, daß man dencken soll-
te, es gingen alle seine Knochen ent-
zwey, und eben dieses Geschrey
ist es, dadurch es von den übrigen
Thieren, welches es nicht leiden kann@,@
gesichert ist; es kricht alle Bäume he-
rauf, und frißt die Blätter ab, ehe
es aber wiederum zu einem andern
Baumen kömt, wird es mager.
Nahmen davon, daß er die Ameisen
frießt, er hat eine sehr lange Zun-
ge, die so groß als er selbst, und
dabey so klebricht als eine Leim¿¿¿-
the ist. Wenn die Ameisen durch ihn
aus ihrem Neste gestöhret werden@,@
so laufen sie auf seine Zunge, blei-
ben daran kleben, worauf er denn
die Zunge mit den Ameisen in sich
zieht %und herunterschluckt, sonst ist es
wunderbahr wie solche große Thiere
Nahrung behelfen können.
genden der Welt gelblicht aus, ihre
Art über die See zu schwimmen
ist sonderbahr, indem sie nehmlich
auf einer Banck von Holtz sitzen
und mit ihrem Schwanze den Wind
auffangen. Es giebt auch fliegende
Eichhörnchen, welche zwischen den Fü-
ßen eine Haut haben, und von ei-
nem Baume auf den andern fliegen.
sind Thiere, die sowohl alles im Hause
verwüsten, als auch wegen ihres schar-
fen Bißes gefährlich sind. Die beste
Methode sie zu fangen ist, wenn man ihrer
an der Zahl 4. bis 5. in einem polir-
ten Keßel hineinsetzt, wenn sie end-
lich gewaltig hungern, so fangen sie
sich endlich selbsten zu freßen an, die
letzte nun die übrig bleibt fängt
die Excrementa der übrigen todtgebi-
ßenen Ratten zu freßen an; wenn
bekommen sie einen Trieb den F¿¿
zu wiederhohlen, worauf sich denn
alle übrige Ratten fort machen@.@
Es ist auch zu vermuthen, daß
wenn sie aus einem Hause verschwin-
den, wo vormahls viele gewesen
sind, solches von einer tollgewor-
denen herrühret. Es giebt gewiße
Ratten, deren Junge in Gefahr ihre
Schwäntze um die Schwäntze der
Alten winden, und sich von den-
selben fortschleppen laßen. Die
Beutel-Ratten, welche unter ihrem
Bauche einen Beutel haben, in
welchem die Jungen, wenn sie
verfolgt werden, sich sammeln
sind noch zu merken.
Original_Hund scheint der Schäfer-
Hund zu seyn, weile alle Hunde
wenn sie in die Wildheit ge@ra@-
then, dergleichen werden; dahero
alle Hunde, sie mögen so verschieden
seyn als sie wollen, dennoch nur von
einem einzigen Stamme herkommen,
weil in großen Producten über-
haupt solche Keime liegen, welche sich
unter der Begünstigung der Nah-
rungs_Mittel der Luft p eines Landes
entwickeln. In kalten Gegenden haben
alle Thiere weit dickere Pelze, als
in den warmen, und die Vögel ei-
ne Schichte mehr Federn in denen
Zonis frigidis als temperatis. Fol-
gende Halbschlachten sind merck-
würdig; der von dem Spanischen Pu-
del und dem spanischen Wachtel-
hund erzeuget wird, ist der Bolog-
neser; Von dem Bollen_Beißer und
dem spanischen Wachtel-Hunde
der Mops. Die wilden Hunde in
Africka sind stumm, und ist vermuth-
lich der Mangel des Bellens
bey ihnen anzutreffen, weil sie ge-
wahr werden, daß sie das Wild
Schiffe gebracht werden, so fangen
sie an zu gnorren, und endlich ge-
wöhnen sie sich auch ans Bellen.
Sie ziehen dorten in gantzen Herden
herum, aus welchen einer von
ihnen als König voran gehet; Die
Hunde scheinen die vollkommensten
Thiere zu seyn, und das Analo-
gon rationis am stärcksten zu
zeigen, maßen sie das ihnen auf-
erlegte Amt sorgfältig inacht neh-
men, und bey ihren Herren blei-
ben, wenn sie böses gethan
und unruhig werden, und wenn
sie ihren Herren zornig sehen
selbigen gleich durch ihre demü-
thige Stellung zu gewinnen
suchen. Zuweilen werden sie
auch toll, und der Biß von ihnen
ist alsdann sehr gefährlich, weil
die Menschen in eine ähnliche Rase-
rey verfallen, doch hört der Hund
unter der Zunge vorne ihm geschnitten wird;
@fa@st scheint das Saltz, so bald nach dem
Biß in die Wunde gerieben und im Wa-
ßer aufgelöset wird, nützlich zu seyn.
von den Hunden nicht unterschieden, und
weil selbiger mehr frißt als er zu seinem
Unterhalte braucht, ein grausames Thier ist.
Zum WolffGeschlecht rechnet man auch den Scha-
möal, welcher größer ist als ein Wolff
und kleiner als ein Fuchs. Vermuthlich sind
des Simsons Füchße, an die in der Biebel
gedacht wird %.dergleichen Thiere gewesen, weil
selbige in einem Haufen zusammen sind.
es 3erley Arten von Ihnen nehmlich weiße,
braune und blaue, welcher letztere asch-
farbig aussieht, deßen Haare aber nicht
beständig und dauerhaft sind, wozu noch
der schwartze kömt, der wegen seiner Kostbar-
keit ein regale ist.
daß alle Menschen und Thiere fliehen müßen,
wiewohl sein Fleisch schmackhaft ist. Zu
den Füchßen ziehet man auch die Igel und
Biesam-Katzen, die ihnen in allen stücken außer
sie einer Katze ähnlich sind, gleichen. Hinter
dem Schwantz und außerhalb dem ano hat
die Biesam_Katze eine Drüse, aus welcher
ein klebrichter Saft, welchen man den C¿¿¿
nennt, gedrücket wird. Er ist im Anfang@e@
scharf, nachhero leidlicher, und übrigens
hält man seinen Geruch für vortreflich.
Allein weil die Kinder so wohl als die
Wilden keinen Abscheu und Eckel vor
gewißen Dingen wegen ihres Geruchs
haben, so scheint das Ge- und Mißfal-
len an einem Geruche nicht natürlich
sondern vielmehr eine Mode zu sein.
so als in der Türckey gelitten, weil
sie glauben, daß kein Thier in das
Paradieß als die Mahomets_Katze
kommen wird. Sie läßt sich nicht dis-
cipliniren, und gewöhnet sich mehr
ans Haus, als an ihren Herr@e@n.
Eine Art davon ist die TiegerKatze
und bei uns der Luchs.
des Ganges angetroffen hat schwarze
und weiße Streifen, die um den ganzen
Leib gehen, ist sehr grausam und ¿
selbst einen Löwen überwältigen kann.
Uebrigens muß man ihn nicht mit dem
Panther verwechßeln.
der beruffene Hiena ist; er wird bey
Algier angetroffen, und hat die Angewohn-
heit, daß er die Todten aus den Grä-
bern herfürklaut.
muth, nach welcher er immer gesäti-
get ist, und jedes Thier in Ruhe läßt,
gerühmt. Der Africkanische ist der mäch-
tigste von ihnen, hat lange, aber sträu-
bige Mänen; dagegen der asiatische
im Gesicht einer Katze ähnlich ist.
Kein Brüllen ist fürchterlicher, er erhe-
bet solches sowohl Abends als Morgends
als auch bey jeder Veränderung des Wetters.
Er hat eine erstaunende force in seiner
Brust, frißt übrigens am liebsten Affen
nachgehends das Vieh, und endlich nur
den Menschen, unter welchen letztern
er die schwartzen den weißen und das
männliche Geschlecht dem weiblichen vor-
zieht.
Affen, die entweder gar keine Schwänze
genandt, oder lange Schwäntze haben, als-
denn werden sie MeerKatzen genandt,
oder kurze Schwäntze haben, alsdenn <man> sie
Paviane nennet. Obgleich nun die Affen
ein analagon rationis haben, so wird
doch das analogon moralitatis bey
ihnen vermi@sch@t, indem sie jederzeit
boshaft, tückisch und eigensinnig sind, und
allenthalben, wo sie hinkommen, scha-
den anrichten. Sie haben Menschen_Fin-
ger und ist deshalb ihre organisati-
on nicht auf etwas besonders ein-
geschränckt, ja wenn sie zu einem all-
gemeinen Gebrauch eingerichtet
ist, so zeigt sie auch gantz sicher von
den allgemeinen Fähigckeiten des Thie-
res. Die größesten von den unge-
schwäntzten Affen werden Wald-Män-
ner genandt, sind 5. Fuß hoch, haben
wenig Haare, eine herabhangende Ober-
Lippe, Runtzeln im Gesicht, können @nicht@
sich wiedersetzen, und haben von weitem
die Gestalt eines bejahrten Mannes@.@
Die kleinen von diesen ohngeschwäntzten
Affen sind noch böser als die großen
von den Bäumen, und können damit, in-
dem sie mehrentheils immer in Haufen
ziehen einen Löwen und Tieger ver-
treiben. Die langschwänzigten gebrau-
chen ihre Schwäntze sich um die Bäume zu
schlängen, und vermittelst diesen sich
über die Bäche, indem sie nicht schwim-
men können zu setzen. Sie haben einen
Schlauch in dem Backen, welchen sie
zu einem Magazin brauchen. allein
weil sie sehr flatterhaft sind, so pfle-
gen sie von Obst oder Reiß bald
überdrüßig zu werden. Endlich werden
die Paviane bis zum Capo bonae spei
angetroffen, sonsten sind noch die
Schoos-Affen; welche nicht größer als
Eichhörnchen sind, anzumercken, welche a-
ber in Europa nicht wohl leben können.
ricka, und zwar im obern Theil ange-
troffen, wo es vormahls das einzige
Lastthier in dieser Gegend war; es
hat einen langen Halß, und das son-
ansiehet. Es wird auch Reaunna genandt@.@
Hasen, welches die stärcksten Läufer und
dabey am wohlschmeckendsten sind, auch @in@
Waldhasen ein, dieser ihre Furchtsamckeit
schneller Lauf und ihre Intrigien, wenn
sie verfolgt werden, sind bekandt. Sie
treten in alle Gegenden Spuhren @¿¿¿@
um die Hunde von ihrem wahren Lager
abzubringen. Die weißen Hasen sind
vielmehr eine Aus als eine Abartung.
wird aus Brasilien gebracht, und @muß@
im Meer, wie ein ander Schwein er-
saufen.
und Piemont angetroffen, komt mit
der SchaafRotte darin überein, daß
sie öfters in einer Art von Erstarrung
liegen, und ohne daß es sich bewegt
weggebracht und anatomirt werden
kann. Die Ursache von dieser Erstarrung
ist folgende: Im Schlaf kühlet sich das
Blut immer mehr und mehr ab, weil
als das Blut der Menschen ist, so wird es
mit dem anhaltenden Schlaf kälter, als die
Luft selber und kann also durch dieselbe
nicht erregt werden.
im Winter von seinem Fette, welches
aber durch seine innerliche zurück-
führende Gefäße selbsten zur Nahrung
wird, lebet; und sie sind von dem
Dachßen darin unterschieden, daß
diese von dem 2. Handbreiten Speck,
so sich unter ihrer Haut befindet, %und
welches sie vermittelst eines Loches
oberhalb dem ano saugen, ernähret
werden.
welche aber dennoch hinreichend sind den
Tag von der Nacht zu unterscheiden.
Man bemerckt: daß wenn ein Maul-
Wurf verworfen, verstirbt unter der
Erde. Gladitsch [[Gleditsch]] aber hat beobachtet,
daß solches von den Käfern, welche
zur Seite die Erde erheben, und da-
mit diesen MaulWurf beschütten,
bewürckt wird.
die wie Feder_Keile zugespitzet seyn
und welche es nach Gefallen abschießen kann@.@
Der Stein @Blocis@, der sich in seinem Magen
setzt, ist von großem Werthe. Uebrigens
sind noch folgende Thiere merckwürdig@:@
Seiten ausgespannte Häute haben und
dabey die abscheulichsten unter deren
Nachtthieren sind.
die fliegenden Eichhörnchen, sind solche Thiere
welche nur wegen der zur Seite befind-
lichen Haut größere Sprünge als die ge-
wöhnlichen machen können.
Scheuchel-Wiesel stellen den Mäusen sehr
nach.
fen, als welches Geräusch sie nicht ver-
tragen können, herfür locken.
Gans gefangen werden.
Kaninchen aus ihren Löchern stöhret. Man
Engländer resolviren die Kaninchen fortzu-
pflantzen, weil sie sich selbst ernähren,
und dabey insonderheit ein schönes Fell ha-
ben, auch sich ungemein vermehren, und durch
Hülfe des WohnHaußthieres aus ihren Lö-
chern hervorgejagt werden können.
Thieren, die sowohl in dem Waßer als
auf dem Lande leben können, sind zu
mercken ≤
graben sich «¿»Gruben von den Ufern bis zu
denen Wäldern, und werden, und werden
durch ihr Fell zu Brähmen zu den
Mützen brauchbahr.
funden, und hat ein so glänzendes schwarzes
Fell, daß es 40 %Reichsthaler kostet. Sie hat übri-
gens FlußFedern an den Füßen
den Fischschwantz, den er beständig im Waßer
halten muß, auch Zähne die hervorragen.
Sie sind jetzo seltener als sie vor dem
waren. Die Länder scheinen vormahls
alle mit Wälder bedeckt gewesen zu seyn
man überhaupt die nun erfundenen Ge-
genden voller Volcker antrift, so mag das
auch die Ursache von der Verminde-
rung derjenigen Thiere seyn, deren
Aufenthalt der Wald ist. Ihre @¿¿¿@
den Damm an den Ufern zu verfertigen
die sie von der Fluß-Seite steil, von der
Landseite aber abwärts nach den
Vorschriften der Baukunst aufführen, ist
sonderbahr. Er hackt mit seinen 2. vor-
dersten Zähnen den Baum ab, und @führt@
ihn bis ans Waßer. Mit seinem ¿¿¿
transportirt er den @Thau@ um die f¿¿-
chinen auszufüllen, baut sich davon
im Lande am Ufer mit 2. Etagen
ein Haus, damit er nach Proportion
des Waßers seine Wohnung verändern
kann. Er ißet im Winter die Baum
Rinden. In NordAmericka werden ann¿
jetzo von diesen Thieren die mehrsten
getroffen.
werden in der Ostsee, und beständig
im EisMeer angetroffen.
Nahmen er keines weges verdienet) hat
einen großen Kopf und hervorrge¿¿¿
Bären und See_Löwen werden auch bey
Kamtschatcka angetroffen.
mit denen Eydexen einerley, und nur der
Größe nach von ihnen unterschieden. Sie
halten sich bey Africka selten, und nur bey
@Catatacta@ häufig auf, und sind in der
alten Welt das, was in der neuen
der aligator ist, nur das der Schwantz
des letztern herabhänget, und eine et-
was verschiedene Farbe hat. Gleichwie a-
ber die Natur sehr schädliche Produ-
cte nicht so häufig hervorbringt, also
frißt die Pharaonis Maus die
Eyer der Crocodillen, und die Galleno-
¿¿er ein denen Gänsen ähnlicher Vo-
gel die Eyer des ale«¿¿»gatoris auf;
welche beyde Raubthiere die Aus-
brütung ihrer Eyer der Sonne über-
laßen, und daher selbige in den Sand
verscharren.
ihnen sind in SüdAmericka und wiegen
bis 3. Centner. Sie haben so starcke
Knochen wie ein Ochs, schwimmen auf dem
Waßer und legen auf dem Lande
soll wohlschmeckend seyn, und den Pantzer
jedoch nur von der kleinen Art der Gat-
tung dieser Thiere braucht man zu To-
backs_Dosen und Uhr_Gehäusen.
die würckende Ursach als auch der Endzweck
erfordern, daß in dem Waßer die
größesten Lasten gefunden werden @wie@
theils die Landthiere in selbiger Größe
daß ihr eigen Gewicht nach des Galli¿¿¿ [[Galilei]]
Beobachtung zerbrechen würden, theils
aber auch im Waßer leichter schwim-
men und der Füße entbehren können.
Zu dieser Abtheilung von denen Fischen
gehören denn insonderheit und sind vor-
Thiere, und in denen EisMeeren vermuth-
lich deswegen gröstentheils anzutreffen
weil sie schlammigt sind, und in denen
heißen Zonen zerschmelzen würden. Die
verschiedenen Arten von ihnen sind der
Grönländische, der NordKap, der Pott-
Fisch, der Finn_Fisch, der Charxall und
der SchwerdtFisch. Was das Zeugen
dieser Thiere anbetrift, so muß man
einen Unterscheid zwischen Fischen, die hei-
ßes, und zwischen denen, die kaltes
Waßer haben, machen. In denen
süßen Waßern haben sie alle Kalt
Blut, und unter dieser Bedingung
ist keine Begattung, sondern das
Weibchen läßt den Regen fallen, und
das Männchen vermischt den seinigen
auch damit; folglich geschiehet die Be-
fruchtung außer %und nicht in dem Leibe.
Diejenigen Fische, welche heiß Blut ha-
ben, gebähren lebendig und seugen
ihre Jungen; dieses letztere geschie-
het 1) mit denen Grönländischen Wall-
fischen. Sie haben einen ungeschickten Kopf,
welcher 1/3tel von seiner Länge und eine
haben kleine Augen, welche nicht größer
als eines Ochßen, so wie überhaupt
die Pupille, das Thier mag so groß
seyn, als es will, allemahl nicht so
groß als empfindlich seyn muß; An der
Seite haben sie starcke Floß_Federn
auf der Nase 2. Blasen, aus welchen
mit einem großen Getöse das Wa-
ßer in Gestalt 2er Fontainen he-
rausfließt, einen weiten Rachen
aber dabey engen Schlund. End-
lich findet man bey ihnen nicht Zähne
sondern Hacken an ihrem Gaumen, wel-
che wie Schwerdter gelegt und ¿¿¿
mit Borsten versehen sind; woraus
man das FischBein verfertiget@.@
Seine Nahrung ist eine «Nahru»Menge Ge-
würme, die sich zu Gewißen Zeiten
ohne Zahl in denen EisMeeren auf-
halten, die er samt dem Waßer
einschluckt, welches letztere er aber
vermittelst seiner auf der Nase
%habenden 2. Blasen wieder ausspri-
gantz trahnigt sind, so ist kein Wunder,
daß er selbst von solcher Art ist. Er
hat eine große force in seinem
Schwantze, welchen er horizontal, %und
nicht wie andere Fische vertical hat.
und ist damit im Stande ein klei-
nes Both zu zerschmettern. Seine
Länge beträgt 80 bis 120. Schue;
und wird von ihm nichts als
das Speck, deßen «Ab»Absonderung von
dem übrigen Fleisch die Schiffer Fl¿¿-
ster nennen, nebst dem Fischbein
verbraucht. Der Wallfischfang
ist sehr important, und ein ordi-
nairer von diesen Fischen liefert
bis 2.000 %Reichsthaler Einkünfte. Er wird
eigentlich in Grönland oder Spitzber-
gen in der Davids und Hudsons-
Straße, getrieben, wohin er sich im
Sommer verirret, sonsten aber im
Winter in dem EisMeer ist. Man
fängt ihn folgendergestallt. Es wird
ihm eine Harpune in den Leib ge-
worfen, welche an einem langen
blauen Garn bevestiget ist. Hierauf
Harpune schon im Leibe hat) mit großer
Behändigkeit unter das Waßer, weil
er aber beständig Luft schöpfen
muß, so komt er bald hervor, fährt
aber wieder herunter, bis er end-
lich mit vielem Kreuchen, wieder
auf die Oberfläche des Waßers
sich erhebt. Man nähert sich ihm
alsdenn mit Boten, versetzt ihm
viele Lungen-Stiche, bis das Wa-
ßer, welches er aus den Blasen
der Nase spritzet, mit Blut ver-
menget wird, in welchem Fall er
bis aufs Leben verwundet ist. Die
größeste Schwierigkeit beym @Fange@
war vormahls, wenn er sich un-
ter das Eis reterirte, jetzo aber
weiß man die Methode, ihm auch
alsdenn beyzukommen, nur muß
man sich alsdenn für die Eisstücke
in acht nehmen. Seine Feinde sind die
Wallfischlaus, welche sich an seine
Genitalien setzt, sonsten aber nicht
größer als ein Käfer ist; <ferner> Der G¿-
Fisch oder Narweal¿, welcher ihn mit
der SchwerdtFisch, welcher seine Zunge ver-
zehrt. Die andern Arten dieser Wall-
fische sind
Loch im Nacken, frißt gerne Herin-
ge, hat aber nicht ein so gutes Speck
als die Wallfische.
der großen Fluß_Feder auf dem Rücken,
und hat Zähne im Rachen.
in Gestalt einer Flinten_Kolben und
auch Zähne hat, dabey auch sehr lang
ist. Man findet in ihm eine Tonne
Hirnöhl, welches man WallRath nen-
net, er streicht durch die mittellän-
dische See, und wird für den gehal-
ten, welcher den Jonas verschlungen hat.
welches 5. bis 6. Schue lang ist, wie-
wohl auch einige 2. haben.
ragenden Zahn, der wie ein Schwerdt
gestaltet ist. Eine Art von ihm ist
der Säuge_Fisch.
den großen attillischen Inseln angetroffen,
sie haben vorne statt der Füße zwey
Stampfer, ragen mit ihrem Körper über
die See hervor, den Kopf aber tau-
chen sie unter das Waßer. Sie näh-
ren sich von der Seeruthe, welches
ein Seekraut ist, und haben ein
sehr schmackhaftes Fleisch %und Fett, wel-
ches nicht so leicht in Fäulnieß ge-
räth.
sich in der spanischen See, am meisten
aber bey der Küste Guinea und
dem Schwartzen Meer auf, hat einen
langen Kopf gleich einer FlintenKol-
be, und in seinem Rachen 3. Reihen
von Zähnen; <ferner> einen weiten Rachen
daher man öfters gantze Matrosen
in seinem Magen gefunden; eine
Schnautze die wohl über einen
Fuß über seinen Rachen hervor@gehet@
und wodurch einigerMaaßen die
Seethiere von diesem größesten
Er hat eine große force in seinem
Schwantz und ist bis auf 50 Fuß lang.
Er frißt ohne zu untersuchen, was
ins Meer fällt, weil beständig
3. und mehrere sich darnach reißen,
indeßen haben sie die Eigenschaft an
sich, daß sie wie der Stockfisch ihren
Magen umkehren und reinigen könen.
Weil nun diese Fischer die Schiffer, so
bald sie etwas gefreßen, was ihnen
heruntergeworfen wird, von Africka
bis Americka, wo sie die Landungen
von den Schwartzen, die sie in Gui-
nea verckauft, transportiren, verfol-
gen, so ist es leicht sie vermittelst
einer Kette mit Wiederhacken, wo-
ran ein Stück Fleisch bevestiget ist,
zu fangen.
nandt, hält sich bey der Küsten von
Africka auf, und ist derjenige
Fisch, von welchem die Alten vor-
gaben, daß er das Schiff unbe-
weglich machen könne. Weil nun
das Schiff, wenn der auf dem Waßer
kann, so geschiehet es wohl, daß wenn
sich eine große Menge von diesen Fischen
an das Schiff ansauget, und daran
hängen bleiben, δLücke der Lauf deßelben
langsamer ist.
Fisch, und hat die Gestalt eines platten
@«F»T@isches, ferner hat er einen der @Prit@-
sche ähnlichen Schwantz, die Augen, so
wie eine Flunder auf einer Seite
er ist auf der einen Seite gelb, @und@
auf der andern schwartz
Rachen, Hörner und Haare
(Rogatorpida) hält sich in denen A-
frickanischen Gewäßern auf, und theilt
wenn man ihn berührt, ziemlich
starcke electrische Schläge aus.
denen Americkanischen Gewäßern zu
finden, hat die Gestalt eines Aal@e@s
und folgendes merckwürdige an sich@:@
Wenn man ihm mit dem Finger
oder auch vermittelst einer metal-
nen empfindlichen Schlag; berührt man ihn
mit einem spannenden Holze überhaupt,
so ist der Schlag sehr wenig mercklich; nä-
hert man sich aber ihm mit einer gläsernen
Röhre oder Stange Siegellack, so bekömt
man gar keinen Schlag. Bringt man an
ihn einen Magneten, so wird er matt,
und verliehret seine Kraft, bekömt
sie aber wieder, wenn man Eisen_Späh-
ne auf den Grund schüttet, wenn er
endlich stirbt, so ist diese Kraft auch
@gar@ nicht bey ihm anzutreffen. Dieses sind
aber Würckungen der Electricitaet,
und hat also derselbe würcklich eine
electrische Kraft, welche er nach seiner
Wüllkühr ausübet, ob es gleich schei-
nen sollte, daß sie durch mechanische
Sachen, da er bey application der-
selben die Haut runzelt, hervor-
gebracht wird, und wodurch er sich
vor den anfallenden Raubthieren
retten kann.
nem Magen eine Blase, worinnen eine
Art von schwartzer Tindte ist, welche er bey
seiner Verfolgung aussprützet, und da-
schlammartig, scheinen keine organisa-
tion zu haben sind in der Raute zu-
sammengewunden %und sehen perlenfarbig@t@
aus.
tropicis haben die Gestalt der He@e@-
ringe, erheben sich vermittelst der
FloßFedern die sie an ihrer Seite ha-
ben, von dem Waßer in die Luft
wodurch sie der Verfolgung der
Tropi@c@al-Fische entgehen, wiewohl
sie in der Luft an den RaubVö-
geln ihre Feinde finden.
ste Aehnlichkeit mit einem Menschen, es
ist ihm dieser Nahme von diesen beyge-
legt, indem sie glauben, daß alle Pro-
duckte, die auf dem Lande sich befin-
den, auch in der See wären. Er ist
ein PlattFisch, wird von denen Por-
tugiesen gegeßen, und ist ein schöner
Fraß für den HeuFisch und seine
Jungen. Eine Art von ihnen gehört
zu den MeerWundern der @Banty@-
pidans [[Pontoppidan]], welcher seine Erzählung
det, welcher aber nebst den Alten die
wahrhafte Erzählung aus der Acht laßen.
@N)@ Der SeeWurm soll so dick, wie das grö-
ßeste WeinFaß seyn, und so groß daß
er sich im Horizont verliehret, er soll
sich in Norwegen aufhalten.
der soll, wenn er sich über die See
erhebt, als eine Insel seyn, und eine
Viertel_Meile im Umfange haben.
und aussehen, als wenn er mit kahl
gewordenen Ländern besetzt wäre.
Man muthmaßet, daß einer von
diesen Koracken in Stockholm, da man
bey Verfertigung der Grotte eine
Insell zu sehen bekommen, die aber
gleich verschwunden, sich aufgehalten
habe. - . Weil nun die Fischer
eben so den großen Fischen folgen, wie
die Mücken denen Menschen, so meint
er auch, daß über ihn beständig ein
guter Fortgang sey, und daß der Ort,
wo er sich aufhält leicht aus der
Tiefe des Orts zu erkennen sey.
Sardinischen Gewäßern auf, und von
er hält sich vermuthlich mehr am Ufer
bey denen jenigen Gebüschen auf, wo
sich nehmlich viele Gewürme, Fliegen
und Insecten aufhalten; spritzt
auch nur einen Tropfen, womit er
diese Insecten auch zuweilen Vögel
gantz genau trift, hierauf f@ällt@
er <voraus> ins Waßer und alsdenn kommen
ihm allererst die gefangenen Vögel
und Insecten nach, wo er sie denn
allmählig unter dem Waßer Verzehret.
befinden sich ohne Zweifel viele Thiere
die eine wunderbahre Gestalt ha-
ben, (als zE die Polypen mit unzäh-
lig vielen Füßen,) ohne daß man
nöthig hat, MeerWunder aufzu-
suchen, allein es ist überhaupt an-
zumercken: daß bey Künsten und
Professionen, welche dem bloßen
Glück unterworfen sind als zE. <bey> der
Jägerey %und Fischerey, der Aberglau-
be <starck> herschet weil der Ausgang @der@
Unternehmung nicht auf %gewißen G@ründen@
ruhet. δSchnörkel
FischFange zu mercken. ≤
und Spitzbergen.
halten sich im EisMeere auf gegen
den Sommer ziehen sie in drey Heer-
den um, die erste hält sich an den U-
fern von Norwegen auf, Dront-
heim und Bergen vorbey, begiebt
sich bey Gothenburg in den Sund, von
da bis wieder in die NordSee.
Die andere hält sich an den Flüßen
von Schott und England, besonders
aber bey denen arcadischen Inseln
auf. Die dritte gehet durch den St
George Canal, zwischen England und Irr-
land, welche letztere auch nach dem
EisMeere zurückgehet. Es entstehet
aber hiebey die Frage: Warum sich
die Heeringe nicht hieher begeben, wo-
durch zu vermuthen ist, daß daselbst
eine allwalltende Kälte anzutref-
fen. So viel ist gewiß, daß sich
alle Fische so viel es ihnen nur mög-
lich nach der Wärme zu begeben.
allen Syberischen Hütten anstatt Fenster
Eisstücke eingesetzt werden, welche @nicht@
abschmelzen, weil die äußere Kälte
der innern Wärme nicht genugsam
Wiederstand leisten kann, sondern ¿¿¿
vielmehr die Wärme erhalten @und@
das Licht durchlaßen muß, so können
wir leicht auf die Vermuthung gerathen
daß in der Tiefe des Meeres bestän-
dig jedem Zustande auf der OberFläche
der Erde ein entgegengesetzter Zustand
anzutreffen ist, und daß wenn es
oben frieret, unten warm sey; et vi-
ce versa. Bey Tarmuth wird der gro-
ße HeeringsFang von den Hol¿¿-
dern in der Johannis_Nacht prae-
cise um 2. Uhr, wozu ein Zeichen mit
der Canone gegeben wird, angefan-
gen, und eine Zeitlang fortgesetzt, ¿¿¿
sich diese Fische nun alsdenn, @wenn@ @sie@
gefangen werden so aufeinander @drän@-
gen, so ist kein Mangel an ihnen ¿¿¿-
zunehmen. So bald sie gefangen sind, e¿¿-
ßen sie <sogleich auf dem Schiffe> von den Eingeweiden ger@einigt@
und gesalzen werden, damit der ¿¿¿
Geschmack alle andern übertreffen, nicht he-
runtergesetzt werde. Der Kopf, als woran
das öhligte Trahnigt ist, welches sich durch
den gantzen Cörper ausbreitet, muß weg-
geschnitten werden. Es wird auch dieser
Fang bey der Rückkehr der Heeringe
wiederhohlet, wodurch die Herbstheeringe
zu uns gebracht werden. Wie diese Hee-
ringe nach Americka kommen, ist uns un-
bekandt.
hin sich viele französische, Englische und
spanische Schiffe begeben. Sonsten müsten
die Cablaus und die StockFische nicht
für verschiedenen Arten gehalten wer-
den. Die Düna_Bancke in der Nord-
See ist dieses StockfischFanges wegen zu
mercken.
welche weder zum Gewürme noch zu
denen Fischen gezählet werden können ≤
Gift besonders zu mercken, welches nir-
gends als in einer offenen Wunde
schädlich ist, sie mag so klein seyn als
sie wolle. ZE. eine Ritze in der Hand;
daher auch ein Artzt_in_London [[Mead]] die
Probe gemacht, es zu trincken, so wie
kann ohne daß es einem schadet. Wie a-
ber führen die Symphadischen Gefäße un-
ter der Haut, wodurch der Schweiß he-
rausgehet daßelbe nicht zum Hertzen,
da man doch, vermittelst derselben al-
lerhand Fluida in den Curen in den
Leib bringen kann? Einige muth-
maßen, daß diese Gefäße die merck-
würdige Eigenschaft an sich haben, sich
für alles dasjenige zu verschließen
was dem menschlichen Cörper schaden
kann, dagegen sich für alles dasje-
nige zu öfnen, was ihm nützlich ist@.@
Die Schlangen haben Zähne im Mund
welche sie, als die Katzen ihre Sp@o@-
ren zurücklegen können. Ihre Liebste
Speise sind die Eudexen, weil dieselben
lang sind, und ihnen nicht viele Mühe
herunter zu schlucken machen, welches
auch die Frösche thun. Weil sich die
Eydexen für den Menschen sich eben so
sehr fürchten als für die Schlange, so
kann man sicher urtheilen, daß wenn
dieselbe (nehmlich die Eydexe) auf den
Menschen im Schlafe läuft, eine Schlange
dieselbe verfolgen müße; weil sie vor
sten unter ihnen sind die Klapper_Schlangen.
Sie haben hinten biegsame Gelencke, die
von Knochen und mit einer dünnen Haut
überzogen sind, welche bey der geringsten
Bewegung außer bey dem RegenWet-
ter, als zu welcher Zeit die Wilden
in die Wälder fliehen, ein Getöse ma-
chen. Sie halten sich in Americka auf, und haben
rothlichte fürchterliche Augen, mit welchen
sie den Menschen starr ansehen, so daß der-
selbe oft nicht weiß ob er fliehen, oder ste-
hen bleiben soll. Sie werden allen denen
Schweinen, für welche sie sich auch fürch-
ten, gefreßen, welches ihnen nichts scha-
den kann, indem das Gift in ihre Sch@e@k
Haut trift. Sonst sind alle Schlangen
gallenartig, welches auch nöthig ist,
damit die flühtigen Sachen, als das
Gift ist, nicht verfliegen, sondern durch
das Zähe, von welcher Art die Gall-
Art ist, zusammen gehalten %werden
mögen. Diese Schlangen sind bis 30 Fuß
lang; Man hat auch die Beobachtung
gemacht, daß wenn gleich Vögel und
Thiere in Sicherheit sind, sie sich dennoch
ängstlich geberden, und so lange Be-
und gefreßen werden können; da nun
die Schlange sehr langsam frißt, und keine
große Springe machen kann, so ist es
wunderbahr, wie solche geschwinden
Thiere ihr doch zum Raube werden
müßen; allein dieses veursacht ein
sehr starcker Gestanck, den diese Schlan-
gen bey sich habe, von welchem denn
diese Thiere gleichsam benebelt werden@.@
Es giebt in NordAmericka eine Art
Schlangen, welche sich durch die poste-
riara in die Eingeweyde schlüpfen
und also erschreckliche Schmerzen an-
richten. Eine andere Art von ihnen
ist so schnell, daß sie mit der größesten
Behendigckeit über die Flüße setzen
und den Menschen in der Flucht bald
einhohlen können; jedoch ist ihr Biß nicht
giftig. Was den Schlangen-Stein betrift
so ist derselbe ein praeparirter Ochßen-
Knochen.
warmen Ländern, besonders aber in
Italien auf, sehen wie kleine Krebße
aus, und haben an ihrem Schwantze
setzen, welche doch aber nicht tödlich
sind, obgleich sie zwar große Wund-
Fieber verursachen. Das Scorpionen-
Oehl in Italien ist wieder ihre Stiche
sehr fürtreflich.
eine Eydexe, sieht derselben sehr
ähnlich, und ist daher auf vielfäl-
tige Art fleckigt. Man berichtet
von ihm: daß er alle Farben der Gegen-
stände, die er ansieht, annehmen kann,
welches aber ungegründet ist, son-
dern er kann die Säfte in seinem
Cörper nach Belieben ausbreiten;
und dadurch verschiedene Farben
außer der rothen und recht grü-
nen annehmen. Wenn er munter
ist, so verändert er die couleur
augenblicklich, wenn er aber böse
wird, so sieht er aschgrau aus, wo-
bey er aber noch einmahl so dünne
wird, als vorher.
sen, worin ein zäher Schlamm enthalten
ist, vermittelst deßen er die Kohlen
dieselben gehalten wird, so muß er ver-
brennen. Diese Nachricht ist aber falsch
daß es nehmlich ein Thier ist, welches
im Feuer leben kann.
die sich im Meere aufhalten, und scha-
ligt sind. ≤ Die Schalen sind alle kalckar-
tig, weil die GrundErde des Meer
Salzes kalckartig ist: so daß man @aus@
denen Auster_Schaalen Kalck bren-
nen kann. Hiezu nun rechnen wir
man den sogenandten PurpurSaft ¿¿¿
wenigen Tropfen antrift. Faden
die damit gefärbt werden, und
der Luft exponirt sind, werden roth-
lich weiß, denn grünlich, zuletzt ¿¿¿-
ber roth, daher zu glauben ist, daß
sehr viele Luft-Partickelchens dazu
concurriren müßen um diese Couleur
herfür zu bringen. Weil nun von die-
sem Saft sehr wenig zu haben ist, so
ists kein Wunder, daß bey den @Alten@
der Purpur so kostbahr gewesen ist
daß er nur bey den vornehmsten
von zu machen, gebraucht worden ist; @Win-
¿ielmann@ [[Winckelmann]] glaubt, daß wir gar keine
Begriffe von dem Purpur der Alten ha-
ben, indem der Mantel eines triumpha-
toris, welcher in einem unter dem
Schutte von Herculeaneum gefundenem
Gemählde Alfresco die Farbe der Wein-
trauben, wenn sie im Winter gefroren
sind, an sich hatte, da doch diese Bilder
noch jetzo ihre wahre Farbe an sich behal-
ten. Sie werden an den Küsten von
Malaga %und Mex«i»ico angetroffen;
Sachßen, und Schweden, ferner in der
Pringner See angetroffen werden,
so sind sie doch weit häufiger, feiner
und größer an den Küsten von Mexico,
wiewohl sie daselbst eine irregulai-
re Figur haben. An den Küsten von
Zeulon und Capo Cainunie sind sie nicht
sehr groß, und der persische Meerbusen,
woselbst die schönsten %und grösten angetrof-
fen werden, und welche vormahls
denen SeeRäubern sehr zerstöhret. Die
Perlen sitzen gemeiniglich im Fleische dieser
Muscheln, und können wie es auch die
Holländer thun, am besten durch die
Fäulnieß, in welche man dieses
Thier gerathen läßt, wenn es der
Sonnen_Hitze exponirt wird, gesam-
melt werden. Es giebt %sieben Sorten
%dergleichen Perlen_Muscheln, welche der
Größe nach sich von einander unter-
scheiden, und durch apparte leederne
@Stäbe@ abgesondert werden; von
denen die kleinste nicht größer ist
als der Saame, dahero sie auch
nur zu denen Arzeneyen gebraucht
werden können. Wenn nun das
Auswerfen der Perlen eine Kranck-
heit der Muscheln ist, so laßen sich
dieselben nicht öfters fangen, welches
zu befördern aber Linaeus eine
sichere Manier soll %erfunden haben
wofür er von der schwedischen Re-
gierung in den BaronenStand erhoben
wurde: jedoch ist dieses Geheimnieß
sche Perlen, die eben diese Couleur haben. Weil
die FischSchuppen aus gantz subtilen Blät-
tern bestehen, so läßt man sie im Waßer
auflösen, und füllet die Mixtur in ein hoh-
les gläsernes Kugelchen, welches von bey-
den Seiten eine Oefnung hat, worauf sich die
Mixtur an das gläserne Kugelchen ansetzt,
und der übrige Raum mit Wachs aus-
gefüllt wird.
Muscheln, die in Sicilien angetroffen werden,
eine braunlichte Seyde spinnet, die man
besonders in Palermo zu Strümpfen, weil
sie für krancke Füße sehr zuträglich seyn
soll, gebrauchet.
sehr zierlich gewunden, so daß das
Ende der Windung wieder in die
Schaale zurückläuft. Sie können das
Waßer durch eine Ritze aus der Schaa-
le auspumpen, steigt darauf in die
Höhe, spant seine Füße als Ruder
aus, gebraucht seinen Schwantz statt
eines Ruders, und seegelt auf solche
Art auf dem Waßer, sinckt aber gleich
scheln, die an ihren Ecken violet aus-
sehen, sie formiren selbige in C@alen@-
dern, werden an gantzen Schauern be-
vestiget, und machen das Geld der
Indianer aus. Sonsten ist anzumer-
cken: daß man öfters in denen
Steinen Muscheln findet, wie diesel-
be sich ohngefehr verhalten ist wegen
der Zwischen_Räume des Raums eini-
ger maßen zu begreifen, wie aber
selbige hinkommen ist schwer einzusehen
da man auch bey Bearbeitung
des Marmors lebendige Frösche
zuweilen darinnen antrift, daß
folglich zur Zeit der Enstehung des
Marmors von demselben und also
vielleicht vor vielen hundert Jahren
eingeschloßen worden, so muß man auf
eine ähnliche Art der Entstehung den-
cken. Man sagt auch ferner von
chen wachßen, allein damit hat es folgende
Bewandtnieß: An den schottländischen In-
seln werden Muscheln, die die Einwohner
Pernachons nennen, mit welchem Nah-
men auch eine Art von Endten daselbst
belegt wird, von der Fluth auf die Sträu-
che angespühlt: und weil selbige durch
die Eröfnung der Schaale sich an die-
se Sträuche kneipfen, so werden sie von
der Fluth zurückgelaßen. Uebrigens
giebt es eine Art von Muscheln die
wie Münzen aussehen, Cauris oder Schlan-
gen_Köpfe genandt; welche in Ungern
auf die Pferde_Zäume zur Zierrath ge-
setzet werden. In OstIndien werden
sie statt Geldes gebraucht, von denen
Zehn auf unsern Schilling gehen.
Insecten, davon ein Theil nützlich der
andere aber schädlich ist. ≤ Zu den ersten
können wir bey uns die Biene, und
besonders diejenigen Insecten, von welchen
die Farbe herstamt, rechnen: Hiezu ge-
hören
dem Cinober herkömt.
Kermes_Kern, der gleichfa@ls@
eine sehr schöne rothe Farbe giebt, her-
kömt. Die Kermes_Kerner sind Gallen
auf den arabischen Bäumen_Blätter@n@
die Galli sind aber Auswüchße @der@
Blätter, wenn sie von einem Wurm
gestochen werden, wodurch sie nehmlich die
Fasern des Bluts zerschneiden, ihre
Eyer einlegen, und wenn daraus eine
Made wird, die Fasern über sie
wachßen, und indem diese Made grö-
ßer wird, die Fasern auch zuneh-
men, und wenn sie endlich heraus-
kommen eröfnet werden.
Ameisen in Bengalen, die ihre rothe Eyer
in Gallen legen, und darauf zer@mal@-
met werden; er giebt eine sehr schöne
Farbe
Feigen, wodurch sie süß werden, da-
hero sie auch von den Einwohnern mit
Die Ursache davon scheint diese zu seyn, daß
da der Raum durch welchen der Saft
zu laufen hat, versüßet wird, er schneller
circulirt.
wir aber ≤
Egypten und Arabien aufhalten, zuwei-
len aber ihre Wohnung verändern, da-
bey aber ihren Corps beständig von
Süden nach Norden halten, und bloß
durch die Gebürge davon abgelenckt
werden. In denen Ländern, wo sie
häufig sind, werden sie gegeßen.
Apulien, woher sie auch den Nahmen
von Tarento, einer Stadt die darinnen
liegt, bekommen, anzutreffen. Durch
ihren Biß sollen die Menschen einen
gewaltigen Instinct zum Tanzen be-
kommen, allein die TanzSucht ist in
diesem Fall würcklich eine Kranckheit
die aus einer Melancholie entstehet.
Sonsten ist das Tanzen sehr natürlich,
wie wir denn auch sehen, daß bey
einer wohlgespielten Polonoise durch
der nicht tanzen kann, dazu ger¿¿¿
wird. Selbst die ernsthaften Spanier
sind dem Tanzen ergeben, und die Ne-
gers lieben ihn gar zu sehr. Der Spa-
nier Tanz wird Fandando genandt@.@
bey denen Negers angetroffen, ste@chen@
sich unter die Haut der Füße, und
müßen behutsam ausgezogen wer-
den, damit nicht ein Theil von ihnen
stecken bleibt, wodurch der kalte
Brand verursacht wird, weshalb
sie auch äußerst gefährlich werden@.@
cken, sind in heißen Ländern in Nord-
Americka und Lappland in gantzen
Heeren anzutreffen: ja wenn in
letzterm nicht so eine große Menge
von ihnen angetroffen würde, so wür-
de auch der Zustand ihrer Einwohner
erträglicher seyn. Ihre Rennthiere
%werden dadurch verscheucht, gerathen
dadurch in Wildnieße und werden
den Wölfen zu Theil, deren Ger¿¿¿
und mit dem Schwantz nach Westen zu lie-
gen gefunden wird.
von Africka und Americka sind grö-
ßer als die andern, wohnen in Zel-
len, die wie Kugelchen aussehen, und
mit Thon überzogen sind, bekommen zu-
weilen eine Lust zum marchiren, da
denn alles, was zu finden verzehret wird, <auch sogar Thiere.>
zE. Ochßen und Kälber p
chen die Vögel, und unter diesen sind die
merckwürdigsten ≤
SandWüsten auf; er ist der größeste Vogel,
indeßen sind ihm seine Flügel nicht zum
Fliegen, sondern zum schnellen Laufen
gegeben; indem er durch das Ausspan-
nen derselben dem Winde, seinen Cör-
per zu bewegen die Force giebt,
und wenn kein Wind ist, er durch
das Bewegen seiner Flügel einen er-
zeugt; Er hat so wohl in denen Flügeln
als in den Klauen eine große Force,
mit welcher er Menschen und Thiere auf-
zureiben im Stande ist. Er wird
von denen Arabern mit Windhun-
sondere die kleinen Federn zu Huth¿¿¿-
men verbraucht. Wenn er seine Flügel
ausspannt so beträgt seine Breite
wohl 30. Schue; Sein Fett wird durch
eine Wunde, die man ihm am Hals
beybringt durch vieles Schütteln he-
rausgepreßt, und ist zur Arzeney
sehr nützlich. Er ist besonders in Afri-
cka dagegen nur wenig in Asien
und in Americka gar nicht anzu-
treffen; er hat einen langen Hals@.@
und sieht übrigens gantz schwarz
aus. Er kann auch @«nicht fliegen» nach dem ¿¿¿
fast der gröste Vogel seyn, er legt
seine Eyer im Sande, und wird
in Americka besonders aber in
Chili angetroffen.
allen Vögeln, die da fliegen; er
wird in Americka angetroffen, und
ist im Stande Kälber Lämmer p auch
wohl gar kleine Kinder mit sich in die
Luft zu führen. Die Americkaner @plün@-
brets, so sie ihren Jungen zuführen; Der
Lämmer_Geyer in der Schweitz scheint
ihm nicht sehr viel nachzugeben.
ter allen und ist wegen seiner schönen
Gestalt merckwürdig; Er hat allerley
schöne Farben, und soll in Südame-
ricka auch singen können, welches
aber vielmehr wegen seines klei-
nes Schnabels nur ein bloßes Pfei-
pfen ist.
breitet hat, so wohl wegen seiner
schönen Figur als auch der Farben sei-
ner Federn wegen der schönste Vo-
gel unter allen; er wird aus Asien
gebracht, dahingegen die calecutschen
Hüner aus Americka kommen.
auf manchen Orten fleckigt, er wird
wegen seiner schönen Gestalt von denen
Americkanern zum KopfPutz gebraucht
und weil sie ihm nothwendig deswe-
gen die Füße %abschneiden %müßen, so ist
der <irrige> Wahn in Europa entstanden, daß
anzutreffen; und sind eine Art von Fa-
sanen, die wegen der goldfarbenen Fe-
dern, die außerdem noch viele andere
Arten von Schattirungen haben, hoch gehalten@.@
Ländern von Hudsonsbay im Americka
angetroffen: <er> hat einen breiten aber
langen Schnabel, unter dem Halse einen
Kober, in welchem er ungemein vie-
les Waßer aufbehält, und welches
er im Fall der Noth mit seinem
Schnabel öfnet; bey welcher Gelegen-
heit denn auch zuweilen Blut mit @run@-
terlaufen kann; welches er aber
keines weges wie man glaubt für
seine Junge vergießt, welches ohne-
dem für sie eine schlechte Nahrung ab-
geben würde. Die Jäger stellen
ihm dieses Waßers wegen, wenn
sie nehmlich von Durst geplaget wer-
den, sehr nach, ja suchen ihn so gar zu-
weilen auf allen Bäumen auf.
deswegen merckwürdig, daß er
telmäßiger Tiefe des Waßers gewahr
werden kann; mit einer sehr großen
Behändigckeit auf denselben schießt, und
ihn mit sich in die Luft führet. Weil
er nun mit seinen scharfen Klauen bis
in das Fleisch einhackt, so wird er öf-
ters von einem Fische, der schwerer ist
als er mit auf den Grund des Wa-
ßers gezogen; kann auch leicht durch
ein Brett auf welchem Fische ange-
nagelt sind, gefangen werden. - . Bey
diesem VogelGeschlecht ist noch merckwür-
dig, daß einige Arten von Vögel ge-
wiße Länder zu ihrem Sitze haben,
wie zE. in Huanar eine Art von Gän-
sen eine gantze Insel, Chili gegen
über, gantz allein bewohnen; daher
dieselbe auch öfters 2. Fuß Mist über
sich %haben welchen die Spanier zum A-
ckerbau gebrauchen, und von den
Holländern das beschüttete Eyland
genandt werden.
Vögel, die sich im Winter fortmachen
ist sehr schwer zu bestimmen. So viel
zu der Zeit, wenn hier die Schwalben
ausziehen, in Africka gantze Heerden
von ihnen ankommen; und dieses ist
auch bey Vögeln die %einen geschwinden
Flug haben zu finden, zE. bey den
Wachteln. Andere Vögel scheinen
sich den Winter über zu verstecken
und in einer Art von Betäubung
zu liegen. ZE. die Lärchen, die beym
warmen Wetter so geschwinde
wieder hervorkommen. Diejenigen
Schwalben aber, welche aus dem
Waßer heraus gezogen werden
bald hernach aber völlig crepi-
ren, sind verunglückte Schwalben,
und die wegen der Kälte des
Waßers eingesuncken, und des Le-
bens beraubet worden.
von denen Falcken, die man bis zu
der Zeit, da sie aufstoßen sollen
eine Kappe vorhängt, und selbige
auf der Hand trägt, verrichtet. Ehe
sie aber zu dieser Jagd fähig sind, mü-
ßen sie abgerichtet werden, wenn man
wodurch sie ihren thierischen Zustand ver-
@la@ßen, sich dem Menschen %accommodiren, und
nach ihrer Art verrückt werden. Wenn
er auf den Reyher loßgelaßen wird,
so hanget er in Schrauben-Gänge ü-
ber ihn, und stößt auf ihn, wodurch er
gefangen wird. Auf diese Art könn-
te man auch durch Habichte die Reb-
hüner fangen, weil sie sich, wie alle
Thiere mehre für ihres gleichen als für
Menschen fürchten, und folglich wenn
sie ihn ansichtig werden, sich auf
die Erde sencken.
Pflantzen reden wollen, so müßen wir
folgende Anmerckungen voraus schicken.
und Pflantzen höher, als in denen tem-
peratis seyn, und daß sie immer kleiner
werden, je weiter es nach Norden
auch kein Graß mehr gefunden wird
dahero dieses in Grönland ein Arti@ckel@
des Handels ist.
aus dichterem Stoffe als in denen tem-
peratis bestehen. ZE. der Eisenbaum
romatische Theile haben, aber auch in @der@
zona torrida giftiger, als in den tempe-
rirten Zonen seyn, wenn sie nehmlich
zu einer Gattung gehören, welche
bis auf die Schlangen gehet.
wächßen die Getreyde und Gra@ßar@-
ten die besten Nahrungs_Mittel sind@.@
ist in den temperirten Zonen beßer
als in der zona torrida, und zwar
vermuthlich deswegen: in der zona
torrida sind die Knochen der Menschen
und Thiere sehr der Alcarvesoe@nt.@
Die Früchte aber wiederum der
Säure ausgesetzt: wie denn das
Süße selbst ein Saures mit de@n@ @¿¿¿@-
lichten Theilen vermischt hat. Wenn @nun@
die Beförderung der Alcarvesoe@nt@
het, die Pflantze aber der Fäulnieß expo-
nirt, so ist leicht einzusehen, daß sie in den tem-
perirten Erdstrichen dauerhafter als in de-
nen torridis seyn werde.
ches das erste Nahrungs_Mittel der Menschen
gewesen,? So «ist» müßen wir sagen, daß das-
jenige, welches die wenigte Mühe geko-
stet es gewesen sey. Da nun das Kräu-
ter_lesen viel Mühe kostet, indem die
Kräuter, wie sie auf dem Boden sind, des Men-
schen AufMercksamckeit sehr auf sich zie-
hen, die Jägerey und Fischerey aber,
wie auch das Zähmen der Hausthie-
re gleichfals viele Kunstgriffe, so wie
das Bebauen des Ackers anhaltenden Fleiß
und Arbeitsamckeit erfordern, so kön-
nen es diese alle nicht, sondern vielmehr
die Baum_Früchte gewesen seyn, die durch
ihren Geruch den ersten Menschen zum Ge-
nuß werden angereizet haben, da-
her ist auch zu vermuthen, daß die
ersten Menschen entweder in der Zona tor-
rida selbst oder nahe bey derselben mü-
Kräuter vorgetragen werden, die ihres
allgemeinen Gebrauchs wegen @mannig@-
faltig und merckwürdig seyn, und
dahin gehöret.
in denen latronischen Inseln angetroffen
seine Frucht siehet wie ein ausgestopf-
ter Ball aus, und hat, wenn sie noch
roh ist, den Geschmack eines Semmel
ist sie aber gebraten, so schmeckt
sie noch viel beßer.
ben sehen wie Becher aus, der aber
einen Deckel hat. Sie sind voller Wa-
ßer, welches sie aber, wenn sie reif
sind, und ihren Deckel eröfnet haben
ausgießen: <Nach denen neuesten Nachrichten soll @es@
kein Baum sondern nur eine Pflantze @seyn.@>
es jung ist, sehr gerade, es wird
zu Phälen der Häuser, auch zu @den@
Decken derselben, wie es in Siam
geschiehet, gebraucht. Wenn es aber
etwas älter wird, so gebraucht
man es zu Mastbäumen, und dient
trift man Waßer an, welches nach dem
Stande des Mondes bald steigt, bald fällt.
in China anzutreffen. Das Wachs
kömt aus den Blättern dieses Bau-
mes, wenn sie von einem Wurm
gestochen werden; dieses Wachs ist noch
zäher als das BaumWachs.
die Früchte des folgenden Baums, wel-
chen die Einwohner zum Brennen ge-
brauchen: wird so praeparirt: Man
nimt nehmlich die Schaalen der Früch-
te ab, kocht den Kern, und schöpft
die fette Materie, die oben schwimmt
ab.
gen der Seife, die er denen Ame-
rickanern liefert, berühmt. Die
Praeparation der Seife geschiehet eben
so als die Zubereitung des Talchs vom
vorhergehenden Baum.
Art, welche alle keine Aeste haben, son-
dern deren Blätter krum in die Höhe
te auch unmittelbahr aus dem @Erden@ @¿¿¿@-
men wachßen. Es giebt viele derselben
zE. aus welchen der PalmenWein fließ@e@t@.@
Die Dracha Couleur, die roth ist, und die
der Gestalt einer Schweißes aus dem
Baum herfürkömt, muß geschöpft wer-
den, doch sind sonderlich die merckwür-
digsten
Seine Früchte sind, wenn sie getrocknet
werden gar zu süß, wenn sie aber
noch roh sind, desto angenehmer.
zu allem zu gebrauchen; die Schaale
derselben nach Beschaffenheit des
Alters. Die Nuß oder Kern, @die@
zu Knöpfen und andern %nützlichen Sachen@.@
Sein Saft giebt eine angenehme Milch
der Kern eine wohlschmeckende Nah-
rung, sein Bast wird zu Kleidern
%und seine Blätter zu Tischtücher ge-
braucht; er wächßt meistentheils
am Ufer des Meeres %und ist am häufigsten
in der Südsee auf den Inseln anzutreffen@.@
go-Grütze, er wird zu den PalmeBäu-
men gerechnet, obgleich er Aeste hat. Die
Sago_Grütze die man gekörnet hat,
ist das angenehmste Eßen, welches man
auch bis zum letzten Augenblick des Le-
bens zu sich nehmen kann. Sie wächst
in Malocco und Java, und quillt
eine lehmigte Materie aus ihr her-
vor.
digsten Bäume.
wolle wird in denen Fächern der Nü-
ße die er trägt nebst dem Saamen
gefunden. Ist eigentlich in Africka jetzo
aber fast allenthalben zu finden.
der Firnieß kömt, ist ein schwartzer
Saft, so von denen Chinesern und
Indostanern zum Ueberziehen der Röcke
gebraucht wird, auch färben sie sich da-
mit die Zähne schwartz. Sein Saft ist
giftig, und ist von beständiger Dauer.
Indianern verfertiget werden, und auch ¿¿¿
Menschen Arm zu zerschlagen damit im
Stande sind: Der Sandalien_Baum @in@
China, das Paradieß- Adler_Holz p sind
die besten Holze in Indien.
blaue Farbe, so wie der Far¿¿¿-
bouck die rothe Farbe hervorbringt@.@
den man von ihm bekömt, wird in den
arabischen und in den indischen einge-
theilt: und dieser letzte wird ent-
weder aus Mexico oder Peru
gebracht. Der beste ist der mexi-
canische, der aber nur bloß all@ein@
in den Händen des mexicanischen @¿¿¿@-
fes bleibt; und dahero selten zu ha-
ben ist. Außer diesem Balsambaum
ist der mineralische zu mercken, wel-
cher aus einem Felsen quillt, er ist ein
vortreffliches BandMittel, und ist selbst
in Cairo, als woselbst er wäch@ß@et
selten zu haben.
oder röthlichtes Oehl ausschwitzt; Hie-
bey ist der Unterscheid welchen man
zwischen dem Gummi und der Resina
macht, zu mercken: Jenes kann man durch
Waßer, dieses aber durch flüchtige
Oehle auflösen. «Außer» <Unter> diesem Gummi sind
die merckwürdigsten: Das Gummi_Drach:
welches dem Börnstein sehr nahe kömt,
und im Sande gefunden wird. ferner
das Gummi Arabicum, welches aus An-
tiochien kömt, und im Fall der
Noth von den Schwartzen zum Eßen
und trincken, indem es Hunger und
Durst stillen kann, gebraucht wird.
Endlich ist auch noch ein gewißes Gum-
mi von Sengal zu mercken.
neo und schwitzt aus seinen Blät-
tern dem Kampfer aus, welches auch
sonsten aus den Aesten der Bäume
quillt; jedoch ist ersteres weit theurer.
Manna schwitzt, und ein anderer auf
tin quillt.
von welchem die Oberrinde genommen @wird.@
Hiebey ist die Gaici oder Franzosen
Holtz und der SassaFras, welches eine
Wurtzel von einem Floridanischen Baum
ist zu mercken.
wie ein Baum gestaltenes Baum-Ge-
wächße, welches aber die Eigenschaft
der Kräuter hat, daß es alle Jahre
verwelckt. Es trägt 50. bis 60. Ge-
wächße, in gestalt der Gurcken, wel-
che für eine große delice gehalten
und bey denen Arabern Mu@s¿¿@
genandt werden.
Baum aus, und seine Früchte, deren
Kerne die Caffee-Bohnen sind, sind *1 roth
wie Kirschen. Es wächßet eigentlich im
Lande Gemen in Arabien, welche unter
dem Nahmen der lewantischen bekandt
«sind» und die besten sind. Von hieraus ha-
ben sie die Franzosen vor ohngefehr
teloupe gebracht; allda sie zwar sehr gut
fortkommen, und fast das gantze Europa
damit versorgen, aber die wenigsten gut
und wohlschmeckend sind.
%.Quaestio Ist der
Caffee nützlich oder schädlich? %.Responsio Alles das,
was wir consumiren, theilt sich in Nah-
rungs_Mittel und Gift ein, jenes macht
einen Theil von unserer Substantz aus,
dieses aber bleibt nicht in uns, sondern
wird abgesondert. Die Gifte werden wie-
derum in nüzliche %und schädliche einge-
theilt; die nüzlichen sind, welche den Menschen
corroboriren, die schädlichen hingegen
sind die, welche die Nerven vergeb-
lich irritiren %und schwächen. Unter jene
gehören die Arzeneyen, und weil
der Caffee die Nerven vergeblich
reizt, so gehöret mit Recht unter die
schädlichen Gifte. Der so genandte Ci-
¿¿orische Caffee, wird aus den Zerstampf-
ten Hülsen, worin der Caffee liegt, gemacht.
Jetzt folgen die vornehmsten Gewürz-Bäume, da-
hin gehörem
sie von der Sonne und ohne andere @Be@-
hülfe sich abscheelt und zusammen ro@llt.@
beyde auf denen molukischen Inseln
angetroffen; auf welchen die Hollän-
der 2. Gouvernemente «@waren@»haben; in de-
rem einen die Muschckaten_Nüße
im andern aber die KreydeNägel-
chen angetroffen werden. Jetzo suchen
die Franzosen sie auf ihren Inseln an-
zupflantzen.
sind:
herunter schießen, Wurtzel faßen, und
solches öfters wiederhohlen, so daß @sich@
viele Bogen in einer Reyhe formiren
worunter die Heyden ihre Pagoden bauen@.@
niedrigen und heißen Ländern @am@
Senegal, er ist 12. bis 13. Fuß hoch und
eben so dick, daher eine vollkom-
mene Wohnung in demselben ange-
legt werden kann; Seine Aeste sin-
ken und neigen sich bald, nachdem
und umgeben den gantzen Baum. Er
erfordert lange Zeit zu seinem
Wachsthum und @Adanson@ glaubt, daß
ein %.dergleichen Baum von der SündFluth
an müßte gewachßen seyn. Die Ne-
gers halten sehr viel auf diesen Baum,
und Nehmen, ehe sie nach Americka in
die Sclaverey gebracht werden eini-
ge Calabaschen, welches seine Früchte
sind, und wie Kürbiße aussehen,
mit. In der Mitte dieser Früchte
sind Bohnen befindlich.
Aeste herunter, faßen Wurtel, und
schießen wieder herauf, und verflech-
ten sich gantz, indem sie über eine
Stelle wachßen und sich ausbreiten,
so daß dieser Baum sehr verworren
aussiehet. δSchnörkel
fel, aus deren Ritzen ein giftiger
Saft fließet, womit die Indianer ihre
Pferde vergiften, welche sie dennoch nur
allein gegen Thiere und nicht für die
Menschen gebrauchen.
in Americka, haben Rancken, und wi-
ckeln sich um die Bäume, und sch@nü@-
ren sie fest zusammen. Die brei@te@-
ste Sorte von ihnen vorarra genandt
ist das größeste Gift, welches man
kennt, und wovon ein Thier, wenn @¿¿¿@
nur von einem Tropfen, so kaum ¿¿¿
der Nadelspitze Raum hat, verwundet
wird, in einer Minute sterben muß@.@
Ueberhaupt muß wohl das Gift we-
gen seiner %geschwinden Würckung die
Nerven erstarrend machen.
und zu diesen gehören insonderheit
die Indianer beständig kauen, @und@
für eine große delice halten.
des Landes, und wächt in den heißen
Ländern häufiger, als in denen kal-
ten@.@
des TheeStrauchs in China und Japan
und zwar im Merz der feinste sch¿¿¿
May der schlechtere, und im Junio der
elendeste, gemacht. Er wird sodann auf
Kupfer oder Eisen_Platten gelegt, wo
und Theebou entstehet, welcher letztere
am gesundesten ist. Sonsten schadet der
Thee nicht so sehr als die viele Feuchtig-
ckeit.
perata am meisten. Er wächst zwar
auch in der zona torrida, allein dieser
geht leicht aus der geistigen in die
saure und faulende Jährung über.
In denen Ländern, wo kein Wein ist be-
dienet man sich des Opii, welches ein ausge-
druckter Saft aus Mohnköpfen ist, welche
in Persien wachßen; Wenig von die-
sem Opio genommen, macht munter,
eine große Quantitaet aber ver-
ursacht einen tiefen Schlaf, welcher
mit den angenehmsten Träumen
begleitet ist: Wer sich einmahl
ihn zu genüßen gewöhnt hat, muß
ihn beständig zu sich nehmen, weil
sonsten seine Kräfte abnehmen;
und er in 24. Stunden sterben muß.
Die großeste Quantitaet die ein
Mensch davon nehmen kann ist ein Loth.
es berührt wird, sich zusammen zieht, ist
in Americka, wenn sich auf dieses eine
Fliege setzt, kneifet es sich zusammen
und sobald dieselbe getödtet ist, öf-
net es sich wiederum. Man zwiefelt
«daß» <ob> dieses Kraut nicht gewiße Em-
pfindungen habe? allein davon kön-
nen wir keine Ursache angeben, weil
wir die Maschienen Mäßigen k¿¿-
te in den Thieren selbst noch nicht ein-
mahl genug kennen. ZE. Wenn man
einen Fuß von einem Frosch, der
schon todt, aber noch naß ist, mit
einer Nadel berühret, so ziehet er
sich etliche mahle zusammen. Die Landk¿¿¿-
ße in SüdAmericka schließen, wenn man sie
berühren will, eine Scheere ab, welche ihr
kneipfen beständig fortfähret.
in Casan, wächßt auf einem St@amm@
hat eine braune Haut mit vielen
Haaren, aus welchen viele Spitzen ¿¿¿-
schießen, die man abschneiden kann, ¿¿¿
statt OhrGehäncken gebrauchen; da es
nur ein«e» schwammigtes Gewächs ist, ¿¿¿-
drücken, woher das Gerücht entstanden,
als wenn es ein ordentliches Lamm wäre,
Graß von der Erde freße, und von denen
Wölfen aufgesucht würde.
vormahls das Gold, Quecksilber, Silber,
Bley, Kupfer, Zinn und Eisen; wozu
noch jetzo das Doubise-Metall, welches
man die Platina nennet, gekommen ist.
Alles Metall finden wir entweder in
Stuffen oder in Vermischung.
als zE in Ungarn und Americka, oder
i«n»m Fl«ü»uß«en»-Sande als am Rhein und
in Africka zu finden. Alle Flüße
der Mühe, solches aufzusuchen. Das Verhält-
nieß dieses Metalls zum Silber ist wie
1. zu 16. in China wie 12 zu 1. In Eng-
land ist es am theuersten. Die Feinheit @des@
Goldes wird in 24. Caratten, eine Carat-
te aber in 12. Gran eingetheilet. Ein Ve-
netianischer Zechin hält 23 7/8 Caratte
ein Louisd'or aber nur 22. - . Dasjenige
welches nur 18 Caratten enthält wird
Pillon genandt. Kein Gold aber ist ¿¿¿
Caratten fein, sondern dieses Maaß ist
nur ein Ideal; und wird durch chymi-
sche Kunst gemacht. Ein Holländischer @Du¿¿@
hat 23. Caratten und 6. Gran. Gold
schwerer als Gold ist, und eine Silber
Farbe hat. Es wird nur auf den Silber
Hayden und zwar in Körnern ange-
troffen; vermuthlich ist es eine M¿¿-
rie, die vom Quecksilber nicht aufge-
löset werden kann; <selbst> die größesten @chi@-
nesischen Feuer können diese Platin @auch@
<@durch@ Zusatz von anderem Metall> nicht flüßig machen; «können;» doch sollen
einige dieses Geheimnieß erfunden haben.
Metalles untersagt, weile es das gantze
Wesen des Goldes verändert.
Flüßen gefunden. Die mehresten Silber_Berg-
wercken sind in Europa, und Americka, die
reichesten aber in Peru. Es wird seiner
Feinheit nach eingetheilet 1) in Bruto, d.i. wie
viel in einer Quantitaet @noch@ Zusatz
von andern Materien ist. ZE. Kupfer;
denn überhaupt sind die Metalle niemahls
recht rein, doch aber mit den schlechtern Me-
tallen vermischt. ZE. Gold enthält Silber, die-
ses aber nicht wiederum Silber, sondern
das Silber enthält Kupfer, dieses aber
nicht wiederum Silber u_s.w. 2) «@j@»in Netto,
welches das reine Silber in einer
Quantitaet von diesem Metall ist; und
3) in Thara welches der Abzug des Netto
von dem Bruto ist. Die Maaße sind
Marck und Loth. Acht %Reichstaler oder 16 Loth
machen eine Marck Silber aus.
fer und gediegenes Kupfer, welches
in den Bergwercken gefunden wird,
eingetheilt. Das erstere setzt sich an
die eiserne Stäbe, die an das Caement
treflichste; wie überhaupt die Ve¿¿¿-
tung, welche die Theile des Metall@e@s
welches durch ein Waßer aufgelöset ¿¿¿
nachgehends niedergeschlagen wird, das
beste Metall enthält, und solches wenn
die abgesonderten Theile deßelben wiede-
rum zusammen vereinigt werden, @ver@-
fert. Das beste Kupfer von der andern
Seite wird zu Japan in kleinen @St¿¿@-
gen verkauft; Die berühmtesten Stuf-
fen_Bergwercke sind; das Hohenst@ei@-
sche, das Mannsfeldtsche und das ¿¿¿-
lymsische in Schweden, so wie das
rußische beym Catharinen_Berge.
Provintz Cornvallis angetroffen, und
Brittannien hat so gar den Nahmen @da@-
von bekommen. Unser so genandtes
%Englisches Zinn, enthält 1/6tel Bley in sich, ü-
brigens ist alles Zinn besonders in
England theils mit Kupfer theils mit
BiesMuth versetzt.
in allen Gewächßen, in allem Blute der
jenigen, welche roth aussiehet, anzutreffen.
Der Stahl ist nichts anders als das feinste
Eisen, und ist durch die Kunst von ihm auf
folgende Art herfür gebracht. Man bringt
es in Stangen in ein KohlGestäbe, deckt
das Gefäß, worinnen es gesammelt ist,
mit einem Deckel zu, und setzt es aus
Feuer, worauf es von der Hitze durch-
gedrungen und in Stahl verwandelt
wird. Das bekandte Damascenum Ge-
wehr bestehet aus einer Mixtur von
Eisen und Stahl, jenes bringt die Ge-
schwindigkeit, dieses die Stärcke hervor.
gen anzutreffen, ist wegen seiner Sü-
ßigckeit, welche eine Art Gift enthält
der Gesundheit sehr nachtheilig. Weil
daßelbe in Rußland viel Silber
enthält, so ist es daselbst fast gar
nicht zu finden.
HalbMetallen gerechnet, weil sich aber dieses
von den wahren durch die Unreinigckeit, und
dem Metallischen Dampf, der aus ihnen fließt, un-
terscheidet, so ist es mit Unrecht geschehen; daß
es zu selbigen gezählet wird. Das meiste
in das güldene, silberne, kupferne @und@
eiserne ZeitAlter ist bekandt. Das @erste@
ist der Zustand der Waldheit, weil es we-
nig Mühe kostete das Gold zu finden, indem
es sich durch seinen Glanz so gleich offen-
bahrte; und allenthalben zu finden
ist, wenn der Fluß sein Bette verläßt@.@
<Diese Zeit macht dahero das güldene ZeitAlter aus@.@>
Das Silber ist in den Bergwerken @und@
also schwerer zu finden. Mit der Zu-
nahme dieser Künste nahmen auch die
Wißenschaften ihren Anfang, und folg-
lich zuerst in den gebürgigten
Gegenden; <daher dieses das silberne ZeitAlter genandt wird@.@> Weil das Kupfer in den
Bergwercken schwerer zu finden ist
und folglich mehrere Mühe kostet
so waren Künste weiter gest@ie@-
gen, und macht diese Zeit das 3te nehm-
lich das kupferne ZeitAlter aus. Nach-
dem endlich das Eisen erfunden worden, wo-
raus die Gewehre gemacht wurden, er-
reichten die Künste %und Wißenschaften der
größten Flor, und dieses macht das letz-
te und gesittete ZeitAlter aus, in wel-
Es folgen in der Ordnung die HalbMetal-
le, deren Unterscheid kurz vorher deter-
miniret worden, wozu wir nun folgende
rechnen können
vermischtes Quecksilber.
PrintzMetall ist und zu Glocken vorzüg-
lich gebraucht wird.
so genandten Meßing, %und besonders die
gelbe Farbe darinnen macht.
le thierische Maschienen zerstöhrt.
be eine Stärcke giebt, wird in denen
sächsischen Bergstädten gefunden.
Mineralien, welche alle Oehle, und das so-
genandte Philogislicon enthalten. Doch
ist das rechte NahrungsMittel des Feuers
noch bis dato unbekandt, welches aber
ein sehr kleines betragen muß, indem
die zurückgebliebene Materie fast eben
her, ehe er brandte gewesen; und hie-
zu rechnen wir:
Säure und brennendem ErdOehl besteht. Er
wird bey uns aus Schwefel_Kies geschmol-
zen.
das reinste und leichteste ErdOehl, von
den Alten Persern zur Unterhaltung
des ewigen Feuers gebraucht, und
wird auch bey Bagdad gefunden.
den, und ist auch eine brennbare
Materie, die bald Feuer faßet@.@
in großer Menge auf dem Pra@¿¿¿@
Meere herum.
funden hat, daß er ein würckliches
Baumharz sey; und daß er unter dem
Waßer gefunden werde, und das ¿¿¿
in dem Einsincken der Wälder die Ur-
sache liege.
und öfters im Magen der PottFische
würckliches Erdhartzt und von jenen
vielmehr verschluckt als in ihrem Ma-
gen erzeugt zu seyn scheint.
weder Thon oder Kiesel_Erde ist: Sie wer-
den polirt. Die größesten SteinKohl_Wercke
sind in England, weil das Waßer in den
Bergen einen Abfluß gegen die Seiten
hat; und obgleich diese den Fluß aller
Floths-Gebürge ausmachen, so kann man
doch nicht einmahl wegen des vielen Wa-
ßers zu ihnen gelangen.
übergehen, und dieselben in Steine
von KalckArt, Thon_Art und KieselArt
eintheilen, auch bey ihnen so wohl die con-
gelation, als auch die Materien, wo-
raus sie bestehen, erwägen. Die con-
gelation ist nichts anders als die Eigen-
schaft, da ein Ding auf einmahl aus
dem Zustande des flüßigen in den Zu-
stand der Härte übergehet; Gleichwie
man solches beym Waßer <wahrnimmt>, welches
in einer gläsernen Röhre gefüllet, bis
zu einem sehr hohen Grad der Kälte ge-
man einen Stab von Eisen, welcher ¿¿¿-
lich in einem so hohen Grad der Kälte ¿¿¿
eingetauchet hat, wo man alsdenn
in der Mitte sich das Waßer in Ge-
stalt der SechsEcke in Eis verwan-
deln siehet. Zu den Steinen von
Kiesel_Art, als welche nur conge-
lation erleiden, gehören
Stein, und bestehet aus Blättchen, welche
von einander zu trennen, ohne da¿
der Diamant Ritzen bekomme sehr
schwer und fast unmöglich ist: er kann
durch keine englische Pfeile, sondern
nur bloß durch diamanten St@aub@
verletzet werden.
wird er entweder a) zu Brillianten
verbraucht, «alsdenn», alsdenn ist @er@
oben platt und achteckigt, nachgehends
aus lauter kleinen Triangeln zusam-
men gesetzt, innerhalb dem Kasten
sind die Triangel länglicht, durch
b) zu den Rosen_Steinen, dieser bestehet
aus Triangeln, die oben zusammen lau-
fen und nichts im Kasten haben. c) zu de-
nen Dicksteinen, welche oben platt sind
und die nicht aus kleinen Triangeln beste-
hen, sondern die zur Seite abgeschliffene
Faven haben. d) zu %denen Tafelsteinen
Obgleich die weißen sehr aestimirt werden,
so haben doch diejenigen, die die gelbe
Farbe spielen den Vorzug. Die Diaman-
ten werden nach Caratten gewogen, und
ihr Gewicht verhält sich zu dem Werthe, den
sie haben in Thalern; wie das Quadrat
des Gewichts. Die Kayserin von Rußland
hat in Europa den größesten und enthält
771. Caratten. Eine besondere Eigen-
schaft des Diamants ist diese: daß er sich
durch die größeste Hitze in Dünste zer-
theilet und aufgelöset wird. Der Brillant
bestehet also aus der Krone oder dem
obern, und dem Kasten oder dem Unteren
Theile. Die Folie die man dem Diamant
giebt ist schwartz, und von gebrantem
Elfenbein gemacht; damit er desto mehr
mit seinem eigenen Glanze prange. Der
rohe, der aus KieselErde entstehet, hat auch
doch mit %irregulairen Ecken, um nun
zu untersuchen ob er Wunden, Ritzen und
so weiter habe ist rathsam, solches unter
dem Schatten eines großen Baumes zu
bewerckstelligen. Eine Caratte hält
4. Gran; er ist aber der 18te Theil ei-
ner Schwere von einem Duckaten
deren 27. eine Marck oder 1/2 %Pfund Geld
ausmachen; er wird nicht in Europa,
sondern in Ostindien und zwar in
Golconda, Visapor p <in> einem röthlichten
und unansehnlichen Erdreich %gefunden.
rer Natur als der Diamant; indem
nach einem Experiment des Kaysers
Francisci der Rubin im foco eines
Brenn-Spiegels weich geworden@.@
Der Rubinen_Ballast ist ein blas
rother Rubin
mit dem Vorigen in der HalbInsel
jenseit des Ganges gefunden.
er besonders Graßgrün ist, sehr hoch ge-
Americka sehr selten zu finden. Im Kloster
Reichenau soll ein Smaragd so groß, wie
ein foliant seyn, allein es ist dieses viel-
mehr ein Glas, welches vermöge des
Kupfers, so darinnen ist, grün gewor-
den.
scher Stein, und sieht citronen gelb aus.
Wenn er beym Feuer gehalten wird,
so bekömt er die couleur eines Rubi-
nen_Ballasts.
Stein, kalckartig und ist «nichts» <nirgends> anders
als in Japan anzutreffen; er ist daselbst
von einem unbekandten Scyther er-
funden. Er hat dunckelblaue Punckte, welche
Couleur sich über den ganzen Stein zieht,
Er nimt keine Politur an.
dagegen ist es eine irrige Meynung,
wenn man vorgiebt, daß er leuchten
soll.
sieht wie ein weißblauliches Glaß
aus, und wirft zwar nicht von sei-
ner Oberfläche seinen Glantz, aber
zurück, und ist dieserwegen sehr kostbahr@.@
eine Art von schwartzen %Steinen dieser
Art findet sich am meisten in Schlesien@.@
Was die übrigen Steine betrift zE.
Achat in Ungarn angetroffen werden
und dunckel roth sind, daß der Opitz ¿¿¿
anders, als der Agat mit einem Fle-
cken, und der Sarder nur eine Art des
Carniols sey, ist von weniger Erheblich@keit.@
cken und in Gestalt einer Pyramide, ¿¿¿
den Spitzen der Berge.
Alaun_Farbe nehmlich das ultra marin@.@
Ob es gleich sehr theuer ist, so daß ein Loth
von dieser Farbe mehr als ein Loth Gold
zu stehen kömt, so ist doch auch ein Loth
von dieser Farbe einem starcken und
jederzeit beschäftigten Mahler auf seine
gantze LebensZeit zureichend. Obgleich der
Marmor fast allenthalben anzutreffen
ist, so sind die feinsten unter ihnen doch sehr sel-
ten; unter diese letzte Sorten ist der weiße
auch derjenige, in welchen vermuthlich ein glän-
zender Steinsaft allerhand Figuren in Gestalt
verschiedener Schlößer, Ruinen pp eingegra-
ben zu merken. Wenn dieser Marmor
von Vitriol-Säure durchdrungen ist, so
entstehet der Alabaster. Der Granit ist
der Stein, wovon die Egyptischen Basy-
lischcken verfertiget werden: Die terra-
sigillata eine Art von Thon_Erde. Die
@Wa@lcker_Erde komt dem Bolis oder
der fetten Erde sehr nahe; und endlich
ist die umbra eine blaue Farbe.
Man nimt verschiedene Glaß-Scheiben,
denen man alle nur erdenckliche Far-
ben gegeben, setzt sie in einen
mit Caement-Oehl gefüllten Kasten, und
läßt diese Masse verhärten, worauf
sie polirt, und zu allerhand geräthen
theils in Kirchen, (wovon die St_Peters
Kirche in Rom gantz voll ist) theils in
Pallästen u.d.gl. gebraucht wird.
daß die Mosaische von Glaß ist, von E-
delsteinen von allerhand couleuren verfertigt.
kungen. zum Schluß dieser Materie.
lösete hernach aber wieder zusammen
gefloßene Erde sind, so scheint doch außer
dieser Erde noch etwas klebrichtes da-
zu kommen zu müßen, welches man
aber noch nicht entdeckt hat.
re gesätiget ist den Gips, wenn ¿¿¿
die Kiesel_Erde damit vermischt
worden, die Thon_Erde entspringt@.@
dem Stücke unterschieden sind, daß
jene congeliren, diese aber nur
%cogiliren, und langsam aus dem
Zustande des Vesten in das Flüßige
übergehen.
Steine nicht mehr leiden könne, und
daß die Edelsteine überhaupt von @der@
KieselArt seyn %müsten, sonsten sie keine
Politur annehmen könnten.
auswachßen.
die größesten Felsen, wenn sie noch
mit dem Spath %und Glimmer untermen-
get seyn, bestehen. Es scheint dieses
letztere eine noch nicht völlig reife
Kiesel_Erde zu seyn, woher er auch
milchicht und nicht durchsichtig ist.
selsteinigen Stücken eine Drüse heiße, %und
daß diese zuweilen eine Wartze bey-
sich führe, deren Spitzen farbigt seyn,
und von welchem der Memethyso ge-
bracht wird.
labald [[Delaval]] in den %Edelsteinen von den Metal-
len, die si«ch»e bey sich führen, originiren,
daß die rothe Farbe der Rubinen von
Gold, die goldgelbe von topasen von
Silber, die Orangen Gelbe von Hya-
cinthen_Steinen von Bley die grüne
der Schmaragden, die blaue von Sa-
phyren von Kupfer, und endlich
Zinn herrühre; und daß also die Me¿¿¿
gewiße couleuren herfürbringe, die sich nach
der Beschaffenheit ihrer specifischen Schwere
richtet, und daß also hiedurch das couleu-
rische [[Euler]] mannigfaltige System von %denen Farben
<sehr> bestätiget wird.
/ Von dem National-Charackter, Sit-
ten und Gebräuchen verschiedener
Völcker ≤
galen gezogen worden, bey den Ein-
wohnern von Thibett, bey den T¿¿-
chinesern, Chinesern p bemercken wir
so große Aehnlichkeit der Gestalt
Bildung nehmlich der Calmuckischen aber
auch <in> der Sprache; welche darinnen ü-
bereinkömt, daß ihre Wörter alle eins¿¿
China, welches 6. auch wohl 9 mahl größer
als Deutschland ist, jederzeit der mächtigste Staat
gewesen, und seyn wird. Zwar ist die grichi-
sche und römische Monarchie berühmter und
größer gewesen, jedoch ist dieses was wir
von China gesagt haben immer von der
Einheit der Bildung, Sprachen Sitten und
Gebräuchen zu verstehen, die unter diesen Völ-
ckern herschet. Es ist das berühmteste Land,
so daß keine Provincial-Stadt in ihr we-
niger als hundert tausend Menschen ent-
hält; und daß also in diesem gantzen Reich
ohngefehr an 60. Millionen Einwohner sind.
Von dieser großen Menge des Volcks zeigt
auch die Länge der chinesischen Mau-
ern, die ohngefehr 300 Meilen im Umfan-
ge und in der Mitte sehr viele Oefnungen
hat, wogegen sie aber auch an viele
Berge «b»anstößt. Ihre Schriften oder Bücher,
denen man Glauben beymeßen kann,
gehen nur bis auf die Geburt Christi
heraus, so viel aber ist gewiß, daß
sie schon 1.000 Jahre vorher gewesen. Ihre
Regierung ist monarchisch, doch wird sie
¿¿n denen Mandarinen, deren drey Gat-
tungen sind, nehmlich 1) Staats- 2) Gelehrte,
tere so viel als Leute, die den Inbe-
grif ihrer Wißenschaften durchgegangen
sind, bedeutet,) eingeschränckt.
allerhand Künsten und Wißenschaften
sehr geneigt sind, gerühmet, allein es be-
stehen die letztern nur aus einiger Kennt-
nieß von einigen Sätzen der Geometrie
und Astronomie mehrentheils aber
ohne Beweise. Ihre Art zu schreiben
bestehet in der Kunst die Gedancken
durch gewiße Bilder und Zeichen, derer
sie 6.000 haben sollen, auszudrücken@.@
Sonsten sind sie aber zum Betrug
und niederträchtigen Gesinnungen sehr
geneigt, maßen dieselben nach ihren
Gesetzen auch nicht bestrafet werden@.@
Sie sind übrigens schlechte Helden, in-
dem sie auch nur ohnlängst von den
Tartarn unter das Joch gebracht w@o@r-
den, von welchen sie denn auch die Ge-
wohnheit ihre Haare vom Kopfe zu schee-
ren, gelernet haben.
ge vorher als bey uns erfunden seyn,
welches auch wegen der Leichtigckeit ihrer
Buchstaben wahrscheinlich zu seyn scheinet. Sie
halten auch sehr auf die alten Gesetze, da-
her ein Monarch nicht leicht davon abge-
hen kann. Die vornehmsten Gesetze, die
sie verehren müßen sind der Gehorsam
gegen den Kayser, und gegen die El-
tern, deßen Verletzung eine große
Strafe bey ihnen nach sich ziehet. <Ferner> Die
vielen Complimente und Cerimonien in
Gesellschaften, durch welche sie die Ruhe
im Staate zu erhalten gedencken, die-
serwegen sind die Gesellschaften auch nicht
angenehm, weil darinnen alles sehr ge-
zwungen aussiehet; doch haben selbige noch
den Vorzug für denen Türckischen, bey
denen alles still und lebloß ist und
nur im Eßen trincken und Schmausen
bestehet. Ja es scheint überhaupt, daß
der gute geschmack und der scherzhafte Um-
gang bey denen Europäern bloß durch
die Franzosen ihren Anfang genommen,
und daß bey ihnen die Ursache diese
gewesen: daß das Frauenzimmer, wel-
fallen eine Hauptsorge die Manns_Persohn@en@
sind, mit in die Gesellschaft gezogen wird@.@
Bey ihren Gastmählen sitzen sie auf Stühlen
und nicht wie die Morgenländer auf ¿¿¿-
men, jeder hat aber einen aparten Tisch
und richten sich während dem Tische @in@
allen Kleinigckeiten nach dem Wirthe. Sie
haben gewiße Universitäeten, und dieje-
nigen welche bey ihnen promoviren
wollen, müßen zuerst in Pecking, @her@-
nach aber noch oftermahlen starck ge-
prüfet werden. Ihre Religion bestehet ein-
zig %und allein in dem Deismo d.i. sie
statuiren ein oberes Wesen. Ihre grö-
ste Kunst zeiget sich in dem Garten-
Wesen, welches sie in 3. Theile nehm-
lich 1) in das reizend schöne, 2) schau-
dernd schöne und 3) in das erhabene
Feld eintheilen, auch der Natur sehr ge-
mäß in einem großen Platz auf dem
Felde anbauen. Sie führen zE. Hügel, Felsen,
Flüße und Wüsteneyen auf, worauf die
schönsten Prospecte erfolgen, und in die-
sem alle andere Nationen übertreffen@;@
tigckeit in denen mechanischen HandGriffen.
In china ist ein ordentlicher Marckt, wo-
rauf alles, was nicht offenbahr schädlich
ist, verkauft wird; vielmehr ist dieser
Marckt zu solchen Lebens_Mitteln bestimt,
die selbst der Europäischen Nation zu ge-
@ni@eßen nicht unschicklich wären. Es scheint
sich dieses annoch von der ersten Ausbrei-
tung des Christenthums daselbst zu o-
riginiren, da sich nehmlich die neuge-
wordenen Christen ein Gewißen mach-
ten, Fleisch von Hunden zu eßen, welches
auch äußerst verderblich ist. Die Chi-
neser scheinen eine Abkunft der Egypter
zu seyn. Die Chinesische BauArt liefert
niedrige Gebäude, die zwar flach, jeden-
noch sonsten ein schönes Ansehen geben,
wozu sie noch die NebenWände so fa-
bricirt haben, daß sie leicht auseinander-
gebracht werden können. Ihre Re-
ligion bestehet in den Kings oder hei-
ligen Büchern, die von Confutio [[Confucius]] her-
kommen, und nichts als trockene Sitten
Lehren enthalten. Merckwürdig ist es
doch, daß «bey» <in> allen Sprachen, und bey
Grund der Religions-Principien enthält
$katexochyn$ heißt. ZE. Biebel, Kings, Alc¿¿¿@.@
ser und einem großen geistlichen Fürsten
welcher in Dario residirt; und Lama
heißt, regieret. Man trift überhaupt
in diesem Lande alles an, was zu¿¿¿
Nothdurft und Vergnügen des me¿¿-
lichen Lebens gehöret, weswegen sie
auch die gantze Handlung entbehren
können, und mit keiner andern Na-
tion als mit denen Holländern Hand-
lung treiben. Sie haben nur einen
einzigen Hafen, welcher überdem
nicht einmahl allen offen stehet, son-
dern deßen Zugang verschloßen
werden kann, bey und vor welchem
die Schiffe die Anzahl der auf ihnen
befindlichen Persohnen und Thiere sorg-
fältig angeben und bey ihrer
Abfarth wiederum aufweisen mü-
ßen, damit keiner im Lande bleibt@.@
Obgleich die Vornehmen hier gleichfalls
Deisten seyn, so herschet dennoch auch
die Religion der Kami nebst vielen
von Borzen oder heydnischen Priestern da-
rinnen anzutreffen. Das Christenthum fand
ehemahls einen erstaunenden Eingang in
diesem Lande, wobey aber die Missio-
narier den wahren Geist des Christenthums
auszubreiten unterließen, und ihnen
nur Ceremonien bekandt machten, es
gefielen ihnen auch dieselben beßer, weil
dadurch die Furcht von der SeelenWan-
derung vertrieben wurde. Endlich aber
wurde es auch gantz ausgerottet. Das
Land ist sehr bewohnt, und die Straßen
sowohl als die LandStraßen beständig
wegen des großen Gefolges bey vor-
nehmen Persohnen, die öfters 300 Mann
bey sich führen, voller Menschen. Des La-
ma Abkunft erstreckt sich von allen Fami-
lien am weitesten in das Alter hienaus
und gehet in descendentaler Abkunft
500 Jahr vor Christi Geburt hienauf.
Was den Charackter der Einwohner die-
ses Landes anbetrift, so sind sie zwar
nicht so betrügerisch als die Chineser,
aber im äußersten Grade hartnäckig,
wodurch sie zwar zu guten Soldaten
zu regieren sind.
fang, und mit denen StaatsVeränderun-
gen in Europa einen großen Zusammen-
hang. Es ist sehr volckreich, und wenn
es übrigens an einigen Oertern unter
der Zona torrida, an andern unter den
temperirten Zonen liegt, so bringt es
fast alle Producte herfür, die Europa
Asia und Africka zerstreuet liefern@.@
Ihre Einwohner sind im Gesicht gelb, im
übrigen aber der GesichtsBildung der
Europäer gantz gleich; sie sind sehr
sanftmüthig, welches auch die Ursache @ist@
weswegen alle ordentliche Nationen @da@-
selbst anzutreffen, und von denen Tar-
tarn sehr leicht unter das Joch gebracht
werden können; sie sind redlicher als
die Chineser, sehr fleißig und arbeit-
sam in ihren Verrichtungen, sonsten
aber schlechte Helden, und ist beson-
ders die große Furcht für dem
SchießGewehr, welches bey ihnen uner-
hört vorkömt, wie bey allen orientalischen Völ-
Race von Volck, indem es ihre Religion
verbiethet, sich mit fremden Völckern zu
vermischen; letztere aber gleichfalls ohn-
geachtet der Verschiedenheit der Religion
gerne dulden, weil sie dieselbe alle
für wahr, und nur für verschiedene
Methoden, die aber gewißen Völckern
eigen sind, halten, Gott zu dienen. Es
herscht bey ihnen die braminische Religion,
deren fundamental Begrif zwar rein,
aber mit vielem Aberglauben unter-
mengt ist: Sie statuiren 3. obere We-
sen:
cher den Priester nebst dem heiligen
Buch und einem melancholischen Tem-
peramente, den HandWercker mit
einem Beutel und sanguinischen
Temperamente; den KaufMann mit
einem pflegmatischen Temperamente, und
dem Soldaten mit einem Degen und cho-
lerischen Temperamente im Anfange
auf die Welt gesetzt, die aber nach-
gehends ihre Instrumente gemißbrauchet.
stammen, welches auch mit der Mytho-
logie der Grichen und Römer überein-
zustimmen scheint. Ferner glauben sie
4. Welt_Epochen, und diese wiederum
in verschiedene Abschnitte eingetheilt
an deren Ende der Vischcka in ver-
schiedener Gestallt erscheinet; ferner
daß die Welt durch die Luft, Erde
und Waßer schon zerstöhret, mithin
3. Epochen schon vorbey, und wir
im 9ten Abschnitt des 4ten Lebens
wo alsdenn die Welt durch Feuer
zerstöhrt, und die Seelen in den Sch@oß@
Gottes, nachdem sie viele Länder
durchgewandert, versammelt wer-
den; leben. Merckwürdig ist dieses
daß alle Nationen jederzeit nahe
am Ende der Welt zu seyn geglaubt
haben, weil ihnen die menschliche
Natur die höchste Stuffe des Verder-
bens erreicht zu haben schien, welches
der gerechte Urheber nicht würde leiden können@.@
Die Indianer sind schwer zu bekehren
welches man überhaupt bey allen Völ-
ckern, die heilige Bücher haben, und de-
ren autoritaet die %gemeinen Leute
auch in diesem Lande d«ie»as fasten häufiger
und schmerzhafter als in Europa. Dieses
Land wird von einem Mogul regieret,
der aber nur ein Schatten von denen vori-
gen Regenten ist: (nachdem Schack Nadier
den Schatz dieses Reichs, welcher der grö-
ßeste in der gantzen Welt war, und auch
den kostbahren und mit Edelsteinen, die ihre
natürliche Farben hatten, besetzten Pfau
enthielt, geplündert, und Delli zerstöhret
hatte.) indem die Gouverneurs in denen
Provintzen mächtiger als er selbst sind,
und das Land dadurch, daß jeder dem Mo-
gul beyzustehen vorgiebt, am meisten
verwüstet wird. Die Engländer haben
daselbst ein Comtoir, welches aber die
grausamste Regierung von der Welt füh-
ret; welches bey allen geschiehet, wo
@viele@ ein Regiment zertheilt führen, in-
dem einer die Schuld des Uebels auf
den anderen schieben kann, und die
Ehre eines guten Regiments zertheilt
ist: da sie denn auf nichts, als auf Ei-
gennutz bedacht sind. Ja es ist gar
kein Zweifel, daß wenn die Milde
englische Regierung daselbst einge-
führet würde, alle Indianer mit
den. (Die @Mo@natten allein sind die wahren
Racen der Indianer). Unter andern Pro-
vintzen die zu China gehören ist das Land
Flichs zu mercken: welches nur dem
Deismo ergeben ist, und von einem
Collegio von vielen Membris regie-
ret wird; auch alle monarchische Ge-
walt daselbst verabscheuet, woraus
die Meynung wiederlegt wird, daß
das heiße China keiner andern als
der monarchischen Regierung fähig @wäre.@
Chan oder Könige, welcher aber @nur@
als ein Götzen_Bild zu consideriren, und
den Leuten zuweilen vorgezeigt wird, be-
sonders aber von ihren Generalen regie-
ret. Die Einwohner sind redlicher als die
Chineser, dabey aber erstaunend arm
sonsten aber in allem dieser Nation
aehnlich. Der vornehmste Artickel des Lan-
des, der von denen Holländern daselbst
%getrieben wird, ist die %Seiden_Manufactur
welche zu befördern die Holländer
auf eine Zeitlang mit denen LandesW¿¿¿
pacta einer Ehe eingehen, wodurch sie die
Gelegenheit bekommen, über die Arbeit @zu@
inspiciren.
schiffbahren Flüße enthält. Es hat zwar ei-
nige Flüße, diese haben aber eine breite
Oberfläche und keine Tiefe, daher die Schiffe
oftmahls im Sande versincken müßen. Weil
es überdem durch große Sandbäncke oder Wü-
sten von einander unterschieden ist, so wird
auch dieses Land von vielen kleinen Fürsten
regieret: Die Nation wird in die alten
Perser und in die neuen eingetheilt;
Was die ersten betrift, so ist ihre Religion
sehr alt, und von der Zeit des @Parii@ @Hys-
laspii@ [[Darius_I]] bis auf uns gebracht. Das vor-
nehmste, welches sie verehren, ist das
ewige Feuer, vermuthlich weil es we-
gen seiner Reinigkeit das göttliche We-
sen vorstellen soll: und wird in Bacht
durch das Naphtah unterhalten. Es kömt
diese Gewohnheit der römischen, welche ve-
stalische Jungfrauen unterhielten, um das
Feuer zu verwahren sehr nahe; und scheinen
beyde eine vernünftige Ursache zu haben;
@(@wie überhaupt alle Gewohnheiten im Anfan-
ge vernünftig sind, nachhero aber mit vie-
lem Aberglauben untergemengt werden.)
Das Feuer, welches sie zu ihrer Nothdurft
brauchen bekommen sie entweder durch
ben zweyer Hölzer, wie bey denen Wilden
da nun die erste Methode den Alten @un@-
bekandt war, die letzte aber viel@e@
Schwierigckeit erfordert; wie denn auch die
Europaeer fast gar nicht damit zurecht
kommen können, so ist es wahrscheinlich,
daß zum Vortheil der Armen ein bestän-
diges Feuer unterhalten wurde, und
zur Aufrechthaltung deßen FrauensPer-
sohnen bestimt waren, die, damit das
Feuer <nicht ausgehen> möchte, dadurch vom unkeuschen @Le@-
ben, wovon sie nehmlich durch die fleißi-
ge Unterhaltung deßelben verhindert wür-
den, abgehalten werden möchten; welches
nachgehends als die FeuerZeuge erfunden
unnüz war. So wie vormahls die Nacht-
wächter, wegen Mangel der öffentlichen
Uhren; Jetzo aber, da selbige nun schon er-
funden sind, dieses eine unnütze Gewohn-
heit ist. Ihr heiliges Buch Centa rest¿¿¿
ist eben so alt als ihre Religion. Wie
denn in Persien 3. Sprachen sind: nehmlich
2. todte und eine lebendige Sprache. Sie
statuiren 2. gleichmächtige Uhrwesen, einen
guten und einen bösen Gott, welchen
letztern sie Agimal [[Ahriman]] nennen, und ver-
muthlich von dem deutschen Wort "¿¿¿-
Wörter in dieser und selbst in der latei-
nischen Sprache aus der deutschen hergenom-
men sind: welche vormahls die celtische
hieß, wie zE. das Wort vesta von Vest
weil die Erde, davon sie eine Göttin
vorstellt, vest ist. Die heutigen Perser
sind nach ihrem National_Charackter
betrachtet, in Ansehung der orientalischen die
Ursache, welche den scherzhaften Umgang
und alles was schön ist, eingefürth ha-
ben, und durch ihr lustiges Tempera-
ment die andern Nationen aus dem
rohen Zustande gerißen haben. Sie sind leicht-
sinnig in der Religion, und ihre Spra-
che klingt angenehm; auch in Auslegun-
gen und im Scherzen sinnreich. Man findet
bey ihnen zwar nicht schöne Gesichter,
aber einen schönen Wuchs, welcher
der Mäßigckeit und der Arbeitsamckeit,
die fast allen orientalischen Völckern ei-
gen ist, und von denen Europäern, wel-
che commode zu leben gewohnt sind, ver-
absäumet wird, zuzuschreiben ist.
Drüsen im Anfange so beschaffen zu seyn schei-
nen, daß <sie δStrich> wenn ihnen das Eßen nicht
ben abzustehen, zwingen, welche«s»r <geschmack @Drüsen@> aber
nachgehends durch den Reiz, den man
den Speisen giebt, verdorben werden.) @Die@
Religion der neuen Perser ist mahomeda@nisch@
welche sie aber nach der Auslegung des ¿¿¿-
cali [[Ali]] statuiren, da im Gegentheil die
Türcken die Omar beklagen, doch
unter diesen Nationen der größeste
Nations_Haß in der gantzen Welt
herschet. Um alle türckische Länder zu-
sammen zu faßen, so ist zu mercken,
daß sie keine außerordentliche Pro-
duckten als die andern Länder lie-
fern, und besonders Seyde und
Cameel-Haar im Ueberfluß ha-
ben. Die Einwohner sind stolz, verwe-
gen, melancholisch, und im höchsten
Grade plump.
würdigste, und wird in 3. Theile nehm-
lich 1) in das Wüste Arabien, welches gro-
ße SandWüsten enthält, worinnen
dennoch zuweilen große Bäume an-
zutreffen sind; denn 2) in das Hodr¿¿¿
welches am rothen Meer liegt, und @die@
ßet, und <3)> in das Land Ganeen, wo die
levantischen Coffee-Bohnen wachßen, einge-
theilet. Die Beduiner ein Volck in Arabien
führen eins der glücklichsten Leben, weil
sie gantz sorgloß sind, in Zelten wohnen,
und von einem Ort zum andern reisen, wo-
rinnen sie sehr mit den Völckern, die in denen
rußischen Steppen wohnen und sehr gastfrey
sind, übereinkommen. Ueberhaupt trift
dieses letztere bey allen Völckern die arm
sind, ein, (denn bey denen Reichen bestehet
die Gastfreundschaft nur in der Höflichkeit
und im guten Eßen und Trincken) und gerne
die Reisenden, unter dem Vorwande, daß bey
der Theilung der Kinder Abrahams, der Is-
mael, deßen Descendenten sie wären, zu
kurz gekommen sey, berauben; wobey
sie ihnen dennoch das nothwendigste und
unter diesem auch das Leben laßen. Ihre
Religion ist die mahomedanische, und eines
der größesten Hauptstücke dieser Religion,
sind die Wallfarthen, nach Mecca und Me-
dina, wohin alle Mahomedaner jährlich
in drey Caravanen reysen; welche erste
¿¿¿ alle Perser, Indostaner, die andere
alle aus Maracco Egypten und gantz
Africka aufnimmt. Das Heiligthum, welches
sie verehren ist das 4. eckigte Gebäude, wel-
als eine mittelmäßige Stube, und mit schwar-
zem Sammet und Dammast bedeckt
und cubba genandt wird, auch den
schwarzen Stein, welchen alle Mahomeda-
ner küßen müßen, enthält; auch der heilige
Brunnen, welcher derjenige seyn soll, den
der Engel Hagar wieß als sie vom D¿¿¿
geplaget wurden, und von welchem alle
Mahomedaner trincken müßen. Beyde @um@-
giebt eine Gallerie, wohin die Andäch-
tigen zur Zeit des Regens untertreten
können ist dieses Mecca auch zugleich
der GesichtsPunckt der Mahomedaner, nach
welcher Gegend sie sich während ihrem
Gebet kehren müßen. Der heilige Brun-
nen heißet Zenzen.
gewißes zu stecken; maaßen die
drey berühmtesten Völcker von
ihnen herstammen. Die Franzosen
von den Francken, die Engländer von
den Dänen Norwegen %und Sachßen
%und denn die Italiener von den deut-
schen Völckern, die es im 15ten %und %folgen-
den Saeculis überschwemmten.
schwartzen und caspischen Meer
Nationen, als Georgianer, Armenianer,
Cyrnaßilier, die alle verschiedene Sprachen
haben. Auch haben wir vermuthlich die
Erfindung des Ackerbaues diesen Ländern
zuzueignen, welches vermuthlich von de-
nen deutschen geschehen, diese aber vor«h»mahls
am Dan wohneten. Die Steppe @N@arba
ienseit des Strohms ist sehr fruchbahr,
und wird von denen nach Syberien
religirten Gefangenen bebauet. In Sy-
berien ist es sehr kalt: woher sie auch <daselbst>
keine Ochsen und Bienen haben; auch
wollen daselbst die Bäume nicht fort-
kommen, weil, wenn man gleich im hei-
ßesten Sommer gräbt, dennoch in einer
Tiefe von 3. Fuß gefrorne Erde fin-
det; und die Bäume nicht also tief
genug Wurtzel schlagen können. Es
ist ein Ort, wo die rußischen Gefange-
nen hingebracht werden, die, indem sie
ihrem Schicksal überlaßen seyn, der Re-
publick nicht schaden, sondern durch die
Anbauungen ihr noch Nutzen, aber ihr
auch nicht ausweichen können, weil sie
andern Seite aber die Rinigienses eine ü-
ber die maßen räuberische Nation vor
sich finden. Dieses Syberien hat aber Berg-
wercke, worunter besonders das al¿¿-
aische Gebürge gehöret, welches die
Rußen zwar vieles, aber schlechtes Ei-
sen liefert, und auch zuweilen @aus@
demselben Kupfer und Silber gegra-
ben wird. Was die in dieser Gegend
befindlichen Menschen betrift, so bauen sel-
bige keinen Acker. Die Tungesen z@iehen@
nicht das Vieh, sondern schwärmen herum
und sagen im Fluche unter einander: daß
du magst das Vieh selber ziehen wie
ein Tartar, so wie dieser sagt: daß
du magst den Acker bauen wie ein
Ruße, dieser vielleicht, daß du magst
beym Webenstuhle sitzen wie ein Deut-
scher, der letztere daß du magst auf
dem Meere fahren wie ein Holländer
und überhaupt richtet sich die Art des
Fluches beständig nach der Arbeit, die
einem Volcke als unanständig vor-
kömt. Diese Nation der Tungenser ist
sehr stoltz, welches alle faule Nationen
sind. Was endlich die Calmucken, wel-
leben selbige vom Pferde_Fleisch. Die Bucharn
und Tartarn von Usbeck von der Hand-
lung %und Ackerbau.
die größesten von Ihnen
von denen Malabaren %und Arabern ab-
zustammen, haben auch eine solche kleine
%und eingedrückte Nase, als die letztern. Auf
dieser Insel ist der Berg Pico d'Adan wo-
rauf sehr viele Klöster, und auf der Spi-
tze ein menschlicher Fußstapfen im Felsen
befindlich ist, welchen sie vor %einen Tritt
des Vischna halten, und nicht nach der
Europäer Meynung für des Adams.
Sie ist sehr fruchbahr, weil sie aber
auch zugleich an manchen Orten waldigt
und sumpfigt ist: ungesund. Auf ihr wächst
ein Kraut, welches Talipath heißt und
¿¿ auch Caneel-Bäume; von denen die
ersten großen Blätter die in Falten
gelegt seyn, so daß ein Blatt von ihnen
wieder allen Regen dienen kann, und
zwey von diesen Blättern ein kleines
Zelt formiren; das letztere aber
ein monopolium der Holländer ist.
Von dem ersten Baum werden auch
die Blätter in Riemen geschnitten, und zu
13 Trauben aus, und enthalten ohnge-
fehr 4.000 kleine Inseln. Sie haben nur
zwey Zugänge; die Einwohner sind
übrigens äußerst arm, weswegen
sie auch vor denen Einfällen der Fein-
de gesichert seyn: Sonsten sind sie sehr
stollz und lieben den Rangstreit.
bloß zur Waaren-Niederlage
und zwar derer Waaren, die aus
China nach Amerika transportirt
werden.
päern wenig bekanndt; Sie liegt an der
Spitze des Königreichs Achen, welches a¿¿¿
nur eigentlich eine Stadt, die aber
sehr reich und volkreich ist, obgleich sie
nur ein kleines territorium hat. Die @Vestun@-
gen auf dieser Insel sind wegen der
ungesunden Luft von Menschen verlaßen
Der Handel dahin betrift Goldsand und
Pfepfer. Sie trennt die Straße Sunda
von der folgenden Insel.
Leibwache von vielen Weibern. Die
Religion ist mahomedanisch, und das Land
selbst sehr volkreich, so daß 3 Millionen
noch einmahl so klein als Frankreich ist.
Die Ursachen daß auf dieser Insel und in al-
len warmen Ländern so viel Menschen woh-
nen sind:
beständig gesäet und geerndtet werden
kann.
wächse tragen, und das Land voll
Vieh ist; %und
Insel ist: Batavia, und der General_Gou-
verneur ein Bedienter der Ostindischen
Compagnie: von denen einer [[¿¿¿]], als der die
Macht der General-Staaten räumen
sollte: murrete: er der Knecht ihrer
Knechte ist ein König der Könige.
in der gantzen Welt zu seyn; sie ist
dabey rund; das merkwürdigste auf
dieser Insel ist: daß auf ihr und den
philippinischen Inseln Negers ange-
troffen werden.
chen die beyden Gouvernements der
Holländer, Ambuina, worinnen die
Kreyde_Nägelchens, und Bende, worin-
sich befinden; welches beständig eine Hin¿¿-
nieß in der Conversation der Völcker seyn
muß; die Ursache davon kann nicht das mittel-
ländische Meer, weil das Waßer den Zu-
sammenhang der Völcker befördert, sondern
die SandWüste Sara seyn. Die Einwohner
die an der Küste wohnen, sind äußerst
arm, zE in Marocco. Die Nachkömlinge
der alten Maurickaner sind alle Negers, unter
denen die berühmtesten 3. Nationen der
Coolas, Folys, %und Mandigos sind: die nach
ihrer Art gesittete Völcker und maho-
medanischer Religion sind. Sonsten sind
alle Negers dem Stehlen und dem
Brandtwein sehr ergeben: Die Küsten
von Guinea sind
denen Waaren, womit der Handel
getrieben wird, bekommen haben. Doch
wird jetzo nur die letzte besucht. Es wer-
den jährlich von denen Sclaven bis 1200
nach Americka in die Plantagen geschi@ckt@
wo sie mehrentheils sehr grausam gehalten
werden; und sich dennoch etwas mehr
als ihre Landsleute zu seyn düncken@.@
Weil nun ein Neger dem andern, wenn er
wäre, nicht trauen kann, daß er ihn nicht als
Sclave für den BrandtWein verkaufe, so
gehen sie auseinander, und weil die Euro-
paer zu den Negers mitten im Lande we-
gen der unzulänglichen Wälder, die gantz
in einander verflochten sind, nicht kommen
können, so glaubt Rönner [[Römer]], daß innerhalb
30 bis 50 Jahren ein gäntzlicher Mangel
an Sclaven seyn würde, und die Plan-
tagen in Africka werden müsten ange-
leget werden, da ohnedem schon jetzo ein
wohlgewachßener Neger 2. bis 300 %Reichstaler
kostet: welche beym Verkaufen allerhand
Biegungen machen müßen, um zu sehen ob sie
auch fehlerhaft sind. Ihre Religion ist die Amile-
ten oder Talusmaner Religion, die die Ein-
wohner Föetisch nennen. (Talimanne sind Sachen,
die am Halse getragen werden, und für
alles Unglück schützen und bestehen darin, daß
einer von ihren Marbulken oder Priestern
eine beliebige Sache einweihet, bey welcher
sie nachhero schwören, etliche Speisen ihr
zu Gefallen entsagen, %und beständig bey
sich tragen.) es scheint übrigens die älte-
ste von allen Religionen zu seyn.
betrifft, so sind die Nationen daselbst mehren-
theils unbekandt, und scheinen von den Hot-
tentotten herzustammen; welches das schlech-
totten sind einer Race der Negers; Sie bewoh-
nen ein Land, welches die Natur sehr @wenig@
versorget hat, sie haben Dörfer, die aus
Zelten bestehen, rund aussehen und in @einem@
Circkel gestellt seyn. Sie haben keinen Ober@en@
Herrn auch keine Palleste; Sie wißen @fast@
von keinem Uhrwesen, doch haben sie ¿¿¿-
ste, die sie Ardersmacken nennen, wel-
ches Wort sie denen Holländern ent-
lehnt haben müßen. Sie halten ihre Wei-
ber in der größesten Erniedrigung, @die@
so oft sie sich verändern, ein Glied von
dem Finder abschneiden müßen. Sie bedienen
sich der Streit-Ochßen und Hunde zur Ge-
genwehr wieder die wilden Thiere, die
sie um ihre Dörfer stellen; haben eine
Art von Beschneidung, wobey sie den
Knaben einen Testicul, damit sie nicht
Zwillinge erzeugen können, wegnehmen
sie haben keinen Eckel vor dem Gestan@ck@
dahero alles, was nur den Nahmen U¿¿-
flätherey verdient, bey ihnen anzutref-
fen ist:
von den größesten Inseln in der gantzen
Welt, und noch weniger bekandt, weil
sie von den Holländern nur der Ne-
selbiger %incliniren sehr zum SelbstMorde; Von
diesen Völckern, wie auch von den übrigen
andern jenseit des Ganges bemerckt man
daß sie bey Heurathen, wo nicht gerne
sehr dennoch gleichgültig sind wenn ihre
Bräute die Jungfrauschaft verlohren haben.
herscht, der, weil das gantze Reich meh-
rentheils christlich ist, und solches vor vielen
Jahrhunderten gewesen, gleichfalls die-
ser Religion anhängt, wird aber sehr
von denen Mahomedanern, welche von
Egypten Unterstüzzung bekommen einge-
schränckt.
Sara und der großen SteinWüste. Die Merck-
würdigkeiten dieses Landes machen meh-
rentheils die großen %Pyramiden aus, wel-
che eine 4eckigte Basin haben, und aus
großen felsen_Stücken, die aus der Stein-
Wüste gebrochen werden, bestehen; dabey
es dennoch wunderbahr ist, wie sie sel-
bige so hoch in die Höhe %aufbringen kön-
nen. Es liegt darinnen vermuth-
lich ein König begraben, und ist wahr-
scheinlicher Weise der Zugang zu ihm ver-
gang zu der einen Pyramide so getri@mmt@
und jederzeit mit großen Steinen vermau-
ert worden, dabey bald ab bald aufr@echt@
gebeugt ist, daß einer von denen Ca¿¿¿-
fen [[???]] mit der größesten Mühe nur ¿¿¿
von ihnen eröfnen können, da man
denn gefunden daß in der Mitte ¿¿¿
Pyramide ein marmornes Gewölbe
in welchem vermuthlich vorhero ein
Sarg gewesen seyn muß denn sind bey
diesem Gewölbe oben 2. und unten
ein Loch. Dieser letzte Umstand führt eine
fürchterliche Idee mit sich, denn wahr-
scheinlich werden vormahls der %königlichen
Leiche zur Gesellschaft zwey Menschen
mit eingesperret seyn, davon die
obern Löcher zum Athem hohlen, und
das Eßen herunter zu laßen, d¿¿
untere aber die excremente von sich
zu laßen, dienen musten, wo sie ohne
alle menschliche Gesellschaft, und ohne
allen Trost, jemahlen wiederum @das@
Tages_Licht zu sehen verbleiben musten@.@
Ferner ist auch das Labyrynth zu
mercken, von welchem annoch hundert ¿¿¿-
Insel Creta sehr weit unterschieden. Ob
sich gleich die Türcken bemühen es gantz
und gar auszurotten, so gehet doch solches
nicht an. Weil man nun von Babel
und Ninive keinen Stein mehr siehet,
so müßen solches wohl nicht sehr gro-
ße Städte gewesen seyn, als man
gemeinhin glaubt. Es herschet unter
manchen Leuten ein KunstGriff, Schlan-
gen, die ihre Zähne %und Gift bey sich führen
dabey auch recht böse sind, dergestallt, daß
wenn sie nahe an einen Hund oder ander-
Thier gebracht werden, diese Thiere so-
gleich von dem Gift schwellen und ster-
ben, in der bloßen Hand frey und unbe-
schädigt zu halten. Ob sie nun gleich vor-
geben, daß solches von der Einweihung
ihrer Priester herrühre, so liegt dennoch
doch wohl eine andere Ursache da-
runter, nehmlich ein natürliches Mittel,
wodurch die giftigen Thiere einen ge-
wißen Eckel und Abscheu vor dem Menschen
bekommen, wie zE das arabische Kraut Assat
für jedes giftige Thier seyn soll.
Berbers (reden) welches so viel als die
da auf den Bergen wohnen, bedeutet@.@
Die Regierung wird daselbst von einem
Deg und verschiedenen Bays geführet
welches erstere so viel als ein König
das letztere aber so viel als ein
Gouverneur bedeutet: Die Einwohner
daselbst bestehen nur aus Soldaten, und
ist ohngefehr zu den Zeiten Carl des ¿¿¿ [[???]]
von einem Umstricher [[???]] fondirt, welcher de-
nen Malteser_Rittern zum tort aller-
ley Räubereyen auf dem Meere un-
ternahm: welches seine Nachfolger auch
fortsetzten. In den %Gegenden Weiter land-
einwärts müßen noch viele Merckwür-
digckeiten anzutreffen seyn, maaßen
die Einwohner vorgeben, als @wenn@
daselbst eine Stadt mit Einwohnern
Vieh %und allem was sonst darinnen
ist, versteinert worden wäre, und
obgleich ein englischer Consul [[???]] die Falsch-
heit davon entdeckte, indem auf sein
inständiges Verlangen einen verstei-
nerten Menschen zu sehen, ihm ein ¿¿¿-
pido mit versteinerten Flügeln @vor-@
wenigstens von vielen Bildern und Anti-
quitaeten voll seyn. Ferner ist
dieser wächßt der häufige Coffee, wel-
cher dem martiniquischen weit vorzügicher
ist. Man hat bey ihrer Entdeckung zwar
keinen Menschen, jedoch sehr viele Obe-
liscos und runde von Thon verfertig-
te Säulen, die so hoch sind als die Kup-
peln an der Pfarr-Kirche zu Paris,
daß man leicht darunter verirren
könnte, gefunden, welches also von
der Menge der vorigen Einwohner da-
selbst anzeigen kann. Man findet auch
an einigen Oertern unter diesen In-
seln, daß sie vormahls Börnstein ge-
habt haben, welches sie nothwendig
aus Preußen bekommen haben müßen,
und da ist es ohnbegreiflich, wie die
Alten vor Zeiten ohne Compasse
solche weite Reisen, mit eben dersel-
ben Geschwindigckeit als jetzo haben
verrichten können; so müßen selbige
sich vermuthlich unter andern auch der
so genandten Portage, da sie nehm-
Fluß zum andern trugen, wie es jetz@o@
noch starck in Syberien gebräuchlich ist, be-
dienet haben.
glücklichsten, welche von denen Anf@äl@-
len der Feinde gesichert seyn kann; Sie
liegt nehmlich auf einem großen Felsen
von welchem man den Feind bey Ta-
ge weiter übersehen, als er des Nachts
in der größesten Geschwindigckeit see-
geln kann, mithin sie niemand zu
überrumpeln vermag. Man kann
übrigens den Zugang zu ihr, da ohn@¿¿¿@
nur ein einziger ist, sehr leicht mit einer
Canone oder <andern> großen Stücke jeden Feind
verhemmen, und da überdem diese In-
sel an allem nothdürftigen einen rei-
chen Unterhalt besitzt, so dürfte leicht
die Lust mit edel redlich ges¿¿ete¿
auf dieses Adason@c@neckeion transpor-
tirt zu werden, bey einem %und dem
andern entstehen
theilen gantz und gar selbst durch seine
Producte die unter demselben Clima ver-
schieden sind zu unterscheiden, und wird
die Straße Panoma vereinigt werden, ein-
getheilt.
würdig
ge von Inseln, die von herumstreichenden
Nationen bewohnt werden, <%und> die sich von
nichts anders, als von See_Vögeln und
Fischen ernähren können.
sten und im höchsten Grade unempfindlich.
Diese Nation ist sehr zum AufRuhr ge-
neigt, und besitzt eine besondere Ga-
be ihre Desseins geheim zu halten. wo-
durch sie äußerst gefährlich wird. Sie
haben die Gewohnheit sich unter die
Lippen ein Loch einzuschneiden, in welches
sie einen grünen Stein einsetzen, wel-
cher von keinem andern Dinge in der
Natur als vom Diamant angegriffen
werden kann. Man bemerckt von ihnen:
daß die Einwohner allerhand Figuren
zE. von einem Ochßen_Kopf demselben
geben können, woraus manche geschlo-
ßen haben, daß er aus dem Schlamm,
der in ihrer Gegend ist, wenn es ver-
härtet wird, erzeugt werde.
welchem erstern Chilia in dem
andern Quitto angetroffen wird. Das
letztere (Quitto) siehet sehr kläglich aus
so daß dieses Land nie von denen
Europäern besucht w«i»orden wäre, wenn
sie es von der Seite entriret hätten@.@
Von denen chilinnischen Einwohnern ist
die besondere Art, sich der Pferde, die
in die Wildnieß gerathen, bey der Jagd
zu bedienen, welchen sie gantz frey-
en Lauf laßen, nebst der Gebrauch
ihrer Schlingen, vermittelst welchen sie
jeden erhabenen Theil eines Thieres
mit einer besondern Geschwindigckeit
zusammen schnuren und nach sich ziehen
können, zu mercken. Es ist auch in die-
sen Gegenden ein großes Silberberg-
werck woraus seit 200 Jahren @sicher@-
lich auf 20 Millionen Piasters nach
Europa transportiret worden.
Korde-Aehren große Gieß-Bäche und
unterschiedenen Regen verursache¿
auch dahero schlim ist hier Reisen an-
zustellen, maßen man bey den stei-
len und hohen Felsen, die von dem
häufigen Waßer ausgewaschen
die MaulEsel, welche herunterglitschen, setzen
muß.
Luft bewohnt, weil daselbst ein im-
merwährender Frühling und Sommer
herschet, und ist dahero dieses Land zu
dem Caffee, Zucker und Tobacks_Plan-
tagen, wozu sie Negers gebrauchen,
welche sie sehr scharf halten, sehr bequem.
Die Ursache warum sie die Negers mit
so vielen Unkosten zu diesen Arbeiten
hohlen, und nicht vielmehr die Ameri-
ckanische Unempfindlichkeit, nach wel-
cher sie so zu sagen sich durch nichts bän-
digen laßen, und welche durchgängig
bey ihnen am Amazonen_Fluß angetrofen
wird, weiß man nicht. Ob nun gleich
fast mehrere Negers als Europäer
hier angetroffen werden, und wegen
ihrer Leichtsinnigckeit sehr zu Empörun-
gen geneigt sind, so werden sie den-
noch durch die Härte der Strafe zE.
wenn ein Neger einen Weißen
nur schlägt, so wird er schon lebendig
verbranndt, sehr und gröstentheils da-
von abgehalten. Viele von ihnen schaf-
fen sich aber auch durch den SelbstMord
aus der Welt, indem sie glauben, daß
sie auch wiederum gewiß in selbigem
auferstehen werden; von welcher Mey-
nung sie auch gar nicht abzubringen sind@.@
Was die Galtits anbetrift, so ist bey
diesen Völckern die Art ihren König zu
wählen merckwürdig, welcher bey sei-
ner Wahl alle Arten von Schmertzen ¿¿¿-
ger, Geißeln p mit der größesten Un-
empfindlichkeit aushalten muß.
Jesuiten die Regierung führen, und
es von Wilden anbauen laßen, wobey
sie ihnen zwar Ausspeisungen reichen
aber nichts von ihrer ¿nnte zukom-
men laßen; jedoch überhaupt mit ihnen
als Kindern umgehen. Obgleich sie die-
selben aber mit der größesten Mühe
zu unterrichten suchen, dennoch meh-
rentheils sie so einfältig wie vor-
hero bleiben. Selbst beynahe das
Zählen ist ihnen fast unmöglich, weil
sie von der Zahl 3. schon eine Be-
rechnung «von» sechs Silben haben; @wie@
man denn überhaupt bey ihnen eine
solche langsylbigte Sprache <@aber@ nicht> bemerkt
welches alles doch zeiget, daß bey ihnen
würcklich eine schlechtere Fähigckeit, als
bey andern rohen Menschen anzutreffen sey.
so findet man daselbst sehr viele albinos,
und in den übrigen Provintzen Nationen,
die Menschen freßen; wie auch auf der
Insel Lacia die Kareichen die jetzo bis
auf eine sehr kleine Zahl ausgerottet
sind. In Lima wird besonders ein sehr
großer Aufwand %und mehr staat als in
Europa getrieben; doch sind die Moden
etwas verändert zE. daß die Frauen-
zimmer Toback rauchen. Havana ist
das Rendevous von allen Schiffen, die
nach Europa gehen wollen, und Bar-
badas, die denen Holländern gehöret,
unter den kleinen Inseln die beste.
lich ähnlich aus, und nennen sich auch im frie-
den Bärger unter einander. Ihre größeste
Tugend setzen sie in die Tapferckeit und
Ausübung der Rache, wenn sie beleidigt
werden. wobey sie dennoch solches nur
allein durch die Ehre und nicht durch
die Gewalt erzwingen, sondern ihnen
vielmehr völlige Freyheit laßen, welches
doch anzeiget, daß Kinder, bey der ihnen
gelaßenen Freyheit doch beßer, als ge-
zwungen, gerathen. Ihre Art Menschen zu
eßen ist folgende: Sie verzehren weder
Appettite, wiesolches überhaupt keine Na-
tion thut, sondern nur bloß ihre Feinde
welche mit gewißen Solennitaeten geschlach-
tet werden. Wenn sie in den Krieg gehen
so hauen sie ihre Axt in den Baum, und
tanzen um ihn herum, wodurch sie @¿¿¿@
zu Kriegen obligiren; überfallen
ihren Feind hinterlistig, wozu sie
in ihrer Gegend allerhand Künste ge-
lernet haben zE. auf einem trockenen
Bothe die Fußstapfen eines Menschen
zu kennen, ob er eine Frauens oder
Manns_Persohn, und von welcher Na-
tion er gewesen; Sie wollen übrigens
sich nicht gerne zu ordentlichen Treffen
bequemen, führen diejenigen, die sie gefan-
gen haben, gebunden mit sich, welche sie
nachgehends bey ihrer Rückkunft denen Frau-
en die ihre Männer verlohren, dem Vater
der seinen Sohn eingebüßet, vorstellen, und
wenn sie ihnen gefallen, sie ihren mit @¿¿¿@-
lions besetzten Gürtel umnehmen, und
in ihre Nation aufnehmen, wo aber sol-
ches nicht geschiehet, bis zu einem Tage
an welchem die Execution vor sich gehen
an, so singen die Gefangenen einen melan-
cholischen aber hochtrabenden todten_Gesang
und haben die Freyheit, sich noch zu letzt mit
denen um sie herum gelegten Steinen zu weh-
ren; hierauf quält man sie gantz langsam
Man schlägt ihnen zE. Hölzer unter die Nä-
gel, hackt das Fleisch in Stücke, wirft
daßelbe in den so genandten Kriegs-
Keßel, und verzehret es bloß um
die Familie zu rächen; wobey aber der
Gefangene nicht den geringsten Grad
der Empfindlichckeit äußern muß.
in ihrer Jugend, werden aber von ih-
rem 20sten Jahre sehr melancholisch,
und ob sie zwar ihre Frauen als Haus-
Thiere ansehen, so ist es dennoch ihnen,
weil sie an den Kriegen Antheil neh-
men, erlaubt, unter sich rath zu hal-
ten, ob der Krieg vor sich gehen soll, oder
nicht? Sie haben keinen OberhErrn, sondern
sind alle untereinander gleich, wählen
sich aber dennoch einen Anführer. Der
Mord wird unter ihnen nicht bestraft,
wird auch selten begangen, weil alsdenn
die Familie des Ermordeten so lange trachtet,
ger gleichfalls ins Reich der Todten überge-
gangen. Die Negers fallen jetzo auch in
eine Art von Tapferckeit, wobey sie ein
Sieges_Zeichen zu erlangen suchen, und
dahero erschreckliche Verwüstungen an-
richten. Sonsten aber bemerckt man über-
haupt, daß die Wilden sich einander
sehr ähnlich sind, welcher Umstand die @¿¿¿@-
ginal_Triebe des Menschen einigerma-
ßen entdecken könnte. Ihre Freundschaft
ist weit phantasiastischer als die Eu-
ropäische, und hegen besonders gegen
den Diebstall einen großen Abscheu. ¿¿¿
wobey man dennoch bemercket, daß sie
keinen am Leben strafen, sondern nur nach
der größe des Verbrechens bald @mit@
Abnehmung einzelner Finger, bald der
gantzen Hand denselben bestrafen. Man
lebt unter ihnen, so wie überhaupt un-
ter allen räuberischen Nationen sicher
weil sie ihre Raubbegierde nur ander-
wärts zu befriedigen suchen, dahero ¿¿¿
innere Ruhe doch erhalten wird. Es äu-
ßern auch die Einwohner von NordA-
mericka unter allen americanischen Völ-
ckern einen großen Verstand. Das
umwundene Pfeipfe, welche in der Gesell-
schaft herum getragen wird. Ihr größe-
ster Reichthum bestehet in Thier- und Bieber-
fellen, womit sie wiederum, einen Keßel,
ein Schieß-Gewehr, ein Meßer, ein @Hemde@,
BrandtWein, Zinober zu schmücken, einen Spie-
gel und ein Brenn_Glaß umzutauschen su-
chen. Die Einwohner dieser Länder leben
von den Mays oder türckischen Waytzen,
und von der Jagd. Weil aber zur Jäge-
rey ein weitläuftiges terrein erfor-
dert wird, und dieses die Europaeer nach
%und nach einnehmen, und dadurch schwächen,
ferner auch den dasigen Einwohnern den
Brandtwein kennen gelernt, welchen sie
so starck trincken, daß sie sich beym völ-
ligen Uebermaaße den offenbahren Todt
zuziehen würden, und dadurch sich zur
Jägerey ungeschickt machen, hiernechst auch
die Kinder_Pocken eingefürth, so kann man
sicher behaupten, daß die Europaeer
denen NordAmerickanischen Nationen we-
nigstens zum Schaden hingekommen, und
daß mit der Zeit diese Nationen ausge-
hen werden, da die Frauens_Persohnen ihre
Kinder, wenn sie auch schon groß sind, säu-
gebähren können. Nordwärts vom Lau-
rentius_Strohm wohnen die Esquimaux, wel-
che die Franzosen als eine grausame, tro-
zige und halsstarrige, die Engländer a-
ber als eine sehr milde Nation beschrei-
ben. Es ist aber auch gantz natürlich
daß das betragen dieser Völcker sich
beständig nach der Aufführung ihrer
Ankömlinge richten werde. Ihr Unter-
halt ist sehr kümmerlich, weil sie von nichts
als von der Jagd leben, und um sich
nur für den Hunger zu schützen öf-
ters etliche hundert Meilen in dem grö-
ßesten Froste reisen müßen; Sie haben
auch keine Raballen, weswegen sie
auch immer ihre gantze Familien mit
sich auf die Jagd nehmen; und wenn
ein oder die andere Persohn von ihnen
nicht fortkommen kann, so ist die Be-
raubung ihres Lebens der gewißeste
Tod. Die Art durch angesteckten Schwe-
fel, die Gesinnung des Frauenzimmers
zu erforschen ob sie die Manns_Persohn
haben wolle oder nicht, die dieses
Mineral in ihrem Bette hält, ist bey
ihnen zu mercken, und wird das
chen der Wohlgewogenheit gehalten.
ben schwartze Haare, worinnen sie mit
denen Indianern übereinkommen. Sie
nähren sich von lauter Fischen, und beson-
ders von SeeHund-Fleisch. Man findet bey
ihnen überhaupt einen großen Grad der
Hitze in ihrem Blut, dahero einige von
ihnen in einer Caba«¿»ne beysammen in dem
größesten Frost eine solche Hitze hervor-
bringen, daß der Schweiß ausbricht, wel-
ches vielleicht von der Fettigckeit des
SeeHunds-Fleisches herkommen mag, da nehm-
lich das Oehl das Austrocknen verhindert,
welches sonst die Kälte herfür bringt, wel-
ches man daraus schon wahrnehmen kann,
daß ein Barometer, wenn es vorhero
befeuchtet worden, <mit Waßer inwendig ange@feuchtet@> in den Wind gesetzt wird,
dieses Waßer in ihm gefallen. Diese Na-
tion hat vorhero ohne Saltz gelebt; Sie
haben übrigens kein Graß, außer dem,
welches auf den alten Mauern der Kirchen
wächßt. (welches auf die Vermuthung bringt,
daß dieses Land vor Zeiten sehr bewohnt
gewesen seyn muß). Ihre Cabanen haben
kein schräges Dach, und sind deswegen,
weil sie nur mit Rasen bedeckt sind,
ßen Cajacken haben eine ziemlich große
Länge, um diese spannen die Einwohner ein
SeehundsFell, so daß nur der Kopf hervorra-
gen kann; damit kein Waßer hinein drin-
gen möge, welches um zu regieren sie
einen Riemen statt eines Ruders gebrauchen
und welches wegen der Strucktur des
Kahns nothwendig ist, weil die Cajack@s@
zuweilen umschlägt, so werden bey ihnen
viele KunstGriffe, sich vermittelst dieses
Riemens wieder empor zu schwingen
erfordert und man bemercket, daß
das Zuschauen einer solchen Noth bey
den andern Einwohnern ein Lachen er-
wecket, welches anzeiget, wie die Menschen
die doch offenbahr in Noth sind, untereinan-
der kein Mitleide haben müßen. Sie %em-
pfinden keinen Eckel vor dem Gestanck, und
da das Frauenzimmer im wilden zustan-
de als ein HausThier angesehen, in einem
verfeinerten und gesitteten leben @aber@
sehr hoch gehalten wird, so daß es so gar
Befehle ausgeben kann, da doch die @Natur@
fähigkeiten in ihnen schon liegen, und @wir@
so könnte dieses zum Nachdencken über den Unter-
scheid dieser %beyden Gattungen von %Zuständen
anreitzen. Die Weiber haben gleichfalls
Kähne, die aber von den Manns_Böthen gantz
unterschieden seyn. Ihr Holtz welches sie
aus dem Waßer bekommen, gebrauchen sie
zu ihren Cabanen, Cojacken und Rudern. -
Zum Brennen aber gebrauchen sie See-
Hunds_Fell %und dünnes Moos, wovon sie
eine Art Lampen machen, indem sie <die> vor-
@erwehnte@ Materie in den Zopfstein,
welches ein sehr weicher Stein ist, statt
eines Keßels werfen.
phie enthaltenen Abhandlungen ≤
<Sectio Ima> Von der physischen Geographie selbst
¿¿¿ und zwar
würdigckeiten _________________________________pag.22.
ter, Sitten %und Gebräuchen verschiedener
Völcker __________________________________________pag.324.